<Desc/Clms Page number 1>
EMI1.1
Es besteht ein allgemeines Bedürfnis, Gliederkesseln zum Betriebe von Warmwasseranlagen nicht nur Betriebswasser für die Raumheizanlage, sondern auch Betriebswasser für die Warmwasserbereitung zu entnehmen.
Diese beiden Anforderungen vertragen sich schlecht miteinander. Das Verbrauchswasser wird in der Regel das ganze Jahr hindurch mit einer Temperatur von 60 bis 70 C und höher verlangt, die Betriebstemperaturen der Warmwasserheizung aber richten sich nach den jeweils herrschenden Aussentemperaturen und genügen infolgedessen während eines erheblichen Teiles der Heizperiode nicht, um heisses Verbrauchswasser zu bereiten. Infolgedessen fällt bei Benutzung der bekannten Heizungsanlagen die Warmwasserbereitung während eines grossen Teiles der Betriebsdauer, soweit der Heizungskessel in Betracht kommt, praktisch aus.
Die Erfindung soll es nun ermöglichen, dem an sich unveränderten Gliederkessel von dem Augenblick an, in dem er überhaupt in Betrieb genommen wird, bis zu seiner Ausserdienststellung jederzeit Betriebswasser von hoher Temperatur zur Heisswasserbereitung zu entnehmen, ohne dass dabei auf die für die Raumheizanlage erforderlichen Temperaturen Rücksicht genommen zu werden braucht, d. h. es soll aus einem und demselben Gliederkessel dauernd nach zwei Seiten Wasser von stark verschieden hoher Temperatur entnommen werden können. Gleichzeitig stellt die Vorrichtung nach der Erfindung eine Sicherung gegen Überhitzung der Warmwasseranlage dar.
Nach der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass diejenigen Kesselteile, welche in erster Linie nur für. die Warmwasserbereitung benutzt werden sollen, von den übrigen Kesselteilen, welche in der Regel für die Raumheizung benutzt werden, durch eine Scheidewand getrennt werden, die in eine der üblichen Rohrverbindungen zwischen den genannten Kesselteilen eingebaut wird.
Diese Scheidewand enthält Öffnungen, die durch einen Absperrkörper fallweise verschlossen werden, der in Abhängigkeit von der Temperatur des dem Warmwasserbereiter zuströmenden Wassers selbsttätig mittels eines temperaturempfindliehen Körpers gesteuert wird. Der'Absperrkörper wirkt derart, dass er in ausgeschaltetem Zustand die bisherige Verbindung zwischen den Kesselteilen unverändert aufrechterhält, in eingeschaltetem Zustande jedoch selbsttätig infolge der Wirkung des temperaturempfindlichen Körpers in Abhängigkeit von der jeweiligen Wassertemperatur diejenigen Kesselteile, die besonders für die Heizung des Warmwasserbereiters bestimmt sind, ganz von den andern, zum allgemeinen Heizkreislauf gehörigen Kesselteilen abtrennt oder in mehr oder minder erheblichem Grade mit ihnen in Verbindung bringt.
Es hat sich gezeigt, dass es mitunter schwierig ist, den genannten Absperrkörper und die Steuerung in den üblichen Gliederkessel od. dgl. einzubauen.
In diesem Falle besteht die Lösung darin, dass die Verbindung zwischen den beiden Abteilungen der Kesselanlage, die einerseits für die Warmwasserbereitung, anderseits für die Raumheizung bestimmt sind, durch einen Stopfen, Flansch od. dgl. dauernd gänzlich verschlossen wird, und dass ausserhalb des Kessels die Steigleitung zum Warmwasserbereiter mit der Steigleitung zur Raumheizung durch eine besondere Querleitung verbunden wird und an der Abzweigstelle dieser Querleitung ein selbsttätiges Ventil ähnlich demjenigen des ersten Falles eingebaut ist, welches durch einen teniperaturempfindlichen Steuerkörper in Abhängigkeit von der in dem einen Kesselteil herrschenden Wassertemperatur verstellt
<Desc/Clms Page number 2>
wird und hiedurch das Strömen des Wassers durch die Querverbindung hindurch regelt.
Nach Bedarf kann die Wirkung des genannten Steuerkörpers in der bereits dargelegten Weise ausgeschaltet werden.
Zwei Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes sind beispielsweise in der Zeichnung dargestellt, u. zw. zeigt : Fig. 1 den oberen Teil des Gliederkessels mit der eingebauten Regelvorrichtung der erstgenannten Art im senkrechten Schnitt, Fig. 2 in schematischer Darstellung die an den Gliederkessel angeschlossene Heiz-und Warmwasserbereitungsanlage, Fig. 3 zeigt das Ventil der zweitgenannte Art und seine Steuerung, eingebaut in ein Abzweigstück, Fig. 4 stellt für diesen Fall in schematischer Weise die Kessel-und Heizanlage im ganzen dar.
Die einzelnen Glieder a, b, c, d des Kessels nach Fig. 1 sind in bekannter Weise untereinander durch Nippel e verbunden. In den Verbindungskanal der Glieder ist durch die in der Stirnwand des Kessels vorgesehene Öffnung f die Regelvorrichtung eingesetzt. Die Öffnung ist durch eine Deckelplatte g dicht verschlossen. In die Deckelplatte ist ein T-Stück h eingesehraubt, dessen oberer Stutzen zur Aufnahme einer Rohrleitung dient, welche das Betriebswasser in Richtung des Pfeiles in die Heizschlange od. dgl. des Warmwasserbereiters führt (siehe Fig. 2). An dem in den Kessel hineinragenden waagrechten Stutzen
EMI2.1
geschraubt ist.
Dieses Rohrstück ist durch einen in seinen Flansch eingelegten Dichtungsring m od. dgl. gegen einen der Nippele abgedichtet, so dass es eine Art Scheidewand-zwischen den beiden ersten Gliedern a, b und den übrigen Gliedern herstellt, und bildet zugleich die Führung für einen Ventilkolben ; t, der an einer Stange q befestigt ist und bei Längsverschiebung eine Anzahl seitlicher Öffnungen Q zu verschliessen oder freizugeben vermag. Eine Feder p, die sich auf dem Boden des Führungsrohres abstützt und gegen den Kolbenboden drückt, sucht den Kolben in die Sehliessstellung zu schieben.
Dieser Bewegung wirkt jedoch ein temperaturempfindlicher Dehnungskörper r entgegen, dessen an einer Platte befestigter Stift auf den Kopf q'der Ventilstange q drückt. Der Dehnungskörper, der von bekannter Form und beliebig zusammengesetzt sein kann, ist verschiebbar in einem in dem T-Stück eingeschraubten Führungsrohr s gelagert. Der Boden des Dehnungskörpers stützt sich gegen eine verstellbare Drucksehraube t, welche durch eine Stopfbuchse u od. dgl. abgedichtet ist und am Ende einen Vierkant trägt. Für gewöhnlich ist der Vierkant durch eine Schutzhülse v überdeckt. Wird die Hülse abgeschraubt, so kann sie in ihrer umgekehrten Lage durch Aufsetzen ihrer viereckigen Vertiefung v'auf den Vierkant als Steckschlüssel benutzt werden.
Die Fig. 2 zeigt einen Kessel mit sieben Gliedern. Hiebei sind die beiden vordersten Glieder a, b mit Hilfe der in die rohrförmige Scheidewand 1 eingesetzten Regelvorrichtung, von deren T-Stück h eine Leitung zu der Heizschlange x des Warmwasserbereiters y und zurück zu den Gliedern führt, abschaltbar.
EMI2.2
in der rohrförmigen Scheidewand I freigibt. Dehnt sich alsdann infolge steigender Wassertemperatur der beispielsweise mit Äther gefüllte Dehnungskörper aus, so schiebt sich der Kolben it nur noch weiter in das Ende des Rohrstückes I hinein. Bei der dargestellten Einstellung der Vorrichtung stehen also die
EMI2.3
ist bei hohen Aussentemperaturen und entsprechend hoher Temperatur des Wassers im Heizsystem zu wählen.
Soll die Regelvorrichtung in Betrieb genommen werden, so wird die Stellschraube t zurückgeschraubt. Unter dem Druck der Feder p folgen Kolben n, Stange q und Dehnungskörper J'nach, und die Öffnungen o in der rohrförmigen Scheidewand I werden vom Kolben verschlossen.
Nun sind die beiden
EMI2.4
dessen kann sich in den abgeschalteten Gliedern eine höhere Wassertemperatur entwickeln als im andern, nur für die Heizanlage 10, 10'bestimmten Kesselteil, und das hocherhitzte Wasser kann über das T-Stück h der Heizschlange a ; zuströmen. Sollte die Wassertemperatur hier übermässig ansteigen, so wird infolge der Wirkung des Dehnungskörpers r wiederum der Kolben n nach rechts geschoben, die Öffnungen o werden in mehr oder minder erheblichem Masse frei und ein Teil des hocherhitzte Wassers kann in den übrigen Kesselteil abströmen.
Auf diese Weise können durch entsprechende Einstellung des Schraubbolzens t mittels der Regelvorrichtung je nach Wunsch sehr erhebliche Temperaturunterschiede in den beiden Teilen des Kessels erzielt werden, ohne Gefahr zu laufen, dass durch Übererwärmung des kleinen Teiles eine Beschädigung der Anlage eintritt.
Es ist selbstverständlich auch möglich und zulässig, durch Querverbindungen mit entsprechenden Absperrgliedern die Leitungen 10 der Warmwasserheizung mit der Heizschlange x des Warmwasserbereiters y zu verbinden, so dass zu gewissen Zeiten bei Ausschaltung der Regelvorrichtung unmittelbar
EMI2.5
<Desc/Clms Page number 3>
Die Anlage nach Fig. 4 besteht aus einem Kessel, dessen Glieder s bis miteinander wasserleitend verbunden sind, zwischen den Gliedern bund c jedoch ist die Verbindungsöffnung durch einen Pfropfen z verschlossen. Von dem einen Ende der Kesselanlage geht das Leitungsnetz iv aus, in das die zur Raumheizung dienenden Heizkörper w'eingeschaltet sind.
Vom andern Kesselende führt die Steigleitung m zur Heiz- schlange x des Warmwasserbereiters y. Von dort führt die Rüekleitung j zum Kessel a zurück. Steig- leitung m und Steigleitung w der Raumheizungsanlage sind durch eine Querleitung K miteinander ver- bunden.
Das Abzweigstück H, durch welches die Querleitung K an die Steigleitung m angeschlossen ist, ist in Fig. 3 vergrössert dargestellt. Es hat etwa die Form eines Kreuzstückes. In dem für den Anschluss der Querleitung K bestimmten Rohrstutzen h'des Kreuzstückes ist eine zylindrische Führung L ein- gebaut, ähnlich der Scheidewand l in Fig. 1.
Die Arbeitsweise und der Aufbau dieser Einrichtung ist im übrigen ganz analog dem vorhergehenden
Beispiel, nur tritt jetzt die Querleitung K an die Stelle der unmittelbaren Verbindung zwischen den Kessel- teilen bund c.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Gliederkessel mit Vorrichtung zur Herbeiführung unterschiedlicher Temperaturen in den Kesselteilen, gekennzeichnet durch einen in die Scheidewand zwischen den beiden Kesselteilen eingebauten, mittels eines temperaturempfindlichen Körpers in Abhängigkeit von der Wassertemperatur in dem einen Kesselteil gesteuerten Absperrkörper, der je nach seiner Stellung den Übertritt des Wassers aus dem einen an die Heizschlange od. dgl. des Warmwasserbereiters angeschlossenen Kesselteil in den andern mit der Rohrleitung für die Raumheizung verbundenen freigibt oder ganz oder teilweise absperrt.