AT128834B - Verfahren zum Veredeln von vegetabilischen Faserstoffen. - Google Patents

Verfahren zum Veredeln von vegetabilischen Faserstoffen.

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AT128834B
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Leon Dr Lilienfeld
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   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zum Veredeln von vegetabilischen Faserstoffen. 



   Wenn ein vegetabilischer Textilfaserstoff, z. B. ein Gewebe oder Garn, mit einer Lösung eines in   flüchtigen   Lösungsmitteln löslichen Cellulosederivats, insbesondere eines Celluloseäthers oder eines Cellulosexanthogensäureesters oder eines N-substituierten   Thiourethans   der Cellulose, imprägniert oder überzogen wird, erwirbt es einen gefälligen Glanz oder Schimmer, zu gleicher Zeit aber einen steifen, papierartigen Griff. 



   Die vorliegende Erfindung beruht auf der Beobachtung, dass vegetabilische Textilfaserstoffe, die mit der Lösung eines Celluloseäthers oder eines Cellulosexanthogensäureesters oder eines N-substituierten Thiourethans der Cellulose, kurzum eines pyridinbeständigen Cellulosederivats überzogen oder imprägniert sind, einen sehr gefälligen Glanz annehmen und ihre ursprüngliche Weichheit nicht oder nur teilweise verlieren, wenn Pyridin als Lösungsmittel verwendet wird oder wenn ein oder mehrere Merkaptane oder Sulfide der ein-oder mehrwertigen Alkohole, z. B. ein oder mehrere Schwefelderivate, welche nach dem Verfahren des britischen Patentes Nr. 25 246/1911 herstellbar sind, den Lösungen der Cellulose- 
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   Wenn gewünscht, können an Stelle von oder neben den Schwefelderivaten zwei-oder mehrwertiger Alkohole andere geeignete weichmachende Mittel den Lösungen der Celluloseverbindungen zugesetzt werden. 



   Die Arbeitsweise und Einzelheiten des vorliegenden Verfahrens werden dem Fachmann leicht verständlich sein und die folgenden Beispiele werden nur gegeben, um zu zeigen, wie die Erfindung praktisch durchgeführt wird. 



   Beispiel 1 : Baumwollsatin wird mit einer   8% igen Äthylcelluloselösung   in einem Gemisch von 
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 überzogen und bei   40'C getrocknet.   



   Beispiel 2 : Baumwollsatin wird mit einer   8%igen Lösung   eines pyridinlöslichen, nach einem in den Beispielen der österreichischen Patentschrift Nr. 124718 beschriebenen Verfahren hergestellten   Cellulosexanthogensäureäthyl-oder   methylesters in einem Gemisch von 90 Teilen Pyridin und 10 Teilen Wasser überzogen und bei   400 C getrocknet.   



   Beispiel 3 : Eine 3-bis 8% ige Lösung eines   pyridinlöslichen   Diäthyl-oder Pentamethylen-oder   Phenyl-oder Methylphenyl-oder m-Diphenylen-oder Phenyläthyl-oder Benzylthiourethans   der Cellulose (hergestellt z. B. nach den Angaben der österreichischen Patentschrift Nr.   102306   oder 121541 in einer wässerigen 70-bis 90% igen Pyridinlösung wird zur Imprägnierung von Baumwollsatin verwendet, der kalandert und (oder   geschreinert)   sein kann. Das imprägnierte Gewebe wird dann bei   400 C getrocknet.   



   Beispiel 4 : Arbeitsweise wie in irgendeinem der vorangehenden Beispiele, mit dem Unterschiede, dass 50% Glyzerin (gerechnet auf das Cellulosederivatgewicht) oder   o-Tricresylphosphat   oder Dichlor-   äther der Lösung   vor dem Überziehen zugesetzt werden. 



   Beispiel 5 : Arbeitsweise wie in irgendeinem der vorangehenden Beispiele, mit dem Unterschiede, dass der Überzugslösung 50 bis   100%   (gerechnet auf das Cellulosederivatgewicht) 2-Oxytrimethylen-1 : 3
Sulfid (hergestellt nach dem Beispiele der britischen Patentschrift Nr. 24246/1911) zugesetzt werden, welches durch mehrmalige Knetung mit Alkohol von 95% und nachherige Erschöpfung mit Äther und Trocknung von dem ihm anhaftenden Wasser ganz oder zum grössten Teile befreit ist. 

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   Beispiel 6 : Arbeitsweise wie in einem der vorangehenden Beispiele, mit dem   Unterschiede, dass     der Überzugslösung 50% Mono- oder Dithioglycerin   oder   Mono- oder Dithioäthylenglykol (gerechnet auf   das Cellulosederivatgewicht) zugesetzt werden. 



   Beispiel 7 : Arbeitsweise wie in einem der vorangehenden Beispiele, mit dem Unterschiede, dass der überzogene Stoff kalandert wird. 



   In den für den Überzug bestimmten Lösungen der Cellulosederivate kann man ein Gas, z. B. Luft, 
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 emulgieren oder z. B. durch Anwendung von   Druck auflösen.   



   Die Celluloseverbindungen, auf welche die vorliegende Erfindung sich bezieht,   können auch im  
Gemisch miteinander verwendet werden, z. B. ein   Celluloseäther   mit einem   Cellulosexanthogensäure-   ester oder mit einem N-substituierten Thiourethan der Cellulose, indem man z. B. das Gemisch in Pyridin löst und die Lösung so verwendet, wie in den vorangehenden Beispielen beschrieben. 



   Die überzogenen   Gewebe können geschreinert,   gaufriert oder gebeetelt werden. 



   Beispiele zur Behandlung von Garn ergeben sich aus dem vorstehenden von selbst. 



   Der   Ausdruck"Vegetabilischer Textilfaserstoff"soll   in der Beschreibung und in den   Ansprüchen,   wo immer es der Sinn zulässt, alle Pflanzenfaserstoffe, beispielsweise Flachs, Leinen, Hanf, Ramie, Jute und insbesondere Baumwolle u. dgl. in Form rein   vegetabilischer   Gewebe, beispielsweise Baumwollgewebe, oder in Form von Mischgeweben oder in Form von Garnen, in Gestalt von Strähnen oder Kopsen oder Ketten umfassen. 



   PATENT-ANSPRÜCHE   :  
1. Verfahren zum Veredeln von vegetabilischen   Textilfaserstoffen,   dadurch   gekeimzeichnet, dass   man ihnen in wasserfreiem oder wasserhaltigem Pyridin   lösliche   und dagegen beständige Cellulosederivate, wie Celluloseäther oder Cellulosexanthogensäureester aus Lösungen in wasserfreiem oder wasserhaltigem Pyridin einverleibt.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass einfache Celluloseäther, z. B. Alkylderivate oder Aralkylderivate der Cellulose oder gemischte Celluloseäther, z. B. Alkylaralkylderivate der Cellulose zur Anwendung kommen.
    3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Cellulosexanthogensäureester nach den Angaben der Patentschrift Nr. 124718 hergestellt sind.
    4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man als pyridinlösliches Cellulosederivat ein N-substituiertes Thiourethan der Cellulose verwendet.
    5. Verfahren nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, dass die N-substituierten Thiourethane der Cellulose gemäss den Angaben der Patentschrift Nr. 102306 und 121541 hergestellt sind.
    6. Verfahren nach Anspruch 1 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass als Thiourethan ein Aryloder Aralkylthiourethan der Cellulose zur Anwendung kommt.
    7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass neben den Cellulosederivaten geeignete weichmachende oder plastizierende Mittel verwendet werden.
    8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass ein oder mehrere Merkaptane oder Sulfide zwei-oder mehrwertiger Alkohole als weichmachende Mittel verwendet werden.
    9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass ein oder mehrere Schwefelderivate, die nach den Angaben des britischen Patentes Nr. 25.246/1911 herstellbar sind, als weichmachende Mittel verwendet werden.
    10. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass in den Lösungen der Celluloseäther oder Cellulosexanthogensäureester oder der N-substituierten Thiourethane der Cellulose ein Gas gelöst oder in anderer Weise darin verteilt ist.
    11. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der überzogene Textilfaserstoff kalandert wird.
    12. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Überzogene Textilfaserstoff geschreinert, gaufriert oder gebeetelt wird.
    13. Verfahren nach einem der vorangehenden Anspruche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Baumwollgewebe oder Garn als Werkstoff verwendet wird.
AT128834D 1930-03-14 1931-03-13 Verfahren zum Veredeln von vegetabilischen Faserstoffen. AT128834B (de)

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