DE2212640A1 - Verfahren zur Herstellung von stabilem gereinigtem Kaffee-Oel - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von stabilem gereinigtem Kaffee-Oel

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DE2212640A1
DE2212640A1 DE19722212640 DE2212640A DE2212640A1 DE 2212640 A1 DE2212640 A1 DE 2212640A1 DE 19722212640 DE19722212640 DE 19722212640 DE 2212640 A DE2212640 A DE 2212640A DE 2212640 A1 DE2212640 A1 DE 2212640A1
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Strobel Rudolf Gottfried Karl
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    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
    • A23FCOFFEE; TEA; THEIR SUBSTITUTES; MANUFACTURE, PREPARATION, OR INFUSION THEREOF
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    • A23F5/46Coffee flavour; Coffee oil; Flavouring of coffee or coffee extract
    • A23F5/48Isolation or recuperation of coffee flavour or coffee oil

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Description

PATENTANWALT DR. HANS-GUNTBER EC !ERT, DIPLOMCHEMIKER
5 Köln 51, Oberländer Ufer 9o
Köln, den 15. März 1972 Eg/Mg
The Procter & Gamble Company, 3ol East Sixth Street^. Cincinnati, Ohio, U.S.A.
Verfahren zur Herstellung von stabilem gereinigtem Kaffee-Oel
Der Stand der Technik enthält zahlreiche Hinweise auf die Tieftemperaturkondensation von Kaffeearomafrost, im folgenden als Aromakaltkondensat bezeichnet. Diese Kaltkondensate von Kaffeearoma sind Tieftemperaturkondensate von flüchtigen Komponenten, die beim Mahlen, bei der Dampfdestillation, dem Rösten oder der Trockendestillation von gemahlenem Röstkaffee entweichen.. Meist werden diese flüchtigen Komponenten durch Tieftemperaturkondensation der entweichenden Gase, ζ. Β. bei der Temperatur von flüssigem Stickstoff, erhalten, indem man das entweichende Gas durch eine mit flüssigem Stickstoff beschickte Falle führt und so das Aromakaltkondensat erhält. Das Aromakaltkondensat kann das Kondensat von Mahlanlagenabgas, Röstanlagenabgas oder Trockendestillationsgas oder auch
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ein durch Dampfdestillation erhaltenen Kaltkondensat und dergleichen sein. Beispiele für Verfahren zur Erzeugung von Aromakaltkondensaten sind in den USA Patentschriften Nrn. 2'680'687 und 3'02I1218 zu finden.
Das erhaltene Aromakaltkondensat muss dann jedoch relativ stabil in das bezüglich Aroma zu verbessernde Kaffeeprodukt eingearbeitet werden, wenn der Viert des Aromakaltkondensates ausgenützt werden soll. Häufig ist das Kaffeeprodukt ein Sofortkaffee, da gerade diesen Kaffeeprodukten das charakteristische Röstkaffeearoma fehlt. Wenn man das Aromakaltkondensat einfach zu üblichem Sofortkaffeeprodukt zusetzt, werden kaum Vorteile erzielt, v/eil bereits bei einer Oeffnung des Behälters das gesamte Aroma entweicht. Wenn der Sofortkaffee vorgängig mit Kaffee-Oel besprüht oder in anderer Weise mit Kaffee-Oel behandelt worden ist, entweicht das Aroma nicht so vollständig. Aus noch unbekannten Gründen wirkt das Kaffee-Oel als Stabilisierungsfaktor der Retention des Aromas von Aromakaltkondensat im aromatisieren Sofortkaffee.
In üblicher Weise hergestelltes Kaffee-Oel wird durch bekannte Extraktionsverfahren zur Gewinnung des OeIs aus gemahlenem Röstkaffee erhalten. Gewöhnlich wird eines von zwei Extraktionsverfahren angewendet. Das erste Verfahren beruht auf der Flüssig-Extraktion und verwendet Extraktionsmittel, wie Aether, zur Entfernung von Kaffee-Oel aus gemahlenem Röstkaffee. Dabei wird das Extraktionsmittel nach der Behandlung des gemahlenen Röstkaffees entfernt und Kaffee-Oel bleibt als Rückstand. Beim zweiten, dem gebräuchlichsten Verfahren wird Kaffee-Oel aus gerösteten und gemahlenen Kaffeebohnen ausgepresst, indem man die Bohnen extremen Druckbedingungen unterwirft. Das Produkt dieses Verfahrens wird häufig als gepresstes Kaffee-Oel bezeichnet und da dieses den Vorteil besitzt, dass es zur Erzeugung des Kaffee-Oels keinen Zusatz von Fremdstoffen erfordert, wird für die Verarbeitung von Sofortkaffee meist solches ausgepresstes Kaffee-Oel verwendet.
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Ausgepresstes Kaffec-Oel oder flüssig extrahiertes Kaffee-Oel, beide im folgenden als rohes Kaffee-Oel bezeichnet, enthalten eine Vielzahl von Verbindungen, unter anderän Paraffine, Sterolester, Triglyceride, Diglyceride, Monoglycerido, freie Sterole, Diterpenester und polare Lipide, wie Phospholipide. Es wurde nun gefunden, dass einige dieser Verbindungen, obwohl an sich wünschenswert, weil sie den Sinneseindruck von gemahlenem Röstkaffee erzeugen, dann unerwünscht sind, wenn das Kaffee-Oel als Aromaträger für Aromakaltkondensat verwendet v/erden soll. Es zeigt sich nämlich, dass nach Einführung von Aromakaltkondensat in rohes Kaffee-Oel die gesamte Masse, d.h. die Aromaessenz und das als Träger verwendete Kaffee-Oel, in sehr kurzer Zeit ranzig wird und ein unangenehmes Aroma, nämlich der charakteristische Geruch von überaltertem Kaffee, entsteht. Diese Entwicklung von Ranzigkeit wird wahrscheinlich durch die Einwirkung von Licht und Sauerstoff auf rohes Kaffee-Oel verursacht, wodurch einige Verbindungen, die im Kaffee-Oel vorhanden sind, wie Diterpenester, freie Radikale bilden and dies zu weiterer Verschlechterung und raschem Ranzigwerden führt. Wenn daher rohes Kaffee-Oel als Aromaträger für Aromakaltkondensat verwendet wird, werden alle anfänglich durch das Aromakaltkondensat erzielten Vorteile durch kurze Einwirkung von Licht und Sauerstoff auf das Produkt entwertet.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reinigung von rohem Kaffee-Oel und bietet ein derart stabilisiertes Kaffee-Oel, welches einen besser geeigneten Träger für die Einführung von Kaffeearomakaltkondensat bzw. einen Kaffeearomaträger bietet, der nicht so schnell ein ranziges bzw. überaltertes Kaffeearoma erzeugt.
Das Verfahren der Erfindung beruht auf der Vakuumdestillation von Kaffee-Oel unter bestimmten festgesetzten und kritischen Bedingungen zur Entfernung von Verbindungen, wie ungesättigten Diterpenestern. Wenn diese unerwünschten Verbindungen einmal durch eine sorgfältige Destillationsbehandlung entfernt
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sind, können sie nicht mehr zum raschen Ranzigwerden bzw. zur Bildung von überaltertem Kaffeearoma beitragen und das gereinigte Kaffee-Oel ist daher 'als stabiler Aromaträger für Äroinakaltkondensat geeignet.
Allgemein betrifft die Erfindung ein Verfahren, das auf der
Vakuumdestillation von rohem Kaffee-Oel zur Entfernung unerwünschter Komponenten, wie Diterpenester, beruht und einen
Rückstand von gereinigtem Kaffee-Oel ergibt, der im wesentlichen Triglyceride umfasst und bei Einwirkung von Licht und
Sauerstoff nicht rasch ranziges bzw. überaltertes Kaffeearoma bildet.
Die Vakuumdestillation von rohem Kaffee-Oel ist bekannt. In
der USA Patentschrift Nr. 2'947'634 ist beispielsweise die Erzeugung von ausserordentlich wünschbaren aromatischen Geruchsstoffen aus rohen Kaffee-Oelen, durch Destillieren aromatischer Geruchs^toffc aus gepresstem Kaffee-Oel bei unteratmosphärischen Drücken unter milden Temperaturbedingungen beschrieben. Gemäss dieser Patentschrift v/erden die verschiedenen Aromata
aus gepresstem Kaffee-Oel bei Temperaturen von 15-100 C und
bei Drücken allgemein unter 50 mm Quecksilber und vorzugsweise unter 10 mm Quecksilber destilliert. Ziel des in der zuletzt genannten Patentschrift beschriebenen Verfahrens ist die Erzeugung verschiedenartiger hochflüchtiger Geruchsstoffe aus
Kaffee-Oel und, wie im folgenden erläutert, wird dort das Destillationsverfahren bei Maximaltemperaturen (d. h. 100 C)
durchgeführt, die nicht zur Entfernung der unerwünschten Komponenten von rohem Kaffee-Oel, die erheblich zum Ranzigwerden und zur Bildung von überaltertem Kaffeearoma beitragen, ausreichen. Dementsprechend ist der Destillationsrückstand des
Verfahrens der genannten Patentschrift im Sinne der hier verwendeten Definition dieses Begriffes immer noch rohes Kaffee-Oel.
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Tatsächlich beruht der erste Schritt des Verfahrens der vorliegenden Erfindung auf dem Abdestillieren aller Aromageruchsstoffe, die gemäss der zuletzt genannten Patentschrift zum Erreichen der dort gestellten Ziele sorgfältig destilliert und kondensiert werden. Im ersten Schritt des Verfahrens der vorliegenden Erfindung wird rohes Kaffee-Oel bei Temperaturen zwischen Raumtemperatur bis zu 115°C, vorzugsweise bis zu ,1000C, bei einem Druck von 0,1-60 mm während einer Zeit von bis zu 2 Std. und vorzugsweise in 1-2 Std, destilliert. Während dieser ersten Destillationsstufe werden die meisten hochflüchtigen, im rohen Kaffee-Oel enthaltenen Stoffe entfernt. Gewünschtenfalls können die hochflüchtigen Aromastoffe dieser ersten Fraktion gewonnen und kondensiert werden, wie dies in der USA Patentschrift Nr. 2'947*634 beschrieben ist, und dann in gereinigtes Kaffee-Oel oder in einen anderen geeigneten Kaffeearomaträger eingeführt werden^ Wenn jedoch diese bei bis zu 115 C verdamp- · fenden Aromastoffe Itach der in der zuletzt genannten Patentschrift offenbarten Methode gewonnen werden sollen, dürfen keine Temperaturen über 115 C angewendet werden, da andernfalls ein erheblicher Anteil an unerwünschten, zum Ranzigwerden neigenden Verbindungen zusammen mit den wünschbaren Aromageruchsstoffen destilliert wird.
Der Rückstand der ersten Destillation, bei welcher das Destillat entweder zur Gewinnung einiger wünschbarer Aromageruchsstoffe aufgefangen oder aber verworfen wird, wird in dem zweiten Schritt einer weiteren Vakuumdestillation unterworfen. Bei dieser zweiten Vakuumdestillation liegt die Temperatur zwischen 100-240 C und der Druck wird bei einem möglichst geringen Wert, jedenfalls unter 100 Mikron, gehalten. Dieses zweite Vakuumdestillationsverfahren wird bei Temperaturen von 100-24 0 C bei einem Maximaldruck von 100 Mikron während etwa 1 bis etwa 3,5 Std. durchgeführt. Während dieses zweiten Destillationsverfahrens wird ein erheblicher Anteil der in dem rohen Kaffee-Oel enthaltenen unerwünschten Komponenten abdestilliert und
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danach verworfen. Diese unerwünschten Komponenten umfassen die oben beschriebenen Diterpenester, andere Sterolester und zersetzte, ranzige Aromaverbindungen.
Nach .Abschluss der oben beschriebenen zweiten fraktionierten Destillation wird eine dritte fraktionierte Destillation durchgeführt. Während dieser dritten fraktionierten Destillation v/erden Temperaturen von 240-310 C angewendet und das Vakuum wird bei Druckwerten von 10-20 Mikron Absolutdruck gehalten. Die dritte fraktionierte Destillation wird während etwa 1,5 bis etv/a 4 Std. durchgeführt. Temperaturen über 310 C sollten vermieden werden, da erheblich höhere Temperaturwerte bei den hier verwendeten Druckbedingungen zur Zersetzung der gewünschten Triglyceridkomponenten führen. Die gewünschte Triglyceridkomponente wird in diesem dritten Fraktionierungsschritt zum überwiegenden Teil abdestilliert.
Obwohl im vorstehenden Abschnitt eine Zeitbegrenzung von bis zu 4 Std. erwähnt wird, ist zu betonen, dass die Zeitspanne nicht kritisch ist und dass eine Dauer von 4 Std. lediglich eine durch praktische Erwägungen bedingte Obergrenze ist. In der Praxis kann die dritte Destillation so lange fortgesetzt werden, bis die Dünnschichtchromatographie praktisch keine Diterpenesterverbindungen im gereinigten Kaffee-Oel zeigt.
Das in der dritten Fraktionierung erhaltene Destillat enthält gereinigtes Kaffee-Oel, überwiegend Triglyceride. Die Ausbeute, bezogen auf das Gesamtgewicht an verwendetem rohem Kaffee-Oel, beträgt im allgemeinen etwa 50 % und kann auf etwa 70 % erhöht werden, wenn die dritte Fraktion redestilliert wird. Vorzugsweise wird die dritte Fraktion redestilliert, wenn die Temperatur bei der dritten Fraktionierung zwischen 240 und 310 c liegt. Wenn die Redestillation nicht gewünscht wird, sollte die dritte Fraktion vorzugsweise bei Temperaturen von 280-310 C abgenommen v/erden, damit sie im wesentlichen aus Tri·- glyceriden besteht. Bei Anwendung dieses höheren Temperaturbe-
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reiches, d. h. 280-310 C, enthält die gesamte gesammelte Fraktion im wesentliehen Triglyceride. Die Ausbeute vermindert sich dabei allerdings auf 40 %. Wegen der höheren Ausbeute wird daher die dritte Fraktion vorzugsweise bei Temperaturen im Bereich von 240-310 C abgenommen und bei Temperaturen und Drücken im gleichen Bereich redestilliert.
Obwohl die aromatischen Komponenten vorzugsv/eise in1 einer Anlage destilliert v/erden, in der ein schnell bewegter dünner Film aus rohem Kaffee-Oel gebildet wird, können auch viele andere Destillationsanlagen verwendet werden, etwa Destillationsanlagen mit freifallendem Film die zwei konzentrische Zylinder umfassen, wobei das rohe Kaffee-Oel als dünner Film an der Aussenfläche des inneren Zylinders abströmt, die verdampften Komponenten in einer geeigneten Falle kondensieren und der von den Zylindern umschlossene Raum unter vermindertem Druck gehalten wird. Man kann das rohe Kaffee-Oel aber auch in einer unter vermindertem Druck gehaltenen Kammer zu feinen Tröpfchen versprühen und das Kondensat in der oben erläuterten Weise sammeln.
Eine bevorzugte Vakuumdestillationsanlage ist in der USA Patentschrift Nr. 2'578*999 beschrieben. Diese häufig als "Hickman-Destillationsanlage" bezeichnete Vorrichtung kann zweckmässig zur Abtrennung und Isolierung der gereinigten Kaffee-Oel-Fraktion aus dem rohen Kaffee-Oel verwendet werden. Die Hickman-Destillationsanlage besitzt einen glockenförmigen Behälter, der mittels einer Vorvakuumpumpe und einer Diffusionspumpe evakuiert werden kann. Mit der Diffusionspumpe kann der von der Vorvakuumpumpe erzeugte Absolutdruck auf Werte im Bereich unter 1 mm gebracht werden. Das rohe Kaffee-Oel wird in den Boden des glockenförmigen Behälters gebracht, mit einer Hebepumpe angehoben und auf die Oberseite eines beheizten drehenden Rotors mit einem Durchmesser von etwa 10-15 cm abgegeben, der eine gezahnte konische Oberfläche besitzt. Nachdem das zu destillierende Material unter der
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Wirkung der Zentrifugalkräfte an den Umfang des drehenden Rotors gelangt ist, wird es in einen Vorratsbehälter innerhalb des glockenförmigen Behälters zurückgeführt. Der Rotor wirkt als Oberfläche, auf der das.zu destillierende Material durch Zentrifugalkräfte als ein rasch strömender, dünner Film zum Fliessen gebracht wird. Die erforderliche Wärme wird natürlich durch Aufheizung des Rotors auf die gewünschte Temperatur erzeugt, die durch einen geeigneten Widerstand sorgfältig gesteuert wird. Die Hickman-Destillationsanlage ist vorteilhaft, weil das Kaffee-Oel nur sehr kurzzeitig hohen Temperaturen ausgesetzt wird, denn entweder verdampft es oder wird durch die Zentrifugalkraft von der beheizten Rotorplatte abgeworfen. Der verdampfte Anteil des rohen Kaffee-Oels wird in einen entsprechenden Kühler geführt und der nicht verdampfte Anteil zur weiteren Behandlung bei der gewünschten Temperatur rezirkuliert.
Beim er^indungsgemässen Verfahren ist der glockenförmige Behälter mit einem Kühler verbunden, der für die erste Fraktion dann, wenn diese kondensiert und zur Gewinnung der wertvollen Aromastoffe zurückgehalten werden soll, bei der Temperatur von flüssigem Stickstoff gehalten wird, d. h. bei -185,8 C. Das Kondensat aus der zweiten Fraktion hat sich als relativ wertlos erwiesen und seine Gewinnung bringt keine Vorteile. Man kann es aber gewünschtenfalls bei Raumtemperatur kondensieren. Das Kondensat aus der dritten Fraktion, welche den bei Temperaturen von 240-310 C gewonnenen Anteil enthält, umfasst einen wesentlichen-Anteil der hochsiedenden Triglyceride und man kann diese Verbindungen wegen ihres hohen Siedepunktes leicht in einem bei Raumtemperatur gehaltenen Kühler zur Gewinnung eines Rückstandes von gereinigtem Kaffee-Oel kondensieren.
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Das erfinduncjsgewüsse gereinigte Kaffee-Oel kann zu Trockenkaff eeprodukten zugegeben werden, deren Aroma auf die üblichen Verwendungswerte gebracht werden soll, meist in Anteilen von 0,1-1,0 % des Produktgewichtes. Natürlich ist es auch wünschenswert, zusammen mit dem gereinigten Kaffee-Oel aromatragende Stoffe zuzugeben, z. B. das Kondensat aus derersten Destillation des erfindungsgemässen Verfahrens. Die Bezeichnung "Trockenkaffeeprodukte" umfasst sowohl gemahlene Röstkaffees als auch Sofortkaffees. Die Bezeichnung "aromatragende Stoffe" umfasst alle üblichen Aromaquellen, wie Aromakaltkondensate, Dampfdestillate und dergleichen.
Die Erfindung wird anhand des folgenden Beispiels erläuttrt.
Beispiel
.1000 g gepresstes rohes Kaffee-Oel, das nach dem oben beschriebenen Pressverfahren erhalten worden ist, werden in eine.Hickman-Hochvakuumdestillationsanlage gebracht. Diese Destillationsanlage ist oben beschrieben. Der glockenförmige Behälter der Hickman-Anlage wurde mit der beschriebenen Vorvakuumpumpe auf einen Absolutdruck im Bereich von 5 mm luftevakuiert. Da die erste Fraktion aus hochflüchtigen Aromastoffen gewonnen v/erden sollte, war der Kühlfinger im Kondensations- bzw. Kühlerteil der Hickman-Anlage mit flüssigem Stickstoff gefüllt. Das in den Glockenbehälter eingeführte rohe Kaffee-Oel wurde von der Hebepumpe auf die Oberseite des drehenden Rotors abgegeben, der mit einem Temperaturgefälle betrieben wurde, das bei 25 C begann und bei 100 C endete. Das OeI wurde als dünner Film über den Rotor strömen gelassen. Der Rotor wurde mit etwa 1400 U/min betrieben und das gesamte OeI in etwa 2 Std. damit verarbeitet. Am Ende dieses Arbeitszyklus lag der Druck in der Anlage bei etwa 15 mm. Das in der mit flüssigem Stickstoff arbeitenden Falle kondensierte Aromakaltkondensat wurde entnommen.
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Nach Gewinnung dieser ersten Fraktion wurde dns verbleibende rohe Kaffee-Oel in dem glockenförmigen Behälter zur Erzeugung einer zweiten Fraktion bei Temperaturen von 100-240 C 'und einem Druck im Bereich von 100-16 Mikron einer weiteren Destillation unterworfen. Diese zweite fraktionierte Destillation wurde 2 Std. fortgesetzt und das Kondensat bei Raumtemperatur gesammelt. Das Kondensat wurde durch Dünnschichtchromatographie analysiert und enthielt einen hohen Prozentanteil zersetzter Aromaverbindungen, Sterolester und Diterpenester. Der Geruch dieses Kondensates, das aus der zweiten Fraktion erhalten wurde, war ranzig, stinkend und erinnerte an alten Kaffee.
Danach wurde der in dem glockenförmigen Behälter vorliegende Rückstand zur Erzeugung der gewünschten dritten Fraktion einer v/eiteren Destillation unterworfen. Hierzu v/urde der Rückstand bei einem Druck von 15-9 Mikron und einer Temperatur von 266-300 C während einer Zeitspanne von 4 Std. vakuumiestiliiert. Die Dünnschichtchromatographie zeigte, dass in dieser dritten Fraktion immer noch eine deutliche und signifikante Menge an Diterpenestern enthalten war und dementsprechend wurde die dritte Fraktion unter gleichen Bedingungen redestilliert. Die dritte Fraktion wurde in der oben beschriebenen Fingerkühlerfalle des glockenförmigen Behälters bei Umgebungsbedingungen erhalten. Die zweite Destillation zeigte ein Produkt, das ausweislich der Dünnschichtchromatographie-Analyse zu nahezu 100 % aus Triglyceriden bestand. Die Menge des erhaltenen gereinigten Kaffee-Oels betrug 60 % des Gewichts des Ausgangsmaterials.
Dann wurden etwa 0,1 Gew.% des aus der Fraktion 1 gewonnenen kondensierten Aromakaltkondensates zum gereinigten Kaffee-Oel wieder zugegeben und in einen länglichen Behälter gebracht.
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Der Behälter wurde während drei Wochen normalen Licht-, Temperatur- und Sauerstoffbedingungen ausgesetzt und zeigte dann in einer Geruchsprüfung immer noch ein kaffeeartiges Aroma völlig ohne die ranzig stinkenden charakteristischen Aromanoten von altem vakuumverpacktem Kaffee. V7eitefe Untersuchungen zeigten, dass das gereinigte Kaffee-Oel unter Kühlung mehr als sechs Monate ohne merkliche Verschlechterung gelagert werden konnte«
Bei Wiederholung des in diesem Beispiel beschriebenen Verfahrens mit Temperaturen für die dritte Fraktionierung im Bereich von 280-3100C ist zur Erzeugung eines praktisch reinen Triglycerid-Kaffee-Oels keine Redestillation erforderlich. Die Ausbeute an gereinigtem Kaffee-Oel beträgt dann aber nur 40 %.
Wenn nach dem erfindungsgemässen Verfahren hergestelltes gereinigtes Kaffee-Oel in Anteilen von 0,5 %, bezogen auf das Gewicht, zu Sofortkaffee gegeben wird, zeigt sich, dass der Sofortkaffee seinen charakteristischen aromatisierten Geruch bei normalen Licht-, Temperatur- und Sauerstoffbedingungen ohne Entwicklung von ranzigen Merkmalen, wie sie üblicherweise bei Kaffee-Oel unter diesen Bedingungen entstehen, bis zu drei Wochen beibehält.
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Claims (5)

Patentansprüche
1. Verfahren zur Herstellung von stabilem gereinigtem Kaffee-OeI, das praktisch frei von Diterpenastern und als Aromakaltkondensatträger geeignet ist, dadurch gekennzeichnet, dass rohes Kaffee~Oel bei Drücken von 0,1-GO mm und Temperaturen von bis zu 115 C, vorzugsweise bis zu 100 C, zur Entfernung von wertvollen Aromastoffen vakuumdestilliert wird, dass die Vakuumdestillation danach bei Temperaturen von 100-240 C und Drücken von nicht über 100 Mikron zur Entfernung unerwünschter Komponenten, wie Sterol und Diterpenester, und Gewinnung e.ines Rückstandes fortgeführt wird und dass danach eine Vakuumdestillation des Rückstandes bei Temperaturen von 240-310 C und Drücken von 10-20 Mikron zur Erzeugung eines Kondensates erfolgt, das gereinigtes Kaffee^-Öel enthält, welches überwiegend aus Triglycerid besteht und im wesentlichen diterpenesterfrei ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Rückstand der bei 100-240°C durchgeführten Destillation mindestens zweimal bei Temperaturen im Bereich von 240-310°C destilliert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die abschliessende Vakuumdestillation bei Temperaturen von 280-310°C durchgeführt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die viertvollen Aromakomponenten bei der Temperatur von flüssigem Stickstoff kondensiert und in das gereinigte Kaffee-OeI eingearbeitet werden.
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_ I 1 _
5. Kaf feeprodukte, bei v/elotien das Aroma von gemahlenem Rostkaffee verstärkt v/erden soll, und die ein Trockenkaffeeprodukt, das gereinigte Kaffee-Oel von Anspruch 1 und ein aromatragendes Material enthalten.
R/Ni 16.2.1972
2Ό984 1/0732
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