<Desc/Clms Page number 1>
EMI1.1
Die Erfindung bezieht sich auf die Erzeugung von aus Baumwolle, Kammgarn, Schafwolle, geschnittener Kunstseide, Jute u. dgl. bestehenden Garnen, deren Fasern ungedreht sind, d. h. parallel zueinander liegen ; solche Garne werden bei der Herstellung von Geweben vorzugsweise als Schussfäden verwendet.
Als Ausgangsmaterial werden vorzugsweise die von einem Streckwerk gelieferten Bänder verwendet. Diese Faserbänder werden erfindungsgemäss im trockenen Zustand vorwärtsbewegt und hernach einem Befeuchtungsvorgang mittels eines geeigneten Klebemittels unterworfen. Hierauf werden diese befeuchteten Fasern in enge Berührung miteinander gebracht. Derart zu Fäden vereint, werden diese nunmehr getrocknet, entweder künstlich durch die Anwendung von Wärme oder auf natürlichem Wege in der freien Luft.
Die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens kann Förderbänder od. dgl. enthalten, von denen eines oder mehrere mit dem Klebemittel befeuchtet sind, um dieses auf die Fasern zu übertragen. Weiters kann einem Förderband oder einer Walze, die dem die Fasern führenden Band gegenüberliegt, eine seitlich schwingende Bewegung erteilt werden, wodurch die Fasern gerollt werden, um sie fester zu vereinigen.
In der Zeichnung ist Fig. 1 eine schematische Seitenansicht, teils geschnitten, einer Maschine mit ihren wesentlichen Teilen als Beispiel einer Ausführungsform der Erfindung. Die Fig. 2, 5, 6. 7 und 8 zeigen Teile der Einrichtung und weitere Ausführungsformen. Die Fig. 3 und 4 zeigen in grösserem Massstab Einzelheiten.
In Fig. 1 ist 1 ein aufrecht auf einem Gestell 2 stehender Spulenträger für das zuzuführende Faserband. Die Fasern sind sowohl vor als auch während und nach der Behandlung mit 3 bezeichnet. Dieser Träger 1 ist mit dem Faserband, beispielsweise mit einem Streckband, bewickelt. Von der Spule 1 läuft das Band durch die Walzen 4 zu einem Streckwerk, von dessen Lieferwalzen die Fasern ohne Drall austreten. In den Figuren der Zeichnung sind die Lieferwalzen mit 5 bezeichnet, gleichgültig, ob diese Walzen Teile einer Streckvorrichtung bilden oder nicht. Die in Fig. 1 dargestellten Teile bilden nur eine unter mehreren in dem Rahmen 2 untergebrachten gleichen Einheiten, so dass auf der Maschine eine Anzahl von Fäden gleichzeitig hergestellt werden kann.
Dem Streckwerk können auch mehrere Bänder gleichzeitig zugeführt werden, wobei für eine Einheit mehrere Spulenträger vorgesehen sind. Wenn die Fasern des auf den Lieferspulen aufgewickelten Bandes schon vollkommen parallel liegen, kann das Streckwerk 4 entfallen.
Nach Verlassen der Lieferwalzen 5 des Streckwerkes werden die Fasern in Form eines dünnen Strähns unmittelbar von einem Förderband 6 weiterbewegt und von diesem über einen Zwischenraum an ein weiteres Förderband 7 übergeben. Dieses Band 7 wird mit einem flüssigen Klebemittel durch eine drehbare Walze 8 befeuchtet, welche in einem mit dem Klebstoff gefüllten Trog 10 eintaucht. Der Überschuss an Flüssigkeit wird beispielsweise durch einen mit Gummi überzogenen Abstreicher 11 wieder dem Trog zugeführt. Die Fasern werden auf diese Weise verbunden, so dass ein Faden entsteht. Auf diesen wirkt hierauf die Walze 12 ein. Diese Walze ist frei drehbar auf Armen gelagert, welche an einer Welle 13 befestigt sind (Fig. 3) ; diese Welle führt eine hin und her gehende Längsbewegung aus, die sich auf
<Desc/Clms Page number 2>
die Walze 12 überträgt.
Diese seitlich schwingende Bewegung der Walze 12 bewirkt, dass die Fasern einander nähergebracht und miteinander fester verbunden werden. Bei der in Fig. 3 dargestellten Ausführungsform wird die Bewegung der Stange 18 mittels eines Exzenters 16 bewirkt, welches durch einen Riemen 18 angetrieben wird ; der Antrieb kann jedoch auch anders gestaltet sein.
Nach Verlassen der Walze 12 wird der Faden unter eine Scheibe 19 geführt. Wie aus Fig. 4 ersichtlich, ist diese Scheibe mit einer im Querschnitt spitzwinkeligen Nut versehen, die ein weiteres Zusammenführen und Zusammenhalten der Fasern bewirkt. Der fertige Faden wird dann auf einer Spule 20 od. dgl. aufgewickelt, wobei auf dem Wege zwischen der Scheibe 19 und der Spule 20 der Faden 3 dem endgültigen Trocknungsvorgang, im vorliegenden Falle der natürlichen Lufttrocknung, unterworfen wird. Es kann aber auf dem Wege des Garnes zur- Spule 20 auch eine künstliche Trocknung angewendet werden. Beispielsweise könnte das Rohr 22 (Fig. 1) zu diesem Zweck : von einer heissen Flüssigkeit durchströmt werden.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 2 ist das Förderband 6 der Ausführungsform nach Fig. 1 weggelassen und das Faserband 3 wird dem befeuchteten Band 7 unmittelbar im trockenen Zustand zugeführt ; der Faden wird dann auf einem Haspel 21 aufgewickelt.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 5 werden die Fasern nach Verlassen des Bandes 7 mit Klebstoff befeuchtet, indem sie über eine Walze 23 geführt werden, die in einem mit flüssigen Klebstoff gefüllten Trog drehbar gelagert ist.
Fig. 6 zeigt eine der Fig. 5 ähnliche Einrichtung, wobei aber das Band 7 weggelasen ist.-
Fig. 7 zeigt eine Anordnung, bei'der das fertige Garn auf einer oberhalb der Walze 12 gelagerten Spule aufgewickelt wird. In diesem Falle wird das Garn zum Teil um die Walze 12 herumgeführt.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 8 ist die Walze 12 weggelassen, den Achsen der das Band 7 tragenden Walzen wird eine seitlich schwingende Bewegung erteilt, so dass diese Bewegung auf das Band selbst übertragen wird, um die auf dem Band befindlichen Fasern in der beschriebenen Weise einander näher zu bringen und miteinander zu vereinigen. Der fertige Faden wird sodann auf eine Spule 20 aufgewickelt.
PATENT-ANSPRÜCHE-
1. Verfahren zur Herstellung von Fäden aus parallel zueinander liegenden Fasern, dadurch gekennzeichnet, dass ein Band aus parallel liegenden Fasern mit Klebemittel befeuchtet wird und gleichzeitig oder nachträglich einer Behandlung unterworfen wird, durch welche die Fasern zum Zwecke ihrer Vereinigung in enge Berührung miteinander gebracht werden, worauf der Faden auf natürlichem oder künstlichem Wege getrocknet wird.