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Verfahren und Vorrichtung zum Reinhalten der Siederohre von Umlaufverdampfern.
Die Heizflächenleistung von Verdampfern, bei denen die zu behandelnde Flüssigkeit durch die Wirkung der Heizvorrichtung im Umlauf gesetzt wird, sinkt bei sonst gleichbleibenden Verhältnissen mit zunehmender Stärke der Ablagerungen, die sich an den Wandungen der Siederohre, durch die der Kreislauf hindurchgeht, bilden. Diese Ablagerungen können in Form von Inkrusten fest an der Rohrwandung haften (Gipsausscheidungen bilden z. B. steinharte Überzugsschichten) ; sie können aber auch, wie dies bei dick-oder zähflüssigen Lösungen der Fall ist, die Siederohrwandungen mit einer schlammartigen Schicht bedecken, die nach und nach festbrennt. Beim Eindampfen von Lösungen, die Salze ausscheiden, bilden sich häufig Kristalle an den Rohrwandungen.
Ob nun diese Ablagerungen hart oder weich sind, so beeinträchtigen sie in jedem Falle die spezifische Verdampfungsleistung, u. zw. einerseits deshalb, weil diese Ablagerungen als schlechte Wärmeleiter den Übergang der Heizdampfwärme auf die zu verdampfende Lösung verschlechtern, anderseits, weil die Ablagerungen die Geschwindigkeit der durch die Siederohre strömenden Lösung herabsetzen und damit indirekt auch den Wärmedurchgang verschlechtern.
Um diese Nachteile zu beseitigen, wurde bereits vorgeschlagen (D. R. P. Nr. 274153), die frische Flüssigkeit unmittelbar und möglichst gleichmässig in die Siederöhre einzuführen, wodurch sowohl der Umlauf gefördert als auch die Verkrustung der Siederohre infolge der Bespülung mit frischer, ein besseres Lösungsvermögen besitzender Lauge vermindert wird. Dieser Zweck soll dadurch erreicht werden, dass ein Rohrsystem verwendet wird, das unmittelbar vor der Rohrplatte, von der die Siederohre des Heizkörpers ausgehen, fest oder drehbar angeordnet und geeignet ist, jedes Siederohr beständig mit frischer Flüssigkeit zu versehen.
Hier wird also das Zuführen der einzudampfenden Flüssigkeit mit dem Durchspülen der Siederohre gewissermassen zwangsläufig vereinigt und es kann nicht nur dann gespült werden, wenn es gerade nötig ist, d. h. das Spülen kann also nicht den jeweiligen Verhältnissen angepasst werden, sondern das Spülen und der erforderliche normale Umlauf der einzudampfenden Lösung bilden einen einheitlichen Vorgang.
Gemäss der vorliegenden Erfindung wird aber der Spülvorgang von dem normalen Flüssigkeitsumlauf insofern getrennt, als die Spülflüssigkeit den Siederohren mittels einer besonderen Druckleitung zugeführt wird, die weder dem normalen Flüssigkeitsumlauf noch der Einleitung des Eindampfgutes dient. Diese besondere Druckleitung kann von dem Flüssigkeitsraum des Verdampfers ausgehen und in die Kammer der Heizvorrichtung des Verdampfers einmünden, von der die Siederohre ausgehen, so dass also diese besondere Druckleitung der vorhandenen Verbindungsleitung zwischen dem Flüssigkeitsraum des Verdampfers und der genannten Kammer der Heizvorrichtung parallel geschaltet ist. In dieser Druckleitung liegt als druckerzeugende Vorrichtung eine Pumpe behebiger Art.
Es kann also während des normalen Flüssigkeitsumlaufes ein weiterer Flüssigkeitsumlauf zum Zwecke des Spülens mittels dieser besonderen Druckleitung hervorgerufen werden und man kann dieser Druckleitung auch frische einzudampfende Flüssigkeit zuführen, um eine Spülflüssigkeit von geringerer Dichte als die der normal umlaufenden Flüssigkeit zu erhalten, wodurch diese Flüssigkeit zum Lösen und Aufsaugen von Ausscheidungen, die in Bildung begriffen sind, besser befähigt wird. Man kann der Spülflüssigkeit auch Stoffe zuführen, die das Lösen der Ablagerungen befördern.
Es sei noch hervorgehoben, dass zur Erzeugung eines Kreislaufes der in Verdampfern zu behandelnden Flüssigkeit bereits Pumpen verwendet worden sind. Hier aber handelt es sich um die Anordnung einer Pumpe in einer besonderen Nebenleitung, zu dem Zweck, die Geschwindigkeit der die Siederohre ohnedies durchströmenden Flüssigkeit von Zeit zu Zeit zu erhöhen.
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In der Zeichnung ist als Beispiel eine Ausführungsform des Heizkörpers einer Verdampfungsvorrichtung in Ansicht dargestellt.
Der in der Zeichnung dargestellte Verdampfer gehört zu jener Art, bei der von dem Flüssigkeitsraum a des Verdampfungsgefässes ein Rohr b ausgeht, welehes in den Heizkörper c mündet, in welchem Siederohre enthalten sind, die in den Dampfraum d des Verdampfungsgefässes münden. Der Heizkörper e wird von Heizdampf durchströmt, der durch den Stutzen e eintritt.
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Stutzen m einmündet. An irgendeiner Stelle des Rohres l kann man auch eine Abzweigung t anordnen, durch die eine dünne Lösung zugeführt wird, um die Dichte der Spülflüssigkeit herabzusetzen.
In baulicher Beziehung kann die hier dargestellte Ausführungsform selbstverständlich in mannigfacher Weise abgeändert werden.
Auch die Siederohre von Oberflächenkondensatoren oder andern wesensverwandten Einrichtungen können in ähnlicher Weise reingehalten werden.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Reinhalten der Siederohre von Umlaufverdampfern unter Erhöhung der Umlaufgeschwindigkeit des Eindampfgutes, wobei die Siederohre periodisch oder nacheinander mit der Flüssigkeit unter erhöhtem Druck ausgespült werden, dadurch gekennzeichnet, dass die Spülflüssigkeit mittels einer besonderen, weder dem normalen Flüssigkeitsumlauf noch der Einleitung des Eindampfgutes dienenden Druckleitung zugeführt wird.