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Vorrichtung zum Schleifen und Abziehen von Rasierhobelklingen.
Es wurden bereits vereinigte Schleif- und Abziehvorrichtungen für Rasierhobelklingen vorgeschlagen, bei welchen über einer waagrechten Unterlage, an welcher ein Schleifstein und daneben ein Abziehlederstüek in schräger Richtung angeordnet waren, ein waagrechter Schlitten, in welchem der Klingenhalter um eine waagrechte Achse schwingbar gelagert war, durch einen Handgriff hin und her geführt werden konnte, u. zw. in beiderseits geschlossenen und auch oben teilweise abgeschlossenen Führungen, die über die ganze Länge der Vorrichtung vorgesehen waren. Dabei wurde der Klingenhalter während und durch die Bewegung des Schlittens zwangläufig derart gesteuert, dass die eine oder andere Schneide der Klinge vor Erreichung des Schleifsteins bzw. des Abziehleders nach unten verschwenkt und sodann wieder abgehoben wurde.
Diese Vorrichtungen waren zufolge der ziemlich verwickelten Führungen und Steuerungen nicht nur kostspielig und bei Reparaturen schwer zugänglich, sondern auch zu empfindlich, indem schon eine verhältnismässig geringe Abnutzung der Schwingzapfen oder der Steuerung-odeur anderer Teile einerseits und des Schleifsteins anderseits ein unzulängliches Aufliegen der Klingenschneide am Schleifstein oder Abziehleder verursachte. Ausserdem war auch das Einsetzen der Klinge umständlich und auch etwas gefährlich, da die Klinge beim Einsetzen stets an der die Schneide tragenden Längsseite angefasst werden musste. Schliesslich waren die bisherigen Vorrichtungen auch vom hygienischen Standpunkte nicht einwandfrei, da die langen Führungen (insbesondere Nuten) sich leicht mit Staub und Schmutz anfüllten und schwer zu reinigen waren.
Zur Vermeidung dieser Nachteile stellt sich die Erfindung die Aufgabe, jene an sich vorteilhaftere, jedoch in ihren bisherigen Ausführungen nicht ganz befriedigende Art der Schleifvorriehtungen zu verbessern und zu vereinfachen, bei welcher der Klingenhalter in einem senkrechten Traggestell oder Bügel derart aufgehängt ist, dass er in der Ruhestellung eine senkrechte Mittellage einnimmt. Gemäss der Erfindung greift der untere waagrechte Teil des senkrechten Bügels unter die Grundplatte der Vorrichtung und kann in einem zwischen der letzteren und der Unterlage belassenen Zwischenraum schlittenartig hin und her bewegt werden, wobei der Klingenhalter mit der Klinge durch unten beschriebene, einfache Anschläge des Klingenhalters bzw. des Trägers des Schleifsteins gesteuert, in der einen oder andern Richtung verschwenkt und geschliffen wird.
Diese Anordnung besitzt zunächst den Vorteil der Vermeidung von oberen, langgestreckten Führungen und empfindlichen Steuerungen, wobei die ganze Vorrichtung oberhalb der Grundplatte frei liegt, d. h. auch für die nicht sachkundigen Benutzer übersichtlich und frei zugänglich wird und daher nicht nur leicht rein gehalten, sondern auch leicht bedient und ausgebessert werden kann. Zufolge der senkrechten Mittellage des Klingenhalters bzw. der Klinge ist die Klingenschneide stets nach unten gerichtet, d. h. in gesehützter Stellung, und somit eine etwaige Verletzung der Finger des Benutzers vermieden.
Der Klingenhalter selbst besteht in an sich bekannter Weise aus einem einfachen, unter Federwirkung stehenden Backenpaar, das scherenartig in einfacher Weise geöffnet und nach Einsetzen der Klinge zusammengeklappt werden kann, wobei die Klinge gegenüber den bisherigen Vorrichtungen an den Schmalseiten angefasst, also wieder unter Vermeidung einer etwaigen Verletzung der Finger des Benutzers eingesetzt werden kann.
Zufolge der erwähnten senkrechten Mittellage des Klingenhalters, im Verein mit der erwähnten Steuerung, wird die Klinge mit einem ziemlichen Ausschlag an den Schleifstein herangebracht, wodurch
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den bisherigen Vorrichtungen gegenüber ein höherer Berührungsdruck zwischen Klinge und Schleifstein und dadurch ein wirksameres Schleifen erzielt wird.
Um diese Wirkung zu erhöhen und auch die erwähnte Mittellage bestimmt zu gewährleisten, werden bei der Vorrichtung gemäss der Erfindung an dem das Traggestell des Klingenhalters bildenden Bügel auf den Klingenhalter wirkende Federn vorgesehen, durch welche nicht nur die erwähnte Sicherung der Mittellage in der Ruhestellung, sondern auch bei der
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leder auch nach gewisser Abnutzung des Schleifsteins, sogar auch nach Abnutzung der Schwingzapfen oder der Lager des Klingenhalters gesichert wird. Zufolge der einfachen Ausbildung der Teile, insbesondere auch der Führung des Klingenhalters, ist die Vorrichtung gemäss der Erfindung bedeutend billiger herstellbar und auch viel dauerhafter als die bisherigen Vorrichtungen dieser Art.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Fig. 1 zeigt die Vorrichtung in einer Seitenansicht, Fig. 2 in Draufsicht, während die Fig. 3,4, 5 und 6 bauliche Einzelheiten in grösserem Massstabe veranschaulichen.
Die Vorrichtung besteht zunächst aus der Unterlage 1, an welcher eine Grund- oder Führungsplatte 2 mit ihren beiden abgebogenen Enden mittels Schrauben 3 (Fig. 3) befestigt ist. u. zw. in der Weise, dass zwischen Unterlage 1 und Führungsplatte 2 ein Zwischenraum 4 verbleibt, in welchem das Traggestell des die Rasierhobelklinge 5 aufnehmenden Klingenhalters hin-und her bewegt werden kann. Dieses Traggesteil besteht aus einem U-förmigen Bügel, dessen Flanken 6 senkrecht stehen und oben durch eine zwischen ihnen fest angebrachte Achse 9 miteinander verbunden sind.
Der untere waagrechte Teil des U-förmigen Bügels ist im Zwischenraum 4 zwischen Unterlage 1 und Führungsplatte 2 angeordnet, wo er in eine Platte 7 übergeht, die am äusseren Ende einen Handgriff 10 trägt, mittels welchem der Bügel mit Klingenhalter hin und her bewegt werden kann. Zur genauen Führung der Platte 7 sind in der Unterlage 1 zwei Nuten 8 vorgesehen (Fig. 3), in welche die beiden abgebogenen Längsränder der Platte 7 eingreifen.
Der Klingenhalter besteht aus zwei Pressbalken oder -platten 12, die durch Gelenke 14 auf der Achse 9 gelagert sind. An den Endteilen der Achse 9 sind zwei Schraubenfedern 11 vorgesehen, deren eines Ende in einer Öse 20 festgehalten ist, die an der Flanke 6 des Bügels oder Traggestelles des Klingenhalters angebracht ist, während das andere Ende der Schraubenfedern 11 an der Aussenseite der einen oder andern Pressplatte 12 anliegt, wodurch die senkrechte Mittellage des Klingenhalters in der Ruhe-
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gesichert wird.
Um die geschlossene Lage der Pressplatte 12 in erhöhtem Masse zu sichern, ist eine auf die Platten 12 wirkende, rohrförmig gebogene Blattfeder 13 vorgesehen, die oben einen Ausschnitt (Fig. 2 und 4) besitzt, durch welchen Handgriffe bildende Fortsätze 19 der Press platten 12 nach oben ragen. Durch Zusammendrücken der beiden Handgriffe 19 kann das Pressbackenpaar 12 leicht geöffnet werden, um die Klinge 5 zu entfernen oder zum Schleifen der andern Schneide in umgekehrter Lage wieder einzu-
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(Fig. 4) hindurchragen.
An der Führungsplatte 2 ist ein Block 21 fest angebracht, an welchem eine der Form des Schleifsteines 22 entsprechende Lagerplatte 23 angebracht ist, wobei an der unteren Seite der Lagerplatte des Schleifsteins ein Längswulst 25 (Fig. 5 und 6) vorgesehen ist. Die Lagerplatte 23 ist am Block 21 durch den Wulst mit etwas Spiel quer durchsetzende Stifte 28 (Fig. 2) bis zu einem gewissen Grade kippbar gelagert, so dass sie während des Schleifens nach rechts oder links schwingen kann und demnaeh die Klinge stets die richtige Arbeitslage am Schleifstein einnimmt. Die Lagerplatte oder Mulde 2'3 besitzt zwei seitliche, federnde Flügel 24, die den Schleifstein zwischen sich fassen.
Durch Spreizen dieser Flügel kann der Schleifstein 22 leicht ausgehoben und zum Abziehen der Klinge in umgekehrter Lage eingesetzt werden, wobei das am Schleifstein 22 durch Verklebung oder in anderer Weise angebrachte Abziehlederstück 29 nach oben zu liegen kommt.
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und 4) vorgesehen, die mit am Block 21 angebrachten festen Anschlägen 27 derart zusammenwirken, dass bei der Bewegung des U-förmigen Traggestelles oder Bügels 6 mittels des Handgriffes 10 der Platte 7 die eine der Anschlagplatten 26 mit dem einen festen Anschlag 27 zusammentrifft, wodurch das Pressbackenpaar 12 und die Klinge 5 eine solche schräge Lage einnehmen, dass die Klinge am Schleifstein 22 erst aufliegt, wenn sie das eine Ende des Steines bereits passierte.
Hiebei wird die Klinge 5 durch Schraubenfedern 11 an den Schleifstein 22 so lange angedrückt, bis die Anschlagplatte 26 mit dem andern festen Anschlag 27 zusammentrifft, wobei die Klinge 5 vom Stein 22 abgehoben wird, bevor sie das andere Ende des Steines erreicht hatte. Hiedurch wird ein vorteilhaftes und sicheres Schleifen oder Abziehen erreicht,
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Zusammendrücken der Fortsätze 19 leicht und rasch vorgenommen werden kann, die Klinge 5 herausgenommen und in umgekehrter Lage zwischen die Pressbalken 12 eingesetzt, um die andere Schneide der Klinge 5 zu schleifen oder abzuziehen.