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Elektrisches Messgerät als Kontaktinstrument zum Betätigen von Steuer-oder Signal- stromkreisen.
Elektrische Messgeräte werden oftmals mit Kontakteinrichtungen versehen, welche beim Überoder Unterschreiten eines gewissen Skalenwertes Signale auslösen oder Schaltvorgänge einleiten. Die Einstellkraft des Messwerkes ist jedoch bei den gebräuchlichen Messgeräten sehr klein, und es ist meist unmöglich oder doch unwirtschaftlich, die Drehmomente so weit zu vergrössern, dass sie ausreichen, um einen Kontakt zuverlässig zu schliessen. Das Öffnen der fast immer mehr oder weniger festschweissenden, meist aus Platin, Iridium, Wolfram u. dgl. hergestellten Kontakte erfordert erfahrungsgemäss grössere Kräfte als das Schliessen.
Ein auch für empfindliche Instrumente mehr und mehr zur Anwendung kommendes Verfahren besteht darin, dass die ganze zur Kontaktbetätigung erforderliche Arbeit durch eine Hilfsvorrichtung, z. B. Ferrarismotor, Uhrwerk, Bimetallmotor usw., geleistet wird, wobei das Messwerk lediglich Steuerorgan ist und keine zusätzliche Einstellkraft benötigt. Diese Anordnungen bedienen sich eines sogenannten Fallbügels, der über dem Zeiger angebracht ist und in regelmässigen Zeitabständen senkrecht zur Bewegungsebene desselben auf-und abwärts bewegt wird. In gleicher Ebene wie der Fallbügel, jedoch unterhalb des Zeigers befinden sich ein oder mehrere Paare von Kontaktfedern mit Edelmetallkontakten. Der Zeiger kann sich frei über die ganze Skala bewegen, wenn der Fallbügel abgehoben ist.
Beim Niedergehen des Bügels jedoch wird er, falls er sich gerade über einer Kontaktfeder befindet, eingeklemmt und bewirkt dadurch Öffnen oder Schliessen des betreffenden Kontaktes. Es sind auch Ausführungen bekannt, bei denen der Fallbügel selbst den einen Kontakt bildet und der Stromkreis über eine isolierte am Zeiger befestigte Metallbrücke und den unterhalb befindlichen Gegenkontakten geschlossen wird.
Bei allen bisher bekanntgewordenen Anordnungen ist jedoch die Leistung, welche mit diesen Fallbügelkontakten selbst geschaltet werden kann, nur etwa von der Grössenordnung 1 bis 10 Watt.
Es müssen also immer noch irgendwelche Schaltapparate, Relais, Motorschalter, Quecksilberschaltröhren usw. dazwischengeschaltet werden, sobald grössere Leistungen als die genannten zu bewältigen sind. Auch ist die Lebensdauer der Fallbügelkontakte ziemlich begrenzt, da sie durch Abbrand leiden, besonders wenn, wie es häufig vorkommt, z. B. alle 1 bis 5 Minuten einmal geschaltet wird.
Gegenstand der Erfindung ist nun ein als Kontaktinstrument zum Betätigen von Steuer-oder Signalstromkreisen ausgebildetes elektrisches Messgerät mit mechanisch oder durch elektrische Kräfte zeitweise auslösende Fallbügel, bei dem erfindungsgemäss der Fallbügel mit Hilfe des Zeigers direkt mechanisch ohne besondere Hilfskontakte Quecksilberschaltröhren zum Auslösen von Signalen oder Einleiten von Schaltvorgängen betätigt.
In der Zeichnung ist als Ausführungsbeispiel gemäss der Erfindung ein Messgerät mit unmittelbarer Betätigung der Quecksilberschaltröhren dargestellt. a ist die Drehspule eines Messgerätes mit Fallbügel d, der durch das Exzenter e und Gestänge f regelmässig auf und ab bewegt wird. b ist der Zeiger des Messgerätes und c ein an diesem sitzendes leichtes Querstück, das bei angehobenem Fallbügel frei unter diesem sich hinweg bewegt. g und 11 sind Quecksilberschaltröhren mit Anschlagstücken gl und hl. Sobald beim Niederbewegen des Fallbügels d das Querstück c des Zeigers b sich zwischen dem Bügel und den Anschlagstücken go, ho der Schaltröhren befindet, wird eine der Quecksilberschaltröhren bedient.
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so geschaltet werden, dass sie sich gegenseitig auslösen oder verriegeln.
Beispielsweise kann der gleiche Strom, der nach erstmaliger Betätigung von Röhre li fiber diese fliesst, mittels Elektromagnet i und Anker k
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so lange geschlossen gehalten bleiben, bis der Zeiger über gl zu stehen kommt und der Bügel d mittels gl und g den Stromkreis von h und i unterbricht.
Durch diese Einrichtung können von dem Messgerät kleine Motoren, Öfen, Heizkörper usw. bzw.
Signalstromkreise zuverlässig gesteuert werden. Die Schaltleistungen sind gegenüber den bisherigen Einrichtungen wesentlich höher bei praktisch unbegrenzter Haltbarkeit.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Elektrisches Messgerät als Kontaktinstrument zum Betätigen von Steuer-oder Signalstrom- kreisen mit mechanisch oder durch elektrische Kräfte zeitweise auslösendem Fallbügel, dadurch gekennzeichnet, dass der Fallbügel mit Hilfe des Zeigers direkt mechanisch ohne besondere Hilfskontakte Quecksilberschaltröhren zum Auslösen von Signalen oder Einleiten von Schaltvorgängen betätigt.