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Selbsttätige Kupplung, insbesondere Mittelpufferkupplung für Eisenbahnfahrzeuge.
Die Erfindung bezieht sieh auf selbsttätige Kupplungen, insbesondere Mittelpufferkupplungen für Eisenbahnfahrzeuge, die ein bewegliches Sperrglied und eine mit diesem verbundene Lesevorrichtung besitzen, welche beide unter der Wirkung einer Feder stehen und in drei Stellungen, der Kupplungstellung, der kuppelbereiten Lösestellung und der Pufferstellung, einstellbar sind.
Die Erfindung bezweckt, Sperrglied und Lesevorrichtung in eine solche gegenseitige Beziehung zueinander zu bringen, dass auch bei Stössen Fehlkupplungen (unbeabsichtigtes Lösen oder Schliessen) mit Sicherheit vermieden werden. Z. B. soll ausgeschlossen werden, dass auch bei hohen Auflaufgeschwindigkeiten von Fahrzeugen, deren Kupplungen sich in der Pufferstellung befinden, ein Kuppeln eintritt. Insbesondere soll hiebei einem Abbrechen des Lösehebels vorgebeugt werden.
Die Erfindung löst diese Aufgabe in erster Linie dadurch, dass die Feder die Lesevorrichtung bei der kuppelbereiten Lösestellung in einem Sinne beeinflusst, der das Sperrglied in die Kupplungsstellung zu bringen sucht, bei der Pufferstellung aber im entgegengesetzten Sinne auf die Lösevorrichtung wirkt.
Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung im Schnitt in der waagrechten Mittelebene in drei verschiedenen Stellungen. Von den beiden gleichen, die Kupplung bildenden Köpfen ist auf der Zeichnung nur einer dargestellt. Fig. 1 zeigt den Kuppelkopf in der Kuppelstellung, Fig. 2 in kuppelbereiter Lösestellung (aus der die Kupplungsteile in die kuppelbereite Stellung zurückspringen, sobald die Köpfe auseinander gezogen sind), und Fig. 3 in der Pufferstellung (bei der ein Kuppeln verhindert ist).
Die Kupplung weist eine feste Klaue 1 und hinter derselben eine Aussparung 2 für den Eingriff der Klaue des nicht dargestellten Gegenkopfes auf. In der Klaue 1 ist eine Sperrklinke 3 drehbar gelagert,
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und mit der eine Federführung 6 gelenkig verbunden ist. Auf der Federführung 6 ist eine Druckfeder 7 gelagert, welche sich mit ihrem hinteren Ende gegen die Wandung des Kuppelkopfes und mit ihrem vorderen Ende gegen einen mit der Federführung 6 gelenkig verbundenen Hebel 8 stützt. Das freie Ende dieses Hebels 8 vermag unter dem Druck der Feder 7 an einem fest an einem Lösehebel 9 sitzenden Nocken 10 anzuliegen (Fig. 2 und 3), während ein Teil des Federdruckes durch das Gelenk 11 des Hebels 8 auf die Federführung 6 übertragen wird.
Mit dem Lösehebel 9, der drehbar im Kuppelkopf gelagert ist, ist ferner ein Daumen 12 fest verbunden. der bei einer Drehung des Hebels 9 mit einem Ansatz 13 der Sperrklinke 3 in Eingriff zu kommen und so die Sperrklinke 3 zu drehen vermag. Der Ansatz 13 ist mit einer Rast 14 und einer Anschlagfläche 15 versehen.
Beim Kuppeln von zwei derartigen Köpfen greifen die festen Klauen 1 hintereinander, wobei die Sperrklinken 3 zunächst gegen den Druck ihrer Federn 7 in den eigenen Kopf hineingedrückt werden. Sobald die Klauen 1 vollständig ineinander geglitten sind. springen die Sperrklinken 3 unter dem Druck der Federn 7 in die Aussparung 4 des Gegenkopfes hinein und legen sich hier gegen den Anschlag J, wodurch sie das Auseinandergleiten der Köpfe verhindern (Kupplungsstellung, Fig. 1).
Zum Lösen der Köpfe wird der Hebel 9 entgegen dem Uhrzeigersinn gedreht. Dabei drückt der Daumen 12 den Ansatz 13 der Sperrklinke 3 in den Kuppelkopf hinein und zieht diese somit aus der Ausnehmung 4 des Gegenkopfes heraus (Fig. 2). Sobald diese Stellung erreicht ist. kommt der Daumen 12 mit der Rast 14 des Ansatzes 13 der Sperrklinke 3 in Eingriff. Lässt man nun den Hebel 9 los, so bleiben
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Sperrklinke 3, Daumen 12 und Lösehebel 9 in dieser Lage stehen. Der Nocken 10 des Lösehebels 9 ist inzwischen mit dem freien Ende des Hebels 8 in Eingriff gekommen, der infolge des Druckes der Feder 7 den Lösehebel 9 im Uhrzeigersinn zu drehen sucht. Solange jedoch der Daumen 12 in der Rast 14 liegt und die Sperrklinke 3 ihre Lage beibehält, wird der Lösehebel 9 an einer solchen Drehung gehindert.
Nun ragt aber die Sperrklinke 3 in dieser Stellung (Fig. 2) mit ihrem vorderen Teile noch in die Aussparung 4 des Gegenkopfes hinein. Beim Auseinandergleiten der Köpfe, das durch diesen vorderen Teil der Sperrklinke nicht gehindert wird, wird diese infolgedessen etwas in den eigenen Kopf hineingedrückt.
Dadurch wird der Daumen 12 von der Rast 14 frei, so dass jetzt der Lösehebel 9 durch den Druck des freien Endes des Hebels 8 im Uhrzeigersinn gedreht werden kann. Der Daumen 12 verlässt also die Rast 14, so dass die Sperrteile 3,6, 7, 8 nach dem Auseinandergleiten der Köpfe wieder in die Kuppelstellung nach Fig. 1 zurückkehren.
Dreht man den Lösehebel 9 bis in die Pufferstellung, Fig. 3, so ist die Sperrklinke 3 sofort ganz aus dem Gegenkopf herausgezogen. Der Daumen 12 legt sich nunmehr gegen die Anschlagfläche 15
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gedreht worden, dass das freie Ende des Hebels 8 mit der andern Flanke des Nockens 10 in Eingriff kommt, so dass es nunmehr den Lösehebel 9 entgegen dem Uhrzeigersinn zu drehen, den Hebel 9 also in der Pufferstellung (Fig. 3), festzuhalten sucht. Hiedurch wird erreicht, dass der Hebel 9 auch bei starken Erschütterungen der Kupplung die Pufferstellung beibehält. Es ist demnach gelungen, mit Hilfe der Feder 7 nicht nur die Sperrklinke 3, sondern auch die erforderlichen Bewegungen des am Kuppelkopf drehbar gelagerten Lösehebels 9 zu steuern.
Durch fest mit der Sperrklinke 3 verbundene doppelhebelartige Glieder 16 werden die Bewegungen der Sperrklinke 3 so auf den Gegenkopf übertragen, dass dessen Sperrklinke 3 die entsprechend gleiche Bewegung ausführt.
Die erläuterte Anordnung ist für Kupplungen mit beweglichen, z. B. schwenkbaren Kupplungsgliedern gleich gut anwendbar.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Selbsttätige Kupplung, insbesondere Mittelpufferkupplung für Eisenbahnfahrzeuge, mit einem beweglichen Sperrgliede und einer mit diesem verbundenen Lösevorrichtung, die unter Federwirkung stehen und in drei Stellungen, der Kupplungsstellung, der kuppelbereiten Lösestellung und der Pufferstellung einstellbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Feder (7) die Lösevorrichtung (9, 10, 12) bei der kuppelbereiten Lösestellung (Fig. 2) in einem Sinne beeinflusst, der das Sperrglied (3) in die Kupplungsstellung (Fig. 1) zu bringen sucht, bei der Pufferstellung (Fig. 3) aber im entgegengesetzten Sinne auf die Lösevorrichtung wirkt.