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Verfahren zur Gewinnung von Aufzeichnungen, die so wie Tonfilme zur photoelektrischen Abtastung geeignet sind.
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Gewinnung von Aufzeichnungen, die so wie Tonfilme zur photoelektrischen Abtastung geeignet sind und die synthetisch, d. h. auf anderm Wege als dem der automatischen Aufzeichnung akustischer oder elektrischer Schwingungen, hergestellt sind.
Erfindungsgemäss bestehen die Aufzeichnungen aus lückenlos aneinandergereihten, vorzugsweise auf graphischem Wege hergestellten Aufzeichnungsabschnitten, die z. B. manuell auf den Aufzeichnungsträger aufgebracht sind.
Diese Aufzeichnungsabschnitte können zunächst stark vergrössert hergestellt und dann wesentlich verkleinert auf einen Aufzeichnungsträger photographisch reproduziert werden. Hiebei kann ein Aufzeichnungsabschnit mehrfach nacheinander mittels kontinuierlich arbeitender Einrichtungen zur Reproduktion gelangen.
Die synthetische Aufzeichnung kann die Form einer sogenannten Zackentonschrift haben. Hiebei kann aber der Kurvenverlauf normaler Tonaufzeichnungen auf graphischem Wege korrigiert werden, u. zw. in der Weise, dass eine Verbesserung der Tonwiedergabe in gewünschtem Sinne, z. B. die Beseitigung von Verzerrungen, erreicht wird.
Zweckmässig werden auf graphischem Wege zunächst Aufzeichnungen von variabler Breite (Zackenschrift) hergestellt, aus denen erst nachträglich in an sich bekannter Weise einephotographisehe Intensitätsschrift gewonnen wird.
Zweckmässig wird ferner ein in sieh geschlossener, also endloser Aufzeichnungsabschnitt auf einem umlaufenden Aufzeichnungsträger angebracht und periodisch abgetastet.
Als Aufzeichnungsabschnitte können sämtliche möglichen, den bekannten Tonaufzeichnungen
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tragen der perlodischen Abtastungen auf andere Aufzeichungsträger zur Gewinnung von beliebig langen Tonaufzeichnungen benutzt werden.
Durch die Erfindung wird es möglieh, mittels normaler Tonwiedergabevorrichtungen wiedergebbare, völlig neue akustische Wirkungen durch Anwendung von Kurvenformen bzw. Modulationen, die an sich keinen bekannten akustischen Instrumenten entsprechen, zu erzielen und auf diese Weise den Bereich der akustischen Möglichkeiten ganz wesentlich zu erweitern. Durch die Erfindung wird es aber auch möglich, eine genaue Analyse aller möglichen akustischen Wirkungen vorzunehmen und Zusammenhänge festzustellen, die bisher noch nicht genügend erschlossen sind. Aber auch in bezug auf bekannte akustische Effekte werden durch die Erfindung ganz neue Möglichkeiten eröffnet, indem beispielsweise nur spontan oder zeitweilig wirkende akustische Vorgänge, wie z. B.
Sehlaginstrumente, plötzliche Geräusche u. dgl., zur Dauerwirkung gebracht werden können und auf diese Weise die Schaffung gänzlich neuer Musikeffekte möglich wird.
Der Erfindungsgedanke ist in der Zeichnung in schematischer Weise veranschaulicht.
Die Fig. 1-7 zeigen an Hand einiger Ausführungsbeispiele die Gewinnung von synthetischen, d. It. künstlichen Tonwirkungen.
Die Fig. 1 zeigt die Gewinnung von akustisch wiedergebbaren Aufzeichnungen auf graphischem Wege. Auf dem Aufzeichnungsträger 1 wird eine beliebige Modulation 2 zweekmässig als Transversalschrift mit Hilfe des Pinsels 3 durch die Hand A aufgezeichnet.
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zeichnung, die aus den gleichartigen Aufzeichnungselementen 20', 20'', 20''' usw. zusammengesetzt ist. Da die Aufzeichnungselemente von beliebiger kurvenform gewählt werden können, ergibt sieh ein beliebiger
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charakter gewonnen werden.
Fig. 3 zeigt einen auf einem Träger l'aufgezeichneten beliebigen Kurvenahschnitt 20. Dieser Kurvenabschnitt kann periodisch wiedergegeben und dabei wieder aufgezeichnet und dadurch vervielfältigt werden.
Fig. 4 zeigt die Vervielfältigung des in Fig. 3 dargestellten Kurvenabsehnittes auf photographis hem Wege. Auf der umlaufenden Trommel 25 ist der Streifen 1' herumgewickelt. Der Aufzeichnungsabschnitt 20 wird durch die Optik 26 abgetastet und in schmaler) Streifen durch die Schlitzblende 27 auf dem lichtempfindlichen Film 1 abgebildet und photographisch als Aufzeichnung 2 registriert.
Der Film 1 wird durch die Antriebsrollen 20 und 30 mit gleichförmiger Geschwindigkeit fortbewegt, während die Trommel,, ! ; j
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Winkelgeschwindigkeit der umlaufenden Trommel ?, 5 kann ein beliebiges Verdichten der sic periodisch wiederholenden Reproduktionen der Aufzeichnung : 20 odl'r ein beliebiges Auseinanderziehen derselben erreicht werden. Sind die Antriebsrollen 29, 30 mittels der Übertragungskette 33 mit der Triebscheibe 32
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abselmitten bzw. zu vervielfältigenden Tonaufzeichnungselementen aus normalen Tonaufzeichnungen. In der Figur ist als normale Tonaufzeichung ein photographischer Tonfilm 40 mit der Tonaufzeichnung 41 gewählt worden.
Mit Hilfe der Optik 42 wird der gewünschte Teil der Tonaufzeichnung 41 entsprechend vergrössert und erforderlichenfalls auch linear auseinandergezogen oder verzerrt auf dem Träger l'abgebildet, so dass der für die Vervielfältigung gewünschte Kurvenabschnitt. 20 gewonnen wird.
Ebenso wie in Fig. 4 kann auch dieser aus einer Tonaufzeichnung gewonnene und einer natürlichen Ton-
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aufzeichnung benutzt werden.
Fig. 6 zeigt einen der Fig. 5 ähnlichen Vorgang, wobei jedoch die Gewinnung des zu vervielfältigenden Tonaufzeiehnungsabschnittes auf photoelektrischem Wege erfolgt. 40 ist wieder der Tonfilm mit der
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diinnen Linie durchleuchtet und deren Liehtstrahlen nach Passieren des Films durch die Optik J. auf die Photozelle 51 geworfen werden. Über den Verstärker a3 wird das Lichtrelais 96 gesteuert, das mit Hilfe der Optik 57 am photographischen Streifen die Lichtlinie-M abbildet.
Fig. 7 zeigt einen der Fig. 4 ähnlichen Fall der Gewinnung von Tonaufzeiehnungen aus periodiseh iibertragenen Aufzeichnungsabschnitten, jedoch mit dem Unterschied, dass nunmehr das übersetzung- verhältnis zwischen der umlaufenden Trommel : 25 und dem Aufzeichnunströger 1 nach Belieben, z. B. auch während der Übertragung, verändert werden kann, so dass die je Längeneinheit zur Aufzeichnung gelangende Zahl von Aufzeiciinungsabsehnitten veränderlich gemacht und somit bei der Wiedergabe eine veränderliche Tonhöhe erreicht wird.
Mit dem vom Motor 9. angetriebenen Konus M ist über das Antriebsrad M, die Kette 95 und das Antriebsrad 32 die Trommel 25 verbunden, während der Filmantrieb 29, 30 über das Antriebsrad 96 und die Kette 97 mit einem zweiten Konus 90 in Verbindung steht. Während somit die Trommel i-5 mit konstanter Geschwindigkeit umläuft, wird die Geschwindigkeit des Films 1 durch Verschiebung des Reibungsrades 92 zwischen den Konussen verändert. Die Einstellung
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Wiedergabe entsprechende Tonhöhe angibt, vorgesehen. In der Figw ist daher eine Notenskala 100 -vorgesehen, längs welcher ein Zeiger 101, der mit dem Reibungsrad 9'2 verbunden ist, spielt.
Es ist somit möglich, direkt die gewünschte Tonhöhe einzustellen und auf diese Weise ganze Melodien am Aufzeichnungs- träger 7 aufzuzeichnen und durch eine normale Tonwiedergabeeinrichtung wiederzugeben.
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Es ermöglicht unter anderm eine einwandfreie Analyse von 8chwinunsvorgängen dadurch.
dass von elementarer Sinusform angefangen sämtliche Modifikationen der Kurvenform bis zu den kompliziertesten und zusammengesetztesten Kurvengebilden systematisch hergestellt und akustisch wiedergegeben und
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Permutationen, Variationen und Kombinationen von Kurvengebildel1, deren Zahl eine unendlich grosse ist, können akustische Wirkungen von ungeahnter Mannigfaltigkeit, von denen die bekannten akustischen
Wirkungen einen ausserordentlich geringen Ausschnitt darstellen, gewonnen werden. Es können zwecks
Erzielung weiter Wirkungskombinationen Kurven der verschiedensten Formen einander überlagert werden, um auf diese Weise beliebige Klangkombinationen zu erzielen.
Die Überlagerung kann durch Übereinanderkopieren oder Übereinanderprojizieren erfolgen, so dass beliebige TOnaufzeichnungen auf Tonfilmen, Schallplatten od. dgl. erzielt werden können. Es können beispielsweise auf diese Weise auch ganze Orehesterwirkungen ersetzt werden. Da die Aufzeichnung der Kurvenformen auf graphischen) oder photographischem Wege mit beliebiger Genauigkeit erfolgen kann, können einwandfrei Studien an verzerrungsfrei aufgezeichneten Kurven gemacht werden. Es können die verschiedensten Kurvenformen bzw. Kurvenzüge aneinandergereiht und auf diese Weise die verschiedensten Klangcharaktere bzw. Geräuscharten erzeugt werden.
Die Kurvensehablonen können auf beliebigem graphischem oder photographischem Wege oder ais Projektionsbild gewonnen werden. Statt dieselben auf Trommeln anzuordnen, können dieselben auch linear vorgesehen und durch periodisch wirkende Abtastorgane abgetastet werden u. dgl. m.
Das erfindungsgemässe Verfahren kann auch dazu dienen, um vollkommen naturgetreue Laute bzw. Töne zu erzeugen. Der Klangcharakter der Töne wird bekanntlich bei Tonaufzeichnung und Tonwiedergabe durch die Eigenarten des Aufzeichnungs-bzw. Wiedergabeorgans etwas verzerrt und dadurch im Charakter beeinflusst. Durch Wahl entsprechender Kurvenformen im Sinne der Erfindung können nun diejenigen Verzerrungen. die durch die Wjedergabeorgane, z. B. durch die Photozelle, den. Laut- sprecher u. dgl., hervorgerufen werden, kompensiert werden, so dass aus den im umgekehrten Sinne verzerrt aufgezeichneten Kurven unverzerrte Tonwiedergaben gewonnen werden.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Gewinnung von Aufzeichnungen, die so wie Tonfilme zur photoelektrischen Abtastung geeignet sind und die synthetisch, d. h. auf anderm Wege als dem der automatischen Aufzeichnung
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zeichnungen aus lückenlos aneinandergereihten, vorzugsweise auf graphischen Wege hergestellten Aufzeichnungsabschnitten bestehen, die z. B. manuell auf den Aufzeichnungsträger aufgebracht sind.