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Das Gerät soll beim Pilotieren des Windes Zeit ersparen und Irrungen, die beim Rechnen leicht eintreten können, ausschalten.
Unter dem"Pilotieren des Windes"versteht man die Bestimmung der"Windrichtung"und der "Windstärke"in den verschiedenen Höhen. Die Kenntnis dieser Daten ist sowohl beim Schiessen als insbesondere bei der Luftschiffahrt von grösster Wichtigkeit.
Die Bestimmung der Grundlagen für die Ermittlung dieser Grössen erfolgt durch eigene Instrumente (Pilottheodolite), welche die Messung von Seiten- und Höhenwinkeln im ganzen Umkreis (gebräuchlich auf 0'1 ) gestatten. Der Theodolit wird der Seite nach orientiert (z. B. mit 180 gegen Nord). Sodann wird ein Pilotballon (aus Gummi) hochgelassen, der so austariert ist, dass er einen bestimmten Auftrieb (z. B. 150 m pro Minute) besitzt, d. h. dass er in gleichen Zeiten gleiche Höhenunterschiede zurücklegt. Nun werden die Seitenwinkel (s) und die Höhenwinkel (h) in gleichen Zeitabschnitten (z. B. nach Ablauf jeder Minute) gemessen und notiert.
Aus der bekannten Steighöhe JT (H = Anzahl der Minuten mal Steiggeschwindigkeit) und den gemessenen Höhenwinkeln h wird die jeweilige Horizontalentfernung Ei, des Ballons gerechnet E ;, = N. cotg./.
Durch Auftragen der durch die gemessenen Seitenwinkel bekannten Seitenstrahlen mittels eines Transporteurs auf einem Blatt Papier und auf diesen Seitenstrahlen der errechneten Horizontalenfernungen Eh erhält man die Horizontalprojektion des Ballonstandortes nach jeder Minute und durch Verbindung dieser Punkte die Horizontalprojektion des Ballonweges, aus dem dann für jeden beliebigen Punkt, d. h. für jede beliebige Höhe die Windrichtung und Windstärke mit einem eigens hiefür hergerichteten Transporteur entnommen werden kann.
Um sich das Auftragen der Seitenwinkel mit dem Transporteur zu ersparen, werden gewöhnlich Vordrucke mit einem Vollkreis verwendet, der bereits in Grade oder halbe Grade geteilt ist, Fig. 1, und bei dem die weitere Unterteilung auf Zehntelgrade geschätzt wird. (Diese Kreisteilung versinnbildlich bei der graphischen Auswertung den Seitenteilkreis des Pilottheodoliten.) Es erübrigt sodann noch das Ziehen der Seitenstrahlen und das Auftragen der errechneten Horizontalentfernungen.
Diese Arbeit nach dem Pilotieren benötigt zirka eine Stunde ; die resultierenden Werte sindda sich der Wind zu gewissen Tageszeiten sowohl bezüglich Stärke als auch Richtung verhältnismässig rasch ändert-daher meist überholt.
Das Auswertegerät nach der Erfindung erspart nun das Auftragen der Seitenstrahlen, das Rechnen der Horizontalentfernungen und das Auftragen derselben bzw. gestattet, alle diese Verrichtungen
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Ausführungsarten der Erfindung.
Bei Vorhandensein eines Vordruckes nach Fig. 1 besteht das Gerät aus einem Viertelkreis (Quadranten) A, der dem Hohenkreis des Theodoliten entspricht (Fig. 2) mit einer Teilung von 0 bis 900 und einem Handgriff G. Um das durehloehte Zentrum 0 ùes ViertrIkreises (Quadranten) ist der Entfernungsstab B (Fig. 3) drehbar, der hiezu am inneren Ende so wie das Zentrum des Viertelkreises durch- loeht ist und an seinem äusseren Ende einen Nonius N1 trägt, mit dem Zehntelgrade eingestellt werden können ; überdies besitzt er eine Einstellmarke M und am äussersten Ende einen federnden Festhaltestift F.
Auf dem Entfernungsstab und senkrecht zum ihm lässt sich der Höhenmassstab G entlang eines
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zu vermeiden, auf dem Höhenmassstab die entsprechende Minutenteilung aufgetragen, d. h. in dem angeführten Beispiel wäre der Strich, der einer Höhe von 150 m entspricht, mit 1, jener, der 300 In Höhe entspricht, mit 2 usw. beziffert. In der Verbindungslinie : Zentrum-Einstellmarke und 0-Strich des Nonius des Entfernungsstabes ist ein federnder Pikierstift P angeordnet, der den Nullpunkt der Höhen-
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Der Vorgang bei Benutzung des erfindungsgemäss ausgebildeten Auswertegerätes ist folgender : Während des Pilotierens werden in gleichen Zeitabschnitten (z. B. nach Ablauf jeder Minute) die Seitenwinkel (s) und die Höhenwinkel abgelesen und laut ausgesprochen (z.
B."Seite 131-4, Höhe 26'6"). Ein Mann mit dem Vordruekpapier (Fig. 1) hat den Viertelkreis (Quadranten) A und darüber den Entfernungsstab B mit dem Höhenmassstab 0 im Zentrum des Kreises durch einen Pikierstift S fixiert (s. Fig. 4).
Der Mann stellt die zugerufene Seitenzahl (s) durch Verschwenken des Entfernungsstabes um das Kreiszentrum mit der Einstellmarke M auf der Kreisteilung auf 131'4 ein und hält durch Nieder-
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anzeigt.
Weiters verschiebt er nun den Höhenmassstab 0, bis der betreffende Minutenstrich (z. B. 14) dieses Massstabes mit der Einstellkante K übereinfällt, die genau in der Verbindung : Zentrum des Quadranten-O-Punkt seiner Winkelteilung liegt, und pikiert die diesem Zeitpunkte entsprechende Horizontalprojektion des Ballons durch Druck auf den Kopf des federnden Pikierstiftes P im verjüngten Massstabe durch. Diese Arbeit wird nach jeder Minute mit den zukommenden Daten wiederholt.
Das Dreieck : S-Schnittpunkt des Höhenmassstabes mit der Einstellkante K und P ist das im verkleinerten Massstabe in die Zeichenebene umgelegte Höhendreieck : Standort des Theodoliten-Ballon- standort-Horizontalprojektion desselben.
Nach Beendigung des Pilotierens ist auch schon die Horizontalprojektion des Baiionweges durch
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erspart, ganz abgesehen von der erzielten grösseren Genauigkeit.
Bei Nichtvorhandensein eines Vordruckes nach Fig. 1 weist das Gerät die Form gemäss Fig. 5 auf.
Bei diesem Gerät kommt noch der Kreisring R (an Stelle der Papierkreisteilung) hinzu, der auf seinem Umfange die Gradteilung trägt. Der Viertelkreis (Quadrant) ist der besseren Manipulation wegen entweder gleichfalls zum Kreisring oder zum Halbkreis H ausgestaltet. Der Entfernungsstab besitzt
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statt schätzungsweiser, genaue Einstellungen erfolgen können.
Bei diesem Geräte kann jedes handelsgängige linierte oder quadrierte Papier T verwendet werden.
Senkrecht zu den vorhandenen Linien wird durch einen Strich das Koordinatenkreuz markiert. Der Kreisring R mit dem Halbkreis H und darüber der Entfernungsstab B werden mit einem Pikierstift S im Schnittpunkte der gezogenen mit einer der vorhandenen Linien fixiert, sodann wird der Kreisring mit den Orientierkanten seiner Lappen j und L2 mittels Pikierstiften S auf der Linie, die durch den Mittelpunkt geht, als Nord-Süd-Richtung, festgelegt.
(Es ist nicht unbedingt liniertes oder quadriertes Papier erforderlich, sondern es würde auch gewöhnliches uneingeteiltes Papier genügen, auf dem der Nord-Süd-Strich gezeichnet wird ; doch erleichtern die Linien das Abnehmen der Windrichtung in jedein beliebigen Punkte der Horizontalprojektion des Ballonweges mit dem eigens hiezu bestimmten Transporteur.)
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Für die in der Fig. 5 gezeielinete Lage des Gerätes wurden folgende Grunddaten angenommen : Seitenwinkel (s) = 207#8 , Höhenwinkel (h) = 57#8 , Zeitpunkt der Pilotierung = 18 Minuten, d. h.
Ballonhöhe wäre 150 x 18 = 2700 M.
Selbstredend kann das Gerät für jeden erwünschten Massstab, für jede Winkelteilung und jede beliebige Steiggeschwindigkeit des Ballons ausgefÜhrt werden ; speziell für letzteren Fall können auswechselbare Höhenmassstäbe 0 beigegeben bzw. eine zweite Teilung für den doppelten Massstab (andersfärbig beziffert) angebracht werden.
Die Zeichnungen sind im Massstab 1 : 2 eines Gerätes ausgeführt, das für den Massstab 1 : 50.000 hergestellt wurde und für eine Steiggeschwindigkeit von 150 mjmin bestimmt ist.
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