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Verfahren zur Imprägnierung von Leder.
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mitteln benutzt wird.
Weiterhin ist es auch bekannt, bei diesem Verfahren Schwefel in Naphthalin zu losen und hiemit das Leder zu behandeln.
Die Erfindung betrifft eine weitere Ausbildung und Verbesserung dieses Verfahrens, u. zw. besteht sie darin, dass bei dem Verfahren zum Imprägnieren von Leder mit Schwefel in Lösung oder Suspension bei Temperaturen von etwa 100 C als Lösungs- oder Suspensionsmittel für den Schwefel flüchtige organische Stoffe mit einem Siedepunkt von über 100 C, die für sieh zum Imprägnieren bzw. Füllen von Leder ungeeignet sind, allein oder in Mischung miteinander verwendet werden.
In Frage kommen hiefür solche organische, bei gewöhnlicher Temperatur flüssige Lösungsmittel, die fähig sind, bei Temperaturen unterhalb ihres Siedepunktes, vorzugsweise in der Nähe von 100 C und darüber, grössere
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Monochlorbenzol, Dichlorbenzole, ferner hydrierte Kohlenwasserstoffe oder Mischungen derartiger Stoffe untereinander.
Um eine vollständige und dauerhafte Imprägnierung des Leders zu erreichen, wird das Leder so weit vorgetrocknet, dass es praktisch wasserfrei ist. Es genügt nicht ein trocken erscheinendes (lufttrockenes) Leder. Es ist bekannt, dass beispielsweise eine Temperatur von 100 C auf das lufttroekene.
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im Leder verbleibt.
Je nach der Lederart und dem angestrebten Grad der Schwefelimprägnierung kann man die Mischungsverhältnisse von Schwefel und Lösungsmittel in weiten Grenzen abändern ; beispielsweise kann man bei etwa 90 C mit einer Flüssigkeit, enthaltend 70 Teile Chlorbenzol und 30 Teile Schwefel, oder bei 115 C mit einer Flüssigkeit, enthaltend 10-20 Teile Chlorbenzol und HO-80 Teile Schwefel, arbeiten.
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Hierauf wird das Leder mit warmem Wasser gewaschen und in der Wärme getrocknet. Nach erMgter Trocknung ist auch das mit dem Schwefel im Leder enthaltene Lösungs- bzw. Suspensionsmittel aus dem Leder verdunstet.
Die weitere Fertigstellung geschieht in der an sich für Unterleder bekannten Zurichtungsweise.
2. Herstellung von Oberleder.
Eine in der üblichen Weise zu Oberleder gegerbte Haut, die durch Trocknen unter Atmosphärendruck oder unter vermindertem Druck praktisch wasserfrei gemacht ist, wird in eine auf etwa 100 C erhitzte Imprägniermasse getaucht, die aus einer Mischung von 100 kg Schwefel und 40 kg Chlorbenzol besteht. Man lässt das Leder einige Minuten im Imprägnierungsbad, Nach dem Herausnehmen wird es mit warmem Wasser gewaschen und in der Wärme getrocknet.
3. Herstellung von Sattlerleder.
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von 100 kg Schwefel und 30 kg Tetrahydronaphthalin besteht. Man lässt das Leder einige Minuten in diesem Imprägnierbad. Nach dem Herausnehmen wird es mit warmem Wasser gewaschen und in der Wärme getrocknet.
Wird ein besonders festes und hartes Leder gewünscht, so setzt man von dem Losungs-bzw.
Suspensionsmittel weniger zu und erhöht die Temperatur. Während des Eintauchens des Leders ist
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aufrechtzuerhalten.
Das in dieser Weise behandelte Leder weist gegenüber dem nach den bekannten Verfahren hergestellten Leder eine Reihe technischer Vorteile auf. Es besitzt eine höhere Elastizität, ist vollkommen geruchfrei und absolut lagerbeständig, d. h. es unterliegt sowohl in bezug auf Gewicht, Festigkeit und Aussehen sowie auch in seinen sonstigen physikalischen und chemischen Eigenschaften keinerlei Ver- änderungen.
Beim Imprägnieren von Leder mit Naphthalin bzw. mit Naphthalin und Schwefel treten wesentliche technische Nachteile auf. Infolge des nach der Imprägnierung erfolgenden ErstalTens des Naphthalins im Leder wirken die Naphthalinkristalle sprengend und dadurch nachteilig auf die Lederfaser. Das Leder besitzt keine Elastizität. Im Laufe der Zeit verdunstet ein Teil des Naphthalins aus dem Leder und es
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mation des Naphthalins auch Schwefel an die Oberfläche des Leders dringt.
Diese Nachteile werden durch das vorliegende Verfahren vermieden.