AT129752B - Verfahren zum Absorbieren von Olefinen. - Google Patents

Verfahren zum Absorbieren von Olefinen.

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  Verfahren zum Absorbieren von Olefinen. 



   Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Absorption von Äthylen und bzw. oder seinen Homologen durch starke Säuren, bei dem die Absorptionsgeschwindigkeit gegenüber den bekannten Verfahren wesentlich erhöht ist. Weiter soll beim Arbeiten gemäss der Erfindung die Bildung der bei den bekannten Verfahren häufig entstehenden,   unerwünschten   öligen Polymerisationsprodukte vollständig oder soweit wie möglich verhindert werden. 



   Es ist bekannt, dass man durch Reaktion von   Schwefelsäure   mit Olefinen Produkte erhält, die durch geeignete Behandlung in Alkohol, Ester, Äther u. dgl. umgewandelt werden können. Bei diesen bekannten Absorptionsverfahren der Olefine in Schwefelsäure ist jedoch die Absorptionsgeschwindigkeit   gewöhnlich   gering. 



   Zur Erhöhung der Absorptionsgeschwindigkeit hat man bereits vorgeschlagen, die Absorption in Gegenwart von geringen Mengen von als Katalysator wirkenden   Silber-oder Queeksilbersalzen   vorzunehmen. Durch diese Katalysatoren wird zwar die Absorptionsgesehwindigkeit erhöht, aber auch eine grössere Menge der unerwünschten öligen Polymerisationsprodukte gebildet, hauptsächlich durch Polymerisation der Olefine zu höher molekularen Kohlenwasserstoffen, wodurch die Ausbeute an den   gewünschten   Alkoholen, Estern, Äthern oder ähnlichen Verbindungen herabgesetzt wird. 



   Gemäss der Erfindung werden alle diese Nachteile beseitigt, indem die Absorption der Olefine mit einer oder mehr Doppelbindungen im Molekül durch geeignete starke Säuren, wie Schwefelsäure, Phosphorsäure, Sulfonsäuren oder   Säuregemische,   in Gegenwart einer oder mehrerer komplexen Metall-   Jyanverbindungen   vorgenommen wird, die, wie gefunden wurde, den Absorptionsvorgang katalytisch günstig beeinflussen. 



   Von den vielen Gruppen von komplexen Metallcyanverbindungen, die gemäss der Erfindung als 
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   säure, Chromeyanwasserstoffsäure,   Salze, Verbindungen oder Additionsverbindungen dieser Säuren oder von zwei oder mehreren   Metalleyankomplexen   abgeleitete Salze oder Verbindungen.

   Es können auch Cyanwasserstoffsäuren mit mehr als einem Metallatom im Kern als Katalysatoren verwendet werden, welche man durch Kondensation einkerniger, komplexer Cyanverbindungen erhält, wie beispielsweise Säuren von der Formel HsFe2   (CN) 12   oder   HJ ? es (CN) is   oder ihre Salze und Verbindungen. 
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   1.   Verbindungen der Ferricyanwasserstoffsäure. a)   Na2   (Fe (CN)   sNO)   Nitroprussidnatrium. b)   Acetonnatriumnitroprussid,   das Reaktionsprodukt von Nitroprussidnatrium mit Aeeton,   vgl. Bitto,   Lieb. Ann. 267,372 (1892). e)   Na3   (Fe (CN)   NO.)   Natriumnitritprussid, vgl. Hofmann, Lieb.

   Ann. 312,9 (1900). d)   NazFe   (CN) N (OH) SCN Natriumnitroprussidrhodanwasserstoffsäure, vgl. Chemisch. Zentralblatt 1927, I, 1430 (Tarugi). 
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  Beispiele : 
1. Propylen wird mit einer Geschwindigkeit von   4-8 1 auf   100   cm3   Absorptionsflüssigkeit in der Stunde durch   90% ige Schwefelsäure hindurchgeleitet,   der 2% Ferricyankalium zugesetzt worden sind. Das Propylen wird ausserordentlich schnell ohne Bildung von   unerwünschten   Polymerisationsprodukten absorbiert. Die Absorptionsgeschwindigkeit ist viel grösser als bei Verwendung der bekannten Katalysatoren, beispielsweise Queeksilbersulfat. 



   2. Propylen wird mit einer Geschwindigkeit von 5-55   !   in der Stunde auf 100 cm3 Absorptionsflüssigkeit durch Schwefelsäure hindurchgeleitet, der eine kleine Menge   Ferrocyanwasserstoffsulfon-   säure zugesetzt worden war. Das gesamte Propylen wird absorbiert. 



   3. Äthylen, das gewöhnlich nur schwer absorbiert wird, wird mit einer Geschwindigkeit von   3 l   in der Stunde auf 100 cm3 Absorptionsflüssigkeit bei 30-350 C durch 96%ige Schwefelsäure geleitet, die eine kleine Menge Ferrocyanwasserstoffsulfonsäure enthält. Es werden   35%   des Äthylens absorbiert. 



   4. Propylen wird in   90% ige Schwefelsäure   eingeleitet, die 5 g des Reaktionsproduktes von Aceton mit Nitroprussidnatrium auf 100 cm3 Schwefelsäure gelöst enthält. Bei einer Durchleitungsgeschwindigkeit von   3'7     !   Propylen pro Stunde auf 100   cm3   Schwefelsäure werden   91%   des Propylen ohne Bildung öliger Polymerisationsprodukte absorbiert. 



   5. Es wird unter den sonst gleichen Bedingungen wie im Beispiel 4 gearbeitet. Als Katalysator werden jedoch 5 g ss-Ferricyankalium von der Formel   K2Fe (CN) s,   KFe   (CN) . 3H20   verwendet. Die   Durchleitungsgeschwindigkeit   beträgt   4'1 l   Propylen auf 100 cm2 Schwefelsäure in der Stunde. Es werden 90% Propylen absorbiert. 



   6. Es wird unter den gleichen Bedingungen wie im Beispiel 4 gearbeitet. Als Katalysator werden 
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   7. Propylen wird mit einer Geschwindigkeit von 9 lin der Stunde auf 100 cm3 Absorptionsrlüssigkeit durch   90% ige Schwefelsäure hindurchgeleitet,   die 5 g Bariumplatincyanid auf 100   cm3 Schwefelsäure   enthält. Das Propylen wird leicht ohne Bildung wesentlicher Mengen von Polymerisationsprodukten absorbiert. 



   8. Propylen wird mit einer Geschwindigkeit von 3 l in der Stunde auf 100 em3 Absorptionsflüssigkeit durch   90% ige Schwefelsäure hindurchgeleitet,   die 5 g Tetraäthylferrocyanid (vgl. Freund, Berichte (1888) 21,935) auf 100   cm3   enthält. Das Propylen wird vollständig absorbiert. Nach Ver-   dünnung   mit Wasser und nach Destillation erhält man Isopropylalkohol in ungefähr 80% iger Ausbeute. 



   9. Es wird unter den gleichen Bedingungen wie im Beispiel 8 gearbeitet. Als Katalysator wird hingegen Diäthylnitroprussid (vgl. Burrows und Turner, Journal Chem. Soc. (1919) 115, 429) verwendet. 



   10. Bei etwa 1000 C wird Äthylen mit einer Geschwindigkeit von   5 l   in der Stunde auf 100 cm2 Absorptionsflüssigkeit durch   98% ige Schwefelsäure   geleitet, die 5 g Tetraäthylferrocyanid enthält. 



  Nachdem 38   !   Äthylen auf 100   cm3 Schwefelsäure   absorbiert worden sind, wobei keine Polymerisationsprodukte gebildet waren, wird das Reaktionsgemisch mit Wasser   verdünnt   und Äthylalkohol durch Destillation gewonnen. 



   11. 5 g hexamethylferrocyanwasserstoffsäuremethylsulfat (vgl. Hartley, Journal Chem. Soc. 
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   12. Es wird in gleicher Weise wie im Beispiel 11 gearbeitet. Als Katalysator wird ein Reaktionsprodukt verwendet, das durch Alkylierung von Kaliumkobalticyanid mit Diäthylsulfat erhalten wurde. 



  Die Arbeitsergebnisse sind ungefähr dieselben. 



   13. Es wird unter den gleichen Bedingungen wie im Beispiel 11 mit Äthylen gearbeitet. Als Katalysator wird Kaliumkarbonylkobaltocyanid verwendet. Die Arbeitsergebnisse sind ungefähr die gleichen wie im Beispiel 11. 



   14. Ein durch Kracken von Butan erhaltenes Gasgemisch, das etwa 30% Propylen und 11% Äthylen enthält, wird mit einer Geschwindigkeit von 7-5 lin der Stunde auf 100 cm3 Absorptionsflüssigkeit durch eine Absorptionsflüssigkeit geleitet, die wie folgt hergestellt wurde :
Zu   96% iger Schwefelsäure   werden 10 g vom Kristallwasser befreites Kaliumferrocyanid auf 100   cm3 Schwefelsäure   zugesetzt. Das Gemisch wird dann etwa eine Stunde lang auf ungefähr 110  C erhitzt. Durch Zusatz von verdünnter Schwefelsäure wird die Konzentration der Schwefelsäure auf   90%   herabgesetzt, wodurch die Ferrocyankaliumkonzentration im Reaktionsgemisch auf 5 g für 100 cm2 herabgesetzt wird.

   In diese Flüssigkeit wird das oben erwähnte Gasgemisch eingeleitet, wobei das Propylen selbst bei sehr hoher Durchleitungsgeschwindigkeit vollständig absorbiert wird. Das auf diese Weise vom Propylen befreite, aber noch Äthylen enthaltende Gasgemisch wird dann durch 96% ige Schwefelsäure geleitet, die ebenfalls sulfonierte Ferrocyanwassestoffsäure enthält, aber jetzt auf etwa 1000 C erwärmt ist. Dabei wird alles Äthylen absorbiert. 



   15.90    K-Butylen   werden mehrere Stunden lang in einem Autoklaven mit 400 g   70% iger Schwefel-   säure und 10 g Ferrocyankalium verrührt. Darauf wird das Reaktionsgemisch mit Wasser verdünnt und destilliert. Man erhält Butylalkohol in   80% iger Ausbeute.   

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   16. Mit einer Geschwindigkeit von 3   !   in der Stunde wird Äthylen bei etwa   1000   C in eine Lösung von 5 g Dichlorbiphenylisonitrilplatin (vgl. Ramberg, Berichte (1907) 40,2580) in 100 ein3   96% niger   Schwefelsäure eingeleitet. Das Äthylen wird vollständig absorbiert. Selbst bei 5   !   Äthylen in der Stunde beträgt die Absorption noch etwa   90%.   



   17. 50   g 'x-Butylen,   70 Eisessig, 10 g   96% ige Schwefelsäure   und 5 g   Ferrocyanwasserstoffsäure   werden 8 Stunden lang im Autoklaven auf etwa 800 C erhitzt. Neben einer geringen Menge von Butylalkohol wird Butylacetat erhalten in etwa   70% iger   Ausbeute. 



   Die oben genannten Katalysatoren können vorteilhaft auch bei der Hydratation von Olefinen durch Wasser in Gegenwart verhältnismässig kleiner Säurekonzentrationen und auch bei der Bildung von Alkylester durch direkte Reaktion zwischen Olefinen und organischen Säuren, beispielsweise Essigsäure, wie im Beispiel 17 gezeigt, verwendet werden. 



    PATENT-ANSPRÜCHE :  
1. Verfahren zum Absorbieren von Olefinen mit einer oder mehr Doppelbindungen im Molekül in geeigneten starken Säuren,   wie Schwefelsäure,   Phosphorsäure oder Sulfonsäuren, in Gegenwart von Metallverbindungen als Katalysatoren, dadurch gekennzeichnet, dass die Reaktion in Gegenwart von einer oder mehreren Komplexen Metallcyanverbindungen ausgeführt wird, z. B. Ferricyanwasserstoff- 
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 bindungen oder Additionsverbindungen dieser Säuren oder von zwei oder mehreren Metalleyankomplexen hergeleiteten Salzen oder Verbindungen.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass vom Kristallwasser befreite Metalleyankomplexverbindungen als Katalysator verwendet werden.
    3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die als Katalysator verwendeten Metalleya. nkomplexverbindungen gelost oder dispergiert der Absorptionssäure zugesetzt sind.
    4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die zu absorbierenden Stoffe in feinverteilter Form, beispielsweise durch kleine Düsen, in die Absorptionssäure eingeführt werden.
AT129752D 1928-07-09 1929-06-20 Verfahren zum Absorbieren von Olefinen. AT129752B (de)

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