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Verfahren zur Entcoffeinisieruug und Veredelung von Kaffee.
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Zur Klasse der Dichloräthene gehören verschiedene Verbindungen. Man unterscheidet zwei Arten von symmetrischen und eine Art von unsymmetrischen Diehloräthenen. Diese Verbindungen haben zum Teil sehr verschiedene Eigenschaften, dennoch sind die beiden Verbindungen Dichloräthylen-ci8 und Dichloräthylen-trans in der Literatur wiederholt verwechselt worden.
Die erwähnte französische Patentschrift bezieht sich auf die Verwendung der symmetrischen
Diehloräthene, während weitere Versuche ergaben, dass sich für die. Extraktion von Coffein aus Kaffee zum Zwecke der coffeinfreien Kaffeeherstellung besonders das Dichloräthen-trans (CHCI : CHCI) eignet, welches zu diesem Zwecke eigens hergestellt wird. Es besitzt, was bei der isomeren Cis-Verbindung nicht in dem Masse der Fall ist. die vorzügliche Eigenschaft. den Kaffee schnell zu benetzen. Es wird also von diesem rasch aufgesogen wodurch die Diffusion etwas schneller von statten geht. Auch besitzt die TransForm ein niedrigeres spezifisches Gewicht als die Cis-Modifikation, was von Wichtigkeit ist, weil es bei der zu verwendenden Menge Lösungsmittel in erster Linie auf seinen Volumenanteil ankommt und nicht auf die Gewichtsmengen.
Unter den gleichen Bedingungen löst es etwas weniger an Kaffeelipoiden auf als Cis-Dichloräthen und ähnliche für diesen Zweck vorgeschlagene Extraktionsmittel. Ebenso ist die Verdampfungswärme eine relativ niedrigere. was zu Kalorienersparnis führt. Für die Isolierung von Coffein kommen ernstlich auch nur solche Extraktionsmittel in Betracht, die ausser Coffein keine oder nur äusserst minimale Mengen anderer Kaffeebestandteile lösen. Zu diesen Extraktionsmitteln gehört insbesondere das Diehloräthen-trans. das erfindungsgemäss zur Extraktion benutzt wird.
Beim Arbeiten gemäss vorliegender Erfindung ist es nicht notwendig, die Kaffeebohnen extra mit Dampf oder mit Wasser vor der Extraktion zu behandeln. Es gelingt bei Einhaltung der trockenen Kochung"und bei Durchführung der Extraktion unter Verwendung des speziellen Lösungsmittels, das Coffein zu isolieren, so dass der behandelte Kaffee in der Regel nur noch einen Coffeingehalt von zu besitzt.
Es ist weiterhin festgestellt, dass der etwas höhere Wassergehalt der Kaffeebohnen beim vorliegenden Verfahren erst nach der Extraktion von Wichtigkeit ist. Nach der Extraktion folgt das Abtreiben des Lösmittels aus dem Kaffee, und es ist von Belang. dass während dieser Phase der Gesamtwassergehalt der Kaffeemasse über 12",, liegt. Dabei verfährt man in der Weise, dass man gespannten, wenig überhitzten Wasserdampf in den mit Kaffeebohnen beschickten Autoklaven leitet. Es wird auf die Weise verfahren, dass der Wassergehalt der Kaffeebohnen immer über 1200 bleibt. Durch die Anwendung von leicht überhitztem Dampf und Einhaltung von bestimmten Verhältnissen wird eine weitere Eigenschaftsverbesserung erreicht.
Auch werden durch die Verwendung des besonderen Extraktionsmittels ausser dem Coffein in sehr geringen Anteilen zwei bereits chemisch näher festgestellte Körper entfernt, wovon der eine giftiger ist als Coffein. der andere einen eckelerregenden Geruch und äusserst scharfen Geschmack besitzt. Dieser Körper ist bei über 100'C merklich mit Wasserdampf flüchtig.
Beispiel : Man beschickt den sich drehenden Autoklaven, welcher mit aller erforderlichen Ausrüstung versehen ist, mit 1000 lrg Santos-Kaffe (Coffeingehalt z. B. 1#1% und wässeriger Extraktivstoffgehalt z. B.
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27#5%) und erhitzt den Kaffee zwischen 80-125 C unter Rückflusskühlung. Durch das im Kaffee enthaltene Wasser wird dieser erweicht. Alsdann lässt man den Kaffee abkühlen. Danach pumpt man bei geschlossenem Ventil in die Leitung zum Kühler 750 kg Dichloräthen trans ein. Man extrahiert fortlaufend oder absatzweise (periodisch) auf bekannte Weise. Sobald in einem Liter Lösungsmittel nicht mehr als 50 mg Coffein noch nachweisbar sind. wird die Extraktion beendet und das Extraktionsmittel abgezogen.
Der Kaffee besitzt dann erfahrungsgemäss einen Coffeingehalt von weniger als 0#08%. Nun leitet man 40 kg leicht überhitzten Dampf ein. Nachdem dieser von den Kaffeebohnen aufgenommen ist, erhitzt man den Kaffee im Autoklaven auf 115-120 C und leitet danach soviel leicht gespannten. überhitzten Dampf ein unter Öffnen des Ventils in der Leitung zum Hoehleistungskondensator. dass die eingeführte Menge der abdestillierten Menge entspricht. Man richtet es so ein. dass der Wassergehalt des Kaffees zwischen 12-17".) liegt. Die Temperatur von 115--120" C hält man in Zeitabschnitten inne. Nach verhältnismässig kurzer Zeit gelingt es auf diese Weise, den Kaffee restlos vom Extraktionsmittel zu befreien.
Im Extrakteur herrscht Überdruck und an gewissen Stellen des Kühlers und in der angeschlossenen Vorlage herrseht Vakuum. Dies ist durch den besonderen Apparatebau erreichbar. Die abgehenden Dämpfe haben eine sehr hohe Geschwindigkeit. Dies wird durch die besondere Anordnung der Apparatur und durch Einhaltung der bestimmten Arbeitsweise, wie natürlich auch durch den besondern Bau der ganzen Anlage erreicht. Nach dieser Phase folgt wie üblich Trocknung. Es ist übrigens zweckmässig, im Autoklaven unter Rückfluss und bei Atmosphärendruck, also offen, zu erhitzen.
Der Autoklav
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wird ein Kaffee verwendet, dessen Extraktgehalt höher als 27'5"n ist, so liegt er natürlich bei dem entcoffeinisierten Kaffee auch entsprechend höher.
PATENT-ANSPR ÜCHE :
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