DE653787C

DE653787C - Schutzeinrichtung fuer beliebig viele Parallelleitungen

Info

Publication number: DE653787C
Application number: DEA77060D
Authority: DE
Original assignee: AEG AG
Current assignee: AEG AG
Priority date: 1935-09-14
Filing date: 1935-09-14
Publication date: 1937-12-03

Description

Das Patent 646 348 betrifft eine Schutzeinrichtung für beliebig viele Parallelleitungen, bei der an jedem Leitungsende das "Abschalten von dem Auftreten einer verschiedenen Richtung im Energiefluß abhängig ist. Im Fehlerfalle erfolgt die Auslösung unverzögert bei einem Schalter, wenn dessen Richtungsrelais im Sinne einer in die Leitung fließenden Energie ausschlägt und wenn gleichzeitig mindestens ein Relais im anderen Sinne ausschlägt, verzögert dagegen bei denjenigen Schaltern, deren Relais· im Sinne einer in die Leitung fließenden Energie ausschlagen, wenn sämtliche Relais, die ansprechen, im Sinne einer in die Leitung fließenden Energie ausschlagen. Hierdurch wird erreicht, daß man beliebig viele Parallelleitungen in der Weise schützen kann, daß der Fehler doppelseitig abgeschaltet wird sowie bei einem Fehler in der Mitte zwischen beiden Stationen, bei denen das Ansprechen der Richtungsrelais der nicht vom Fehler betroffenen Leitungen zweifelhaft ist, dennoch mit Sicherheit eine Auslösung verzögert erfolgt.

Eine besonders einfache schaltungstechnische Lösung der Aufgabe des Hauptpatentes erhält man dann, wenn man erfindungsgemäß im Auslösekreis jedes Netzschalters Arbeitskontakte der zugehörigen richtungsabhängigen Relais und in Serie hierzu Ruhekontakte der übrigen Relais anordnet. Das Zeitrelais wird dann beim Ansprechen des zugehörigen richtungsabhängigen Relais unter Spannung gesetzt und bewirkt unabhängig von der Stellung der Relais der übrigen Leitungen die Abschaltung des fehlerbehafteten Anlageteiles.

Derartige Schutzeinrichtungen werden gemäß Abb. ι in die die Stationen A und B verbindenden Doppelleitungen I und II an den Stellen 1, 2, 3, 4 eingebaut. Sie sind im einzelnen nach Abb. 2 ausgebildet. Mit α sind hierbei die Kontakte von überstromabhängigen Richtungsrelais bezeichnet. Die Indizes bedeuten die Zuordnung zu den einzelnen Leitern I und II entsprechend der Abb. 1. Bei der Schutzeinrichtung der Leitung I ist demnach der Stromkreis der Auslösespule E₁ über die Arbeitskontakte O₁ des Richtungsrelais 1 und über Ruhekontakte a₂' des Relais der Leitung 2 geführt. Sind noch weitere Leitungen vorgesehen, dann sind entsprechende weitere Ruhekontakte in den Stromkreis einzuschalten.

Wenn nun ein Fehler in der Leitung I, etwa an der mit F bezeichneten Stelle der Abb. 1, auftritt, dann kann in der Station A ein Überstrom nur in der Leitung I auftreten. Dann bleiben die Ruhekontakte a₂' der übrigen Parallelleitungen geschlossen, so daß die Leitung I abgeschaltet wird. Es «icann aber auch der Überstrom in den übrigen Parallelleitungen,

also bei dem Ausführungsbeispiel in der Leitung II, auftreten. Dann fließt in der Station Λ ein Strom, der in sämtlichen Leitungen in die Leitung hineingerichtet ist. Infolgedessen werden die Kontakte H₁ und O₂ geschlossen, die Kontakte O₁' und a₂' jedoch geöffnet, so daß zunächst keine der Spulen JE₁ und E₂ erregt wird, In der Station B spricht dagegen nur das Relais der Leitung ι an. Infolgedessen bleibt der Ruhekontakt der Leitung 4'geschlossen. Es wird der Schalter bei 3 ausgelöst. Damit verschwindet der Überstrom der Leitung II, und die Kontakte α/ werden infolgedessen wieder geschlossen. In der Station A wird ebenfalls die Leitung I abgeschaltet.

Damit beim Versagen dieser Schutzeinrichtung oder beim Versagen der zu den außerhalb liegenden Netzteilen gehörigen Schutz- einrichtungen dennoch eine Abschaltung erfolgt, sind die Ruhekontakte außerdem durch die Kontakte Z₁ eines Zeitrelais Z₁ überbrückt, das beim Schließen der Kontakte a_t eingeschaltet ist und demnach beim Eintreten eines Fehlers nach Ablauf einer vorher bestimmten Zeit die Auslösespule E₁ an Spannung legt. Entsprechend sind natürlich auch die Schutzeinrichtungen der übrigen Stationen ausgebildet. Das Zeitrelais Z₁ kann dabei selbst wieder impedanzabhängig sein, so daß die Zeit, in der die Kontakte Z₁ geschlossen werden, von der Lage des Fehlers abhängig ist. Handelt es sich um den Schutz von mehr als zwei Leitungen, dann sind die Kontakte der Zeitrelais parallel zu den in Serie liegenden Ruhekontakten der Richtungsrelais der übrigen Leitungen geschaltet.

Um die Schnellauslösung unwirksam zu machen, wenn nur noch eine einzige Leitung in Betrieb ist, werden in den Stromkreis der einzelnen Auslösespulen E entsprechend der Abb. 3 Ruhekontakte s geschaltet, die von der Schalterstellung der jeweils nicht zugehörigen Leitungen abhängig sind. Ih die Schutzeinrichtung der Leitung I sind demnach Kontakte S₂ und S₃ geschaltet, die normalerweise geschlossen sind und beim Öffnen der Netzschalter der Leitungen II und III geöffnet ■werden. Fällt nun eine einzige Leitung, etwa die Leitung III, aus, dann werden zwar die Kontakte s₃ geöffnet. Da jedoch die Kontakte S₂ in der Leitung I und S₁ in der Leitung II geschlossen gehalten werden, bleibt auch die Schnellauslösung in Betrieb, und die Einrichtung arbeitet in der gleichen Weise, als wenn es sich schon von vornherein um die Überwachung der Leitungen I und II allein gehandelt hätte. Lediglich beim Ausfallen zweier Leitungen, also beispielsweise der Leitungen II und III, wird der Stromkreis der Auslösespule in sämtlichen Leitungen unterbrochen, so daß nur eine Auslösung über die parallel zu den Kontakten s und a' liegenden Kontakte s der Zeitrelais erfolgen kann.

Claims

Patentansprüche·.

1. Schutzeinrichtung für beliebig viele Paralklleitungen- nach. Patent 646 348, dadurch gekennzeichnet,« daß im Aus-

^ lösekreise jedes Netzschalters Arbeitskontakte (α) des zugehörigen übefstromabhängigen, nur bei einem in die Leitung hineingerichteten Energiefluß ansprechenden Richtungsrelais und in Serie hierzu Ruhekontakte (α') der übrigen Richtungsrelais angeordnet sind.

2. Einrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein Zeitrelais (7), das beim Ansprechen des zugehörigen richtungsabhängigen Relais unter Spannung gesetzt wird und unabhängig von der Stellung der Relais der übrigen Leitungen die Abschaltung durch.sein Ansprechen bewirkt.

3. Einrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Zeitrelais (Z) impedanzabhängig ist.

4. Einrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontakte (z) des Zeitrelais (Z) parallel zu der Serienschaltung der Ruhekontakte (a') der

" Relais der übrigen Leitungen angeordnet sind.

5. Einrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schnellauslösung jeder Leitung außer Wirkung gesetzt wird, w^renn sämtliche Schalter der " übrigen Leitungen abgeschaltet sind.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen