Ve4ähren zur Verhinderung von Korrosionen in Warm- und Heisswasserheizungen. was in Warm- und Heif,)wasserheizungen jeder Art verwendete Umlaufwasser kann zu starken Beschädigungen der Rohre, Heizkörper und Boiler Veranlassung geben. Diese Be schädigungen treten in Form von Korrosionen auf, welche ein derartiges Ausmass annehmen können, dass der Betrieb der ganzen Anlage in Frage gestellt wird.
Die Ui rsache dieser Beschädigungen ist in der Regel auf eine saure Reaktion des LTmlauf- wassers zurückzuführen. Das Umlaufwasser er hält seine saurere Eigenschaften durch die in jedem natürlichen Wasser vorhandene freie und halbgebundene Kohlensäure, welche beim Er wärmen desselben in Freiheit gesetzt wird. Dabei hat sie dann Gelegenheit zum Beschä digen der eisernen Bestandteile der Heizungs anlage.
Ein weiterer Zutritt von Kohlensäure zum Heizungswasser ist durch das Ausgleichs- gefä L) oder den Mischvorwärmer möglich.
Ferner erhöht sich bei steigender Tempera tur die Wasserstoff-Ionen-Konzentration des Wassers, welche dessen Aggressivität eben falls er#hiiht. Diese Erhöhung der Wasserstoff- Ionen-Konzentration bewirkt eine gleichmässige Abzehrung des Eisens, was sich im Auftreten von Flächenkorrosionen bemerkbar macht.
3lan hat gefunden, dass die Zugabe von Alkalien zum -Umlaufwasser dessen Angriffs lust wesentlich herabsetzt und ist dazu über gegangen, das Umlaufwasser von Heizungen durch Zugabe von Alkalien, in Form von Natriumbydroxyd oder Trinatriumphosphat oder andern alkalisch reagierenden Stoffen, zu alkalisieren. Die durch diese Massnahmen er- zielten Ergebnisse befriedigen im allgemeinen dort, wo es sich um die Alkalisierung eines vollkommen geschlossenen Kreislaufes handelt.
In jenen Fällen aber, wo die Wärmeüber tragung an das Umlaufwasser durch direkten Dampf erfolgt, stellen sich stets grosse Schwie rigkeiten ein, die sich dergestalt äussern, dass das Wasser im Umlaufsystem allmählich sauer reagiert und zu starken Korrosionen Anlass gibt. In diesem Falle hilft ein direkter Zusatz . von Alkali zum Umlaufwasser nicht, da dieses Alkali innerhalb kurzer Zeit mit dem Abström- wasser in den Kessel abwandert und dort starke Alkalianreicherungen verursacht, während das Umlaufwasser sauer reagiert.
Diesem Übelstand kann gemäss vorliegender Erfindung abgeholfen werden. Durchdas Verfah ren werden Korrosionen in Warm- undHeisswas- serheizungen, bei welchen die Wärmeübertra gung an das Umlaufwasser durch direkten Dampf aus einem Dampfkessel erfolgt und ein Teil. des Umlaufwassers in den Kessel zurückge leitet wird, dadurch verhindert, dass man die zu hohe Wasserstoff-Ionen-Konzentration des Um laufwassers durch kontinuierliche -Zugabe von alkalischem Kesselwasser herabsetzt. Dadurch kann das bei der Dampfzufuhr, die z.
B. in einem Mischvorwärmer erfolgt, mit dem Abströmwas- ser aus dem Umlaufwasser abgewanderte Alkali in dieses zurückgebracht und die Alkalität des Umlaufwassers wieder auf den erforderlichen Minimalwert eingestellt werden.
Nachdem sich im Kessel häufig eine mehr oder minder grosse Menge mechanischer Ver unreinigungen ansammelt,. ist es zweckmässig, das Kesselwasser vor seiner Rückführung in das I'mlaufwasser, durch Filtration von diesen Verunreinigungen zu befreien. Hierfür verwen det man Filtermaterialien, welche keine Kiesel säure an das alkalisch reagierende Kesselwas ser abgeben können.
An einem Beispiel soll die Wirkungsweise des Verfahrens erläutert werden. In der bei liegenden schematischen Zeichnung ist der Aufbau einer Einrichtung dargestellt, welche für eine beispielsweise Ausführungsform des erfindungsgemässen Verfahrens verwendet wird. Darin stellen dar: 1 denDampfkessel,welcher denerforderlichen Heizdampf erzeugt; 2 den Mischvorwärmer (Kaskade), welcher zur Aufwärmung des Heizungswassers ver wendet wird; 3 das Überlaufrohr, durch welches das über schüssige Wasser aus der Kaskade in den Dampfkessel zurückgeleitet wird; 4 die Heisswasserpumpe, welche für den Transport des Heisswassers zu den einzelnen Verbrauchern sorgt; 5 die schematische Andeutung der einzelnen Wärmeverbraucher;
6 einen Filter zur Entfernung der mecha nischen Verunreinigungen aus dem Kessel wasser; 7 eine Heisswasserpumpe, welche den Zweck hat, das alkalische Kesselwasser über den Filter in die Saugleitung der Heisswasser heizung zu drücken; 8 die Entnahmestelle für das alkalische Kes- selwasseramAbschlammstutzendes Dampf kessels; 9 Filterschicht aus einem Filtermaterial, wel ches keine Kieselsäure an das alkalische Kesselwasser abgeben kann; 10 Einbauten im Kaskadenvorwärmer zum gleichmässigen und raschen Erwärmen des Heizungswassers; 11 Lenkblech, welches das Eindringen von Wasser in die Dampfleitung verhindert;
12 Heizdampfleitung zum Mischvorwärmer; 13 Retourleitung des Umlaufwassers zum 3Iischvorwärnier; 14 Abströmleitung vom Mischvorwärmer zum Dampfkessel; 15 Vorlaufleitung vom DTischvorwärmer zur Netzpumpe.
Eine normale, bisher benützte Heisswasser anlage besteht lediglich aus dem Dampfkessel 1, dem Mischvorwärmer 2, der Heisswasser pumpe 4 und den einzelnen Wärmeverbrauchern 5. Im Kessel 1 wird der Dampf erzeugt, wel cher durch die Beizdampfleitung 12 in den Mischvorwärmer 2 geleitet wird.
Dieser besitzt, zur raschen Erwärmung des Wassers, Riesel- tassen 10, über welche das zu erwärmende Heizungswasser, welches durch die Retourlei tung 13 in die Kaskade gelangt, herabrieselt und dadurch in innige Berührung mit dem Heizdampf kommt. Der untere Teil des Misch vorwä.riners 2 ist mit Wasser gefüllt und be sitzt einen Überlauf 3, durch welchen das überschüssige Wasser mittels der Abströmlei- tung 14 durch eigenes Gefälle in den Dampf kessel 1 zuriickgeleitet wird.
Aus dem untern Teil des lisclivorwürniers 2 saugt die Heiss wasserpumpe 4 das aufgeheizte Wasser über die Vorlaufleitung 15 an und fördert es in das Netz 5. Bringt man nun bei der Inbetrieb setzung der Heizungsanlage Alkali in das Hei zungsnetz 15, so tritt beim Betrieb der Anlage durch das irn Mischvorwärmer entstehende Kondensat eine ständige Verdünnung des Al- kaligeha.ltes ein.
Durch die gleichzeitige unver meidliche Volumenzunahme des Netzwassers muss der Überschuss über den L berlauf 3 wie der in den Kessel 1 geleitetwerden. Dadurchtritt ein allmähliches Abwandern des Alkalis aus dein Heizungsnetz 15 in den Dampfkessel 1 ein und verursacht auf diese Weise die saure Reaktion des Netzinhaltes, da dieser schliesslich praktisch destilliertes Wasser darstellt. Mit dem Dampf aus dem Dampfkessel 1 wird ständig Kohlensäure dem Mischvorwärmer 2 zugeführt und dort im Netzwasser gelöst.
Gemäss einer Ausführungsform des Verfah rens nach der Erfindung wird nun durch die Entnahmestelle 8 am Abschlammstutzen des Dampfkessels 1 Kesselwasser entnommen und einer Heisswasserpumpe 7 zugeleitet. Diese för dert das alkalische Kesselwasser, zur Entfer- nung der im Kesselwasser vorhandenen mecha nischen Verunreinigungen, über einen Filter 6, welcher mit einem Filtermaterial 9 gefüllt ist, welches keine Kieselsäure an das alkalische Kesselwasser abgibt. Nach Verlassen des Fil ters wird das alkalische Kesselwasser in die Saugleitung 15 der Heisswasserpumpe 4 gelei tet. Dadurch tritt dann die geforderte Alkali- sierung des Heizungswassers ein.
Besteht zwi schen Kessel 1 und Vorlauf 15 eine genügend grosse Druckdifferenz, so kann auf die Pumpe 7 verzichtet werden. Die Menge des zuzusetzen den Kesselwassers hängt vom Säuregrad des Heizungswassers ab. Sie kann entweder von Hand aus oder durch einen entsprechenden Regler automatisch geregelt werden. Durch dieses Verfahren wird die gesamte freie Kohlen säure abgebunden und gleichzeitig die Wasser stoff-Ionen-Konzentration des Umlaufwassers herabgesetzt, so dass kein Angriff auf Eisen statt finden kann.