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Schutzschaltung mit berstrom-und Richtungsrelais.
Es ist bekannt, einen Teil einer elektrischen Energieverteilungsanlage, eine Strecke, Transformator od. dgl. durch Überstrom-und Richtungsrelais zu schützen, wobei die Schutzschaltungen an den beiden Enden des zu schützenden Anlageteiles durch eine Hilfsleitung miteinander verbunden sind.
Der Anlageteil wird abgeschaltet, wenn Fehlerenergie in den geschützten Bereich hineinfliesst. Da das Arbeiten des Schutzes zu dem Zwecke davon abhängig gemacht werden muss, welche Energierichtung die Energierichtungsrelais an den beiden Enden des geschützten Bereichs feststellen, führt eine Unterbrechung der Hilfsleitung zwischen den Schutzschaltungen zu einer empfindsamen Störung der Schutzwirkung.
Bei einer Schutzschaltung mit Überstrom und Richtungsrelais an beiden Seiten eines zu schützenden Anlageteiles und mit einer von einem Ruhestrom durchflossenen Hilfsleitung wird gemäss der Erfindung der Ruhestrom über die Hilfsleitung beim Ansprechen eines Überstromrelais unterbrochen. Dies hat gegenüber solchen Anordnungen, bei denen der Ruhestrom über die Hilfsleitung von der Energierichtung abhängig ist, den Vorteil, dass im ganzen Bereich des Netzes, soweit der durch den Fehler ausgelöste Überstrom auftritt, die Schutzeinrichtungen in Bereitschaft gebracht werden und nun lediglich auf die Signale der Richtungsrelais warten, um die Schalterauslösung herbeizuführen. Gleichzeitig bleibt die Schutzeinrichtung davon unberührt, wenn auf einer Leitung ein Richtungswechsel der übertragenen Energie eintritt.
Es können auch nicht die Lastströme, welche über die Leitung fliessen, die Schutzeinrichtung unerwünschterweise in Bereitschaft bringen.
Zur Erläuterung der Erfindung dient die Abbildung. In dieser sind die Relaisgruppen an den
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Leitungsende erregt, beispielsweise die Relais A10 und o. Diese sehliessen ihre Kontakte und erregen dadurch die Hilfsrelais H10 und H20. Diese Hilfsrelais besitzen im Normalzustand geschlossene Kontakte Ha bzw. B. Über diese Kontakte und die Hilfsleitung L fliesst im Normalzustand der Leitung ein Ruhe- strom, der vom positiven Pol einer Gleichstromquelle über Kontakt Ha, dite Erregerspule H13 des Hilfs- relais Hll, die Hilfsleitung L und in entsprechenderWeise bei der rechten Relaisgruppe über H23, 2 und zurück über Leitung L zum Minuspol der Batterie verläuft.
Dieser Stromkreis wird unterbrochen, wenn ein Überstromrelais anspricht, weil dadurch Kontakt H12 oder F oder beide geöffnet werden. Die Folge der Unterbrechung des Ruhestromkreises ist die Aberregung der Relais H11 und JB, welche sofort Signale, beispielsweise Signallampen 13 und 23, einschalten. Eine weitere Wirkung des Ansprechens der Überstrom- relais ist die, dass das Zeitrelais Zi oder Z oder beide zu laufen beginnen, je nachdem, ob nur bei der linken
Relaisgruppe oder der rechten Relaisgruppe oder bei beiden ein oder mehrere Überstromrelais ansprechen.
Die Zeitrelais besitzen zwei Kontakte ; über den ersten, einen Vorkontakt 14, 24 schalten sie die Hilfs-
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kraft für die Richtungsrelais R1 bzw. J ein.
Je nach der Ausschlagsrichtung der beiden Richtungsrelais und R2 werden die Relais Hn und H21 wieder eingeschaltet oder nicht. Wieder eingeschaltet werden sie dann, wenn die Energierichtung an beiden Relaisstellen in die Strecke hineingerichtet ist, d. h. wenn der Kurzschluss innerhalb des geschützten Bereiches liegt. Es kommt dann folgender Stromweg zustande : vom Pluspol der Batterie der linken Relaisgruppe über den Relaiskontakt Ru, seines Gegenkontakt ssjz, über die Spule H13, die Fernleitung L, die Spule H23, den Relaiskontakt Zu und zurück über Leitung L zur Batterie.
Die Relais Bji und H21 schliessen ihre Kontakte und schalten die Auslösespulen 15 und 25 ein, welche sofort die Abschaltung der Strecke herbeiführen.
Wenn die Strecke nur einseitig gespeist wurde, beispielsweise von links, bleibt die rechte Relaisgruppe bei einem auftretenden Fehler in Ruhe. Die Hilfsleitung L wird daher auf der rechten Seite nicht unterbrochen, da das Hilfsrelais H20 nicht erregt wird. Auf der linken Seite arbeitet die Apparatur in der bereits beschriebenen Weise. Schliessen sich die Richtungsrelaiskontakte u-2, so werden die Relais Hu und Bzi erregt und die Abschaltung herbeigeführt. Die Hauptkontakte der Zeitrelais können derart gestaffelt werden, dass die Abschaltzeiten mit wachsender Entfernung von der vom Speisepunkt kleiner werden. Die Überstromrelais bilden dann zusammen mit den Zeitrelais einen Überstromsehutz mit Zeitstaffelung.
Wenn in beiden Relaisgruppen Überstrom festgestellt wird, die Fehlerenergie aber nicht innerhalb
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relais derartig, dass das Kontaktpaar Rn, Ru geschlossen ist, und das Richtungsrelais R2 derart, dass das Kontaktpaar Razz offen ist. Die Hilfsrelais Hn und H21 werden dann nicht eingeschaltet, weil ihr Erregerstromkreis am Kontakt P23 unterbrochen ist. Die Auslösung der Ölschalter erfolgt dann entsprechend der Zeitstaffelung, auf welche die Hauptkontakte der Zeitrelais eingestellt sind, sofern nicht vorher die dem Fehler näherliegenden Schalter ausgelöst haben.
Durch die bereits erwähnten Signale 13 und 23 wird angezeigt, wenn die Hilfsrelais Hu und Bzw stromlos sind. Dies kann, wie beschrieben, eine Folge des Arbeitens der Überstrom-und Richtungsrelais sein, es kann aber auch die Folge eines Fehlers auf der Hilfsleitung sein, der dann durch das dauernde Brennen der Signale 13 und 23, die auch durch ein akustisches Signal ersetzt oder zugleich mit einem akustischen Signal angeordnet sein können, auffällig angezeigt wird.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Schutzschaltung mit Überstrom-und Richtungsrelais an beiden Seiten eines zu schützenden Anlageteiles und einer von Ruhestrom durchflossenen Hilfsleitung, dadurch gekennzeichnet, dass die Uberstromrelais beim Ansprechen den über die Hilfsleitung fliessenden Ruhestrom abschalten.