AT128276B - Verfahren zur Herstellung von Metallpulver für Bronzefarben. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Metallpulver für Bronzefarben.

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  Verfahren zur Herstellung von Metallpulver für   Bronzefarben.   



   Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Metallpulver, dessen einzelne   Teilchen blattförmige   Gestalt besitzen und die als sogenannte   Bronzefarben   in den Handel kommen. 



   Die Erfindung bildet eine Verbesserung bzw. eine weitere Ausbildung der durch das Patent Nr. 102. 910 bekanntgewordenen Verfahren und Einrichtungen. 



   Gemäss der Erfindung gelingt es, den Arbeitsprozess in kontinuierlichem Betrieb durchzuführen. Man erhält auf diese Weise ein besonders gleichmässiges Endprodukt ; ein Umstand. der für die Güte der Bronze von Bedeutung ist. Gleichzeitig erreicht man aber auch eine grössere Leistungsfähigkeit des Verfahrens, die Ausbeute in der Zeiteinheit wird vergrössert. Des weiteren wird das Öffnen der Apparatur vermieden. Dies ist insofern wichtig, als die Bronze durch den Zutritt äusserer Luft besonders in erwärmtem Zustande leidet. Man ist in der Lage. die Apparatur mit indifferentem Gas zu füllen und die verheerenden Explosionen, welche sich gerade bei der Herstellung von   Aluminiumbronze     häufig   gezeigt haben, zu verhüten.

   Man ist dadurch auch wiederum in die Lage versetzt, die Bronze noch feiner auszuschlagen, ohne dass sie nach der Entfernung aus der Maschine bei Berührung mit der Luft oxydiert oder gar zu brennen anfängt, wie dies häufig bei Aluminiumbronze beobachtet worden ist. 



   Die geschilderten Vorteile werden dadurch erreicht, dass die Ausstreckung der Metallpulverteilchen bzw. das Plätten in einer Maschine erfolgt, durch welche ein kontinuierlicher Windstrom bestimmter Stärke geblasen wird, u. zw. in der Weise, dass er an der Eintrittsstelle des Metallpulvers in die Maschine   einfliesst   und dieselbe am entgegengesetzten Ende verlässt. Dieser Windstrom wird so bemessen, dass er die fertig ausgeschlagenen Pulverteilchen aus der   Plättvorrichtung   herausträgt und in eine Ausscheidevorrichtung überführt, in welcher die feinen Pulverteilchen vom Winde geschieden und gesammelt werden. Ähnliche Verfahren bzw.

   Einrichtungen hat man bereits in der   Zerkleinerungstechnik benutzt, ohne jedoch   zu den eigenartigen Auswirkungen der Erfindung zu gelangen, was sich schon aus dem Grund erklärt, dass die älteren Einrichtungen für andere Zwecke bestimmt waren. 



   Die   Plättvorrichtungen   werden praktisch in bekannter Weise in gestreckter Form, zweckmässig als längere Trommel ausgeführt. Da während des Plättvorganges die einzelnen Pulverteilchen fortgesetzt aufgewirbelt werden und die dünner ausgeschlagenen Teilchen eine grössere Schwebefähigkeit besitzen als die noch nicht soweit ausgeplätteten, so wirkt sich der durchgeleitete Wind in der Weise aus, dass er die stärker ausgeschlagenen Teilchen bei ihrer Wanderung vom einen Ende der Plätttrommel zum andern unterstützt, um schliesslich die bereits hinreichend dünn gewordenen   Blättchen   überhaupt aus der Trommel zu entfernen.

   Die schneller ausgeschlagenen Teilchen bleiben daher kürzere Zeit in der   Plättmaschine   als diejenigen, welche nicht so schnell von den   Plättwerkzeugen   erfasst worden sind. Man gelangt auf diese Weise zu dem Ergebnis, dass am Eingang der Plätttrommel, an welchem ohnedies die ungeplätteten Pulverteile   zugeführt werden, hauptsächlich nicht   oder wenig geplättetes Pulver zu finden ist, während nach dem andern Ende   der Plätttrommel hin   in steigendem Masse die   Ausstreckung   der   Pulver'eilchen eine grössere   ist. 

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   Es liegt auf der Hand, dass durch dieses Verfahren eine ausserordentlich gleichmässige und auch wirtschaftlich gute Ausstreckung der Teilchen erfolgt. Dazu trägt auch noch der Umstand bei, dass die fertig ausgeschlagenen Teilchen auf schnellstem Wege aus der Maschine heraustreten und   nicht unnötig   darin verbleiben. Ein   unnützer   Aufenthalt könnte zu einer zu weitgehenden Bearbeitung führen und belastet ausserdem die Maschine in unwirtschaftlicher Weise, indem deren   Kraftverbrauch   gesteigert wird. Anderseits kann aber auch unter Umständen die Erfassung der noch nicht hinreichend ausgeschlagenen Pulverteilchen durch die   Plättwerk-   zeuge behindert werden. 



   Während beim Vermahlen von irgendwelchen Stoffen in Kugelmühlen die Entstehung recht feiner Körnungen als günstig betrachtet wird, muss bei der Erzeugung von Bronzefarbe gerade darauf geachtet werden, dass die Teilchen ihre   blattförmige   Form beibehalten und dass deren Flächenausdehnung nicht zu gering wird, weil sonst das   Lichtbrechungsvermögen   aufhört, das der Bronze ihren eigenartigen Charakter gibt. Zu klein gewordene Teilchen in der Bronze verderben das Aussehen derselben und schwärzen diese, wie man zu sagen pflegt. Es ist auch nicht möglich, solche nachträglich durch Aussieben zu entfernen, weil ihre Kleinheit bereits beträchtlich unterhalb des feinsten Siebes von 10.000 Maschen auf den Quadratzentimeter liegt.

   Die zu klein gewordenen Teilchen besitzen ausserdem die unangenehme Eigenschaft, dass sie die feinen Bronzeblättcheu zu zerreiben anfangen und dadurch das Endprodukt noch in weiterem Ausmass unbrauchbar machen. Gleichzeitig wird aber auch die unbedingt notwendige glatte blanke Oberfläche der Stahlkugeln zerstört. Bei dem bekannten Mahlprozess in einer Kugelmühle spielt die gegenseitige Zerreibung der einzelnen Teilchen des Mahlgutes erfahrungsgemäss eine beträchtliche Rolle. 



   Durch die hier angegebenen Verfahrensmassnahmen gelingt es, die   Kugelmühle   zu einer abweichenden Art der Arbeit zu bringen, indem die Metallteilchen so bearbeitet werden, dass ihre Ausstreckung auf dünne Blättchen erfolgt. Der gewöhnliche   Mahlvorgang der Kugelmühle   wird also in einen Vorgang andern Charakters umgeformt. Setzt man letzteren jedoch wahllos fort, so ändert die Mühle ihr Arbeitsverfahren und erzeugt, wie oben angedeutet, ein unansehnliches graues oder braunes Pulver. Die Schwierigkeiten sind um so grösser, je feinere Bronze erzeugt werden soll. Es ist daher von grösster Wichtigkeit, zu verhindern, dass der Plättvorgang in den gewöhnlichen Mahlvorgang der Kugelmühle übergeht. 



   Gemäss der Erfindung gelingt dies durch eine planmässige Ausnutzung des durch die Mühle geleiteten Blaswindes.   Während   bei dem bekannten Verfahren zum Betriebe von Kugelmühlen mittels Blaswindes Wert auf die Erzeugung möglichst feinen Pulvers gelegt wird und der Wind nur dazu dient, dieses auszutragen, nicht aber von Einfluss auf die Kornform des ausgetragenen Mahlgutes ist, wird der Wind gemäss der Erfindung dazu benutzt, die Entstehung feinster Zerkleinerung zu verhindern und die hinreichend dünn ausgeschlagenen   Metallplättchen   vor ihrer Zerstörung zu entfernen. Es gelingt also hier mit Hilfe des Blaswindes, die Form der einzelnen Teilchen des Endproduktes zu beeinflussen. 



   Man kann die Ausbeute des Verfahrens gemäss der Erfindung auch noch dadurch weiter steigern, dass man den Plättvorgang an sich in bekannter Weise mehrstufig   ausführt.   indem man die Pulverteilchen im ersten Teil des Verfahrens mit Werkzeugen bearbeitet, die energischere Schläge auszuteilen in der Lage sind, also beispielsweise indem man grössere Stahlkugeln verwendet oder deren Fallhöhe vergrössert. Nachdem die Pulverteilchen vorgestreckt sind, werden sie dann mit Werkzeugen   schwächerer   Wirkung bis zur Fertigstellung weiter gestreckt. Praktisch lässt sich dies beispielsweise in der Weise ausführen, dass man zwei Plätttrommeln verwendet, welche mit verschieden grossen Stahlkugeln gefüllt sind und dass man die in der Vorstufe bearbeiteten Teilchen aus der einen Trommel in die andere überführt. 



   Diese Ausführungsform der Erfindung besitzt den Vorteil, dass man in der Lage ist, bei Anwendung eines ausserhalb der Plätttrommel angeordneten Windsichters gemäss einem weiteren Teil der Erfindung die in die mit geschlossenem Mantel versehene Plätttrommel zur weiteren Bearbeitung zurückkehrenden Teilchen ausschliesslich den mit geringerer Energie arbeitenden Plättwerkzeugen zuzuführen. Eine   Rückführung   in den Bereich der stärker   wirkenden Plätt-   werkzeuge würde sich schädlich bemerkbar machen, da dann die bereits stark verarbeiteten Teilchen eine zu kräftig wirkende Weiterbearbeitung erfahren würden. Durch die geschilderte Arbeitsmethode erhält man aber ferner noch den Vorteil, dass sich in der zweiten Plätttrommel dauernd ein verhältnismässig gleichmässiges Pulvergemenge befindet. 



   Die Fig. 1 und 2 veranschaulichen in schematischer Darstellung ein   Ausführungsbeispiel   einer Maschine zur Durchführung des neuen Verfahrens mit Hilfe einer Vor-und einer Nach-   plättvorrichtung   und einem besonderen   Windsichter.   Fig. 2 zeigt einen Schnitt in   Richtung t--B.   



   Das ungeplättete Pulver gelangt hier aus dem   Vorratsbehälter 1 durch   eine Transport- schnecke 2 über die Rohrleitung 3 in die drehbar gelagerte, mit den Stahlkllgeln 5 gefüllte
Plätttrommel 4. Diese ist an den Stirnseiten durch Siebe   6   und 7 verschlossen, welche zwar 

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 das Pulver hindurchtreten lassen, jedoch die Stahlkugeln   zurückhalten.   Das in der Trommel vorgeplättete Pulver   [ritt   durch das Sieb 7 in eine mit umlaufenden Schaufeln 9 versehene Kammer, die es auf eine schräggestellte feststehende Zunge 11 werfen. Von der letzteren rutscht das Pulver in die Rohrleitung 10, die zu der zweiten rotierenden Trommel 12 führt. 



   In dieser befinden sich kleinere Stahlkugeln 15, denen die Aufgabe zufällt, bei der Drehung der Trommel 12 den Plättvorgang zu vollenden. Auch hier sind an den Stirnseiten der Trommel Siebe 13 und 14 vorgesehen, welche die Stahlkugeln in der Trommel   zurückhalten.   



   Der Antrieb für die Trommeln 4 und 12 ist hier nicht gezeichnet, da er mit der eigentlichen Erfindung nichts zu tun hat. Er kann auf irgendeine geeignete Art und Weise erfolgen. Der durch die Trommel 12 hindurchgeleitete Wind wird mit Hilfe eines Gebläses 16 erzeugt, dieses drückt denselben durch die Rohrleitung 17, welche mit dem Rohr 10 in Verbindung steht, durch die Trommel 12 hindurch. Der Wind nimmt die Pulverteilchen geeigneter   Schwebefähigkeit   durch das Sieb 14 mit hindurch und bläst dieselben durch die Rohrleitung 18 in den Vorraum- 19 des Windsichters 20 hinein. Der Windsichter besteht hier aus einer grossen reckteckigen Kammer, in welcher die   schräggestellten   Leitbleche 21 angeordnet sind. 



  Das Pulver fällt in der Kammer 19 zu Boden und gleitet über das oberste Gleitblech 21 herunter, um der Reihe nach die stufenförmig angeordneten Leitbleche zu berieseln. Der Wind tritt aus dem Vorraum 19 in eine Kammer 24 über und von dort gemäss den Pfeilen 23 zwischen den Leitblechen 21 hindurch, indem er den Strom des herabrieselnden Pulvers durchschneidet, und diejenigen Teilchen aussichtet, welche bereits die gewünschte Form angenommen haben. Die einzelnen Teile des Windstromes vereinigen sich nach dem Durchtritt zwischen den Blechen   21   wieder in einem Sammelraum. 25 und schaffen das fertige Pulver in den Zyklon 26 oder eine andere geeignete Einrichtung, in der es aus dem Tragwind ausgeschieden wird, um zu Boden zu fallen und in einem auswechselbaren Transport-   gefäss.   27 aufgefangen zu werden. 



   Der von dem Pulver befreite Wind tritt aus dem Zyklon 26 durch die Leitung 28 in das Gebläse 16 zurück, um von dort seinen Kreislauf fortzusetzen. 



   Das durch den Sichter 20 ausgeschiedene noch unfertige Material wandert durch einen am Boden des Sichters angeordneten Auslass   über die Rohrleitung. 8. 9 in   die Leitung 10 und die Trommel   12 zurück.   



   Die ganze Einrichtung bildet eine geschlossene Apparatur und kann daher mit indifferentem Gas gefüllt werden. 



   Falls es erforderlich, können zwischen Leitung,'28 und   Zyklon. 86 noch besondere   Schlauchfilter od. dgl. vorgesehen werden, um den   Windstrom   von den letzten Metallpulverteilchen zu befreien. 



   Will man die aus dem Zyklon 26 abgeschiedenen Bronzepulver noch schärfer   bezüglich   der Grössenordnung trennen, so kann man eine Mehrzahl von   Auffangegefässen.   27 unter ZwischenschaltungbesondererSiebeinrichtungenvorschen. 



   An Stelle des   Windsichters. 80 kann natürlich auch   eine entsprechend gebaute Sieb-   vorrichtung   treten. oder es kann ausser dem Windsichter noch eine Sichvorrichtung angeordnet werden. 



   PATENT-ANSPRÜCHE   :   
1.   Verfahren zur Herstellung   von Metallpulver für Bronzefarben aus kleinen Metall- 
 EMI3.1 
 Kugelmühle durch den Schlag der   herabfallenden   Kugeln zu dünnen kleinen   Blatt eben   ausgeschlagen werden. dadurch gekennzeichnet, dass bei ununterbrochener Beschickung der Plätt-   trommel rît   Pulver durch die Trommel ein an der Eintrittsseite des Pulvers   einfliessender   und diese der Länge nach   durchströmender   Windstrom geleitet wird, der die Bewegung der Pulverteilchen entsprechend dem Fortschreiten ihrer Ausplättung nach dem Austrittsende beschleunigt und die in gewünschtem Masse gestreckten Teilchen aus der Trommel hinausträgt.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass für die Durchführung eines rnehrslufigen Verfahrens die Metallteilchen nacheinander durch miteinander in Verbindung stehende Plätttrommeln mit geschlossenem Mantel durchgeführt werden und dass die Rück- forderung von ausgesichteten, noch nicht hinreichend gestreckten Pulverteilchen ebenso wie der Eintritt des Blaswindes nur in die der zweiten Stufe des Plättens dienende Trommel erfolgt.
AT128276D 1928-10-22 1929-10-21 Verfahren zur Herstellung von Metallpulver für Bronzefarben. AT128276B (de)

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