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Antriebanordnung für gruppenweise angeordnete Trockenzylinder für Papiermaschinen u. dgl.
In Papiermaschinen wird das Papier über eine Anzahl mit Dampf erwärmter Zylinder geleitet, die in zwei, im allgemeinen horizontalen Reihen übereinander angeordnet sind. Die Anzahl Zylinder schwankt mit der Art des in der Maschine hergestellten Papiers. In der Regel werden die Trockenzylinder in Gruppen von 6-8 Zylindern geteilt. Zu jeder solchen Gruppe gehören zwei Trockensslze, einer für die obere Zylinderreihe und einer für die untere Zylinderreihe. Die Aufgabe der Filze, deren Breite ungefähr der Länge der Zylinder entspricht, ist die, die Papierbahn auf ihrem Weg durch die Maschine gegen die Zylinder zu drücken.
Das Papier wird abwechselnd um einen unteren und einen oberen Zylinder durch die ganze Trockenpartie geleitet und kommt somit abwechselnd mit dem unteren und dem oberen Trockenfilz in der Gruppe in Berührung. Ausser den Trockenzylindern zum Trocknen der Papierbahn sind für jeden Filz ein oder mehrere Zylinder, sogenannte Filztrockner vorhanden, die zum Trocknen von jener Feuchtigkeit dienen, die bei der Berührung des Filzes mit der Papierbahn in den Filz übergegangen ist. Ausserdem müssen die Filze in geeigneter Weise durch Leitwalzen geführt werden.
Bei den bisher gebräuchlichen Papiermaschinen sind die Trockenzylinder gewöhnlich mittels Zahnrädern od. dgl. auf die Weise miteinander verbundeu, dass der erste Trockenzylinder in der unteren Reihe mit dem ersten Zylinder in der oberen Reihe verbunden ist und dieser wiederum mit dem zweiten Zylinder in der unteren Reihe und der letztgenannte seinerseits wieder mit dem zweiten Zylinder in der oberen Reihe usw. Der Antrieb wird dadurch erreicht, dass eins oder zwei dieser Zahnräder mittels Zahnradritzel mit einem Motor oder einem anderen Antriebsorgan verbunden sind. Die Leitwalzen und die Filztrockner besitzen dagegen keine Antriebanordnungen. Diese Walzen und Zylinder werden anstatt dessen durch die Filze in Umlauf gehalten.
Die besonderen Kraftübertragungsmittel für die Trockenzylinder bringen ausser einer wesentlichen Verteuerung der Maschine auch den Nachteil mit sich, dass die Rückseite der Maschine für die Wartung und Bedienung schwer erreichbar ist. Ausserdem entstehen ungünstige Spannungen in den Filzen und der Papierbahn dadurch, dass die durch Zahnräder oder andere Antriebsorgane zwangsläufig angetriebenen Trockenzylinder eine andere Umfangsgeschwindigkeit als die gewünschte im Verhältnis zueinander erhalten. Ferner verursachen die Zahnradgetriebe durch die einseitig auftretenden Kräfte Vibrationen und Erschütterungen.
Um eine Vereinfachung der Antriebanordnung herbeizuführen, ist vorgeschlagen worden, mittels Zahnrädern od. dgl. den ersten Trockenzylinder in der unteren Reihe zwangsläufig anzutreiben, welcher seinerseits wiederum den ersten Trockenzylinder in der oberen Reihe zwangsläufig antreibt. Die übrigen Trockenzylinder werden vom Filz mitgenommen. Ferner ist vorgeschlagen worden, einen Teil der Leitwalzen zwangsläufig anzutreiben und durch die Filze die Bewegung auf die Trockenzylinder zu übertragen. Beide Anordnungen weisen jedoch den Nachteil auf, dass die Antriebanordnungen nach wie vor einen grösseren oder kleineren Teil der Rückseite der Maschine versperren, so dass sie schwer erreichbar ist.
Bei Verwendung der erstgenannten Anordnung werden auch nicht die Nachteile beseitigt, welche durch Vibrationen (von den Zahnrädern her) entstehen, die auf die Trockenzylinder und das Papier übertragen werden.
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Bei der Erfindung handelt es sich um eine Antriebanordnung für Trockenzylinder in
Papiermaschinen u. dgl., bei welcher die oben angegebenen Nachteile vermieden werden. Die
Erfindung besteht im wesentlichen darin, dass nur die zu jeder Trockenzylindergruppe gehörigen
Filztrockner unmittelbar angetrieben werden, während die Trockenzylinder keine besonderen Antriebsmittel besitzen, sondern nur durch die Filze in Umlauf gehalten werden.
Die Erfindung wird durch die Zeichnung veranschaulicht, welche schematisch eine Gruppe der Trockenpartie einer Papiermaschine darstellt. Jeder der beiden Filztrockner in der
Gruppe ist mit seinem Antriebsmittel versehen, beispielsweise mit einem elektrischen Motor, der mittels eines Zahnritzel 2 und eines Zahnrades 3 oder einer andern Anordnung den Filztrockner 1 direkt antreibt. Sämtliche Trockenzylinder 4 besitzen dagegen keine besonderen
Antriebsmittel und werden lediglich durch die Filze 5 in Umlauf gehalten, die in Form von endlosen Bändern die Trockenzylinder 4, die Filztrockner 1 und die Leitwalzen 6 umschliessen.
Die Papierbahn 7 wird abwechselnd um einen unteren und einen oberen Trockenzylinder in der Gruppe geleitet.
Um die Reibungsarbeit auf ein Minimum zu verringern ist es zweckmässig, nicht nur die
Trockenzylinder, sondern auch alle übrigen zur Gruppe gehörigen Walzen und Zylinder mit
Wälzlagern zu versehen.
Bei der Antriebanordnung nach der Erfindung ist der Antrieb vollkommen von der
Papierführung geschieden. Hiedurch werden sowohl Vibrationen, als auch ungünstige Spannungen in der Papierbahn beseitigt. Die Rückseite der Maschine ist dadurch offen und ebenso leicht erreichbar wie die Vorderseite, und die ganze Konstruktion der Maschine wird dadurch wesentlich vereinfacht.