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Verfahren zur Herstellung photographischer Abdrücke mittels ultravioletter Strahlen.
In der Patentschrift 143 636 ist ein Verfahren zur Herstellung photographischer Kontraste beschrieben, bei dem ein Träger verwendet wird, der mit einem lichtempfindlichen Stoff mit einer von der Frequenz des Lichtes derart abhängigen Empfindlichkeit versehen ist, dass durch Einwirkung von unsichtbaren Strahlen eine dauernde Kontrastwirkung erzielt werden kann, auch wenn der Träger während einer beliebig langen Dauer sichtbarem Licht und der Luft vor, während und nach der genannten Einwirkung ausgesetzt ist. In der genannten Patentschrift ist beispielsweis die Verwendung von Trägern erwähnt, die mit einem lichtempfindlichen Stoff versehen sind, der ausschliesslich gegen ultraviolettes Licht empfindlich ist, wie z. B. Natriumxanthogenat oder Bleiacetat, die mit Gelatine auf einer Platte angebracht sein können.
Die beiden genannten Stoffe sind gegen sichtbares Licht unempfindlich, aber Natriumxanthogenat ist empfindlicher für das sogenannte nahe-ultraviolette Licht, während Bleiacetat besonders empfindlich gegen das ferne ultraviolette Licht ist.
Das beschriebene photographische Material ist unter anderem zur Herstellung photographischer Abdrücke geeignet ; Schutzmittel, z. B. eine Dunkelkammer, rotes Licht od. dgl., können dabei entbehrt werden.
Die vorliegende Erfindung reiht sich an das genannte Verfahren zur Herstellung photographischer Abdrücke an, soweit es die Belichtung mit dem fernen ultravioletten Licht betrifft, ist aber nicht auf die Anwendung von besonderem Abdruckmaterial der oben beschriebenen Art beschränkt, da die Art und Weise, auf die die spezifische Empfindlichkeit des Abdruckmaterials erzielt wird, für die Erfindung nicht wesentlich ist. Unter fernem ultraviolettem Licht ist hier Licht mit einer kürzeren Wellenlänge als 2900 A zu verstehen.
Es ist bekannt, dass gewöhnliches Glas das ferne ultraviolette Licht praktisch ganz absorbiert, und es sind daher die gewöhnlichen Glasnegative für das Verfahren gemäss der Erfindung ungeeignet.
Es ist nun festgestellt worden, dass nicht nur bei Verwendung der weitaus meisten im Handel erhältlichen, für das ultraviolette Licht durchlässigen Glas arten, sondern auch bei Verwendung von Celluloidfilmnegativen Schwierigkeiten auftreten, obwohl die über die Absorption durch Celluloid in der Literatur bekannten Daten keine Schwierigkeiten erwarten liessen.
Diese Schwierigkeiten bestehen nicht nur darin, dass trotz intensiver Belichtung sehr lange Belichtungszeiten zur Erzielung eines Bildes auf dem für fernes ultraviolettes Licht empfindlichen photographischen Material, z. B. auf einem mit Bleiacetat versehenen Träger, erforderlich waren, sondern ausserdem zeigte es sich, dass bei einigen Arten von photographischen Negativen eine einigermassen einwandfreie Bilderzeugung auf dem genannten photographischen Abdruckmaterial praktisch nicht möglich ist, namentlich auch deswegen, weil bei sehr langen Bslichtungszeiten die erzeugten Kontraste häufig schlecht sind. Eine der Ursachen dieser schlechten Kontrastwirkung besteht wahrscheinlich darin, dass das Silberbild des Negativs für ultraviolettes Licht von annähernd 2900 wieder teilweise durchlässig ist.
Im Gegensatz zu dem, was nach der Literatur über die Absorption durch Gelatine zu erwarten war, ist nun gefunden worden, dass die Schwierigkeiten nicht oder wenigstens nicht im wesentlichen der Absorption des fernen ultravioletten Lichtes durch die Gelatine, in der das lichtempfindliche Material des photographischen Negativs, z. B. Silberbromid, dispergiert war, sondern hauptsächlich der Absorption des Trägermaterials, auf das die lichtempfindliche Emulsion des photographischen Negativs aufgebracht ist, zuzuschreiben sind.
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Es ist nun festgestellt worden, dass es möglich ist, die genannten Schwierigkeiten beim Abdrucken auf das gegen fernes ultraviolettes Licht empfindliche photographische Abdruckmaterial dadurch zu beseitigen, dass photographische Negative verwendet werden, deren Unterschicht, auf die der lichtempfindliche Stoff aufgebracht ist, Licht mit einer Wellenlänge von 2894 mit mehr als 20% durchlässt. Dieser Bedingung wird durch die üblichen Unterschichten von photographischen Negativen, z. B. Filmen aus Celluloid oder aus dem unter dem Warenzeichen"Cellon"bekannten Material und Glasplatten, nicht entsprochen.
Gemäss der Erfindung werden photographische Abdrücke mittels fernen ultravioletten Lichts hergestellt, wobei photographisches Abdruckmaterial, das gegen fernes ultraviolettes Licht empfindlich und gegen sichtbares Licht ganz oder nahezu ganz unempfindlich ist, und ferner ein photographisches Negativ verwendet werden, dessen Bild auf eine Unterschicht festgelegt ist, die von Licht mit einer Wellenlänge von 2894 mehr als 20% durchlässt.
Im folgenden wird die Erfindung näher erläutert, wobei festzuhalten ist, dass die Untersuchungen zur Vergleichung bei stets gleichen Belichtungsverhältnissen angestellt wurden.
Wenn man auf Abdruckmaterial, das als lichtempfindlichen Stoff Bleisulfat enthält, das in Gelatine zu einer"korn"haltigen Emulsion verarbeitet ist, mittels fernen ultravioletten Lichts und eines Filmnegativs, dessen Unterschicht aus Celluloid von einer Dicke von annähernd 75p. besteht, Abdrücke machen will, so zeigt es sich, dass unter bestimmten Belichtungsverhältnissen bei einer Belichtungszeit von annähernd fünf Minuten nach dem Entwickeln nur ein wenig kontrastreicher und sehr schwacher Abdruck entsteht.
Es sei darauf hingewiesen, dass das Entwickeln eines derartigen Abdruckmaterials z. B. durch Behandlung mit einer Silbernitratlösung und eine darauffolgende Behandlung mit einer Ferrosulfatlösung oder einer sauren Metallösung erfolgen kann, worauf nachgespült wird.
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der Erfindung ein Negativ verwendet, dessen Bild auf einer Unterschicht angebracht ist, die aus regenerierter Cellulose besteht, wie sie unter dem Warenzeichen "cellophan" bekannt ist, so zeigt es sich, dass unter den gleichen Belichtungsverhältnissen, bei denen der Celluloidfilm und der Cellonfilm verwendet worden sind, mit einer Belichtungszeit von höchstens 30 Sekunden nicht nur ein scharfer, sondern auch ein sehr kontrastreicher Abdruck erzielt wird.
Eine Untersuchung zeigte, dass Cellophan bei einer Dicke von 75 ( < . mehr als 40 % Licht mit einer Wellenlänge von 2894 durchlässt.
Es ist gefunden worden, dass man bei Verwendung eines mit einer von "Korn" freien Bleiacetat- gelatineschicht versehenen photographischen Abdruckmaterials die Anforderungen in bezug auf Licht- durchlässigkeit der Unterschicht zur Erzielung eines guten Abdrucks noch höher stellen muss. Dies scheint darauf zurückzuführen zu sein, dass die spektrale Empfindlichkeit einer photographischen Bleiacetatemulsion in bezug auf die genannte Bleisulfatemulsion weiter nach kürzeren Wellenlängen hin verschoben ist. Mit dieser lichtempfindlichen Emulsion kann man bei Verwendung von Filmnegativen, deren Unterschicht aus Cellon besteht, nur nach sehr langen Belichtungszeiten Abdrücke erhalten, deren Kontrast trotzdem noch ungenügend ist.
Sogar bei Benutzung von Negativen, deren Unterschicht aus Cellophan besteht, ist bei Verwendung der photographischen Bleiacetatemulsion noch immer eine Belichtungszeit von einigen Minuten erforderlich. Es hat sich nun herausgestellt, dass, wenn für diese Emulsion als Unterschicht ein Material verwendet wird, das Licht mit einer Wellenlänge von 2654 zu mehr als 50 % durchlässt, ein guter und kontrastreicher Abdruck bei einer Belichtungszeit von einer Minute erzielt werden kann.
Ein solches Material ist z. B. ein Film, der aus einer Lösung reiner Triacetylcellulose in Chloroform oder Tetrachloräthan gegossen ist. Ein solcher Film lässt bei einer Dicke von 75 p. Licht mit einer Wellenlänge von 2654 zu mehr als 50% durch. Wie bereits erwähnt, weisen die im Handel erhältlichen und in der photographischen Technik üblichen Acetyleellulosefilme, z. B. Cellon, eine zu grosse Absorption auf, was vermutlich den bei ihrer Herstellung allgemein verwendeten Füllmaterialien zuzuschreiben ist. Bei der vorliegenden Erfindung können aber Füllstoffe verwendet werden, die keine oder eine geringe Absorption haben, wie z. B. Vaselin.
Die Erfindung kann auch Anwendung finden, wenn man als Negativ eine photographische Platte zu verwenden wünscht. Wie bereits erwähnt, ist festgestellt worden, dass die meisten Glasarten, die als für ultraviolettes Licht durchlässig in den Verkehr gebracht werden, zur vorteilhaften Anwendung der vorliegenden Erfindung wegen ihrer zu grossen Absorption des genannten ultravioletten Lichts weniger geeignet sind.
Es hat sich gezeigt, dass es unter den im Handel erhältlichen für ultraviolettes Licht durchlässigen Glasarten verschiedene gibt, die sich zur teilweisen Anwendung der vorliegenden Erfindung eignen, da festgestellt wurde, dass sie Licht mit einer Wellenlänge von 2894 bei einer Dicke von 1 mm noch grösstenteils durchlassen. Es lässt unter anderem die unter dem Handelsnamen"Sanalux"bekannte,
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für das ultraviolette Licht durchlässige Glasart bei dieser Dicke Licht mit einer Wellenlänge von 2894 zu mehr als 60% durch.
Weiter zeigte es sich, dass eine aus reinen Harnstoff-Formaldehyd-Kondensationsprodukten bestehende Unterschicht für ein Negativ zur Anwendung der Erfindung geeignet ist, da dieses Material bei 1 mm Dicke das Licht mit einer Wellenlänge von 2894 zu ungefähr 80% durchlässt. Weiter ist festgestellt worden, dass einige Borosilikatgläser, z. B. aus 80% SiO2, 10% B2O2, 5% CaO und 5% Al2O2 bestehendes Glas, bei einer Dicke von 1 mm Licht mit einer Wellenlänge von 2654 Ä zu ungefähr 70% und Licht mit einer Wellenlänge von 2537 noch zu 54'5% durchlässt. Diese Glasart hat dadurch den Vorteil, dass bei Verwendung eines Negativs, dessen Unterschicht aus einer solchen Glasart besteht, zur Erzielung guter Abdrücke sehr kurze Beliehtungszeiten genügen.
Es sei noch bemerkt, dass keine einzige der Handelsglasarten bei einer Dicke von 1 mm Licht mit einer Wellenlänge von 2654 zu 70% durchlässt. Unter den genannten, übrigens gleichen Belichtungsverhältnissen genügt bei Verwendung eines Bleiacetat enthaltenden Abdruckmaterials eine Belichtung von dreissig Sekunden und bei Verwendung des vorgenannten bleisulfathaltigen Abdruckmaterials eine Belichtung von acht Sekunden.
Die unter dem Warenzeichen ,,Cellophan" bekannte regenerierte Cellulose, ferner ein durch Ausgiessen einer Lösung von reiner Triacetylcellulose in Chloroform oder Tetrachloräthan erhaltener und gegebenenfalls mit einem Füllstoff versehener Film sowie reines Borosilikatglas und HarnstoffFormaldehyd-Kondensationsprodukte, gegebenenfalls mit Füllstoffzusatz, sind als Träger für lichtempfindliche Schichten an sich bekannt.
Es empfiehlt sich, dafür Sorge zu tragen, dass die Gelatine des photographischen Negativs möglichst wenig Stoffe enthält, die Licht absorbieren, gegen welches das zu verwendende photographische Abdruckmaterial empfindlich ist.
Da die Quarzquecksilberlampe die üblichste künstliche Lichtquelle zur Erzielung ultravioletten Lichts ist und diese Lichtquelle insbesondere Licht mit Wellenlängen von 2894 , 2654 A und 2537 A stark ausstrahlt, ist die Verwirklichung des Erfindungsgedankens unter Angabe der Anforderungen in bezug auf die Durchlässigkeit der das Bild tragenden Unterschicht des Negativs im Zusammenhang mit den genannten Wellenlängen beschrieben.
Schliesslich sei darauf hingewiesen, dass zur Anwendung dieser Erfindung auch photographische Negative verwendet werden können, die dadurch erhalten sind, dass auf einen Träger mit einem lichtempfindlichen Stoff, wie er in der eingangs erwähnten Patentschrift Nr. 143636 beschrieben ist, ein Bild festgelegt wird.
PATENT-ANSPRUCHE : 1. Verfahren zur Herstellung photographischer Abdrücke mittels kurzwelliger ultravioletter Strahlen, gekennzeichnet durch Verwendung eines photographischen Kopiermaterials, das für kurzwellige ultraviolette Strahlen empfindlich, jedoch gegen sichtbare Strahlen unempfindlich ist, und durch gleichzeitige Verwendung eines photographischen Negativs, dessen Bild auf einem Träger aufgebracht ist, der Strahlen mit einer Wellenlänge von 2894 A zu mehr als 20% durchlässt.