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Zylindertrockenpartie zum Trocknen von endlosen Papier-, Karton-und
Cellulosebahnen u. dgl. Die Zylindertrockenpartien zum Trocknen von Papierbahnen
u. dgl. sind in bezug auf Stuhlung, Antriebsteile und Dampfleitung so anzuordnen,
daß die Zugänglichkeit zur Bedienung der Lager, Schaber und der Papier- und Filzführung
wie auch der Luftzutritt zur Abführung der Schwaden von beiden Seiten in gleicher
weise gewahrt bleibt. Als zweckmäßige Anordnung hat sich die zwei-, manchmal auch
dreigeschossige Lage der Zylinder durchgesetzt, bei welcher die nächsthöheren Zylinder
auf Lücke über den unteren liegen. Die Zugänglichkeit der Triebseite wird bei der
üblichen Ausführung besonders beeinträchtigt durch die vor der Stuhlung liegenden,
meist offen laufenden Zylinderantriebsräder, die unmittelbar ineinandergreifen,
und durch die Dampfleitung. Zur Verbesserung der Zugänglichkeit ist man dazu übergegangen,
die Zylinderzahnräder kleiner zu machen und zu kapseln und das Getriebegehäuse als
Stuhlung zu verwenden, wobei zwei senkrecht unter dem oberen Zylinder angeordnete
Zwischenräder die Weiterleitung der Antriebskraft durch die untere Zylinderreihe
bzw. die Abzweigung auf die oberen übernehmen. Hierbei entsteht aber vor der unteren
Zylinderreihe eine massive wand, die den Zutritt von Frischluft praktisch völlig
verhindert. Auch wird der Zugang zu einzelnen Filzleitwalzenlagerungen auf der Triebseite
behindert. Die Einleitung der Antriebskraft wird nicht verbessert, da die Zwischenräder,
welche den Kraftfluß nach zwei Seiten verteilen, verhältnismäßig geringe Drehzahlen
haben, während bei der Anordnung eines besonderen Antriebsritzels, welches nur an
einer Eingriffstelle die gesamte Kraft einleitet,
doppelt hohe Zahndrücke
auftreten. Günstiger ist die Verwendung von entlang der Trockenpartiestuhlung verlaufenden
Längswellen für jede Zylinderreihe, die durch Kegelstirnradgetriebe jeden Zylinder
einzeln antreiben. Schwierig ist jedoch der gemeinsame Antrieb der übereinanderliegenden
Längswellen, die für jede Gruppe vielteilige Einrichtungen erfordern. Die bisher
üblichen Stuhlungsformen, bei welchen die Zylinder von einem diagonal aufgelösten
Stuhlungsrahmen getragen werden, sind nicht geeignet, den Einbau von geschlossenen
Antrieben bzw. den geschützten Einbau der Dampfleitung zu fördern, da diese Stuhlungen
keine Konzentrierung an geeigneter Stelle aufweisen.
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Gegenstand der Erfindung ist eine Trockenpartieanordnung, bei der
die paarweise übereinander auf gemeinsamer kastenförmiger Stuhlung gelagerten Zylinder
durch im Innern der Stuhlung liegende Antriebs- und Zwischenräder, von welch letzteren
eines angetrieben wird, miteinander gekuppelt und diese Zvlinderpaare durch unmittelbar
an der Stuhlung liegende Kegelgetriebe und Längswellen angetrieben sind, wobei die
in die Zylindergruppe eingeleitete Hauptantriebskraft- auf die einzelnen Zylinder
aufgegabelt wird und die Antriebsgetriebe und die diese umschließenden Stuhlungen
leicht und raumsparend ausgebildet sind, so daß sämtliche Lager, Schaber und die
Papierführung auch auf der Triebseite frei zugänglich sind. Die Dampfleitung kann
dabei im Innern der führerseitigen Stuhlung eingebaut sein, und an Stelle der Zwischenräder
oder Kegelgetriebe können Kettengetriebe verwandt werden. Es ist in Fig. i ein Aufriß,
in Fig. 2 ein Grundriß, in Fig. ,; ein Schnitt durch den Antrieb, in F ig. 4 die
Führerseite der Trockenpartie mit den grundsätzlich gleichen Stuhlungen wie auf
der Triebseite und in Fig. 5 die Anordnung nach Fig. 4, von der Seite gesehen, eines
Ausführungsbeispieles des Erfindungsgegenstandes dargestellt.
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Senkrechte kastenförmige Stuhlungen 2 und 3 tragen je zwei Trockenzylinder
5 bis 8, die Stuhlung i den Zylinder 4, die eine Antriebsgruppe darstellen. In der
Stuhlung 2 ist die Anordnung des Antriebes für ein Zylinderpaar dargestellt. Die
Zylinderzapfen tragen die Zylinderantriebsräder 9 und io, die etwa den halben Durchmesser
der Zylinder haben. Sie sind verbunden durch die Zwischenräder i i bis 14, von denen
eines, in der Zeichnung das Rad i i, als Antriebsritzel mit kleinem Durchmesser
dient. Seine Verzahnung hat somit nur die Antriebskraft für je einen Zylinder zu
übertragen. Die Ritzelwelle 15 erhält den Hauptantrieb über eine elastische Kupplung
16 von der Parallelwelle 17 des Papiermaschinenantriebes. Zur >;Übertragung der
Antriebskraft auf die anderen Zylinderpaare ist in dem dargestellten Beispiel auf
der Ritzelwelle 15 ein Kegeltellerrad 18 aufgekeilt, in welches die Kegelritzel
i9 und 2o eingreifen, die zum Antrieb der horizontalen Längswellen 21 und 22 mit
den an ihrem anderen Ende aufgesetzten Ritzeln 23 und 24 dienen, die die Ritzelwellen
der Zylinder auf den Stuhlungen i und 3 antreiben. Die Längswellen können bei größeren
Zylindergruppen entsprechend verlängert werden und damit weitere Zylinderpaare antreiben.
Durch Einleitung des Gruppenantriebes in die Mittelstuhlung 2 ergibt sich im Kegelradgetriebe
eine Dreiteilung der Kraft.
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Im Grundriß Fig. 2 ist die Einordnung des Antriebes iri die Stuhlung
zu erkennen. Die völlig geschlossene Stuhlung 2 nimmt die Zylinderzahnräder 9 und
io wie auch die Zwischenräder ir bis 14 im Innern eingekapselt auf. Die Kegeltriebe
und Längswellen liegen dicht vor der Stuhlung in einem die umlaufenden Wellen umschließenden
Rohr, so daß keine bewegten Teile die Bedienung der Trockenpartie behindern. Im
Gegensatz zu bisher üblichen Ausführungen können die Traglager 33 und 34 für die
Zvlinder 4 und 5 gut zugänglich vor den Zylinderantriebsrädern 9 und io in der Vorderwand
der Stuhlung 2 angeordnet werden. Es kann sowohl ein Rollenlager als auch ein reichlich
dimensioniertes Gleitlager hier Platz finden, die Zwischenräder 12 bis 14 sind auf
Wellen beidseitig gelagert, während die Lagerung des Ritzelii mit dem Kegelgetriebe
18 bis 20 zusammengebaut an die Stuhlung 2 angeflanscht ist, so daß die Uingswelle
21 vor der Stuhlung 2 an der '.Maschine entlang führt.
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An Stelle der Zwischenräder oder Längswellen können sinngemäß Kettentriebe
und andere Antriebselemente treten, die durch Einschaltung von Zahnradvorgelegen
mit hoher Drehzahl und entsprechend verringerten Zugkräften arbeiten können. Die
zwischen den Zylindern 5 und 6 stehende Stuhlung 2 nimmt im Innern die Dampfleitungen
25 und 26 und die Nondensrückleitungen 27 und 28 auf. Sie enden schräg unter den
Dampfköpfen 29 und 3o, mit denen sie elastisch durch Federrohre 31 und 32 verbunden
sind. Die Dampfköpfe sind fest mit den Stuhlungen verbunden. Die Stuhlung ist als
offener [J-Querschnitt ausgebildet. Vorn wird er durch einen flachen aufgeschraubten
Deckel abgeschlossen, an dessen Rückseite die wärmeisolierten Rohrleitungen montiert
sind, während die Kontrollarmaturen vorn gut sichtbar und bedienbar Platz finden.
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Für die untere Zylinderreibe sind Quertraversen zwischen die Stuhlungen
i bis 3 gelegt, die die Schaber der unteren Zylinder tragen, während Filztrockner,
Spannung und Regulierung zwischen den nach unten verlängerten Zylinderstuhlungen
in gewohnter Weise Platz finden. Die obere Filzführung ist von zwei übereinanderliegenden
Quertraversen getragen, die in aufsteigender Linie auf den Zylinderstuhlungen- abgestützt
sind.
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Auch Einbauteile, wie z. B. Einfuhrpresse oder Feuchtpresse, können
organisch in die Trockenpartie gemäß der Erfindung eingefügt werden, ohne von der
Standardausführung abweichen zu müssen.
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Die durch die Erfindung gegebenen Antriebs- und Stuhlungsformen, die
sich gegenseitig ineinander einfügen und ergänzen, stellen eine fortschrittliche
Lösung der Trockenpartie dar. Sie ermöglichen, die durch die Aufgabelung der Antriebskräfte
in den Abmessungen gering gehaltenen Getriebe in die Stuhlung einzubauen, die Stuhlung
derart anzuordnen, daß der Einbau der Filzführungen und Schaber allseitig zugänglich
leicht möglich ist und die Papieraufführung
tiiillcliiiitlert erfolgen kann. Der Einbau der Darpf- |
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