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Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung metallkeramiseher Bleehe.
In der Technik spielen die inoxydablen sowie die vergütbaren Legierungen eine zunehmende Rolle. Der günstige Einfluss von gewissen Zusätzen, wie Chrom oder Berylium, zu z. B. Eisen-oder Nickel- legierungen lässt sich jedoch nicht voll ausnutzen, da man z. B. bei Chrom nicht gut über 25% und bei Berylium nicht über 3% gehen kann, da die so wie bisher auf schmelzflüssigem Wege erhaltenen Legierungen durch Walzen, Ziehen oder andere spanlose Verformung nicht wirtschaftlich in verarbeitbare Form gebracht werden können. Sie gehen bei solcher Verarbeitung, insbesondere bei der Herstellung dünnerer Bleche, entweder zu Bruch oder geben zu viel Abfall (Ausschuss). *
Erfindungsgemäss werden nun Bleche z.
B. aus höher prozentigen Chrom-oder Beryliumlegierungen nicht auf schmelzflüssigem Wege, sondern durch Pressen und Sintern von pulverförmigen Metallgemischen und anschliessendes Walzen oder (und) Hämmern hergestellt, wobei schon die gesinterten Presslinge nahezu Fertigausmass der Bleche aufweisen, wodurch der Abfall (Ausschuss) grösstmöglichst vermindert
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ganz geringfügig ist. Um z. B. ein solches Legierungsbleeh in einer Stärke von 2 mm zu gewinnen, wird unmittelbar vor dem Walzen ein Formling zweckmässig bereits in der Stärke von 4 mm maschinell durch Pressen hergestellt.
Bei der leichten Bearbeitbarkeit des gesinterten Presslings genügt dann schon ein einmaliges Durchziehen durch ein Walzenpaar zur Gewinnung des Bleches von der gewünschten Dicke von 2 mm.
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Fig. 1 zeigt einen Querschnitt, Fig. 2 einen hiezu senkrechten Schnitt der Vorrichtung.
Dieser besteht aus folgenden Teilen : Dem zweiteiligen Metallkörper a (Pressform), dem Deckel c, dem beweglichen Schlitten b, dem Kanal f für die Aufnahme des Metallpulvers und Gewinnung des Presslings i, dem länglichen Stutzen d zur Einführung des Metallpulvers mittels der Füllrohre e, vier Gestellträgern p mit den Schrauben r, den beiden Röhren g für die Zuführung des Heizgases (Wasserstoff od. dgl. ) mit den Brennern u, v zur Erzeugung der Stichflammen, den Walzenpaaren h und der Gestell- platte s.
Der Schlitten b besitzt eine Gelenkstange < /i (Pleuelstange) zur Vermittlung einer hin und her
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schräge Flächen I und Ausnehmungen m zur Aufnahme des Metallpulvers. Zum Fertigwalzen des gesinterten tafelförmigen Presslings f dienen die Walzenpaare h, die in einem beweglichen Rahmen w drehbar montiert sind und gleichfalls durch eine Pleuelstange y und eine rotierende Scheibe z waagrecht hin und her bewegt werden können. Zur Führung des hin und her gehenden Rahmens dient die Führungshülse.
Die Arbeitsweise der Vorrichtung ist folgende : Durch die Zuführungsrohre e wird der Vorrichtung fortlaufend oder in kurzen Pausen das Metallpulver oder Pulvergemisch in kleinsten Mengen zugeführt, u. zw. durch den länglichen Aufnahmestutzen d zum Schlitten b, der sich ständig in hin und her gehender Bewegung befindet. Hier gerät das Metallpulver in die Ausnehmungen m des Schlittens b, wo es von den schiefen Flächen l erfasst und unter die Gleitfläche k in den Raum (Spalt) f gepresst wird, sobald derselbe bereits mit Metallpulver gefüllt ist. Um ein vorheriges Füllen des Spaltes aber zu ermöglichen. ist es nötig, den Spalt vor Beginn der Inbetriebsetzung der Vorrichtung unten mit Wolle oder Papier zu verschliessen, um ein Durchfallen des Pulvers bei Beginn zu vermeiden.
Durch die ständige Zufuhr von Pulver und Pressung desselben durch den hin und her gehenden Schlitten in den Spalt f hinein beginnt
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bald ein Pressling in Form einer Tafel aus dem unteren Ende des zweiteiligen Metallkörpers a herauszutreten, wo er in den Bereich mehrerer heisser Flammen gerät, durch die er hoch erhitzt (gesintert) und dadurch für eine weitere spanlose Bearbeitung verarbeitungsfähig gemacht wird. Von hier gerät er bei seinem ständigen weiteren Längenwachstum in die hin und her gehenden Walzenpaare, durch welche er auf Fertigausmass oder nahezu Fertigausmass zu Blech verarbeitet wird. An Stelle der Walzen können auch mechanische Hämmer oder beide Arten der Bearbeitungswerkzeuge gleichzeitig oder hintereinander in Wirksamkeit treten.
Es kann aber auch der Pressling bei seinem Austritt aus der Vorrichtung nach anschliessender Sinterung und Erreichen einer gewünschten Länge unterhalb der Flammenzone abgeschnitten und die so gewonnene bearbeitungsfähige Tafel aus gesinterter Metallmasse abseits von der Vorrichtung durch Walzen oder Hämmern auf Fertigausmass gebracht werden.
Wie ersichtlich ist, können nach diesem Verfahren ohne weiteres beliebig lange Bleche hergestellt werden. Auch können nicht bloss Legierungsbleche, sondern auch Bleche und Tafeln aus reinen Metallen unter Verwendung von reinen Metallpulvern als Ausgangsmaterial hergestellt werden, z. B. Bleche aus reinem Nickel oder aus reinem Chrommetall.
Auch kann es bei der Herstellung von Legierungsblechen oft vorteilhafter sein, nicht reine Metallpulver für die Mischung zu verwenden, sondern von Pulvern aus Vorlegierungen auszugehen.
Kommen Gemische aus reinen Metallpulvern zur Verwendung, dann erweist es sich erfindungsgemäss zweckmässiger, der Vorrichtung das Metallpulver aus rotierenden Gefässen, die mit Schlitzen oder Siebiläehen versehen sind, zuzuführen, um eine Entmischung bei der Zufuhr zu verhindern.
An Stelle der besonderen Ausführung der Unterseite des Schlittens können auch dort eingesetzte
Kugeln oder kleine Walzen oder Räder treten, die dann die Erfassung und Nachpressung des pulverförmigen Materials besorgen. Auch kann die Pressung des pulverförmigen Materials in den Schlitz f, hinein durch einen sich auf und ab bewegenden Pressstempel, wie er bei Tablettenkomprimiermaschinen
Verwendung findet, erfolgen.
Um eine stärkere Pressung des Metallpulvers in der Vorrichtung zu bewirken und um ein Herausfallen des Presslings aus dem unteren Ende des Metallkörpers zu vermeiden, ist der Spalt f beiderseitig konisch gestaltet, u. zw. ist er oben etwas weiter wie am unteren Ende des Metallkörpers a : z. B. oben 5 mm lichte Weite, unten 4 mm. Und in seiner Breite : z. B. 30 cm oben und 28 cm unten. Der Pressling tritt daher in diesem Falle mit einer Dicke von 4 mm und einer Breite von 280 rn1'n unten aus der Vorrichtung aus.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung metallkeramischer Bleche von endlicher oder endloser Länge, gekenn- zeichnet durch aufeinanderfolgendes Verdichten von fortlaufend oder mit kleinen Pausen zugeführten kleinen Mengen pulverförmigeniuetalls oder Metallgemischen oder Legierungen in einer länglichen, oben und unten offenen Kammer vom ungefähren Querschnitt des herzustellenden Bleches, so dass ein unten aus dieser Kammer austretender sich ständig verlängernder tafelförmiger Pressling entsteht, der einer
Sinterung durch Erhitzen und einer anschliessenden Bearbeitung durch Hämmern oder Walzen unter- worfen wird.