DE2212640A1 - Verfahren zur Herstellung von stabilem gereinigtem Kaffee-Oel - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von stabilem gereinigtem Kaffee-OelInfo
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Description
PATENTANWALT DR. HANS-GUNTBER EC !ERT, DIPLOMCHEMIKER
5 Köln 51, Oberländer Ufer 9o
Köln, den 15. März 1972 Eg/Mg
The Procter & Gamble Company, 3ol East Sixth Street^.
Cincinnati, Ohio, U.S.A.
Verfahren zur Herstellung von stabilem gereinigtem Kaffee-Oel
Der Stand der Technik enthält zahlreiche Hinweise auf die Tieftemperaturkondensation von Kaffeearomafrost, im folgenden
als Aromakaltkondensat bezeichnet. Diese Kaltkondensate von Kaffeearoma sind Tieftemperaturkondensate von flüchtigen
Komponenten, die beim Mahlen, bei der Dampfdestillation, dem Rösten oder der Trockendestillation von gemahlenem Röstkaffee
entweichen.. Meist werden diese flüchtigen Komponenten durch Tieftemperaturkondensation der entweichenden Gase, ζ. Β. bei
der Temperatur von flüssigem Stickstoff, erhalten, indem man das entweichende Gas durch eine mit flüssigem Stickstoff beschickte
Falle führt und so das Aromakaltkondensat erhält. Das Aromakaltkondensat kann das Kondensat von Mahlanlagenabgas,
Röstanlagenabgas oder Trockendestillationsgas oder auch
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— O mm
ein durch Dampfdestillation erhaltenen Kaltkondensat und dergleichen
sein. Beispiele für Verfahren zur Erzeugung von Aromakaltkondensaten sind in den USA Patentschriften Nrn.
2'680'687 und 3'02I1218 zu finden.
Das erhaltene Aromakaltkondensat muss dann jedoch relativ stabil
in das bezüglich Aroma zu verbessernde Kaffeeprodukt eingearbeitet
werden, wenn der Viert des Aromakaltkondensates ausgenützt werden soll. Häufig ist das Kaffeeprodukt ein Sofortkaffee,
da gerade diesen Kaffeeprodukten das charakteristische Röstkaffeearoma fehlt. Wenn man das Aromakaltkondensat einfach
zu üblichem Sofortkaffeeprodukt zusetzt, werden kaum Vorteile erzielt, v/eil bereits bei einer Oeffnung des Behälters das gesamte
Aroma entweicht. Wenn der Sofortkaffee vorgängig mit Kaffee-Oel besprüht oder in anderer Weise mit Kaffee-Oel behandelt
worden ist, entweicht das Aroma nicht so vollständig. Aus noch unbekannten Gründen wirkt das Kaffee-Oel als Stabilisierungsfaktor
der Retention des Aromas von Aromakaltkondensat im aromatisieren Sofortkaffee.
In üblicher Weise hergestelltes Kaffee-Oel wird durch bekannte Extraktionsverfahren zur Gewinnung des OeIs aus gemahlenem
Röstkaffee erhalten. Gewöhnlich wird eines von zwei Extraktionsverfahren angewendet. Das erste Verfahren beruht auf der
Flüssig-Extraktion und verwendet Extraktionsmittel, wie Aether, zur Entfernung von Kaffee-Oel aus gemahlenem Röstkaffee. Dabei
wird das Extraktionsmittel nach der Behandlung des gemahlenen Röstkaffees entfernt und Kaffee-Oel bleibt als Rückstand. Beim
zweiten, dem gebräuchlichsten Verfahren wird Kaffee-Oel aus gerösteten und gemahlenen Kaffeebohnen ausgepresst, indem man
die Bohnen extremen Druckbedingungen unterwirft. Das Produkt dieses Verfahrens wird häufig als gepresstes Kaffee-Oel bezeichnet
und da dieses den Vorteil besitzt, dass es zur Erzeugung des Kaffee-Oels keinen Zusatz von Fremdstoffen erfordert,
wird für die Verarbeitung von Sofortkaffee meist solches ausgepresstes Kaffee-Oel verwendet.
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Ausgepresstes Kaffec-Oel oder flüssig extrahiertes Kaffee-Oel,
beide im folgenden als rohes Kaffee-Oel bezeichnet, enthalten eine Vielzahl von Verbindungen, unter anderän Paraffine, Sterolester,
Triglyceride, Diglyceride, Monoglycerido, freie Sterole,
Diterpenester und polare Lipide, wie Phospholipide. Es wurde nun gefunden, dass einige dieser Verbindungen, obwohl
an sich wünschenswert, weil sie den Sinneseindruck von gemahlenem Röstkaffee erzeugen, dann unerwünscht sind, wenn das
Kaffee-Oel als Aromaträger für Aromakaltkondensat verwendet v/erden soll. Es zeigt sich nämlich, dass nach Einführung von
Aromakaltkondensat in rohes Kaffee-Oel die gesamte Masse, d.h. die Aromaessenz und das als Träger verwendete Kaffee-Oel, in
sehr kurzer Zeit ranzig wird und ein unangenehmes Aroma, nämlich der charakteristische Geruch von überaltertem Kaffee,
entsteht. Diese Entwicklung von Ranzigkeit wird wahrscheinlich durch die Einwirkung von Licht und Sauerstoff auf rohes Kaffee-Oel
verursacht, wodurch einige Verbindungen, die im Kaffee-Oel vorhanden sind, wie Diterpenester, freie Radikale bilden and
dies zu weiterer Verschlechterung und raschem Ranzigwerden führt. Wenn daher rohes Kaffee-Oel als Aromaträger für Aromakaltkondensat
verwendet wird, werden alle anfänglich durch das Aromakaltkondensat erzielten Vorteile durch kurze Einwirkung
von Licht und Sauerstoff auf das Produkt entwertet.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reinigung von rohem
Kaffee-Oel und bietet ein derart stabilisiertes Kaffee-Oel, welches einen besser geeigneten Träger für die Einführung von
Kaffeearomakaltkondensat bzw. einen Kaffeearomaträger bietet,
der nicht so schnell ein ranziges bzw. überaltertes Kaffeearoma erzeugt.
Das Verfahren der Erfindung beruht auf der Vakuumdestillation von Kaffee-Oel unter bestimmten festgesetzten und kritischen
Bedingungen zur Entfernung von Verbindungen, wie ungesättigten Diterpenestern. Wenn diese unerwünschten Verbindungen einmal
durch eine sorgfältige Destillationsbehandlung entfernt
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sind, können sie nicht mehr zum raschen Ranzigwerden bzw. zur
Bildung von überaltertem Kaffeearoma beitragen und das gereinigte Kaffee-Oel ist daher 'als stabiler Aromaträger für Äroinakaltkondensat
geeignet.
Allgemein betrifft die Erfindung ein Verfahren, das auf der
Vakuumdestillation von rohem Kaffee-Oel zur Entfernung unerwünschter Komponenten, wie Diterpenester, beruht und einen
Rückstand von gereinigtem Kaffee-Oel ergibt, der im wesentlichen Triglyceride umfasst und bei Einwirkung von Licht und
Sauerstoff nicht rasch ranziges bzw. überaltertes Kaffeearoma bildet.
Vakuumdestillation von rohem Kaffee-Oel zur Entfernung unerwünschter Komponenten, wie Diterpenester, beruht und einen
Rückstand von gereinigtem Kaffee-Oel ergibt, der im wesentlichen Triglyceride umfasst und bei Einwirkung von Licht und
Sauerstoff nicht rasch ranziges bzw. überaltertes Kaffeearoma bildet.
Die Vakuumdestillation von rohem Kaffee-Oel ist bekannt. In
der USA Patentschrift Nr. 2'947'634 ist beispielsweise die Erzeugung von ausserordentlich wünschbaren aromatischen Geruchsstoffen aus rohen Kaffee-Oelen, durch Destillieren aromatischer Geruchs^toffc aus gepresstem Kaffee-Oel bei unteratmosphärischen Drücken unter milden Temperaturbedingungen beschrieben. Gemäss dieser Patentschrift v/erden die verschiedenen Aromata
aus gepresstem Kaffee-Oel bei Temperaturen von 15-100 C und
bei Drücken allgemein unter 50 mm Quecksilber und vorzugsweise unter 10 mm Quecksilber destilliert. Ziel des in der zuletzt genannten Patentschrift beschriebenen Verfahrens ist die Erzeugung verschiedenartiger hochflüchtiger Geruchsstoffe aus
Kaffee-Oel und, wie im folgenden erläutert, wird dort das Destillationsverfahren bei Maximaltemperaturen (d. h. 100 C)
durchgeführt, die nicht zur Entfernung der unerwünschten Komponenten von rohem Kaffee-Oel, die erheblich zum Ranzigwerden und zur Bildung von überaltertem Kaffeearoma beitragen, ausreichen. Dementsprechend ist der Destillationsrückstand des
Verfahrens der genannten Patentschrift im Sinne der hier verwendeten Definition dieses Begriffes immer noch rohes Kaffee-Oel.
der USA Patentschrift Nr. 2'947'634 ist beispielsweise die Erzeugung von ausserordentlich wünschbaren aromatischen Geruchsstoffen aus rohen Kaffee-Oelen, durch Destillieren aromatischer Geruchs^toffc aus gepresstem Kaffee-Oel bei unteratmosphärischen Drücken unter milden Temperaturbedingungen beschrieben. Gemäss dieser Patentschrift v/erden die verschiedenen Aromata
aus gepresstem Kaffee-Oel bei Temperaturen von 15-100 C und
bei Drücken allgemein unter 50 mm Quecksilber und vorzugsweise unter 10 mm Quecksilber destilliert. Ziel des in der zuletzt genannten Patentschrift beschriebenen Verfahrens ist die Erzeugung verschiedenartiger hochflüchtiger Geruchsstoffe aus
Kaffee-Oel und, wie im folgenden erläutert, wird dort das Destillationsverfahren bei Maximaltemperaturen (d. h. 100 C)
durchgeführt, die nicht zur Entfernung der unerwünschten Komponenten von rohem Kaffee-Oel, die erheblich zum Ranzigwerden und zur Bildung von überaltertem Kaffeearoma beitragen, ausreichen. Dementsprechend ist der Destillationsrückstand des
Verfahrens der genannten Patentschrift im Sinne der hier verwendeten Definition dieses Begriffes immer noch rohes Kaffee-Oel.
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Tatsächlich beruht der erste Schritt des Verfahrens der vorliegenden
Erfindung auf dem Abdestillieren aller Aromageruchsstoffe, die gemäss der zuletzt genannten Patentschrift zum
Erreichen der dort gestellten Ziele sorgfältig destilliert und kondensiert werden. Im ersten Schritt des Verfahrens der
vorliegenden Erfindung wird rohes Kaffee-Oel bei Temperaturen zwischen Raumtemperatur bis zu 115°C, vorzugsweise bis zu ,1000C,
bei einem Druck von 0,1-60 mm während einer Zeit von bis zu 2 Std. und vorzugsweise in 1-2 Std, destilliert. Während dieser
ersten Destillationsstufe werden die meisten hochflüchtigen, im rohen Kaffee-Oel enthaltenen Stoffe entfernt. Gewünschtenfalls
können die hochflüchtigen Aromastoffe dieser ersten Fraktion gewonnen und kondensiert werden, wie dies in der USA Patentschrift
Nr. 2'947*634 beschrieben ist, und dann in gereinigtes
Kaffee-Oel oder in einen anderen geeigneten Kaffeearomaträger eingeführt werden^ Wenn jedoch diese bei bis zu 115 C verdamp- ·
fenden Aromastoffe Itach der in der zuletzt genannten Patentschrift
offenbarten Methode gewonnen werden sollen, dürfen keine Temperaturen über 115 C angewendet werden, da andernfalls
ein erheblicher Anteil an unerwünschten, zum Ranzigwerden neigenden Verbindungen zusammen mit den wünschbaren Aromageruchsstoffen
destilliert wird.
Der Rückstand der ersten Destillation, bei welcher das Destillat entweder zur Gewinnung einiger wünschbarer Aromageruchsstoffe
aufgefangen oder aber verworfen wird, wird in dem zweiten Schritt einer weiteren Vakuumdestillation unterworfen. Bei
dieser zweiten Vakuumdestillation liegt die Temperatur zwischen 100-240 C und der Druck wird bei einem möglichst geringen Wert,
jedenfalls unter 100 Mikron, gehalten. Dieses zweite Vakuumdestillationsverfahren
wird bei Temperaturen von 100-24 0 C bei einem Maximaldruck von 100 Mikron während etwa 1 bis etwa
3,5 Std. durchgeführt. Während dieses zweiten Destillationsverfahrens wird ein erheblicher Anteil der in dem rohen Kaffee-Oel
enthaltenen unerwünschten Komponenten abdestilliert und
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danach verworfen. Diese unerwünschten Komponenten umfassen
die oben beschriebenen Diterpenester, andere Sterolester und
zersetzte, ranzige Aromaverbindungen.
Nach .Abschluss der oben beschriebenen zweiten fraktionierten
Destillation wird eine dritte fraktionierte Destillation durchgeführt. Während dieser dritten fraktionierten Destillation
v/erden Temperaturen von 240-310 C angewendet und das Vakuum wird bei Druckwerten von 10-20 Mikron Absolutdruck gehalten.
Die dritte fraktionierte Destillation wird während etwa 1,5 bis etv/a 4 Std. durchgeführt. Temperaturen über 310 C sollten
vermieden werden, da erheblich höhere Temperaturwerte bei den hier verwendeten Druckbedingungen zur Zersetzung der gewünschten
Triglyceridkomponenten führen. Die gewünschte Triglyceridkomponente
wird in diesem dritten Fraktionierungsschritt zum überwiegenden Teil abdestilliert.
Obwohl im vorstehenden Abschnitt eine Zeitbegrenzung von bis zu 4 Std. erwähnt wird, ist zu betonen, dass die Zeitspanne
nicht kritisch ist und dass eine Dauer von 4 Std. lediglich eine durch praktische Erwägungen bedingte Obergrenze ist. In
der Praxis kann die dritte Destillation so lange fortgesetzt werden, bis die Dünnschichtchromatographie praktisch keine Diterpenesterverbindungen
im gereinigten Kaffee-Oel zeigt.
Das in der dritten Fraktionierung erhaltene Destillat enthält gereinigtes Kaffee-Oel, überwiegend Triglyceride. Die Ausbeute,
bezogen auf das Gesamtgewicht an verwendetem rohem Kaffee-Oel,
beträgt im allgemeinen etwa 50 % und kann auf etwa 70 % erhöht werden, wenn die dritte Fraktion redestilliert wird.
Vorzugsweise wird die dritte Fraktion redestilliert, wenn die Temperatur bei der dritten Fraktionierung zwischen 240 und
310 c liegt. Wenn die Redestillation nicht gewünscht wird, sollte die dritte Fraktion vorzugsweise bei Temperaturen von
280-310 C abgenommen v/erden, damit sie im wesentlichen aus Tri·- glyceriden besteht. Bei Anwendung dieses höheren Temperaturbe-
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reiches, d. h. 280-310 C, enthält die gesamte gesammelte Fraktion
im wesentliehen Triglyceride. Die Ausbeute vermindert
sich dabei allerdings auf 40 %. Wegen der höheren Ausbeute wird daher die dritte Fraktion vorzugsweise bei Temperaturen
im Bereich von 240-310 C abgenommen und bei Temperaturen und Drücken im gleichen Bereich redestilliert.
Obwohl die aromatischen Komponenten vorzugsv/eise in1 einer Anlage
destilliert v/erden, in der ein schnell bewegter dünner Film aus rohem Kaffee-Oel gebildet wird, können auch viele
andere Destillationsanlagen verwendet werden, etwa Destillationsanlagen mit freifallendem Film die zwei konzentrische
Zylinder umfassen, wobei das rohe Kaffee-Oel als dünner Film an der Aussenfläche des inneren Zylinders abströmt, die verdampften
Komponenten in einer geeigneten Falle kondensieren und der von den Zylindern umschlossene Raum unter vermindertem
Druck gehalten wird. Man kann das rohe Kaffee-Oel aber auch in einer unter vermindertem Druck gehaltenen Kammer zu
feinen Tröpfchen versprühen und das Kondensat in der oben erläuterten
Weise sammeln.
Eine bevorzugte Vakuumdestillationsanlage ist in der USA Patentschrift
Nr. 2'578*999 beschrieben. Diese häufig als
"Hickman-Destillationsanlage" bezeichnete Vorrichtung kann zweckmässig zur Abtrennung und Isolierung der gereinigten
Kaffee-Oel-Fraktion aus dem rohen Kaffee-Oel verwendet werden. Die Hickman-Destillationsanlage besitzt einen glockenförmigen
Behälter, der mittels einer Vorvakuumpumpe und einer Diffusionspumpe evakuiert werden kann. Mit der Diffusionspumpe
kann der von der Vorvakuumpumpe erzeugte Absolutdruck auf Werte im Bereich unter 1 mm gebracht werden. Das rohe Kaffee-Oel
wird in den Boden des glockenförmigen Behälters gebracht, mit einer Hebepumpe angehoben und auf die Oberseite
eines beheizten drehenden Rotors mit einem Durchmesser von etwa 10-15 cm abgegeben, der eine gezahnte konische Oberfläche
besitzt. Nachdem das zu destillierende Material unter der
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*" P —
Wirkung der Zentrifugalkräfte an den Umfang des drehenden Rotors gelangt ist, wird es in einen Vorratsbehälter innerhalb
des glockenförmigen Behälters zurückgeführt. Der Rotor wirkt als Oberfläche, auf der das.zu destillierende Material durch
Zentrifugalkräfte als ein rasch strömender, dünner Film zum Fliessen gebracht wird. Die erforderliche Wärme wird natürlich
durch Aufheizung des Rotors auf die gewünschte Temperatur erzeugt, die durch einen geeigneten Widerstand sorgfältig
gesteuert wird. Die Hickman-Destillationsanlage ist vorteilhaft,
weil das Kaffee-Oel nur sehr kurzzeitig hohen Temperaturen ausgesetzt wird, denn entweder verdampft es oder wird durch
die Zentrifugalkraft von der beheizten Rotorplatte abgeworfen. Der verdampfte Anteil des rohen Kaffee-Oels wird in einen entsprechenden
Kühler geführt und der nicht verdampfte Anteil zur weiteren Behandlung bei der gewünschten Temperatur rezirkuliert.
Beim er^indungsgemässen Verfahren ist der glockenförmige Behälter
mit einem Kühler verbunden, der für die erste Fraktion dann, wenn diese kondensiert und zur Gewinnung der wertvollen
Aromastoffe zurückgehalten werden soll, bei der Temperatur von flüssigem Stickstoff gehalten wird, d. h. bei -185,8 C.
Das Kondensat aus der zweiten Fraktion hat sich als relativ wertlos erwiesen und seine Gewinnung bringt keine Vorteile.
Man kann es aber gewünschtenfalls bei Raumtemperatur kondensieren. Das Kondensat aus der dritten Fraktion, welche den
bei Temperaturen von 240-310 C gewonnenen Anteil enthält, umfasst einen wesentlichen-Anteil der hochsiedenden Triglyceride
und man kann diese Verbindungen wegen ihres hohen Siedepunktes leicht in einem bei Raumtemperatur gehaltenen Kühler zur
Gewinnung eines Rückstandes von gereinigtem Kaffee-Oel kondensieren.
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Das erfinduncjsgewüsse gereinigte Kaffee-Oel kann zu Trockenkaff
eeprodukten zugegeben werden, deren Aroma auf die üblichen Verwendungswerte gebracht werden soll, meist in Anteilen
von 0,1-1,0 % des Produktgewichtes. Natürlich ist es auch wünschenswert, zusammen mit dem gereinigten Kaffee-Oel aromatragende
Stoffe zuzugeben, z. B. das Kondensat aus derersten Destillation des erfindungsgemässen Verfahrens. Die Bezeichnung
"Trockenkaffeeprodukte" umfasst sowohl gemahlene Röstkaffees als auch Sofortkaffees. Die Bezeichnung "aromatragende Stoffe"
umfasst alle üblichen Aromaquellen, wie Aromakaltkondensate, Dampfdestillate und dergleichen.
Die Erfindung wird anhand des folgenden Beispiels erläuttrt.
.1000 g gepresstes rohes Kaffee-Oel, das nach dem oben beschriebenen
Pressverfahren erhalten worden ist, werden in eine.Hickman-Hochvakuumdestillationsanlage
gebracht. Diese Destillationsanlage ist oben beschrieben. Der glockenförmige Behälter
der Hickman-Anlage wurde mit der beschriebenen Vorvakuumpumpe
auf einen Absolutdruck im Bereich von 5 mm luftevakuiert. Da die erste Fraktion aus hochflüchtigen Aromastoffen gewonnen
v/erden sollte, war der Kühlfinger im Kondensations- bzw. Kühlerteil der Hickman-Anlage mit flüssigem Stickstoff gefüllt.
Das in den Glockenbehälter eingeführte rohe Kaffee-Oel wurde von der Hebepumpe auf die Oberseite des drehenden Rotors abgegeben,
der mit einem Temperaturgefälle betrieben wurde, das bei 25 C begann und bei 100 C endete. Das OeI wurde als dünner
Film über den Rotor strömen gelassen. Der Rotor wurde mit etwa 1400 U/min betrieben und das gesamte OeI in etwa 2 Std. damit
verarbeitet. Am Ende dieses Arbeitszyklus lag der Druck in der Anlage bei etwa 15 mm. Das in der mit flüssigem Stickstoff arbeitenden
Falle kondensierte Aromakaltkondensat wurde entnommen.
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Nach Gewinnung dieser ersten Fraktion wurde dns verbleibende
rohe Kaffee-Oel in dem glockenförmigen Behälter zur Erzeugung
einer zweiten Fraktion bei Temperaturen von 100-240 C 'und einem Druck im Bereich von 100-16 Mikron einer weiteren
Destillation unterworfen. Diese zweite fraktionierte Destillation wurde 2 Std. fortgesetzt und das Kondensat bei Raumtemperatur
gesammelt. Das Kondensat wurde durch Dünnschichtchromatographie analysiert und enthielt einen hohen Prozentanteil
zersetzter Aromaverbindungen, Sterolester und Diterpenester. Der Geruch dieses Kondensates, das aus der zweiten
Fraktion erhalten wurde, war ranzig, stinkend und erinnerte an alten Kaffee.
Danach wurde der in dem glockenförmigen Behälter vorliegende
Rückstand zur Erzeugung der gewünschten dritten Fraktion einer v/eiteren Destillation unterworfen. Hierzu v/urde der Rückstand
bei einem Druck von 15-9 Mikron und einer Temperatur von 266-300 C während einer Zeitspanne von 4 Std. vakuumiestiliiert.
Die Dünnschichtchromatographie zeigte, dass in dieser dritten Fraktion immer noch eine deutliche und signifikante
Menge an Diterpenestern enthalten war und dementsprechend wurde die dritte Fraktion unter gleichen Bedingungen redestilliert.
Die dritte Fraktion wurde in der oben beschriebenen Fingerkühlerfalle des glockenförmigen Behälters bei Umgebungsbedingungen
erhalten. Die zweite Destillation zeigte ein Produkt, das ausweislich der Dünnschichtchromatographie-Analyse
zu nahezu 100 % aus Triglyceriden bestand. Die Menge des erhaltenen gereinigten Kaffee-Oels betrug 60 % des Gewichts
des Ausgangsmaterials.
Dann wurden etwa 0,1 Gew.% des aus der Fraktion 1 gewonnenen
kondensierten Aromakaltkondensates zum gereinigten Kaffee-Oel wieder zugegeben und in einen länglichen Behälter gebracht.
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-Ii-
Der Behälter wurde während drei Wochen normalen Licht-, Temperatur-
und Sauerstoffbedingungen ausgesetzt und zeigte dann
in einer Geruchsprüfung immer noch ein kaffeeartiges Aroma völlig ohne die ranzig stinkenden charakteristischen Aromanoten
von altem vakuumverpacktem Kaffee. V7eitefe Untersuchungen
zeigten, dass das gereinigte Kaffee-Oel unter Kühlung mehr
als sechs Monate ohne merkliche Verschlechterung gelagert werden konnte«
Bei Wiederholung des in diesem Beispiel beschriebenen Verfahrens mit Temperaturen für die dritte Fraktionierung im Bereich
von 280-3100C ist zur Erzeugung eines praktisch reinen Triglycerid-Kaffee-Oels keine Redestillation erforderlich.
Die Ausbeute an gereinigtem Kaffee-Oel beträgt dann aber nur 40 %.
Wenn nach dem erfindungsgemässen Verfahren hergestelltes gereinigtes
Kaffee-Oel in Anteilen von 0,5 %, bezogen auf das Gewicht, zu Sofortkaffee gegeben wird, zeigt sich, dass der
Sofortkaffee seinen charakteristischen aromatisierten Geruch bei normalen Licht-, Temperatur- und Sauerstoffbedingungen
ohne Entwicklung von ranzigen Merkmalen, wie sie üblicherweise bei Kaffee-Oel unter diesen Bedingungen entstehen, bis zu
drei Wochen beibehält.
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Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung von stabilem gereinigtem Kaffee-OeI,
das praktisch frei von Diterpenastern und als Aromakaltkondensatträger
geeignet ist, dadurch gekennzeichnet, dass rohes Kaffee~Oel bei Drücken von 0,1-GO mm und Temperaturen
von bis zu 115 C, vorzugsweise bis zu 100 C, zur Entfernung von wertvollen Aromastoffen vakuumdestilliert
wird, dass die Vakuumdestillation danach bei Temperaturen von 100-240 C und Drücken von nicht über 100 Mikron zur
Entfernung unerwünschter Komponenten, wie Sterol und Diterpenester, und Gewinnung e.ines Rückstandes fortgeführt
wird und dass danach eine Vakuumdestillation des Rückstandes bei Temperaturen von 240-310 C und Drücken von 10-20
Mikron zur Erzeugung eines Kondensates erfolgt, das gereinigtes Kaffee^-Öel enthält, welches überwiegend aus Triglycerid
besteht und im wesentlichen diterpenesterfrei ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Rückstand der bei 100-240°C durchgeführten Destillation
mindestens zweimal bei Temperaturen im Bereich von 240-310°C destilliert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die abschliessende Vakuumdestillation bei Temperaturen von
280-310°C durchgeführt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die viertvollen Aromakomponenten bei der Temperatur von flüssigem
Stickstoff kondensiert und in das gereinigte Kaffee-OeI eingearbeitet werden.
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_ I 1 _
5. Kaf feeprodukte, bei v/elotien das Aroma von gemahlenem Rostkaffee
verstärkt v/erden soll, und die ein Trockenkaffeeprodukt,
das gereinigte Kaffee-Oel von Anspruch 1 und ein
aromatragendes Material enthalten.
R/Ni 16.2.1972
2Ό984 1/0732
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