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Aus Papier gefertigtes Gefäss.
Die Erfindung betrifft aus Papier gefertigte, für die Abgabe von Getränken wie Milch, gefrorenem Orangensaft, Trinkwasser od. dgl. dienende Gefässe, die aus einem zweckmässig konischen Rumpf oder Mantel gebildet und an den Enden desselben mittels gegebenenfalls gekrempter Scheiben abgeschlossen sind, welche in bekannter Weise mit Einschnitten oder Sägezahnungen versehen und zur Umbördelung am Gefässmantel hergerichtet sind.
Der Zweck der Erfindung ist, solche Gefässe für eine neue Öffnungsweise derart einzurichten, dass der mit Überlappung von Wandungsteilen des Gefässrumpfes gebildete Verschluss ein leichtes Aufreissen und Abtrennen des Einsetzbodens gestattet, wobei ein reiner Trinkrand übriggelassen wird.
Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsmässig veranschaulicht :
Fig. 1 ist die Ansicht eines gemäss der Erfindung hergerichteten Gefässes, an welchem in der Standlage das engere Ende oberwärts gerichtet ist, Fig. 2,3 und 4 sind Ansichten dieses Gefässoberendes, die dasselbe in den verschiedenen Stadien der Öffnungsoperation darstellen, Fig. 5 ist eine in kleinerem Massstabe gezeichnete Draufsicht des papierenen Werkstückes, durch dessen Einrollung der doppelwandige Mantel des kegelförmigen Gefässkörpers zu bilden ist, Fig. 6 ist ein Grundriss der als Endver- schluss für das engere Gefässende dienliche Scheibe, Fig. 7 ist ein Schnitt durch diese Scheibe, mit Darstellung der Krempenaufbiegung am Rande, Fig. 8 ist eine Grundrissdarstellung, welche ähnlich Fig.
5 das Werkstück zur Formung des Gefässkörpers mit dem Unterschiede zeigt, dass hiebei die zur Öffnung dienliche Mittel nächst dem weiteren Ende des Gefässes angebracht sind, und Fig. 9 ist eine Aussenansieht des aus dem Werkstück nach Fig. 8 fertig gebildeten Gefässes.
Der kegelförmige Rumpf oder Mantel des Gefässes ist in den Figuren mit 1 bezeichnet. 2 ist die obere und 5 die untere gekrempte Abschlussscheibe, die durch Umbördelung festgehalten werden.
Zur Bildung des Gefässdoppelmantels und der Mittel zum Öffnen des Gefässes wird ein Werkstück aus Papier gemäss Fig. 5 verwendet. Nächst dem Werkstückrande, welcher die Einfassung für das engere Gefässende zu bilden hat, sind zwei Verschwächungslinien 13, 14 vorgesehen, die sich in mannigfache Abänderung über den Randbereich des Werkstückes erstrecken können. Fig. 5 zeigt in Abwicklung ein Ausführungsbeispiel der Anordnung der Abwicklungslinien für die Herstellung des Gefässes nach Fig. 1. Der Teil 8 des Werkstückes oberhalb der Linie A ist derjenige, woran die ringförmige Schulter 4 geformt wird ; der Teil 9 unterhalb der Linie B ist derjenige, welcher nachher umgelegt und am Flansehrand der Scheibe 2 umgebördelt werden muss, um diese Scheibe in Stellung zu halten.
Der Teil 10 auf der rechten Seite der Linie C bildet die äussere Mantelschicht des fertigen Gefässes. Der mit 11 bezeichnete, zwischen den Linien C und D gelegene Teil ist der, wo die beiden Mantelschichten einander überlappen, und der Teil 12, links von der Linie D, bildet die innere Mantelschicht, deren eine Fläche dem Gefässinhalt, der Milch oder sonstigen Füllung, ausgesetzt ist. Wie ersichtlich, erstreckt sich die eine Verschwächungs- linie 13 durchgehend ringsum parallel zum Rande des Werkstücks, während die andere Linie 14 sieh zweckmässig spiralig oder schraubenförmig quer über die Teile 10 und 11 erstreckt und dann sich fortsetzt in eine quer über den Teil 12 reichende und parallel der Linie 13 laufende Spur.
Diese dem Rand parallel verlaufende Fortsetzung der von aussen spiralig beginnenden Ver- schwächungslinie. 14 hat das Ergebnis, dass, wenn der dem Gefässmantel zugehörige Randstreifen, wie zur Abtrennung des Gefässendes nötig, losgerissen wird, ein praktisch gerade abscheidender Rand verbleibt, wie aus Fig. 4 ersichtlich. Die Figuren 2 und 3 stellen die Zwischenstadien beim Abreissen
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des Streifens dar. Die schraubenförmige Anordnung kann sich aber auch über die ganze Länge der Linie 14 fortgesetzt erstrecken.
Die Verschwächungslinien. M,-M können mittels eines Präge-oder Ritzwerkzeuges oder Risslineals hervorgebracht werden, wobei ein genügender Druck anzuwenden ist, um das Papier bis zu gewisser Tiefe zu kerben oder zu zermürben, ohne es zu perforieren. Diese Methode hat sich als zur Bewirkung des angestrebten Zweckes praktisch geeignet erwiesen, nämlich, um das Material genügend zur Vorbereitung des leichten und gleichmässigen Abreissens in der vorgezeichneten Spur zu verschwächen, ohne dass es sich dabei verwirft oder uneben wird, was für die nachfolgende Einrolloperation störend sein würde.
Indessen können die Verschwächungslinien auch auf irgendeine andere geeignete Art erzeugt werden, beispielsweise, wenn das Material sich dafür eignet, indem Perforationen in Form von Schlitzen oder Löchern reihenweise angebracht werden. Wenn Schlitze angewendet werden, können sie in gerader Linie hintereinander oder in Fischgrätenform oder in anderer Anordnung in Beziehung zueinander oder in sonstiger kombinierter Zusammenstellung solcher Anordnungen angebracht werden, aber in jedem Fall soll der allgemeine Linienverlauf vorzugsweise der durch die Verschwächungslinien13, 14 am Werk- stück vorgezeichneten Spur folgen.
Ein kleiner Fortsatz, der mit 15 bezeichnet ist, kann an dem Werkstück zwischen den Punkten vorgesehen sein, wo die beiden Verschwächungslinien den Rand erreichen ; derselbe ist als ein Griffzipfel dienlich, wie nachher beschrieben.
Die Bodenscheibe 2, die vorzugsweise für den Abschluss des engeren Gefässendes anzuwenden ist, wird zweckmässig aus einem Werkstück von der Umrissform nach Fig. 6 gebildet ; der Rand desselben hat eine Reihe von Einschnitten oder Sägezähnen 7. Hiedurch wird die Umformung des Werkstücks zu einer gekrempten Scheibe, wie Fig. 7 zeigt, und deren Einfügung am Gefässende erleichtert. Wenn solche Einschnitte nicht vorgesehen wären, würden infolge der Zwängung, die die eingesetzte Scheibe ringsum erleidet, an der Krempe unregelmässige Rippen entstehen, welche das nachherige Bördeln schwierig machen.
Durch diese Einschnitte wird die Schwierigkeit überwunden und eine zugleich dichte und haltbare Einrollung mit dem Rande des Gefässkörpers ermöglicht.
Die geflanschte Scheibe 5, die für den Abschluss des weiteren Gefässendes bestimmt ist, braucht zweckmässig nur aus einer einfachen Rundscheibe zu bestehen, wobei das Werkstück vorher gewachst wird.
Das Vorhandensein der Verschwächungslinien 13, 14 an dem den Doppelmantel bildenden Werkstück stört in keiner Weise die Anfertigung des vollständigen Gefässes und die haltbare Einfügung der Böden. Wenn nach solcher Anbringung des dem engeren Gefässende zugehörigen Bodens das Gefäss gefüllt worden ist, wobei sein weiteres Ende oben ist, wird der Schlussdeckel 5 eingesetzt und gehörig durch Bördelung ringsum verdichtet ; nunmehr wird das Gefäss umgewendet, so dass das engere Gefässende nach oben kommt (Fig. 1). In dieser Standlage lässt sich das Gefäss einfach dadurch öffnen, dass man an dem einen Griffzipfel bildenden Fortsatz 15 zieht. Infolgedessen schält sich das Material, indem es längs den Verschwächungslinien 13, 14 durchreisst, streifenförmig ab, unter Trennung der äusseren Schicht von der inneren.
Wenn über einen vollen Umgang auf diese Weise die Trennung stattgefunden hat, so bleibt zunächst noch die innere Mantelschicht blossgelegt übrig, indem sie oberhalb des Aussenmantels übersieht. In dem Masse wie das Abreissen fortgesetzt wird, wird der obere Rand des Gefässes, und mit ihm die gekrempte Scheibe 2, abgetrennt ; es bleibt hienach das Gefäss an seinem engeren Ende geöffnet übrig, wie in Fig. 4 dargestellt, so dass sein Inhalt je nach Wunsch ausgegossen oder ausgetrunken werden kann.
Ein wesentlicher Vorteil, der durch diese Art des Öffnens erzielt wird, ist, dass, weil so der ganze Oberteil einschliesslich des Deckels vom Gefäss abgetrennt wird, jeder Staub oder Schmutz, der sich dort abgehäuft haben kann, mitentfernt wird. Der schraubenförmige oder spiralige Verlauf der Linie 14 bringt es mit sich, dass von der Innenschicht ein genügend breiter, bis zum Körper des Gefässes herabreichender bzw. überstehender Rand blossgelegt übrigbleibt, so dass hiedurch ein sauberer Trinkrand dargeboten ist, um das Trinken aus dem Gefäss, ohne dass die Linppen mit den nach aussen exponiert gewesenen Flächen in Berührung kommen, zu ermöglichen.
In dem Falle, wo man wünscht, das Gefäss zeitweilig mit einem Deckel zu versehen, wie wenn sein Inhalt nicht unmittelbar gebraucht werden soll, kann man die Versehwächungslinien 13, 14 ein kurzes Stück vor dem Rande des inneren Lappens endigen lassen, so dass das übrigbleibende unversehrte Stück ein Scharnier bildet, an welchem eine Drehung des fast vollständig abgetrennten Oberteils zwecks Öffnens und Sehliessens des Gefässes möglich ist.
In manchen Fällen kann es erwünscht sein, dass das weitere Ende des Gefässes den abtrennbaren Kopfteil bilden sollte ; alsdann wird das Werkstück hiefür in der Abwicklungsform nach Fig. 8 angewendet, woran die Verschwächungslinien 13, 14 nächst dem andern Ende angebracht sind. Der allgemeine Aufbau des Gefässes und die Methode zur Bewerkstelligung der Öffnung bleiben dieselben, wie sie vorher beschrieben sind.
Es versteht sich von selbst, dass der Klebstoff, welcher beim Zusammenrollen des Rumpfwerk- stückes gebraucht wird, ein solcher sein muss, dass sich die beiden Schichten, wie beschrieben, durch Ab-
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reissen trennen lassen, wobei das Imprägnieren mit Wachs oder eine andere Behandlung als mitwirkend in Betracht zu ziehen ist, sofern eine solche Behandlung an dem fertigen Gefäss regelmässig vorgenommen zu werden pflegt, um es wasserdicht, keimfrei und hygienisch zu machen.
In einigen Fällen kann es aber erwünscht erscheinen, dass man die Vorrichtung für den Klebstoffauftrag darauf einrichtet, dass entweder gar kein Klebstoff in die Zone zwischen den Versehwächungs- linien kommt oder dass der Klebstoff nur in Punkten oder kurzen Linien an geeigneten Stellen zwischen jenen Linien aufgetragen wird, um die beabsichtigte Trennmöglichkeit zu sichern. In dem einen und andern Falle kann man sich dazu noch auf die genügend mitwirkende Klebkraft des Wachses oder andern wasserdicht machenden Imprägnierungsstoffes verlassen, die ein ausreichendes Zusammenhaften der Schichten bis zu der Zeit, wo man die Öffnung vornehmen will, bedingen.
Wenn die Gefässe nicht vor dem Gebrauch paraffiniert oder gewachst werden, empfiehlt es sich, eine schwache Klebstofflösung anzuwenden, die eben nur stark genug ist, die Teile zusammenzuhalten, aber schwach genug ist, um die Abtrennung des Streifens durch Abreissen in der beschriebenen Weise zu gestatten.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Aus Papier gefertigtes Gefäss, gekennzeichnet durch die Bildung des Doppelmantels durch Einrollung eines Werkstückes, an welchem nächst dem einen Ende zwei Verschwäehungslinien in solcher gegenseitigen Anordnung vorgesehen sind, dass der zwischen ihnen befindliche, zum Teil dem Aussenmantel zugehörige Randstreifen leicht durch Abreissen entfernt werden kann und dabei einen Teil der Innenmantel-Aussenfläche blosslegt, während beim weiteren Abreissen die Öffnung des Gefässes zu bewerkstelligen ist, indem von dem Innenmantel das Endstück zusammen mit dem daran eingefügten Boden abgetrennt wird.