DE104638C

DE104638C -

Info

Publication number: DE104638C
Application number: DENDAT104638D
Authority: DE
Publication date: 1900-01-01

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 89: Zucker- und Stärkegewinnung.

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung von Kartoffelwalzmehl, deren Betriebsweise sich von den bereits bekannten dadurch .unterscheidet, daß die Herstellung eine ununterbrochene ist, das Product daher weitaus billiger als nach dem bisher bekannten Verfahren zur Erzeugung von Kartoffelmehl hergestellt werden kann.

In der Zeichnung zeigt Fig. ι einen Querschnitt und Fig. 2 einen Längsschnitt der neuen Vorrichtung.

Die Betriebsweise ist folgende: Die gewaschenen und gargedämpften Kartoffeln kommen in den Aufguß- oder Fülltrichter H, in welchem sich ein Stampfwerk J befindet. Dies besteht aus den an den doppelarmigen Hebeln i angeordneten Stampfern i¹, welche durch einen Hebel z"², der durch die Gelenkstange z'³ mit den Hebeln i verbunden ist, in auf- und abgehende Bewegung versetzt werden kann. Der Antrieb des Hebels z² erfolgt durch eine Pleuelstange z'⁴, welche an einem Kurbelzapfen i ⁵ eines der Antriebzahnräder der in dem Aufguß rohrenden Walzen sitzt. Dieses Stampfwerk zerstampft die Kartoffeln auf der in dem Aufguß rotirenden Walze E zu einer formlosen Masse und schiebt diese Masse gleichzeitig zwischen die Walze und die feststehende gelochte Blechumhüllung (Sieb) F. Von diesen Walzen mit gelochten Blechumhüllungen ist eine Anzahl einzeln unter einander gelagert und um jede ist ein Draht oder ein Abstreifer e aus Federstahl gewunden. Die Kartoffelmasse wird nun durch die erste Walze an die Blechumhüllung gedrückt, wodurch der Kartoffelbrei das gelochte Blech passirt, während die Schalen und allenfalls noch anhängender Brei von dieser Walze mittelst des Abstreifdrahtes e abgestreift werden und so lange von einer auf die andere Walze gelangen und die ähnlichen Vorgänge durchmachen, bis die Schalen an der entgegengesetzten Seite K abgesondert ' vom Brei herausfallen.

Der durchpassirte Kartoffelbrei von der Seite N hingegen gelangt auf eine Anzahl unter einander gelagerter heizbarer Walzenpa'are L L, welche auch mit Abstreifern Z versehen sind, und fällt in beliebiger Papierstärke so lange von einem auf das andere .Walzenpaar, bis er vollkommen trocken und zum Vermählen geeignet den Apparat verläßt.

Die Heizung der Walzen kann durch die verschiedensten Heizmaterialien erfolgen, wobei die geringste Wärmezufuhr zur Warmerhaltung der bereits erwärmten Walzen ge- : nügt. Auch läßt sich zum Warmhalten der Auspuffdampf der Arbeitsmaschine verwenden.

Der trockene Brei fällt an der Seite S auf eine Anzahl von einzeln unter einander gelagerten Walzen Q., welche mit Drahtgewebe umkleidet und mit einer der Länge nach eingelassenen Bürstenleiste b versehen sind und einerseits gegen eine theilweise feststehende Umhüllung R und andererseits gegen die Bürstenwalze V rotiren. Die Umhüllung besteht aus feinem Drahtgewebe und ist mit perforirtem Blech oder mit starkem Drahtgewebe versteift, hinter welchem ein Schüttelwerk angebracht ist. Mittelst dieser Vorrichtung wird das getrocknete Product zer-

IS- Auflage, ausgegeben am 15. April igaj.)

rieben und durch die Drahtumhüllung getrie- I ben, worauf es durch den Auslauf T den Apparat verläßt und sofort eingesackt werden kann, ^während· das von den Bürstenwalzen abgebürstete, noch unzerriebene Product durch den Auslauf u zur neuerlichen Pulverisirung durchgelassen wird.

Stampfwerk, Trockenwerk und Mahlwerk können auch gesondert angeordnet werden, in welchem Fall die Zuführung in bekannter Weise durch Schnecken, Aufzüge und dergl. geschieht.

Claims

Patent-Ansprüche:

ι . Vorrichtung zur Herstellung von Kartoffelmehl, gekennzeichnet durch ein im Auf-■ Schütttrichter angebrachtes Stampfwerk (J), welches gegen die oberste einer Anzahl von Walzen arbeitet, die ihrerseits gegen ein gebogenes Sieb (F) arbeiten, so daß der entstandene Brei durch das Sieb tritt, während die Schalen und die unvollständig zerarbeiteten Kartoffeln durch Abstreifdrähte oder Federn (e) abgestreift und auf die folgenden Walzen geführt werden, wo sie derselben Bearbeitung zwischen Walze und Sieb so lange ausgesetzt werden, bis die Schalen vollständig vom Brei gesondert sind.
Die Anordnung eines Trocken - Walzen-Systems unmittelbar unter der durch Anspruch ι gekennzeichneten Vorrichtung.
Unterhalb der durch Anspruch ι und 2 gekennzeichneten Vorrichtungen die Anordnung von Zerkleinerungswalzen, welche, wie die Walzen des Anspruchs ι, gegen ein Sieb (R) arbeiten.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.