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Waage.
Die Erfindung betrifft eine Waage, bei der die durch eine Solenoidspule auf einen Waagebalken ausgeübte Kraft zum Lastausgleich dient. Hiezu wird die erforderliche Stärke des durch die Spule fliessenden Stromes durch einen der Spule vorgeschalteten Widerstand eingeregelt, dessen Grösse mittels eines durch das Spiel des Waagebalkens zwischen zwei Kontakten gesteuerten elektrischen Antriebes selbsttätig verändert wird.
Es sind Waagen dieser Art bekannt geworden, bei denen der Kern der Solenoidspule an dem längeren Arm des zweiarmigen Waagebalkens befestigt ist und von diesem in die Solenoidspule frei herabhängt. Der Kern kann sich bei stromdurchflossener Spule gegen deren Wandungen legen, was eine zusätzliche Reibung zur Folge hat. Infolge der Befestigung des Kernes an einem langen Hebelarm ist ferner zum einwandfreien Drehen des Waagebalkens ein grosser innerer Durchmesser der Solenoidspule erforderlich. Diese Nachteile treten bei einer Waage nicht ein, bei welcher die Last gemäss der Erfindung am Kern der Solenoidspule angreift und der Kern mit dem Waagebalken in der Nähe der Waagebalkendrehachse gelenkig verbunden ist.
Gemäss der Erfindung wird zum Anzeigen der Last ein derart mit der Spule und einer Stromquelle verbundener Strommesser verwendet, der die Stärke des durch die Spule fliessenden Stromes ständig und unabhängig von Spannungsschwankungen anzuzeigen gestattet.
Die Zeichnungen zeigen ein Ausführungsbeispiel gemäss der Erfindung, bei dem eine Schale zur Aufnahme der Last mit dem Kern der Solenoidspule verbunden ist, u. zw. die Fig. 1 eine Ansicht der Waage teilweise im Schnitt und Fig. 2 das Leitungs-und Schaltschema.
Auf einem kastenförmigen Sockel 1 mit dem Deckel 2 ist ein Ständer 3 angeordnet. An einem Arm 4 des Ständers 3 ist ein Arm 5, vorzugsweise aus nichtmagnetischem Stoff befestigt, der die Solenoidspule 6 trägt. Der Kern 7 der Spule ist bei 9 drehbar an dem Waagebalken 8 befestigt. Der Waagebalken 8 ist bei 10 an einem Ansatz 11 eines seitlichen Armes 12 des Ständers gelagert. Der Teil 13 ist von dem übrigen Waagebalken 8 durch ein Zwischenstück 14 isoliert. Der Teil 13 dient zum Schliessen und Öffnen des Kontaktes mit den Kontaktschrauben 15 und 16, die in Winkelstücke 17 und 18 geschraubt sind. Diese sind an dem Ständer 3 befestigt und durch das Zwischenstück 19 isoliert.
Der Sockel 1 dient zur Aufnahme von zwei Motoren 20 und 21 mit engegengesetzter Drehrichtung. die die Welle 22 drehen. Auf der Verlängerung der Welle 22 befindet sich ein Zahnrad 23, das in ein Zahnrad 24 auf der Welle 25 eingreift. Die Welle 25 trägt eine Schnecke 26. Das zugehörige Schneckenrad ist an einem drehbaren Widerstand aus einer Drahtwicklung befestigt. Ein Kontakthebel 29 steht mit der Wicklung in Berührung.
Von der Stromquelle 37 fliesst dauernd ein Gleichstrom bestimmter Stärke durch die Spule 6 und erzeugt hier eine genügend grosse magnetische Kraft, um den Lastaufnehmer 30 in seiner unbelasteten Anfangsstellung zu halten. Wenn nun eine Last aufgelegt wird, geht der Kern 7 nach abwärts und nimmt dabei den Waagebalken 8 mit. Hiebei kommt das Stück 13 mit der Schraube 15 in Berührung, so dass der Stromkreis geschlossen wird, in dem sich der Motor 20 und die Stromquelle 38 hintereinandergeschaltet befinden. Der Motor 20 dreht mittels des Getriebes 23-27 den Widerstand 28 derart, dass der Strom in der Spule 6 verstärkt wird, u. zw. solange, bis der Zug der Spule auf den Kern 7 die Last ausgleicht.
Dann hebt sich der Kern, so dass der Kontakt zwischen dem Teil 13 und der Schraube 15 unterbrochen wird, und der Motor 20 wird stillgesetzt.
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Da der durch die Spule 6 fliessende Strom ein Mass für den von der Spule auf den Kern ausgeübten
Zug und somit für die Grösse der Last ist, wird zur Anzeige dieses Zuges ein Strommesser 40 vorgesehen, dessen Teilung Kilogramme und Bruchteile davon angibt.
Wenn die Last verringert wird, erzeugt der durch die Spule 6 fliessende Strom eine grössere magnetische Kraft als zum Ausgleich der verringerten Last erforderlich ist. Der Kern 7 wird dann nach auf- wärts gedrückt, bis der Teil 13 und der Kontakt 16 den Stromkreis des Motors 21 schliessen. Dieser dreht die Welle 22 entgegengesetzt als der Motor 20, so dass jetzt der Widerstand 28 solange vergrössert wird, bis soviel Strom fliesst, dass die magnetische Kraft den Zug der Last auf den Kern ausgleicht.
Dann wird'der Kontakt zwischen'den Teilen 13 und 16 unterbrochen und der Motor 21 stillgesetzt.
Die Erfindung kann selbstverständlich auch bei Waagen mit einer Plattform für die Lastaufnahme
Anwendung finden. Der Kern 7 der Solenoidspule wird dann mit der Plattform durch ein Gestänge verbunden.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Waage, bei der die durch eine Solenoidspule auf einen Waagebalken ausgeübte Kraft zum
Lastausgleich dient und die hiezu erforderliche Stärke des durch die Spule fliessenden Stromes durch einen der Spule vorgeschalteten Widerstand eingeregelt wird, dessen Grösse mittels eines durch das Spiel des Waagebalkens zwischen zwei Kontakten gesteuerten elektrischen Antriebes selbsttätig verändert wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Last am Kern (7) der Solenoidspule (6) angreift und der Kern (7) mit dem Waagebalken (8, 13) in der Nähe der Waagebalkendrehaehse ("MJ gelenkig verbunden ist.