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Schaltvorrichtung.
Die Erfindung betrifft Getriebe nach Patent Nr. 124619, d. h. Wechsel-und Wendegetriebe mit mehreren hintereinander geschalteten Planetenrädergetrieben und besteht in einer eine stufenlose Einstellung der gewünschten Geschwindigkeiten ermöglichenden Schaltvorrichtung.
Erreicht wird diese dadurch, dass eine Spiralfeder F, deren Enden zwei nach den Grundgedanken gemäss dem Stammpatent gestaltete und in der dort angegebenen Weise durch Zahnräder miteinander verbundene Bremsscheiben bzl, bz2 verbinden, die stetige Entnahme von Energie aus der getriebenen Welle g, oder aus der Antriebswelle a, oder umgekehrt die stetige Abgabe von Energie an die getriebene Welle gestattet, je nachdem man die eine oder die andere dieser zwei Bremsscheiben festbremst, und überdies ist die getroffene Anordnung dadurch gegen Überbeanspruchung gesichert, dass durch Schraubenspindeln 7, die mit den Planetenrädern 1, 2 der Bremsscheiben achsengerecht verbunden sind und vermittels ihrer Schrauben-
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selbsttätig auslösen, die Grösse des Drehwinkels, innerhalb dessen die Spiralfeder F in Anspruch genommen werden kann,
in bestimmter Weise begrenzt wird.
Die Erfindung ist auf der Zeichnung beispielsweise im Schnitt dargestellt. Auf der getriebenen Welle g ist noch ein Stirnrad 4 festgekeilt ; in dieses greift ein Stirnrad 1, das zusammen mit einem zweiten Stirnrade 2 auf einem Rohrstutzen 6 achsengerecht befestigt ist und um eine Welle 5 läuft, die von einer Bremsscheibe & getragen wird. Diese Anordnung der als Planetenräder laufenden Stirnräder ist zur Erreichung der Druckfreiheit der getriebenen Welle wieder doppelt in zwei gegenüberliegenden Stellungen vorhanden. Die Bremsscheibe b@1 ist mit einer zweiten Bremsscheibe & durch eine entsprechend starke Spiralfeder F verbunden, indem deren äusseres Ende an der Innenseite der Bremsscheibe bel und deren inneres Ende
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in 2 eingreift.
Zur Sicherung der Spiralfeder F gegen übermässige Beanspruchungen sind an den beiden Rohrstutzen 6 miteinander übereinstimmende Schraubenspindeln 7 achsengerecht angebracht. Die zu diesen Schraubenspindeln gehörigen Schraubenmuttern 8 sind durch ein Querstück t verbunden, das in seiner Mitte zu einem die getriebene Welle 9 lose umfassenden Rohrstücke o ausgebildet ist. In dessen Aussenwand ist eine Nut eingedreht, in die ein aus zwei Halbringen zusammengesetzter Ring passt. Diese Halbringe besitzen in ihren Mitten gegen die Ringmitte gerichtete Bohrungen. In diese greifen die Zinkenenden einer Gabel e drehbar ein, die mit ihrem andern Ende auf das eine Ende eines Hebels h als Pleuelstange wirkt. Der Drehpunkt dieses Hebels h wird durch eine am Maschinengestell befestigte Stütze drehbar gehalten.
Das andere Ende des Hebels h liegt zwischen zwei Anschlägen s. Damit man die Anschlagweite regeln kann, besteht dieses andere Ende aus zwei Stangen 1, die an dem Hebel h nebeneinander drehbar befestigt sind ; diese sind gegen die Verlängerung des Hebels h durch Schrauben p mit Doppelmuttern abgestützt und durch eine leichte Zugfeder tU miteinander verbunden. Durch entsprechende Betätigung der Schrauben p kann man also die Stangen 1 in einem
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grösseren oder kleineren Winkel gegen den Haupthebel h feststellen und so beiderseits die gewünschte Anschlagweite einstellen.
Der eine Anschlag 81 sitzt unmittelbar an einer parallel zur Antriebswelle in einer Geradführung längelang verschiebbaren Stange a ; i mit der die zwei Haken m2 fest verbunden sind. In diese werden die Bremshebel, die zu den Bremsscheiben bZ1 und b@2 gehören, bei deren Festbremsung eingehakt. Eine Feder f drückt die Stange Xl gegen einen Anschlag dauernd in die Lage, in der sie beim Festhalten eines solchen Bremshebels sein muss ; schiebt man die Stange a ; i mittels seiner Handhabe genügend weit gegen die Wirkung ihrer Feder, so lässt der eben in Verwendung stehende Haken seinen Bremshebel aus und die zugehörige Bremse gibt infolge ihrer eigenen Federung die betreffende Bremsscheibe frei.
Damit dieses Auslassen des gerade in Verwendung stehenden Bremshebels bei jedem gerade vorhandenen Drehsinne der Welle selbsttätig besorgt wird, sobald die Feder F entweder schon voll gespannt ist, oder bereits fast entspannt ist, ist der zweite Anschlag 82 an einer zweiten parallel zur Welle verschiebbar gelagerten Stange x1 angebracht, die dicht vor der Stange Xi liegt.
Sie ist durch eine Pleuelstange k1 mit dem einen Ende eines zweiarmigen, am Maschinengestell seinen Drehpunkt besitzenden Hebels i verbunden, dessen zweites Ende mittels der Pleuelstange vs auf die Stange a ; i wirkt. Es ist unmittelbar ersichtlich, dass der Hebel h die Auslassung des gerade in Verwendung stehenden Bremshebels bewirkt, ob er nun gegen den Anschlag Si oder gegen den Anschlag 82 drückt ; man kann also die Endstücke 1 des Hebels h so einstellen, dass die Auslassung der Bremshebel einerseits bei der Erreichung einer gewünschten Spannung der Spiralfeder F und anderseits bei der zu einem gewünschten Grade eingetretenen Entspannung dieser Feder selbsttätig erfolgt, so dass also ein Bruch der Feder F aus einem Versäumnis des mit der Vorrichtung Arbeitenden vermieden ist ;
es ist zugleich auch ausgeschlossen, dass der Bremshebel zu bet versehentlich angezogen wird, während der zu dz noch festhält, weil beim Eindrücken des ersteren in seinen Sperrhaken M, letzterer selbsttätig ausgelassen wird.
Die Wirkungsweise der Einrichtung ist folgende :
Entsprechend den Bremsscheiben b1, b2, des Patentes Nr. 124619 werden die durch deren Festbremsung bedingten Drehgeschwindigkeiten der getriebenen Welle mit gl, g2, bezeichnet ; dabei ist also gl die grösste Geschwindigkeit.
1. Will man z. B. von der Drehgeschwindigkeit gl zu einer kleineren, z. B. g3, übergehen, so löst man zunächst die Bremse von b1 und zieht die von bx2 fest. Die erfindungsgemässe Schaltvorrichtung, die sich bisher mit der getriebenen Welle frei und ungehindert mitgedreht hatte, wird dadurch mit dem an dem Rohre u festgemachten Ende der Spiralfeder F festgehalten ; die Bremsscheibe hz1 dreht sich im Sinne der getriebenen Welle ; dadurch geht also Bewegungsenergie der getriebenen Welle in die Spiralfeder über, wobei natürlich die Drehgeschwindigkeit der getriebenen Welle fortwährend abnimmt.
Sowie diese Drehgeschwindigkeit auf jenen Wert gesunken ist, der mit g3 bezeichnet wurde, gibt sich dies mit Rücksicht darauf, dass ja die Antriebswelle mit der ihr eigenen Drehgeschwindigkeit fortläuft, durch das Stehenbleiben der Bremsscheibe b3 deutlich kund. Jeizt bremst man diese fest und öffnet sogleich die Bremse von baye. Durch die nun eintretende Entspannung der Spiralfeder F wird auf Kosten von deren Energievorrat die Bremsscheibe & ss m der Drehrichtung der getriebenen Welle in beschleunigte Drehbewegung versetzt, während die im gleichen Sinne vorhanden gewesene Drehgeschwindigkeit von bd verlangsamt wird. Sobald bz1 dadurch zum Stillstand gekommen ist, zieht man deren Bremse fest. Nun gibt die Spiralfeder F die früher von der getriebenen Welle übernommene Energie an diese zurück.
Sobald nur mehr ein genügend kleiner Rest dieser Energie in F enthalten ist, öffnet man die Bremse von bel. Jetzt wird dieser Rest der Energie in F dazu verwendet, der bislang stillgestandenen Bremsscheibe bz1 die der jetzigen Drehgeschwindigkeit g3 entsprechende Drehgeschwindigkeit zu erteilen.
Auf diese Weise wird also die Drehgeschwindigkeit der getriebenen Welle von dem Werte gl in den Wert g3 stetig übergeführt, so dass da-
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wird, während die ganze übrige Energie der getriebenen Welle samt der der Bremsscheibe bzl am Schlusse des Vorganges wieder in diesen Bestandteilen vorhanden ist, so dass erhebliche Erwärmungen, die durch das Abbremsen von Energie entstehen müssten, vermieden sind ; dazu ergibt sich ein wirtschaftlicher Vorteil aus der Vermeidung der Energieverschwendung.
In sinngemässer Weise funktioniert die Schaltvorrichtung auch bei den übrigen, beim Getriebe nach dem Stammpatent möglichen Schaltvorgängen.
Bei diesen möglichen Schaltvorgängen kommen immer wieder zwei wichtige Vorgänge in Betracht : einmal die Anreicherung der Spiralfeder F mit Energie, die von der Antriebswelle bzw. von der getriebenen Welle geliefert wird, und dann die Abgabe dieser Energie an die getriebene Welle. Beim ersten Vorgange darf die in F angehäufte Energie einen durch die Beschaffenheit dieser Feder gegebenen Betrag nicht übersteigen, weil sonst die Feder bricht,
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