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Verfahren zur Herstellung von Kunstseide.
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durch Zusätze zu den zur Kunstseidendarstellung'dienenden Ausgangsstoffen zu verändern. So ist vor- , geschlagen worden Viskose und ähnliche Cclluloselösungen mit einer organischen Flüssigkeit, die sich in der Celluloselösung nicht auflöst (z. B. flüssiges Paraffin), zu emulgieren. Nach einem anderen Ver- fahren wird bei der Behandlung von Viskoselösungen die Viskose mit flüssigen Stoffen (z. B. flüssigem
Paraffin oder anderen Kohlenwasserstoffen) zur Emulsion gebracht. Es ist auch vorgeschlagen worden,
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leicht flüchtigen Stoffen in der Spinnlösung in emulsionsartiger, suspensionsartiger oder kolloidaler Form zu verteilen.
Viele weitere Beispiele solcher Zusätze könnten angeführt werden. Die Wirkung des Zusatzes oder der Zusätze zeigt sich am besten an dem Griff des Produktes, dem Schimmer oder der Mattheit seines Glanzes und seinen mechanischen Eigenschaften (Festigkeit, Verhalten beim Spinnen usf.).
Gemäss der vorliegenden Erfindung wird bei der Herstellung von Kunstseide in der Weise vor- gegangen, dass in das Material, aus welchem die Seide hergestellt wird, Adeps Lanae (gereinigtes Wollfett) in einem leicht flüchtigen Stoff gelöst eingeführt wird. Das Verhältnis und die Konzentration der
Lösung des Adeps Lanae (gelöst in dem leicht flüchtigen Stoff) hängen davon ab, in welchem Ausmasse die Eigenschaften der Kunstseide verändert werden sollen. Es hat sich jedoch gezeigt, dass für praktische Handelszwecke schon ganz geringe Anteile der Lösung des Adeps Lanae in den leicht flüchtigen Stoffen zu den erwünschten Ergebnissen führen.
Die vorliegende Erfindung kann auf die Herstellung von Kunstseide durch das Viskoseverfahren, Acetylcelluloseverfahren, Kupferammoniakverfahren oder beliebige andere Verfahren angewendet werden, bei denen Lösungen von Cellulose oder Celluloseestern oder Celluloseäther zu Fäden oder Gespinsten versponnen werden.
Die Erfindung umfasst auch die Herstellung von Rosshaar. Filmen oder Bändern durch Auspressen aus Spinnöffnungen. In jedem Fall wird die Lösung des Adeps Lanae in der zu verspinnenden Celluloselösung in Emulsionszustand gebracht.
Als Lösungsmittel können im besonderen leicht flüchtige Stoffe, wie Benzol, Petrol, Kohlenstoff- tetraehlorid, Äther, Chloroform, Aceton, Petroläther oder Terpentinöl, insbesondere das unter dem Namen pine oil bekanntgewordene, verwendet werden.
Wenn in die Celluloselösung, z. B. in Viskose, gemäss der Erfindung Adeps Lanae und ein leicht flüchtiger Stoff eingeführt werden, so werden Fäden mit einem matten Glanz gebildet. Der eigentliche mattierend wirkende Stoff ist hiebei der leicht flüchtige organische Stoff, der während des Trocknungprozesses der Kunstfäden mehr oder weniger verdampft wird. Das Adeps Lanae in Kombination mit dem flüchtigen organischen Lösungsmittel vermindert den Matteffekt und wirkt dadurch der mattierenden Wirkung dieser Lösungsmittel entgegen. Das Adeps Lanae bleibt in hohem Ausmasse im Garn und verleiht demselben einen besseren Griff und eine grössere Weichheit. Die Verwendung erhöhter Mengen von Adeps Lanae im Verein mit den organischen Lösungsmitteln hat einen besonderen Vorteil.
Flüchtige organisehe
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zur Vermeidung dieser unerwünschten Erscheinung ist und die Fäden gegen diesen Fehler sichert.
Nach einer Ausführungsform des Verfahrens gemäss der Erfindung wird bei der Herstellung von Kunstseide in das Material, aus welchem die Seide hergestellt wird, Adeps Lanae (gereinigtes Wollfett)
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zu dem Material, aus welchem die Seide hergestellt wird, hängt davon ab, in welchem Ausmasse die Eigenschaften der Kunstseide geändert werden sollen. So kann die Lösung, wenn der Hauptzweck des Zusatzes der Lösung von Adeps Lanae im pine oil die Herstellung von matt glänzender Kunstseide ist, beispielsweise 7'5-20% Adeps Lanae enthalten. Es können aber bis zu 40% Adeps Lanae in pine oil angewendet werden.
Lösungen, die mehr als 20% Adeps Lanae in pine oil enthalten, neigen zur Bildung von Produkten, die einen etwas höheren Glanz aufweisen als diejenigen Produkte, die durch Verwendung von weniger als 20% Adeps Lanae enthaltenden Lösungen erhalten werden.
Der Anteil der Lösung des Adeps Lanae, die der Viskoselösung oder einer anderen Cellulose-
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Kunstseide hergestellt werden soll (z. B. Viskose) 0'5% einer aus 7'5 Teilen Adeps Lanae in 92' ;) Teilen pine oil bestehenden Lösung zugesetzt werden oder an deren Stelle können 3% einer Lösung von 10 Teilen Adeps Lanae in 90 Teilen pine oil zugesetzt werden. Durch Verwendung einer derart behandelten Viskose
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hervorragend sind, wobei der Griff des Produktes charakteristisch weich ist und das Garn (und die daraus hergestellten Waren) matt, in manchen Fällen beinahe frei von jedem Glanz oder Schimmer sind.
Nach einer anderen Ausführungsform des Verfahrens gemäss der Erfindung kann das Adeps Lanae der Viskose od. dgl. in einer Monoehlorbenzollösung zugesetzt werden. In diesem Falle ist es jedoch wün- schenswert, dass der Anteil des Adeps Lanae verhältnismässig hoch ist. So z. B. können gute Ergebnisse dadurch erzielt werden, dass der Viskose l'5% einer Lösung, die 20 Teile Adeps Lanae in 80 Teilen Monochlorbenzol gelöst enthält, zugesetzt werden.
Das Lösungsmittel für das gereinigte Wollfett kann auch aus pine oil oder Monochlorbenzol im Gemisch mit einem oder mehreren der verschiedenen vorher erwähnten Lösungsmittel bestehen.
Bei Ausführung des Verfahrens gemäss der Erfindung hat es sich gezeigt, dass es vorteilhaft ist. dass die Viskosität der in der Viskose emulgierten Flüssigkeit annähernd die gleiche ist, wie die Viskosität der Viskose selbst. Eine Lösung von Adeps Lanae in pine oil hat eine höhere Viskosität als eine Lösung von Adeps Lanae in Petrol, Benzol oder Äther. Durch Verwendung von pine oil zusammen mit einem anderen Lösungsmittel können Lösungen des Adeps Lanae von beliebiger geeigneter Viskosität hergestellt werden.
Ausführungsbeispiele :
1. Für die Herstellung von Kunstseide aus Viskose wird eine Lösung von einem Gewichtsteil Adeps Lanae in vier Gewichtsteilen Benzol bereitet. Diese Lösung wird zuerst mit annähernd dem gleichen Volumen Viskoselösung in einer Emulgiervorrichtung in eine Emulsion überführt. Die so gebildete Emulsion wird dann mit einer noch grösseren Menge von Viskose (z. B. mit ihrem zehnfachen Volumen) gründlich gemischt, so dass eine gleichmässige Emulsion gebildet wird, worauf eine weitere Menge Viskose zugesetzt und mit der Emulsion innig vermischt wird, derart, dass der Anteil an Adeps Lanae auf ungefähr 0'2% der gesamten Viskoselösung gebracht wird.
Das nachfolgende Verfahren zur Kunstseideherstellung wird dann in der üblichen Weise ausgeführt.
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die 7'5 Teile Adeps Lanae in 92'5 Teilen pine oil enthält, gemischt. Die so erzielte Viskose wird in ein Bad bekannter Zusammensetzung gesponnen, wobei Fäden erhalten werden, die nach der üblichen Nachbehandlung einen der echten Seide gleichen matten Glanz besitzen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von Kunstseide od. dgl., wobei in das Material, aus welchem die Seide hergestellt wird, ein in einem flüchtigen organischen Lösungsmittel oder in einem flüchtige Lösung- mittel enthaltenden Gemisch gelöstes Wachs eingeführt wird, dadurch gekennzeichnet, dass gelöstes Adeps Lanae (gereinigtes Wollfett) verwendet wird.