AT130464B - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Brauerpech. - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Brauerpech.

Info

Publication number
AT130464B
AT130464B AT130464DA AT130464B AT 130464 B AT130464 B AT 130464B AT 130464D A AT130464D A AT 130464DA AT 130464 B AT130464 B AT 130464B
Authority
AT
Austria
Prior art keywords
pitch
hydrogen peroxide
brewer
air
resin
Prior art date
Application number
Other languages
English (en)
Original Assignee
Landw Liche Genossenschaft Zur
Registrierte Genossenschaft Mi
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Landw Liche Genossenschaft Zur, Registrierte Genossenschaft Mi filed Critical Landw Liche Genossenschaft Zur
Application granted granted Critical
Publication of AT130464B publication Critical patent/AT130464B/de

Links

Landscapes

  • Working-Up Tar And Pitch (AREA)
  • Processing And Handling Of Plastics And Other Materials For Molding In General (AREA)

Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 
 EMI1.1 
 
Nach den bisher bekannten Verfahren wird Brauerpech entweder in der Weise hergestellt, dass Kolophonium mit weichmachenden Zusätzen versetzt wird oder es wird das Kolophonium einer teilweisen destruktiven Destillation unterworfen, um die beim Erhitzen des   Brauerpeches   in den Pichapparaten entstehenden unerwünschten Reaktionsprodukte, wie   Essigsäure, Wasser,   Pinolin usw. zu entfernen. 



   Dem Brauerpech, wie es nach dem einen oder nach dem andern Verfahren hergestellt wurde, haften schwerwiegende Nachteile an, die sich beim Pichen vermittels der in letzter Zeit fast allgemein in Verwendung stehenden Piehapparate besonders störend bemerkbar machen. So   nimmt   das auf   180-210  C   erhitzte Pech, das zum überwiegenden Teil aus ungesättigten Harzsäuren besteht, verhältnismässig grosse Mengen Sauerstoff unter Bildung von Oxysäuren auf, wodurch der Erweichungspunkt der Brauerpeche beträchtlich ansteigt. Dies bedingt jedoch, dass das Brauerpech spröde und für die Weiterverarbeitung ungeeignet wird, so dass beträchtliche Mengen als Abfallpech ausscheiden. 



   Ein zweiter Nachteil der beschriebenen   Brauerpeehe   liegt darin, dass sich während des Pichens grössere Mengen   leichtflüchtiger   Harzöle aus dem Pech   verflüchtigen,   wodurch erheblicher Materialverlust eintritt. 



   Eingehende Versuche haben nun gezeigt, dass es gelingt, beide Verlustquellen derart zu verringern, dass dieselben überhaupt nicht mehr   fühlbar   werden, wenn die ungesättigten Doppelbindungen der Harzsäuren durch energische Oxydation abgesättigt werden. Die Oxydation erfolgt zweckmässig bei Temperaturen oberhalb des Schmelzpunktes der   Harzsäuren   und unterhalb der Bildung von Harzölen, so dass wohl die sich bildenden Zersetzungsprodukte (Essigsäure, Wasser und Pinolin) während des Oxydationsprozesses ausscheiden, sich aber anderseits keine Harzöle bilden können. 



   Das Verfahren nach der Erfindung unterscheidet sich grundsätzlich von dem bekannten Verfahren, bei welchem in eine Mischung von vorher eingedicktem Leinöl, Harz und Paraffin Luft eingeblasen wird. Dies erfolgt hiebei lediglich zu dem Zwecke, ein weiteres Eindicken des Leinöls zu bewirken, ohne dass hiebei eine Oxydation der Harzsäuren und ein Austreiben von Essigsäure, Wasser und Pinolin erfolgt. 



   Das Verfahren gemäss der vorliegenden Erfindung kann in folgender Art durchgeführt werden :
Beispiel 1 :   1000     Kolophonium   werden in einem zirka 2000l fassenden Autoklaven mit direkter Beheizung und rasch laufendem   Rührwerk,   welches ein kräftiges Durchpeitschen des Harzes bewirkt, auf 210  C erhitzt. Bei dieser Temperatur wird der Autoklav geschlossen und unter langsamer Steigerung der Temperatur bis auf   2450 C   Sauerstoff unter Druck in das geschmolzene Harz mittels einer geeigneten Zerstäubervorrichtung eingeblasen. Der Druck wird stets auf 6 atü gehalten, daher der absorbierte Sauerstoff von Zeit zu Zeit bis zum Druckausgleich ersetzt.

   Sobald keine Sauerstoffaufnahme mehr erfolgt, was in zirka 3 Stunden der Fall ist, wird der Überdruck durch ein mit einem Kühler in Verbindung stehendes Kühlgefäss abgelassen, wobei Sauerwasser und Pinolin kondensiert werden. Die Gefahr einer Selbstentzündung der Dämpfe während des Prozesses kann durch Zugabe entsprechender Mengen hochsiedender, bei der Reaktionstemperatur sich nicht zersetzender, nicht oxydierbarer Kohlenwasserstoffe beseitigt werden. 

 <Desc/Clms Page number 2> 

 



   Die auf die vorbesehriebene Art erhaltenen Oxysäuren sind vollkommen geruch-und geschmacklos, verändern sich nicht   während'des Piehens   und können durch entsprechende Weichmachungsmittel in bekannter Art auf den   gewünschten     Weichheitsgrad   abgerichtet werden. 



   Als   Weichmachungsmittel   kommen inbesondere Paraffine bzw. Öle in Betracht. 



   Beispiel 2 : In einer zirke 3000 Liter fassenden, mit direktem Feuer beheizten Destillierblase 
 EMI2.1 
 Wasserstoffsuperoxyd in   Wassergleichfalls   unter Druck derart   durchgepresst,   dass-die Wasserstoffsuper-   oxydlösung   unter Bildung von feinstverteiltem Sauerstoff verdampft. Der im statu nascendi gebildete Sauerstoff wirkt energisch oxydierend auf die   ungesättigten   Harzsäuren ein. Seine Wirkung wird noch 
 EMI2.2 
 Quantum Wasserstoffsuperoxyd eingeblasen ist, wird die Temperatur unter ständigem Durchblasen von Luft   sukzessive auf 220-230  C erhöht, wodurch   der Oxydationsprozess beendet und die sich bildenden   Pinolindä. mpfe   restlos entfernt werden.

   Letztere werden durch einen Kühler (gemäss Beispiel   1)   geleitet und kondensiert. 



   Die Menge des zuzusetzenden Wasserstoffsuperoxyds schwankt je nach der Proveniez des Kolophoniums, der Endtemperatur und der Raschheit des Durchblasens. Im gegebenen Fall sind bei Topf-   harz - Kolophonium 3 - 5% konzentriertes Wasserstoffsuperoxyd erforderlkh.   



   Eine beispielsweise Ausführungsform der Vorrichtung gemäss vorliegender Erfindung ist auf der Zeichnung dargestellt. 



   Ein Autoklav A wird mit einem Deckel B dicht abgeschlossen, welcher eine mit einem besonderen Deckel 0 abschliessbare Beschickungsöffnung aufweist, einen Druckmesser D und einen Rohrstutzen E trägt, welcher mit einem absperrbaren Rohr verbunden ist, das die entweichenden Dämpfe zu einer gekiihlten   Rohrschlange   führt, um dort kondensiert aufgefangen zu werden. An den Autoklaven sind weiters 
 EMI2.3 
 der Oberseite der Rohrschlangen über den ganzen Querschnitt des   Druckbehälters   gleichmässig verteilt. 



   PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von Brauerpech, dadurch gekennzeichnet, dass die ungesättigten Harzsäuren des zur Herstellung von Brauerpech verwendeten Kolophoniums durch Behandeln mit aktivem oder inaktivem Sauerstoff in Gasform oder im statu   nascendi   bei höherer, oberhalb des Schmelzpunktes und unterhalb der Zersetzung (Bildung von Harzölen) liegenden Temperatur unter gleichzeitiger Austreibung von Essigsäure, Wasser und Pinolin in gesättigte Oxysäuren umgewandelt werden, welche sodann in bekannter Weise zu Brauerpech weiterverarbeitet werden.

Claims (1)

  1. 2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Einwirkung von Sauerstoff unter Druck, allenfalls bei gleichzeitigem Rühren der geschmolzenen Masse, erfolgt.
    3. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1 bzw. 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Oxydieren unter Zusatz hochsiedender, bei der Reaktionstemperatur sieh nicht zersetzender und nicht oxydierbarer Kohlenwasserstoffe, wie z. B. Paraffine erfolgt.
    4. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1 bzw. nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass in das geschmolzene Harz Wasserstoffsuperoxyd allein oder gleichzeitig mit Luft zugeführt wird.
    5. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass Wasserstoffsuperoxyd mittels geeigneter Düsen durch einen Überschuss von Luft vernebelt und dieser Nebel durch ein Schlangenrohr in das flüssige Kolophonium gedrückt wird.
    6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 bzw. nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Autaklaven bzw. in der Destillierblase zwei Sehlangenrohre mit feinen Austrittsöffnungen angeordnet sind, von welchen das eine für die Zufuhr von Luft und das andre für die Zufuhr von Wasserstoffsuperoxyd bestimmt ist.
AT130464D 1931-12-28 1931-12-28 Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Brauerpech. AT130464B (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
AT130464T 1931-12-28

Publications (1)

Publication Number Publication Date
AT130464B true AT130464B (de) 1932-11-25

Family

ID=3636528

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
AT130464D AT130464B (de) 1931-12-28 1931-12-28 Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Brauerpech.

Country Status (1)

Country Link
AT (1) AT130464B (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE818427C (de) Verfahren zur Herstellung von Oxydationsprodukten aus festen oder halbfesten hochmolekularen AEthylenpolymerisaten
DE920437C (de) Verfahren zur Reinigung von Kohlenwasserstoffoelen mit niedrigem Asphaltgehalt
AT130464B (de) Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Brauerpech.
DE1160840B (de) Verfahren zur Herstellung von Hartwachsen mit hohem Gehalt an Estern
DE943256C (de) Verfahren zum Abbau von natuerlichem oder bzw. und synthetischem Kautschuk zwecks Herstellung von Kautschukmischungen oder Kautschukloesungen
DE438014C (de) Verfahren zur Herstellung von Trockenoelen (Standoelen) aus animalischen OElen
DE684968C (de) Verfahren zur Verbesserung von Fettsaeuren bzw. Seifen aus Oxydationsprodukten von hochmolekularen nicht aromatischen Kohlenwasserstoffen
DE635098C (de) Verfahren, um Altkautschuk mittels pyrogener Zersetzung in OEle und einen Kohlenrueckstand zu verwandeln
AT210630B (de) Verfahren zur Herstellung von porösen Kunststoffen aus Polypropylen
DE485944C (de) Herstellung von Seifen- und Textiloelen aus Talloel
DE494213C (de) Verfahren zur kontinuierlichen Gewinnung von OEl aus Kohle
DE621963C (de) Verfahren zur Herstellung von Amiden hoeherer Fettsaeuren
AT149209B (de) Verfahren zur Erzeugung eines Leimharzes für die Papierindustrie.
AT105335B (de) Verfahren zur Herstellung von Körpern aus Borkohlenstoff.
DE714489C (de) Verfahren und Vorrichtung zur fortlaufenden Herstellung und Gewinnung von Fettsaeuren durch Oxydation von Kohlenwasserstoffen
DE494950C (de) Verfahren zur UEberfuehrung von Talloel in technisch brauchbare Produkte
DE581076C (de) Verfahren zur Herstellung von Essigsaeure
DE354784C (de) Verfahren zur Verminderung des Saeureverbrauches bei Herstellung von zweibasisch-phosphorsaurem Kalk
DE538646C (de) Verfahren zur Abtrennung unverseifbarer Bestandteile aus Oxydationsprodukten von Kohlenwasserstoffen
AT92404B (de) Verfahren zur Oxydation von Öl, insbesondere von trocknenden und halbtrocknenden Ölen.
DE966064C (de) Verfahren zur Aufarbeitung von Rohoxydaten von der Oxydation paraffinischer Kohlenwasserstoffe zu Fettsaeuren
DE634043C (de) Verfahren zum Bleichen und Entsaeuern fettsaeurehaltiger OEle und Fette
DE701600C (de) Verfahren zur Verringerung des ungesaettigten Charakters von Abietylverbindungen
DE588268C (de) Verfahren zur Hydrierung von Kohle und Kohledestillaten
DE724720C (de) Verfahren zum Wasserabstossendmachen von Faserstoffen