DE2059736B2 - Verfahren zum Verhindern oder Herabsetzen der Bildung von Verkrustungen im Destillationsgefäß von Salzwasser-Destillationsvorrichtungen und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Verhindern oder Herabsetzen der Bildung von Verkrustungen im Destillationsgefäß von Salzwasser-Destillationsvorrichtungen und Vorrichtung zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verhindern oder Herabsetzen der Bildung von Verkrustungen, die
innerhalb des mit einem Heizmedium beheizten, zu verdampfendes Salzwasser aufnehmenden Destillationsgefäßes
von Destillationsvorrichtungen, in denen Frischwasser aus Salzwasser gewonnen wird, auftreten, durch
Einleiten von Destillat in das Destillationsgefäß sowie eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
Die hierbei zur Anwendung kommenden Destillationsapparaturen enthalten in einem Destillationsgefäß
einen Verdampferteil mit Heizvorrichtungen für die zu destillierende Flüssigkeit, einen Kondensationsteil mit
Dampfkühlvorrichtungen und eine Pumpvorrichtung rum Abziehen von Destillat aus dem Kondensationsteil
Und werden nachstehend als »Destillationsapparaturen des oben beschriebenen Typs« bezeichnet.
Destillationsapparaturen dieses Typs arbeiten normalerweise
mit einer vorbestimmten Kombination von Arbeitsbedingungen, beispielsweise bei bestimmten
Temperaturen und Drucken im Gefäß für die Verdampfer- und Kondensationsteile. Diese Bedingungen
können sich beispielsweise durch einen Anstieg der Temperatur des Gefäßes ändern, ohne daß die Qualität
des Destillats unter einen gewünschten Wert fällt. Die Gefäßtemperatur kann jedoch auch Werte erreichen,
bei denen die gelösten Verunreinigungen, beispielsweise Salz bei der Gewinnung von Frischwasser aus Salzwasser
aus der Lösung ausgefällt werden und zu Ansatzbildung an den Heizflächen des Verdampfers führen.
Diese Ansatzbildung beeinträchtigt die Wärmeübertragungseigenschaften der Heizflächen und erfordert
schließlich ein Stillsetzen der Apparatur zwecks Reinigung.
Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, die Bildung von Verkrustungen auf den Heizflächen des Verdampfers
zu verhindern oder herabzusetzen, wenn die Temperatur im Destillationsgefäß über einen vorbestimmten
Wert ansteigt
Die Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß ein Verfahren zum Verhindern oder Herabsetzen der Bildung
von Verkrustungen, die innerhalb des mit einem Heizmedium beheizten, zu verdampfendes Salzwasser
aufnehmenden Destillationsgefäßes von Destillationsvorrichtungen, in denen Frischwasser aus Salzwasser
gewonnen wird, auftreten, durch Einleiten von Destillat in das Destillationsgefäß, das dadurch gekennzeichnet
ist, daß die Temperatur im Destillationsgefäß durch Messung der Temperatur des zum Destillationsgefäß
strömenden Heizmediums und/oder Messung der Tem peratur des vom Kondensator abströmenden Kühlnn
diums bestimmt wird und daß Destillat zum Salzwasser ins Destillationsgefäß zurückgeführt wird, wenn die
Gefäßtemperatur über einen vorbestimmten Wert ansteigt. Vorzugsweise wird die Pumpvorrichtung vor der
Rückführung des Destillats ins Destillationsgefäß still gesetzt.
Es sind zwar schon Verfahren bekanntgeworden, mit denen die Bildung von Verkruslungen in Destillations
gefäßen herabgesetzt werden soll. So beschreibt die deutsche Offenlegungsschrift 1 519 561 ein Verfahren.
bei dem das Sieden sowohl bei einer niedrigen Flüssig keitskonzentration als auch bei niedrigen Temperatu
ren erfolgt, so daß eine kontinuierliche Kristallbildung aus der Flüssigkeit nicht eintritt. Hier wird aber nichts
darüber ausgesagt, wie die Kiustenbildung verhindert
werden soll in solchen Fällen, in uenen die Temperatur innerhalb des Verdampfergefäßes sehr stark ansteigt.
Die österreichische Patentschrift 181 268 und die deutsche Auslegeschrift 1 444 322 betreffen im wesentlichen
Konzentrierungsverdampfer und Anlagen, die eine Reihe parallel geschalteter Einheiten aufweisen.
Bei dem dort geschilderten Verfahren wird eine Einheit, die einen gewissen Grad der Verkrustung erreicht
hat, aus dem normalen Umlauf herausgenommen und statt mit normaler Flüssigkeit mit hoch gereinigtem
Destillat oder mit dem Kondensat einer früheren Stufe beschickt. Hierbei handelt es sich um einen zwischengeschalteten
Reinigungsprozeß, abgetrennt von der normalen Produktion und dazu bestimmt, auf den Heizflächen
abgelagerte Salze, die einen ungestörten Wärmeübergang verhindern, wieder aufzulösen.
Demgegenüber wird beim Verfahren gemäß der Erfindung das Destillat unter Arbeitsbedingungen der Anlage
zurückgeführt und die Salzkonzentration auf einem niedrigen Wert gehalten, wobei die Fühlorgane
am Heizmedium-Einlaß oder am Kühlmedium-Auslaß das Vorhandensein von Hochtemperaturbedingungen
anzeigen, die die Abscheidung von Krusten auf den Wärmeaustauscherflächen auslösen könnten. Damit
wäre die Möglichkeit geschaffen, durch geeignete Maßnahmen den unerwünschten Störungen zu begegnen.
Die Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens ist gekennzeichnet durch einen Temperaturfühler,
der in der Destillationsapparatur angeordnet ist und auf eine Temperatur anspricht, die für die Temperatur
im Destillationsgefäß kennzeichnend ist, durch Mittel zum Abzweigen von ausgetragenem Destillat ium Ver-
dampferteil, durch Steuervorrichtungen für den Betrieb der Pumpvorrichtungen, wobei der Temperaturfühler
mit der Steuervorrichtung verbunden und die Anordnung so getroffen ist, daß bei einem Anstieg der vom
Fühler gemessenen Temperatur über einen vorbestimmten Wert die Steuervorrichtung auf Veranlassung
der Signale des Temperaturfühlers die Pumpe stillsetzt und Destillat zum Verdampferteil abgezweigt, und sich
dort mit der Einsatzflüssigkeit vermischt, wodurch die
Konzentration der Verunreinigungen in der Einsatz- It.
flüssigkeit verringert wird.
Der Temperaturfühler ist vorzugsweise in einer Leitung angeordnet, die das Heizmedium dem Verdampferteil zuführt Er spricht auf die Temperatur des Heizmediums an, wobei die Pumpe ausgeschaltet wird,
wenn die Temperatur des Heizmediums über einen vorbestimmten Wert ansteigt.
Als Alternative oder zusätzlich kann ein Temperaturfühler
zur Messung der Temperatur des erwärmten Kühlmediums in Verbindung mit der Steuervorricnuing
eingesetzt werden, um die Pumpe stillzusetzen, wenn die Temperatur des erwärmten Kühlmediunis über
einen vorbestimmten Wert ansteigt.
Vorzugsweise ist außerdem eine Alarmvorrichtung vorgesehen, die von den Temperaturfühlern bestätigt
wird, wenn die von ihnen angezeigte Temperatur über den genannten vorbestimmten Wert steigt.
Gemäß einer Ausführungsfoin, die nachstehend als Beispiel in Verbindung mit der Abbildung beschrieben
wird und die schematisch eine Wasserdestillationsanlage zeigt, ist die Erfindung auf eine Destillationsapparatur
des Typs gerichtet, der Gegenstand des deutschen Patents 1 619 752 ist und zur Erzeugung von Frischwasser
aus Salzwasser (Sole) dient. Hierbei umschließt ein Destillationsgefäß eine untere Verdampfungskammer 1
und eine obere Verdampfungskammer 2 mit Filtern 3 im Dampfsrom zwischen den Kammern 1 und 2. Eine
Zuführungsleitung 5 liefert Rohwasser in einen Behälter 4 in der Verdampfungskammer 1. Eine Pumpe 15,
die vom Motor 18 angetrieben wird, dient zum Abziehen von Destillat aus einer Kondensationskammer 20
durch eine Austriltsleitung 13.
Das Destillat wird durch die Leitungen 13 und 14 und die Pumpe 15 einem (nicht dargestellten) Speicherbehälter
durch eine Austragsleitung 17 zugeführt. In der Austragsleintng 17 ist ein Regelventil 28 vorgesehen,
das den Destillatstrom in der Leitung regelt. Ein Rückschlagventil
29 stellt sicher, daß kein Destillat vom Speicherbehälter zur Pumpe 15 zurückgesaugt werden
kann.
Eine Gruppe von Steigrohren 7 ist in der Verdampfungskammer 1 angeordnet und verbindet den Solcbehälter
4 der Kammer mit einem Dampfraum la. Ein Heizmedium, z. B. Wasserdampf, wird durch Leitung 11
in die Kammer 1 eingeführt. Es umspült die Rohre 7 und tritt durch Leitung 12 aus. Eine Rückführleitung β
verbindet die Ausgangsleitung 13 oberhalb der Pumpe 15 mit der Verdampfungskammer 1, wodurch Destillat
zum Solespeicher 4 zurückgeführt werden kann. In der Rückführleitung ist ein Flüssigkeitsverschluß in Form
eines U-Rohres 23 vorgesehen, um zu verhindern, daß Sole durch die Pumpe 15 zurückgesaugt wird. In der
Kondensationskammer 2 ist eine Gruppe von U-förmigen Rohren 16 angeordnet, die die Kammer 2 durchziehen
und für den Durchfluß von Kühlwasser dienen. Diese U-Rohre 16 sine oiner Zuführungsleitung 30 und
einer Austrittsleitung 31 angeschlossen.
Ein Ausschalter 22 ist für den Pumpenmotor 18 vorgesehen. Eine MeBvorrichtung für die Güte des Destillats, bestehend aus Sonde 19 und Selzmesser 21, der
durch Leitung 32 mit der Sonde 19 verbunden ist, wie in dem deutschen Patent 1 619 752 beschrieben, ist durch
Leitung 33 mit dem Ausschalter 22 verbunden, um unbefriedigendes Destillat über die Rückführleitung 6 in
den Behälter 4 der Verdampfungskammer abzulenken. Durch einen Luftejektor 10 wird ein Vakuum im Destillationsgefäß aufrechterhalten und überschüssige Sole
aus dem Dampfraum la entfernt, wie in der obengenannten Patentschrift der Anmelderin beschrieben.
Temperaturfühler 34, 35 sind in der Eintnttsleitung
11 für das Heizmedium und in der Austrittsleitung 31 für das Kühlmedium angeordnet. Diese Temperaturfühler sind mit dem Motorschalter 22 über Leitungen
36 bzw. 37 verbunden. Die Fühler 34, 35 sind so ausge bildet, daß ihre Signale den Motor 18 abschalten, wenn
die von einem der Fühler 34, 35 angezeigte Temperau-r einen vorbestimmten Wert erreich'.. Ferner betätigen
die Fühler 34, 35 eine Alarmvcrrn.iuung (nicht dargestellt),
so daß der Bedienungsmann dei Anlage die entsprechenden Maßnahmen ergreifen kann.
In der Zuführungsleitung 5 ist ein Mengenmesser 38 angeoHnet, der die dem Behälter 4 zugeführte Solemenge
mißt und mit dem Motorschalter so verbunden ist, daß der Pumpenmotor zusätzlich durch die zugeführte
Solemenge gesteuert wird, wie in der deutschen Auslegeschrift 1 642 531 beschrieben Der Mengenmesser
38 ist mit einem Regelventil 39 verbunden, das einen stetigen Zufluß zum Behälter 4 sicherstellt.
Die Destillation wird in üblicher Weise in der Apparatur durchgeführt. Das Destillat wird durch die Pumpe
15 aus der Kondensationskammer 2 abgezogen, und die überschüssige, stärker konzentrierte Sole wird aus dem
Darnpfraum la über die Leitung 9 durch den Luftejektor
IO abgezogen. Wenn die Temperatur des Heizmediums oder des erwärmten Kühlmediums über ».inen vorbestimmten
Wert steigt, wird die Pumpe durch die Signale des jweiligen Fühlers abgeschaltet und Destillat
über Leitung 6 zum Behälter 4 der Verdampfungskammer abgelenkt, wo es sich mit dem rohen Einsatzwasser
mischt. Die Salzkonzcntration des Rohwassers wird auf diese Weise verringert und die Wahrscheinlichkeit der
Ansatzbildung an der Außenfläche der Steigrohre 7 stark vermindert. Die Fühler betätigen ferner die
Alarmvorrichtung, so daß der Bedicnungsmann der An lage die entsprechenden Maßnahmen ergreifen kann.
Natürlich beeinflußt die Temperatur des Heizmediums direkt die Temperatur im Gefäß. Insbesondere erhöht
eine übermäßig hohe Temperatur des Heizmediums die Temperatur im Gefäß über einen gewünschten Wert,
wodurch sich eine unerwünschte Ausfällung aus der Sole ergibt. Die Temperatur des durch die Austrittslcitung
31 ausströmenden erwärmten Kühlmediums zeigt
im allgemeinen die im Gefäß der Destillationsapparatur herrschende Temperatur an. Wenn die Temperatur
im Gefäß übermäßig hoch ist, liegt die Temperatur des ausströmenden Kühlmediums über einem vorbestimmten
Wert.
Mit dem Anstieg der Temperatur des Heizmed'tims
wird natürlich die Verdampfung verstärkt, so daß die Salzkonzentration der überschüssigen Sole steigt. Die
Erfindung ist daher sehr vorteilhaft, wenn die Temperatur des Heizmediums ausgenutzt wird. Ferner kann die
vorstehend beschriebene Vorrichtung zur Regelung der Konzentration der zugeführten Sole in Verbindung
mit der Vakuum-Regeivorrichtung verwendet werden, die in der deutschen Auslegeschrift 1 808 985 beschrie-
ben ist, insbesondere in Verbindung mit der Vakuumregelung
des Gefäßes in Abhängigkeit von der Temperatur
des lleizmediums. Der Ileizmediijm-Temperaturfühler
34 der beschriebenen Ausführungsform der Erfindung spricht natürlich bei einer höheren Temperatur
als der Temperaturfühler für das Heizmedium in der
vakuumgesteuertcn Apparatur an.
Die vorstehend beschriebene Vorrichtung eignet sich besonders gut für Anlagen, in denen als Heizmedium
Wasserdampf verwendet wird, der beispielsweise vor dem einer Dampfturbine zugeführten überhitzter
Dampf abgezapft wird.
Temperaturfühler könnten auch an anderen Steiler in der Anlage angeordnet werden. Beispielsweise könn
te ein Fühler in der Austrittsleitung 12 für das Heizme
dium vorgesehen werden. Jeder zusätzliche Tempera turfühler würde mit dem Motorschalter 22 für di<
Steuerung des Motors 18 verbunden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
. ft ■ -
Claims (3)
1. Verfahren zum Verhindern oder Herabsetzen der Bildung von Verkrustungen, die innerhalb des
mit einem Heizmedium beheizten, zu verdampfendes Salzwasser aufnehmenden Destillationsgefäßes
von Destillationsvorrichtungen, in denen Frischwasser aus Salzwasser gewonnen wird, auftreten, durch
Einleiten von Destillat in das Destillationsgefäß, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur
im Destillationsgefäß durch Messung der Temperatur des zum Destillationsgefäß strömenden
Heizmediums und/oder Messung der Temperatur des vom Kondensator abströmenden Kühlmediums
bestimmt wird und daß Destillat zum Salzwasser ins Destillationsgefäß zurückgeführt wird, wenn die
Gefäßtemperatur über einen vorbestimmten Wert ansteigt.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch mindestens
einen Temperaturfühler (34, 35} sowie eine damit zusammenwirkende Steuervorrichtung (22) für das
Abschalten der Pumpe (15) beim Ansteigen der durch einen oder beide Fühler gemessenen Temperatur
des jeweiligen Mediums über einen vorbestimmten Wert, wobei der Temperaturfühler (34) in
einer das Heizmedium zum Verdampferteil führenden Leitung [M) und der Temperaturfühler (35) in
der Austrittsleitung (31) für das erwärmte Kühlmedium
angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspra h 2, gekennzeichnet
durch eine beim Ansteigen der Temperaturen über einen vorbestimmten Wert durch die Temperaturfühler
betätigte Alarmvorrichtung.
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