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Seit der Einführung des Adrenalins in den Arzneischatz hat man nach Synthesen gesucht, um Alkamine nach der Art des Adrenalins allgemein darzustellen. Dieses Arbeitsgebiet hat noch eine besondere Belebung erfahren durch die Einführung des Ephedrins. Als technisch brauchbar haben sich indessen nur diejenigen Synthesen erwiesen, bei denen man von in der aliphatischen Seitenkette halogenierten, aromatisch-aliphatischen Ketonen, wie 4-Chloracetylbrenzcatechin, a-Brompropiophenon, ausgeht, diese mit einem Alkylamin zur Reaktion bringt und dann die Ketonbasen zum sekundären Alkohol reduziert (s. z. B. deutsche Patentschrift Nr. 157300). Andere Verfahren, wie die Reduktion der Cyanhydrine oder der Nitroalkohole (s. z. B. Rosenmund, B. 46 [1913] 1034) haben in der Technik kein Interesse gefunden.
Es wurde nun gefunden, dass man durch Einwirkung von salpetriger Saure auf m-oder p-Oxy-bzw. 3. 4-Dioxypropiophenon in der für die Nitrosierung von Propiophenon bekannten Weise (B. 22 [1889] 529) leicht zu den entprechenden Isonitrosoverbindungen und durch deren Reduktion entweder unmittelbar oder über zunächst gebildete Aminoketone zu den entsprechenden Alkaminen gelangen kann. Die Reduktion zum Aminoketon kann beispielsweise mit Zinnchlorür und Salzsäure in der für die Darstellung von α-Aminopropiophenon aus K-Isonitrosopropiophenon bekannten Weise erfolgen (B. 30 [1897] 1521).
Die zur Einwirkung gelangende salpetrige Säure wird im Reaktionsgemisch dadurch erzeugt, dass man Ester der salpetrigen Säure durch Säuren zersetzt. Das Gelingen der Nitrosierung war nicht zu erwarten, da bei der Einwirkung von Salpetrigsäureestern auf Phenole Nitrosophenole entstehen (s. z. B. B. 17 [1884] 400). Es ist überraschend. dass die Einwirkung von salpetriger Säure und deren Estern auf die oben genannten Ketone zur Bildung von
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Butylnitrit zugetropfl. Wenn alles zugetropft ist. wird noch eine halbe Stunde Salzsäure eingeleitet und dann noch ungefähr 5-6 Stunden bei Zimmertemperatur gerührt.
Aus der hiebei erhaltenen rotgefärbten klaren Lösung werden sodann Äther und Benzol abdestilliert ; der Rückstand wird mit 10%iger Sodalösung aufgenommen und unter Kühlung das p-Oxy-'.-isonitrosopropiophenon (F==147 ) mit Salzsäure ausgefällt. Ausbeute : 25 y.
14/des so erhaltenen Produktes werden mit 38 g zinnchlorür. gelöst in 75 cm3 konzentrierter Salzsäure, versetzt, wobei unter alsbald eintretender starker Temperaturerhöhung. die 600 nicht überschreiten soll, das Zinndoppelsalz ausfällt. Man lässt ungefähr 6 Stunden stehen, saugt ab, löst in Wasser und dampft die entzinnte Lösung zur Trockne ein. Hiebei wird das Chlorhydrat des p-Oxy-α-aminopropiophenons in einer Ausbeute von 10, 1 erhalten.
50 dieses Chlorhydrates werden in 200er Wasser gelöst und nach Zusatz von 30c < / eines 100/oigen Nickelkatalysators bei 80 und 30-40 Atm. mit Wasserstoff reduziert. Vom Katalysator wird abgesaugt, die wässerige Lösung zur'Trockne gedampft und der Rückstand aus Alkohol-Äther umgeliist. wobei das 1-[p-Oxyphenyl]-2-aminopropanol-(1) Chlorhydrat vom F=207 innahezuquantitiativerAusbeuteerhaltenwird.
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Man kann das bei der Nitrosierung von p-Oxypropiophenon erhaltene p-Oxy-',-isonitrosopropiophenon auch unmittelbar zum Alkamin reduzieren, was in der Weise erfolgt, dass man
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in quantitativer Ausbeute als Rückstand erhalten wird.
Beispiel 2 : 19 g m-Oxypropiophenon werden in 45 Äther und 165 cm3 Benzol gelöst ; sodann wird unter Einleiten von Salzsäuregas 13 g Butylnitrit zugetropft. Der nach dem Abdestillieren des Äther-Benzol-Butylalkohologemisches kristallin erstarrte Rückstand wird in Sodalösung gelöst und aus dieser Lösung mit Salzsäure das m-Oxy- < x-isonitrosopropiophenon vom F=130 in fast quantitativer Ausbeute ausgefällt.
12 g m-Oxy-a-isonitrosopropiophenon werden nach Zusatz von ungefähr 0'5 g Palladium
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2-aminopropanol-(1) Chlorhydrat vom F==180 .
Das als Ausgangsmaterial verwendete m-Oxypropiophenon kann auf folgende Weise dargestellt werden :
50 Propiophenon werden bei 0-5 in ein Essigsäureanhydrid-Salpetersäure-Gemisch eintropfen gelassen. Nach einer halben Stunde wird auf Eis gegossen und das m-Nitropropiophenon abgesaugt, das aus Alkohol umgelöst bei 96-97 schmilzt ; Ausbeute 35 g.
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300 cm3 Wasser bestehendes Gemisch eingetragen ; dazu lässt man die äquivalente Menge Natriumnitritlösung tropfen. Die erhaltene Diazolösung wird sodann in ein auf 60 erwärmtes Gemisch von 15 konzentrierter Schwefelsäure und 150 cm3 Wasser eintropfen gelassen, das mit 200 cm3 Toluol überschichtet ist.
Man rührt so lange, bis die Stiekstoffentwicklung aufgehört hat, trennt die Toluollösung ab und erhält nach dem Abdestillieren des Toluols 23 9 m-Oxypropiophenon vom F==69 .
Beispiel 3 : Man suspendiert 18'5y 3.4-Dioxypropiophenon in 400 cm Äther und tropft langsam unter Einleiten von Salzsäuregas 11-4g Butyluitritzu. Nach mehrstündiger Ein- wirkung wird die Flüssigkeit eingedampft und die erhaltene Kristallmasse mit einem Gemisch von Äther und Petroläther angerührt und absaugt. Durch Umkristallisieren aus Wasser erhält man feine Nadeln, die den Zersetzungspunkt 212 zeigen.
Das erhaltene 3. 4-Dioxy-α-isonitrosopropiophenen wird in alkoholischer Salzsäure aufgelöst und nach Zusatz von ungefähr 0#5 g Palladium bei 30-50 nnd leichtem Überdruck mit Wasserstoff hydriert. Man dampft nach beendeter Reduktion die alkoholische Flüssigkeit, nach dem Absaugen vom Katalysator, im Vakuum ein und kristallisiert den Trockenrückstand aus Methanol-Aceton um, wobei das 1-[3'.4'-Dioxyphenyl]-2-aminopropanol-(1) Chlorhydrat vom F==178 erhalten wird.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Darstellung von im Phenylrest hydroxylierten 1-Phenyl-2-aminopropanolen- (l), dadurch gekennzeichnet, dass man m-oder p-Oxy-bzw. 3. 4-Dioxypropiophenon durch Einwirkung von salpetriger Säure in die entsprechende Oxy-α-isonitrosopropiophenone und diese durch katalytische Hydrierung in Aminoalkohole überführt.