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Verfahren zur Herstellung eines leicht benetzbaren, neutralen Torfdiingers.
Der Torf wird bekanntlich als Bodenverbesserungsmittel in der Landwirtschaft, besondere in der Gärtnerei, sehr geschätzt. Voraussetzung für seine Anwendung ist, dass er in gut durchfeuchtetem Zustande in den Boden gebracht wird, da sonst sogenannte Trockenschäden entstehen. Auch muss er hinreichend entsäuert sein, wenn er im Boden rasch in milden Humus übergehen soll. Befeuchtung und Entsäuerung sind sichergestellt, wenn der Torf vor seiner Verwendung als Humusdünger den Weg über Stall und Düngerstätte genommen hat. Ist dies nicht der Fall, wie z. B. im Gartenbau, wo man den Torf unmittelbar vom Ballen weg anwendet, so ist die Durchfeuchtung ziemlich schwierig zu erreichen, da der Torf sich nur langsam benetzen lässt.
Mit Wasser allein befeuchteter Torf trocknet im Sommer in den obersten Bodenschichten wieder aus und bleibt dann oft bis zum Herbst trocken liegen, ohne den einem tätigen Boden eigenen Gärzustand herbeizuführen. Man pflegt daher den Torf unter Wasser- und Kalk- zusatz entweder allein oder zusammen mit anderen organischen Stoffen zu kompostieren und ihn erst nach längerem Lagern in den Boden zu bringen.
Es hat sich nun gezeigt, dass man Torf auch unmittelbar als Humusdünger benutzen kann. wenn man ihm Ammonearbonate zusetzt. Eine Mischung von lufttrockenem Torf mit festem Ammoncarbonat oder Ammonbiearbonat lässt sieh durch einfaches tberbrausen mit Wasser durchfeuchten. Am zweckmässigsten hat sich ein Zusatz von etwa 10% Ammonbiearbonat zum lufttrockenen Torf erwiesen. Es entsteht aus dieser Mischung bei Zusatz von Wasser rasch eine neutrale, schwarze, krümelige Masse, die mit dem Boden eine homogene Mischung eingeht.
Ebenso wirkt das Bebrausen des Torfes mit einer wässrigen Lösung von Ammoncarbonat oder Ammonbiearbonat. Eine günstige Mischung erhält man beispielsweise aus 100 Teilen Torfmull und 300 Teilen 2#5%iger Ammonbicarbonatlösung.
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Ammoniakstiekstoff und 0'69% Gesamtstickstoff enthält, versetzt ist, zeichnet sieh gegenüber solchem, der die gleiche Menge unvermischten Torf und solchem, der mit entsprechenden Mengen kohlensauren Kalks entsäuerten Torf erhalten hat, durch stärkere Tätigkeit, gemessen an der Kohlendioxydentwicklung, aus.
Es bildeten :
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<tb> 100 <SEP> g <SEP> Boden <SEP> + <SEP> Torf <SEP> unbehandelt <SEP> 94-2 <SEP> mg <SEP> CO2
<tb> 100 <SEP> g <SEP> Boden <SEP> + <SEP> Torf <SEP> mit <SEP> 10% <SEP> CaCOg................. <SEP> 235-4 <SEP> mg <SEP> CO2
<tb> 100 <SEP> g <SEP> Boden <SEP> + <SEP> Torf <SEP> mit <SEP> 10% <SEP> NHJICOg.............. <SEP> 362-7 <SEP> mj <SEP> CO2.
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Zur Vervollständigung der Düngewirkung können dem mit Ammoncarbonat behandelten Torf auch noch andere Düngestoff, wie Phosphor-und Kaliverbindungen, beigemischt werden.
Nach einem früheren Vorschlag soll man durch Einwirkung von Ammoniakgas oder Ammoniakwasser eine Entsäuerung und gute Benetzbarkeit des Torfes herbeiführen, aber diesen Arbeitsweisen haften so grosse Mängel an, dass sie sieh in der Praxis nicht durchsetzen konnten. Dies ist vor allem darauf zurück- zuführen, dass die Anwendung freien Ammoniaks eine sehr genaue Dosierung erfordert, weil bekanntlich freies Ammoniak auf die Pflanzen schädlich oder sogar ausgesprochen giftig wirkt.
Die Gefahr einer Überalkalisierung ist bei Ammonbiearbonat völlig ausgeschaltet, weil man mit diesem Salz einen pH-Wert von 8'2 im Torf nicht überschreiten kann, selbst nicht bei Anwendung eines grossen Überschusses über die zur Neutralisation der Huminsäuren erforderliche Menge. Im Gegensatz zu Ammoniakgas und Ammoniakwasser lässt sich ferner Ammonbiearbonat sehr leicht handhaben und verschicken.
Es ist ferner vorgesehlagen worden, dem Torf ausser schwefelsaurem Ammoniak noch kohlensaures Alkali und ausserdem kohlensauren Kalk zuzusetzen. Abgesehen davon, dass hier drei Salze erforderlich sind, um zu dem gewünschten Ziel zu gelangen, besteht auch hier die Gefahr einer Überalkalisierung zufolge des Zusatzes des stark alkalischen Kaliumearbonats. Ferner lehren die Erfahrungen, dass beim Zusammenbringen von löslichen Sulfaten mit kohlensaurem Kalk in festem Zustand die gewünschte Entbindung des Ammoniaks über kurz oder lang zum Stillstand kommt, weil sich die löslichen Sulfatteilehen mit einer Gipsschieht umhüllen.
Demnach ist es durchaus nicht gleichgültig, ob das Ammoncarbonat in fertigem Zustand dem Torf zugeführt wird oder ob man es erst im Torf in der früher vorgeschlagenen Weise aus mehreren Stoffen sich bilden lässt.
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