DE220534C - - Google Patents

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DE220534C
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DENDAT220534D
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
    • A23KFODDER
    • A23K20/00Accessory food factors for animal feeding-stuffs
    • A23K20/20Inorganic substances, e.g. oligoelements
    • A23K20/30Oligoelements

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Animal Husbandry (AREA)
  • Zoology (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Food Science & Technology (AREA)
  • Fodder In General (AREA)
  • Feed For Specific Animals (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- JVl 220534 KLASSE 53 g. GRUPPE
Patentiert im Deutschen Reiche vom 17. Mai 1907 ab.
Das nach der vorliegenden Erfindung herzustellende Futter ist bestimmt für milchgebende Säugetiere, insbesondere für Kühe, jedoch auch für Esel, Ziegen, Pferde, Schafe usw., und bezweckt, den Eisengehalt der Milch dieser Tiere zu erhöhen. Diese Milch soll besonders Kranken, zumal Blutkranken, als Nahrung dienen, ist jedoch auch für Gesunde in reiner Form oder als Beimischung zu Schokolade, Speisen, Backwaren usw. überaus zuträglich. Da das Eisen auf dem natürlichen Ernährungswege in die Milch gelangt und in ihr in vollkommen gebundener Form enthalten ist, so schädigt die Milch nicht den Magen des Genießenden; hierin liegt die große Bedeutung dieses Nahrungsmittels.
Man hat bereits wissenschaftliche Versuche über die Frage angestellt, ob es überhaupt möglich ist, der Milch der Säugetiere durch Zufuhr von Eisenpräparaten mit dem Futter einen merkbar höheren Eisengehalt zu verleihen. Die' Versuche wurden z. B. mit Ziegen, Kaninchen und Hunden vorgenommen, indem man diesen löffelweise Eisenpräparate, z. B.
Eisenphosphat mit Wasser, einflößte oder in die Nahrung mischte. Man beobachtete hierbei eine bedeutende Vermehrung der Blutkörperchen und wollte in einigen Fällen auch Anhalte dafür gefunden haben, daß sich der Eisengehalt der Milch vermehrt hatte, wenn man dies auch nie in unzweideutiger Weise und vollkommen sicher aussprechen konnte. In allen diesen Fällen gelang es aber nicht, eine dauernde Milchabgabe zu erzielen, weil
3S die Tiere nach ganz kurzer Zeit an chronischen Verdauungsstörungen zugrunde gingen.
Später wurden jahrelang Versuche, die aber nicht veröffentlicht wurden, besonders an Kühen angestellt und hierzu verschiedene Eisenpräparate mit verschiedenen Futtermitteln verwendet. Bei den Versuchen gingen aber die Tiere ebenfalls nach kurzer Zeit stets zugrunde, wenn sich auch der Eisengehalt der Milch vorübergehend erhöhte. Bessere Erfolge scheint man mit der Verfütterung von Eisenzuckerhafer bei Hühnern zur Erhöhung des Eisengehaltes des Eigelbes gehabt zu haben.
Die neue Erfindung betrifft nun ein Verfahren zur Herstellung eines Futtermittels, bei dessen Verwendung z. B. für Kühe sich der Eisengehalt der Milch in ganz erheblichem Maße, d.h. um das 9-, ja im äußersten Falle um das 30 fache erhöhen läßt, wobei die Tiere dauernd wohl bleiben und dauernd die Eisenmilch abzugeben imstande sind. Das neue Verfahren besteht darin, daß man zwei ganz bestimmte Substanzen miteinander in besonderem Zustande zur innigen Vermischung und Durchdringung bringt. Ersetzt man eine dieser Substanzen durch eine andere, so lassen sich, wie durch zahlreiche Versuche festgestellt wurde, diese Effekte nicht mehr erreichen, sondern das Vieh beginnt zu kränkeln und zeigt Symptome, welche auf ein baldiges Verenden schließen lassen, auch wenn man in der vorsichtigsten Weise mit der Fütterung fortfährt.
Zur Ausführung des Verfahrens wird zerkleinerter Mais, d. h. Maismehl bzw. Maisschrot mit Wasser zu einem Brei angerührt und hierzu Eisenzucker in zerkleinertem Zustande hinzugefügt, worauf das Ganze innig
(2. Auflage, ausgegeben am 20. Juni igio.)
verrührt und vermischt wird, bis eine vollkommene Durchdringung der beiden Substanzen stattgefunden hat. Auf ι kg Maismehl können im Mittel 12 bis 15 g Eisenzucker zur Anwendung kommen. Das Rühren muß überaus intensiv geschehen, damit die einzelnen Maisteile sich mit dem gelösten Eisenzucker auf das allerinnigste verbinden. Hierbei treten offenbar gegenseitige Beeinflussungen der beiden Substanzen ein, die anscheinend irgendwelche chemischen Veränderungen derselben verursachen, denn es hat sich gezeigt, daß die Wirkung auf das Vieh nicht die erwünschte ist, und daß es zu kränkein beginnt, sobald man die Mischung nicht zu einer vollkommenen macht. Wird sie jedoch in sachgemäßer Weise vorgenommen, so bleiben die Erfolge stets gute und befriedigende. Vor allen Dingen kommt es darauf an, daß man auch die auf dem Brei schwimmende Fett- und Eisenzuckerschicht bzw. Eisenzuckerlösung auf das innigste mit dem Maisbrei verrührt und zur chemischen Bindung mit demselben bringt. Versuche mit allen möglichen anderen Kräuterarten sowie mit anderen Getreidearten haben nirgends so günstige Ergebnisse gezeitigt wie die mit Mais.
Wenn das oben beschriebene Verfahren schon ausreicht, um bei sachgemäßem Vorgehen das gewünschte Ergebnis zu liefern, so läßt es sich doch noch dadurch verbessern, daß man aus zerkleinertem Mais und kochendem Wasser einen dicken Brei herstellt, welchem, solange er noch heiß ist, der Eisenzucker hinzugesetzt und damit innig verrührt wird, bis sich eine homogene Masse bildet. Die chemische Beeinflussung der beiden Bestandteile scheint sich hierbei noch leichter zu vollziehen, und es bedarf zur Herstellung des Futters bedeutend, weniger Aufmerksamkeit als bei den zuerst angegebenen Verfahren.
Bei der Fütterung des Viehes kann man so vorgehen, daß man täglich 4 bis 8 g an Eisen zuführt; dabei kann man das Produkt des obigen Verfahrens rein verfüttern oder es in Mischung mit anderen Futtermitteln geben; unter allen Umständen ist es jedoch erforderlich, daß vorher die beschriebene Bindung zwischen Mais und Eisenzucker stattgefunden hat. Nur in diesem Fall wirkt die Verfütterung nicht schädlich. Vorteilhaft füttert man etwa zweimal am Tage mit dem neuen Produkt und dazwischen mit anderen Futtermitteln. Mit Leichtigkeit läßt. sich hierbei eine Erhöhung des Eisengehaltes der Milch um das 9 fache erzielen, wobei die Tiere durchaus gesund und munter bleiben; es ist aber auch schon gelungen, bis zum 30 fachen Betrag zu gelangen, ohne daß die Tiere merklich litten. Hierin zeigt sich die große Tragweite für Ernährungs-, gesundheitliche und medizinische Zwecke. '
Im folgenden wird das Ergebnis einer Analyse mitgeteilt, welche mit Hilfe des Gemenges von Eisenzucker und Mais bei normaler Fütterung erzeugte Eisenmilch zum Gegenstande hat.
In 100 ecm Milch wurden ermittelt:
Probe 3: (vor der Fütterung mit Eisen zuckermais) am 10. Juli abends 6 Uhr 0,002145 g Eisen.
Probe 4: 16 Stunden nach der ersten, 10 Stunden nach der zweiten Fütterung 0,0183 g Eisen.
Probe 5: am 11. Juli mittags 12 Uhr 0,0156 g Eisen.
Probe 6: am 11. Juli abends 8 Uhr 0,0048 g Eisen.
Probe 7: am 12. Juli morgens 4 Uhr (etwa 40 Stunden nach der ersten Fütterung) 0,00751 g Eisen.
Den Höchstgehalt der Milchproben an Eisen weist somit die Probe 4 auf: sie enthält etwa neunmal so viel Eisen wie normale Milch (Probe 3).
Das nach dem vorliegenden Verfahren hergestellte Produkt ist besonders bei Herstellung in der Hitze und nach dem Eindampfen unbeschränkt haltbar. Bei der Herstellung in der Kälte wird es erforderlich, daß man kurz vor der Verfütterung sicherheitshalber noch einmal eine Verrührung vornimmt. Das Produkt kann allein oder auch in Verbindung mit anderen Futtermitteln zu Kuchen gepreßt werden.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung eines eisenhaltigen Futters mit Hilfe von Eisenzucker für milchgebende Säugetiere zum Zweck der Gewinnung von Milch mit hohem Eisengehalt, dadurch gekennzeichnet, daß der Eisenzucker mit einem Brei von zerkleinertem Mais innig gemischt wird.
2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß aus zerkleinertem Mais und kochendem Wasser ein Brei erzeugt wird, welchem in heißem Zustande der Eisenzucker zugesetzt und damit innig verrührt wird, bis sich eine homogene , Masse bildet. "°
DENDAT220534D Active DE220534C (de)

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DE (1) DE220534C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3259500A (en) * 1961-10-11 1966-07-05 Kentucky Res Foundation Method for inhibiting anemia in young pigs by feeding the sow an iron agent

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3259500A (en) * 1961-10-11 1966-07-05 Kentucky Res Foundation Method for inhibiting anemia in young pigs by feeding the sow an iron agent

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