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Verfahren zur Herstellung von Selenzellen.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Selenzellen und bezieht sich insbesondere auf die Herstellung der mit der Selenschioht in Berührung stehenden Elektroden bzw. der Aufbringung dieser Elektroden auf eine isolierende Unterlage. An diese Elektroden wird die Forderung gestellt, dass
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Forderung führt zu zwei Elektroden, die zwei mit den Zähnen ineinandergreifenden, jedoch einander nicht berührenden Kämmen gleichen, oder zu ähnlichen Formen.
Derartige Elektroden werden nach bekannten Verfahren bei den Zellen des sogenannten Liesegangschen Typus hergestellt, indem ein dünner Metallbelag auf einer isolierenden Unterlage derart geritzt wird, dass er in zwei Teile von der angegebenen ineinandergreifenden Kammform zerfällt, oder beim sogenannten Kondensatortypus, indem als Ober- fläche für den Selenbelag die auf die Ebene der Kondensatorbelegungen senkrechte Seitenfläche eines Glimmerkondensators benutzt wird, in der die Metallbelegungen eine solche Kammform zeigen. Diese
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Schwierigkeiten verursacht. Bei der erstgenannten Form treten einerseits leicht Kurzschlüsse anf, anderseits lassen sich die Elektrodenlinien nicht so dünn herstellen, wie dies für die Unterbringung einer grossen Anzahl auf kleiner Fläche nötig ist.
Im Gegensatz zu bekannten Ausführungen, z. B. nach der österr. Patentschrift Nr. 121671, sind die Elektroden, mit der. Fläche des Isolierkörpers unlösbar verbunden. Aus der österr. Patentschrift Nr. 120131 sind ferner Selenzellen bekannt, bei denen das Selen auf zwei ineinandergreifenden Platinelektroden aufgetragen wird, die auf einer Unterlage, wie Glas oder Quarz, befestigt sind, und bei denen
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baren Stoff ausgefüllt und die Unterlage auf der Seite der Furche mit einer zusammenhängenden Platinschicht überzogen, worauf der Füllstoff aus der Furche und das auf dem Füllstoff befindliche Platin entfernt wird.
Ebendaher ist es bekannt, auf einer Glasunterlage eine Platinschicht und auf diese eine leicht entfernbare Schutzschicht aufzutragen, worauf aus der Schutzschicht eine der Trennlinie der beiden Elektroden entsprechende Furche herausgearbeitet und entlang dieser Furche eine Furche in die Platinschicht und in das Glas geätzt wird. Die Furchen sind also hier von Metall frei. Es sind auch Selenzellen mit metallgefüllten Furchen bekannt (D. R. P. Nr. 211344), bei denen die Elektroden auf einem Isolationskörper (Glas oder Porzellan) als mikroskopisch feine Linien erzeugt werden, indem in bekannter Weise durch Einätzen, Einritzen od. dgl. erzeugte Rinnen des Isolationskörpers galvanoplastisch oder in anderer Weise mit Metall ausgefüllt werden, das sodann mit dem Isolationskörper durch Brennen verbunden wird.
Gemäss der Erfindung wird das Elektrodensystem nach einem Verfahren hergestellt, bei dem lineare Elektroden auf einer Schicht aus Isoliermaterial aufgebracht werden, in der zur Aufnahme der Elektroden in bekannter Weise, z. B. durch Gravieren, Ritzen, Ätzen od. dgl., hergestellte Furchen vorgesehen sind. Sie können jedoch auch ohne solche Furchen auf der unveränderten Oberfläche der isolierenden Schicht aufgetragen werden. Diese Schicht aus Isoliermaterial wird gemäss der ersten Ausführungsweise nach einem der bekannten Verfahren mit Elektrodenmaterial überzogen, sodann das überschüssige aufgebrachte Material so weit (z.
B. durch Abschleifen, Abreiben oder Ätzen) entfernt, dass die nicht vertieften Stellen von Elektrodenmaterial frei werden, die durch Gravieren, Ritzen oder Ätzen vertieften Stellen dagegen mit Elektrodenmaterial ausgefüllt bleiben und der so erhaltene Elektrodenträger mit den Elektroden in bekannter Weise mit einer Selensehicht überzogen wird. Es wird also auf einer isolierenden Schicht, z. B. aus Glas, Porzellan, Glimmer, Schiefer od. dgl., die lineare Gestalt der Elektroden durch Ritzen, Gravieren usw. vorgezeichnet und sodann das Elektrodenmaterial, Metall bzw. Graphit in die Vertiefungen eingebracht.
Dies kann zweckmässig nach der Erfindung in der Weise geschehen, dass die isolierende Schicht mit einer Metallschicht, zweckmässig einem Edelmetall, überzogen wird, wobei bekannte Verfahren je nach der Beschaffenheit der beiden Materialien Anwendung finden.
Es kann dies z. B. geschehen durch Aufgiessen, Aufschmelzen, Auftragen, bei welch letzterem nach Möglichkeit dem Verlauf der Furchen gefolgt werden kann, durch Einpressen oder durch Lackieren mit einem Metallack, dessen nicht metallische Bestandteile nachträglich entfernt werden. Insbesondere kann der Metallüberzug nach entsprechender Vorbereitung der isolierenden Schicht auch durch Elektrolyse erfolgen. Hierauf wird die aufgebrachte überschüssige Metallschicht abgeschliffen, abgerieben oder weggeätzt, u. zw. so weit, dass die Oberfläche der Isolierschicht an den nicht durch Ritzen oder Gravieren vertieften Stellen wieder hervortritt, in den Furchen selbst dagegen die Metallschicht erhalten bleibt ; es kann auch als Elektrodenmaterial Graphit Verwendung finden, der in die Furchen eingebracht wird.
Die durch Ritzen, Gravieren usw. hergestellte lineare Form ist nun als Elektrode vorhanden und wird
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zeitig mit der Einbringung des Elektrodenmaterials oder aber vorher gesondert, erfolgen.
Ohne Zuhilfenahme von Vertiefungen in der Isolierschicht können lineare Elektroden erfindungs- gemäss auch durch Drucken oder Aufstempeln hergestellt werden. Die isolierende Schicht wird mit einer leitenden Masse in der Form der Elektrodenfigur bedruckt. Dies kann entweder unmittelbar geschehen, indem eine genügend metallhaltige oder sonst leitfähige Schicht aufgedruckt wird, oder es kann zunächst die lineare Elektrodenfigur durch Auftragen einer Schicht in der gleichen Zeichnung, am besten ebenfalls durch Druck, vorbereitet werden, welche das Haften einer nachträglich aufzubringenden leitenden Schicht erst ermöglicht oder sichert.
Umgekehrt kann auch, wie von andern Druckverfahren her bekannt, die isolierende Schicht an jenen Stellen, wo das Anhaften von Metall oder leitfähiger Substanz vermieden werden soll, mit einer Schutzschicht, die am besten durch Druck oder auch in anderer Weise, z. B. durch gänzliches Bestreichen und nachfolgendes Aussparen der Elektrodenform, hergestellt wird, versehen werden. Sodann kann die leitende Schicht ohne Rücksicht auf die Elektrodengestalt auf die ganze Fläche aufgebracht werden, wobei sie nur dort haftet, wo die Schutzschicht fehlt.
Erfindungsgemäss kann auch die isolierende Schicht durch Aufdrucken oder Auftragen mit einer Schutzschicht versehen werden, welche die Vorbereitung für die Herstellung eines elektrolytischen Niedersehlages auf der Isolierschicht bildet und das Aufbringen der Elektrodenmasse sodann durch Elektrolyse nur an den vorgedruckten oder durch Auftragen vorbereiteten Stellen erfolgen.
Das Verfahren nach der Erfindung bietet den Vorteil, dass lineare Elektroden von im übrigen beliebiger Gestalt in Form von sehr dünnen, sehr dicht nebeneinander liegenden Linien, u. zw. besonders durch das Aufdrucken, sehr rasch und in billiger und einfacher Weise rein mechanisch hergestellt werden können.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von Selenzellen, bei dem lineare Elektroden auf einer Schicht aus Isoliermaterial aufgebracht werden, in der zur Aufnahme der Elektroden in bekannter Weise, z. B. durch Gravieren, Ritzen, Ätzen od. dgl., hergestellte Furchen vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Schicht aus Isoliermaterial nach einem der bekannten Verfahren mit Elektrodenmaterial überzogen, sodann das überschüssige aufgebrachte Material so weit, z. B. durch Abschleifen, Abreiben oder Ätzen, entfernt wird, dass die nicht vertieften Stellen von Elektrodenmaterial frei werden, die durch Gravieren, Ritzen oder Ätzen vertieften Stellen dagegen mit Elektrodenmaterial ausgefüllt bleiben und der so erhaltene Elektrodenträger mit den Elektroden in bekannter Weise mit einer Selenschicht überzogen wird.