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Netz- und Emulgiermittel.
Es wurde gefunden, dass sich die Monoarylglyeerin-und-glykoläther in hervorragendem Masse zur Herstellung von Netz-und Emulgiermitteln eignen. Solehe Netz-und Emulgiermittel können in der Weise hergestellt werden, dass man die in Wasser schwerlöslichen Monoarylglycerin-und-glykoläther mittels aliphatischer, aromatischer und hydroaromatischer Carbon-bzw. Sulfonsäuren, deren Salzen, Substitutionsprodukten und Derivaten in Präparate überführt, welche beim Verdünnen mit Wasser klare Lösungen oder Emulsionen ergeben. Geeignete Stoffe sind z. B. Seifen, sulfonierte Fette, Öle oder Fettsäuren, Naphthalinsulfonsäuren, Salieylsäure, Benzylanilinsulfonsäure, alkylierte, arylierte und aralkylierte Naphthalinsulfonsäuren usw.
Die so erhaltenen Präparate können als Toilette-und Textilseifen, als Zusätze zu Färbebädern, Druekpasten, Beuchflüssigkeiten usw. Verwendung finden.
Wertvolle Präparate von vielseitiger Verwendbarkeit entstehen ferner durch Zusatz weiterer Stoffe. So können wegen der ausgezeichneten Emulgierwicklung der Präparate aus Monoarylglycerinund-glykoläther und den oben genannten Stoffen in Wasser schwer lösliche organische Stoffe, wie ali- phatisehe, aromatische oder hydroaromatische Kohlenwasserstoffe, Halogenwasserstoffe, höhere Alkohole, Phenole, Fette, Öle, Terpene und deren Hydrierungsprodukte, ätherische Öle, Teeröle, Teer, Pech, Asphalt usw. in verhältnismässig grosser Menge zugegeben und so Kombinationspräparate von sehr verschiedener Wirksamkeit hergestellt werden, die als Hilfsstoffe in der Textil-und Lederindustrie, als Desinfektionsmittel, in der Schädlingsbekämpfung, als Fettspalter, in der Industrie der Riechstoffe und kosmetischen Präparate usw.
Verwendung finden können.
Ein vorzügliches Netzmittel kann beispielsweise erhalten werden, wenn man 2 Gewichtsteile Monokresylglycerinäther mit 1 Gewichtsteil kokosfettsaurem Kali zusammenschmilzt ; eine 1 ige Lösung des Gemisches netzt rohes Baumwollgewebe, das von kaltem Wasser allein auch nach Stunden nicht benetzt wird, so rasch, dass es schon innerhalb 5 Sekunden untersinkt.
Wenn man gleiche Gewichtsteile Olein und Monokresylglykoläther mit der zur Verseifung nötigen Menge wässeriger Kalilauge unter gutem Rühren erwärmt, erhält man eine dickflüssige Schmierseife, die eine ähnliche Netzwirkung zeigt.
An Stelle des Monokresylglyeerin-oder glykoläthers können andere Monoarylglycerin-oder-glykol- äther und an Stelle von kokosfettsaurem Kalium beliebige andere Seifen verwendet werden. Je nach dem Verhältnis der Bestandteile können so entweder feste, gelatinöse oder flüssige Seifen hergestellt werden, die sich von den gewöhnlichen Seifen durch erhöhte Netz-und Emulgierwirkung und von den bekannten Lösungsmittelseifen, wie z. B. den Methylcyclohexanalseifen, durch ihre lang andauernde Wirkung und Geruchlosigkeit auszeichnen.
Häufig sind auch Präparate aus Monoarylglycerin-oder-glykoläthern und Mischungen verschiedener Seifen oder Seifen und sulfonierten Ölen besonders wirksam. So bewirkt z. B. ein Zusatz von 2 Volumprozent eines Präparates aus je einem Gewichtsteil rhizinusölsaurem Kali, Türkischrotöl und 2 Gewichtsteilen Monokresylglykoläther zum kalten Wasser ein sofortiges Benetzen von rohen Baumwollgeweben.
Ferner erhält man durch Vermischen von gleichen Gewiehtsteilen Monoxylenylglycerinäther und Türkischrotöl ein Präparat, das beim Verdünen mit beliebigen Mengen Wasser beinahe klare Lösungen gibt, welche eine ausgezeichnete Netz-und Emulgierwirkung besitzen.
Je nach der Art und Menge des zugesetzten Monoarylglycerin-oder-glykoläthers können Präparate von sehr verschiedener Wirksamkeit hergestellt werden. So wird z. B. die Netzwirkung eines gewöhnlichen
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Eine ähnliche Erhöhung der Netzwirkung von Türkischrotöl lässt sich bekanntlich auch durch Zusatz von hydrierten Phenolen erzielen. Gegenüber solchen Präparaten besitzen die Emulsionen, welche Monoarylglycerinäther und Türkischrotöl enthalten, den grossen Vorteil, dass ihre Wirkung konstant bleibt. So netzt z.
B. eine wässerige Lösung von 2 Volumprozent einer Mischung von gleichen Gewichtsteilen Methylcyclohexanol und Türkischrotöl sofort nach dem Ansetzen ein rohes Baumwollgewebe, ungefähr gleich rasch wie eine Lösung von 2 Volumprozent einer Mischung von gleichen Teilen Monoxylenylglycerinäther und Türkischrotöl. Die Netzwirkung der mit Methylcyclohexanol angesetzten Bäder geht nach eintägigem Stehen bereits auf den zehnten Teil zurück und ist nach einwöchigem Stehen kaum mehr festzustellen, während die mit Xylenylglycerinäther angesetzten Bäder ihre Netzwirkung selbst bei wochenlangem Stehen unverändert beibehalten.
Ein Präparat aus 60 Teilen tetrahydronaphthalinsulfonsaurem Natrium und 40 Teilen Mono-p- kresylglyeerinäther besitzt eine gute Netzwirkung, die auch in sauren Bädern erhalten bleibt. An Stelle der Salze der Tetrahydronaphthalinsulfonsäure können die Salze einer Reihe anderer aromatischer oder hydroaromatischer Säuren als Emulgatoren verwendet werden, wobei natürlich Präparate mit solchen Emulgatoren, die schon an und für sich Netz-und Emulgierwirkung besitzen, wie. z. B. die Alkalisalze der Benzylanilinsulfonsäure, Benzyl-p-amidobenzylanilinsulfonsäure, Benzylanthranilsäure oder der kernalkylierten, arylierten und aralkylierten Naphthalinsulfonsäuren besonders wirksam sind.
Ein als Waschmittel geeignetes Präparat entsteht, wenn man einem Gemische von 80 Teilen Türkiseh- rotöl und 20 Teilen Monokresylglycerinäther 100 Teile Tetralin zusetzt. Die klare Flüssigkeit bleibt beim Verdünnen mit beliebigen Mengen Wasser fast klar und die Emulsion ist bedeutend beständiger als diejenigen, die mit Hilfe von hydrierten Phenolen hergestellt werden können und behalten ihre Wirksamkeit darum auch länger bei. Statt Tetralin können insbesondere auch andere in Wasser schwerlösliche Körper, wie aromatische Kohlenwasserstoffe, chlorierte Kohlenwasserstoffe der aliphatischen oder aromatischen Reihe, Terpene, ätherische Öle usw. auf diese Weise in haltbare Emulsionen übergeführt werden.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Netz-und Emulgiermittel, welche Monoaryläther mehrwertiger aliphatischer Alkohole und lösungsvermittelnde Stoffe enthalten.