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Verfahren zur Herstellung von ehromhaltigen Farbstoffen.
Im Stammpatent Nr. 128340 ist ein Verfahren beschrieben, nach dem man neue Chromverbindungen, die sich von Farbstoffen aus diazotierten l-Amino-2-oxynaphthalin-4-sulfosäuren und Naphtholen ableiten, herstellen kann, wenn man diese Farbstoffe in Gegenwart solcher Mengen Alkalimetallionen, die weder aussalzen auf den Farbstoff wirken, noch die färberischen Eigenschaften des Produkts ungünstig beeinflussen, mit chromabgebenden Mitteln behandelt und die Reaktionslösungen gegebenenfalls nach Filtration zweckmässig im Vakuum eindampft.
Es wurde nun gefunden, dass chromhaltige Farbstoffe, deren allgemeine Eigenschaften, wie z. B. die leichte Wasserlöslichkeit, die Empfindlichkeit gegen verdünnte Mineralsäuren und insbesondere das färberische Verhalten, mit denjenigen des Stammpatentes übereinstimmen, die sich aber von diesen in bezug auf die Nuancen der mit ihnen erzielbaren Färbungen vorteilhaft unterscheiden, erhalten werden können, wenn man solche Gemische von chromierbaren Azofarbstoffen, die wenigstens einen Azofarbstoff aus diazotierten 1-Amino-2-oxynaphthalin-4-sulfosäuren und Naphthole enthalten, nach dem Verfahren des Stammpatentes mit chromabgebenden Mitteln behandelt.
Diese Behandlung findet in der Weise statt, dass das Gemisch der Azofarbstoffe mit dem Chromierungsmittel in einem geeigneten Medium erhitzt wird ; dabei ergeben von den im Stammpatent genannten Chromierungsmitteln Chromoxalat allein oder gemischt mit ändern Chromierungsmitteln (z. B. eine Mischung von Chromsulfat oder Chromsulfit mit Chromoxalat) besonders günstige Resultate.
Ausser diesen Chromierungsmitteln kann auch ein in üblicher Weise oder nach dem Verfahren des Stammpatentes hergestellter chromhaltige Azofarbstoff als ehromabgebendes Mittel verwendet werden.
Die Alkalimetallionen üben auf die Eigenschaften des entstehenden Komplexes einen günstigen Einfluss aus, u. zw. in bezug auf seine Löslichkeit sowie sein Zieh-und Egalisierungsvermogen. Die Menge der Alkalimetallionen darf einerseits nicht zu gering sein, weil sonst die günstigen Eigenschaften des Komplexes nicht erreicht werden ; anderseits darf sie aber auch nicht zu gross sein, da sie sonst aussalzend auf den Farbstoff wirkt und das färberische Verhalten des Komplexes ungünstig beeinflusst. Die Menge der Alkalimetallionen, mit der die beste Wirkung erzielt wird, muss von Fall zu Fall durch Versuche festgestellt werden.
Das Mischungsverhältnis der zu verwendenden Farbstoffe kann in weiten Grenzen sehwanken.
Das gute Resultat der Chromierung ist jedoch nicht nur von dem Chromierungsmittel oder der Menge Alkalimetallionen, sondern auch noch von andern Bedingungen, wie z. B. Zeit, Temperatur, Verdünnungsmittel und Wasserstoffionenkonzentration, bei denen die Chromierung durchgeführt wird, abhängig ; diese können in der mannigfachsten Art und Weise geändert werden, und es ist Sache einer handwerksmässigen Ausarbeitung, von Fall zu Fall die günstigsten Bedingungen zu bestimmen.
Die neuen chromhaltigen Farbstoffe können in analoger Weise wie die Farbstoffe des Stammpatentes nach dem Verfahren der Patentschrift Nr. 132003 aus schwach saurem Bade gefärbt und hierauf durch Behandeln in einem Färbebade von verstärkter Azidität entwickelt werden ; sie eignen sich zum Färben der tierischen Faser, von Lacken und können auch im Drucke und in der Lederfärberei verwendet werden.
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des Azofarbstoffes aus 4-Nitro-2-diazo-1-phenol-6-sulfosäure und 1-Phenyl-3-methyl-5-pyrazolon werden in 8000 Teilen Wasser suspendiert. Dazu fügt man 22 Teile Natronlauge 30% und 34 Teile Natrium-
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Echtheiten.
Beispiel 2 : In 8000 Teile Wasser werden eingetragen : 303 Teile des Azofarbstoffes aus der nitrierten
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4-sulfosäure und a-Naphthol und 25'2 Teile des Azofarbstoffes aus 4-Nitro-2-diazo-1-phenol-6-sulfo- säure und 1-Phenyl-3-methyl-5-pyrazolon. Nach guter Durchmischung werden noch zugesetzt : 80 Teile Natriumformiat, 45 Teile Natriumsulfit calc., sodann eine Chromlösung, entsprechend 83'6 Teilen CrO", hergestellt mittels 95 Teilen Oxalsäure krist. und 63 Teilen Fluorwasserstoffsäure à 50%. Unter gutem Rühren bringt man zum Kochen und hält 2-3 Stunden siedend. Hernach wird die schwarzviolette Lösung des Chromkomplexes im Vakuum auf dem Wasserbade zur Trockene verdampft.
Der Farbstoff zieht auf Wolle aus saurem Bade in rein schwarzen Tönen von vorzüglichen Echtheiten.
Werden in diesem Beispiel statt 303 Teile des Azofarbstoffes aus der nitrierten l-Diazo-2-naphthol- 4-sulfosäure und ss-Naphthol 352#3 Teile dieses Farbstoffes und statt 98-5 Teile des Azofarbstoffes aus l-Diazo-2-naphthol-4-sulfosäure und a-Naphthol 49-3 Teile dieses Farbstoffes verwendet, so färbt die erhaltene Komplexverbindung Wolle in schwarzen Tönen, die etwas rotstiehiger sind.
Beispiel 3 : 303 Teile des Azofarbstoffes aus nitrierter l-Diazo-2-naphthol-4-sulfosäure und ss-Naphthol, 98'5 Teile des Azofarbstoffes aus l-Diazo-2-naphthol-4-sulfosäure und a-Naphthol, 25'2 Teile des Azofarbstoffes aus 4-Nitro-2-diazo-1-phenol-6-sulfosäure und l-Phenyl-3-methyl-5-pyrazolon werden in 8000 Teile Wasser eingetragen.
Dann fügt man 68 Teile Natriumformiat krist., 75 Teile Natriumsulfit calc. zu und hernach eine Chromlösung, entsprechend 83'6 Teilen Cr2Oa, hergestellt durch Lösen von Chromhydroxydpaste mit 63 Teilen Oxalsäure krist. und 115 Teilen Schwefelsäure (93%). Nach dem Aufheizen hält man 1% Stunden bis 2 Stunden siedend und isoliert die Chromverbindung durch Verdampfen im Vakuum zur Trockene. Aus saurem Bade zieht der Farbstoff auf Wolle in rein schwarzen Tönen von ausgezeichneten Echtheiten.
In obigem Beispiel kann die zur Lösung des Chroms verwendete Schwefelsäure mit gleichem Erfolg durch die äquivalente Menge Salzsäure ersetzt werden.
Beispiel 4 : 86 Teile der nach Beispiel1 des Stammpatentes erhaltenen komplexen Chromverbindung werden in 900 Teilen Wasser gelöst, 12'5 Teile des Azofarbstoffes aus nitrierter 1-Diazo-2-naphthol- 4-sulfosäure und ss-Naphthol zugefügt, worauf man 4 Stunden unter Rückfluss kocht. Der entstandene Chromkomplexfarbstoff wird durch Eindampfen der Lösung im Vakuum isoliert. Er stellt ein schwarzes Pulver dar, das in Wasser mit violettschwarzer Farbe sehr leicht löslich ist. Aus saurem Bade zieht er auf Wolle in schwarzen Tönen von vorzüglichen Echtheiten.