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Erdschlussschutzschaltung.
In dem Hauptpatente Nr. 145650 sind Streckenschutzeinrichtungen unter Schutz gestellt, bei welchen die Energierichtungen am Anfang und Ende einer Strecke miteinander verglichen werden und bei der eine Abschaltung zustande kommt, wenn in eine Strecke von beiden Seiten oder nur von einer Seite Energie hineinfliesst.
Die dort angegebene Schaltung eignet sich auch für den Erdsehlussstreekensehutz. Im allgemeinen wird bei einfachem Erdschluss eine Abschaltung der Strecke nicht notwendig sein ; es gibt aber Fälle, wo auch ein einfacher Erdschluss nicht bestehen bleiben darf, beispielsweise, weil der Erdschlussstrom zu gross ist. Zur selektiven Abschaltung der mit Erdschluss behafteten Strecke wird zu dem Zweck gemäss der Zusatzerfindung die Richtung der durch den Erdschluss hervorgerufenen Erdschlussleistung am Anfang und Ende der Strecken überwacht. Als Anregerelais ist es dabei zweckmässiger, an Stelle eines Überstromrelais ein auf den Summenstrom oder auf das Auftreten einer Nullpunktsspannung ansprechendes Relais zu wählen.
Dieses Anregerelais übernimmt dabei genau die gleichen Funktionen wie die Anregerelais im Hauptpatent. Da aber bei einem Erdschluss gerade in der Nähe der Fehlerstelle die Nullpunktsspannung am grössten ist, besteht keine Notwendigkeit, ein besonderes Anregerelais zu verwenden, vielmehr kann das Erdschlussrichtungsrelais selbst die Aufgabe eines Anregerelais übernehmen. Stellt das Relais in die Leitungsstreeke hineinfliessende Fehlerenergie fest, so bewirkt es Unterbrechung der zwischen den Streckenenden verlaufenden Hilfsleitung, dadurch Unterbrechung des über diese Hilfsleitung fliessenden Ruhestromes und als Folge hievon den Anlauf der Zeitrelais. Zur Erläuterung der Erfindung dient die Figur. In dieser ist mit 1 die zu schützende Strecke bezeichnet.
An den Streckenenden liegt ein Schalter 2 bzw. : 9. Zur auslösung des Schalters 2 muss eine Auslösespule 15 eingeschaltet werden, zur Auslösung des Schalters 2 eine Spule 25 erregt werden.
Die Erregung der Spulen 15 und 25 erfolgt über ein Zeitrelais Zi am einen Streckenende, Z ; am andern Streekenende. Das Zeitrelais kommt zum Ablauf, wenn ein Anregerelais Al oder ein Anregerelais A ; anspricht, welches, wie dargestellt, vom Summenstrom oder auch von der Nullpunktsspannung erregt werden kann. Ein wattmetrisches Erdschlussrelais Ei am einen Leitungsende und E2 am andern Leitungsende werden von dem Summenstrom, welcher einem Stromwandlersatz 10 bzw. 20 entnommen wird und von der Nullpunktsspannung, welche einem Transformator mit im offenen Dreieck geschalteter Sekundärwicklung 11 bzw. 12 entnommen wird, erregt. Durch das Ansprechen des Anregerelais Al bzw.
A2 am andern Streckenende wird ein Hilfsrelais 111 bzw. Ha erregt, das den Ruhestrom, der über die Hilfsleitung L und die Ruhekontakte zweier weiterer Hilfsrelais Hn am einen Streckenende und B am andern Streckenende verläuft, unterbricht. In gleicher Weise bewirkt das Anregerelais A2 über das Hilfsrelais H2 eine Unterbrechung der Hilfsleitungen. Mit den Hilfsrelais H1 und H2 gleichzeitig werden die Zeitrelais Zi und Z eingeschaltet, die durch einen Vorkontakt 14 bzw. 24 die Klappmagneten Mi bzw. M2 der Erdschlussrelais Ei und B ; ; derart, dass daraus auf einen innerhalb der Strecke entstandenen Fehler zu schliessen ist, so werden über die Kontakte E1z bzw.
Ezz die Hilfsrelais Hn und Hi, die normalerweise von dem über die Leitung L fliessenden Ruhestrom geschlossen sind, aber nach dem Ansprechen der Hilfsrelais H2 und H2 ihre Erregung verloren haben, wieder eingeschaltet.
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Die Hilfsrelais Hn und H2I schalten die Auslösespule 15 und 25 unverzüglich ein. Die Zeitrelais Zi und Z2 besitzen noch je einen Hauptkontakt 16 bzw. 25, der nach Ablauf einer grösseren zweckmässig einstellbaren Verzögerungszeit geschlossen wird, sofern die Anregerelais nicht vorher in die Ruhelage zurückgekehrt sind. Die Abschaltung der Strecke erfolgt dann über diese Hauptkontakte der Zeitrelais Zi und Z2 nach Ablauf der an ihnen eingestellten Reservezeit unabhängig von der Ausschlag- richtung der Erdschlussrelais. Es stellt dies eine Sicherheitsmassnahme dar, die wirksam werden soll, wenn die Erdschlussriehtungsrelais aus irgend einem Grunde versagen sollten.
Diese Reservezeit kann unter Umständen entbehrt werden, da die Gefahr für ein Versagen der Erdsehlussrelais im Gegensatz
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t metrischen Relais. Ei und E2 bei einem in der Strecke liegenden Erdschluss im allgemeinen an der not- wendigen Spannung fehlen wird. Das Zeitrelais kann dann ebenso wie das Anregerelais fehlen.
PATENT-ANSPRtCHE :
1. Schutzschaltung nach Patent Nr. 145650, dadurch gekennzeichnet, dass als Erdschlussschutz an Stelle eines als Anregerelais dienenden Überstromrelais ein vom Summenstrom oder von der Stern- punktsspannung gegen Erde erregtes Relais dient, wobei das Riehtungsrelais von der Erdsehlussleistung erregt wird.