AT125205B - Verfahren zur Verhinderung des Absetzens und Gelatinierens von in flüchtigen organischen Lösungsmitteln gelösten Siccativen. - Google Patents

Verfahren zur Verhinderung des Absetzens und Gelatinierens von in flüchtigen organischen Lösungsmitteln gelösten Siccativen.

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AT125205B
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   <Desc/Clms Page number 1> 
 
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   Auflösungen von Trockenstoffe in Lackbenzin. Benzol, Terpentinöl oder andern flüchtigen Lösungsmitteln pflegen in der Regel nach einiger Zeit des Stehens Ausscheidungen aufzuweisen (abzusetzen"). Die Art und   Weise, wie diese Ausscheidungen   vor sich gehen, oder welche Form sie annehmen, steht im Zusammenhang mit der Natur und Menge des angewandten Lösungsmittels, sie ist aber nach unseren   Beobachtungen   in erster Linie abhängig von der Art und Menge der im Trockenstoff enthaltenen Siccativmetalle und etwa proportional dem   Trocknungsbeschleunigungsvermögen dieser Metalle. Sie   ist deshalb für die einzelnen Naphtenate (die sogenannten Soligene des Handels), Linoleate und Resinate sehr verschieden. Bei 
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 Mangan-, Blei-,   Zink-und Kalziumtrockner.

   Entsprechend   dem hohen Metallgehalt ist bei den   Soligenen die Neigung   zu Ausscheidungen am   stärksten,   sie ist am geringsten bei den Resinaten. insbesondere den geschmolzenen. Bei dem Vorgang des Absetzens oder Gelatinierens der Lösungen verhalten sich die Trockenstoffe in ausgeprägter Weise als Kolloide, wie   überhaupt   
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  Diese Kolloide sind lyophiler Natur, haben also das Bestreben, in Lösungsmitteln zu quellen. Bei Kobaltnaphtenat mit seinem hohen Gehalt an aktivem Siccativmetall erfolgt der Übergang von dem Sol-und den Gelzustand am raschesten und   weitgehendsten.   Es findet hier oft ein Gelatinieren durch die ganze Masse hindurch statt. Diese Ausscheidungen oder Gelatinierungen sind ausserordentlich   unerwünscht,   da sie vom Verbraucher nicht   rückgängig   gemacht werden können. Ist die Gelatinierung einmal erfolgt, so gelingt es dem Verbraucher nur in den seltensten Fällen durch nochmaliges Erwärmen der ausgefallenen Masse mit der übriggebliebenen   Flüssigkeit,   gegebenenfalls unter Zusatz von   verdunstetem   Lösungsmittel, eine   Wiederauflösung   zu erreichen.

   Auch mit frischem   Lösungsmittel   sind die Ausscheidungen meist nicht oder nur vorübergehend in Lösung zu bringen. 



   Es wurde nun gefunden, dass man diesen Übelstand beheben, d. h. das Ausscheiden und Gelatinieren von   Trockenstofflösungen   verhindern kann, wenn man diesen Lösungen als Schutzstoffe verhältnismässig geringe Mengen freier Karbonsäuren der ungesättigten aliphatischen oder der aromatischen Reihe zusetzt. Beispielsweise sind als Schutzstoffe verwendbar : Leinölsäure oder die freien Säuren anderer trocknender oder halbtroeknender Öle wie Perillaölsäure, ferner olefinische Säuren wie Krotonsäure, ferner Benzoesäure und ihre Homologen, sowie substituierte Benzoesäuren wie Aminobenzoesäure, oder Derivate, wie Hippursäure usw. 



   Im Falle der ungesättigten Fettsäuren setzt man diese vorteilhaft in Mengen zu, die in direkten Verhältnis zu dem Trocknungsbesehleunigungsvermögen der Siccativmetalle in der   Trockenstofflösung   stehen. Durch   solche Zusätze wird   die Beständigkeit dieser kolloidalen Lösungen ganz wesentlich erhöht, was sich zunächst in dem Gleichbleiben der Viskosität äussert. 
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 den festen Trockner bezogen : Bei reinen Kobalttrocknern   15-200/o, bei Mangan-und Kobalt-   trocknern 10-15%, bei Kobaltzink und Kobaltbleitrocknern 3-5%, wobei für Naphtenate und Linoleate vorzugsweise die obere, für Resinate zweckmässig die untere Grenze der Zusatzmengen in Frage kommt. 



   Die so hergestellten Siccative können beliebig lange aufbewahrt werden, ohne dass Ausscheidungen oder Gelatinieren erfolgt. Diese   überraschende     Wirkung der freien Fettsäuren.   insbesondere der   Leinölsäure, war in keiner Weise vorauszusehen, um so weniger,   als schon geringe Mengen freier Fettsäuren in mit Ölen angesetzten Firnissen gerade das Absetzen, insbesondere der blei-und zinkhaltigen Trockner, verursachen. 



   Die Verwendung von freier Benzoesäure gewährt   ausserdem   einen besonderen Vorteil dadurch, dass sie ein erhebliches Lösevermögen für die Siceative aufweist, wenn organische flüchtige Lösungsmittel anwesend sind. Durch ihren Zusatz lässt sich nicht nur das Gelatinieren derartiger Lösungen verhindern, sondern es können dadurch umgekehrt auch total eingedickte Siccative teilweise schon bei gewöhnlicher Temperatur wieder in dünnflüssige, völlig homogene Lösungen   zurück verwandelt werden. Auch   gelatinierte Lacke   lassen sich durch Zusätze   von   Benzoesäure wieder   in den   streichfertigen Zustand überführen.   



   Der Zusatz der freien   Karbonsäuren kann bei   der Herstellung der festen Trockenstoffe oder vor dem Auflösen derselben in flüchtigen Lösungsmitteln erfolgen. 

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   Für den in Frage stehenden Zweck genügen bereits geringe Mengen z. B. von Benzoesäure von etwa 1/4 des oben erwähnten Leinölsäurezusatzes,   wodurch   das Gelatinieren verhindert wird. Höhere Zusätze wirken jedoch in keiner Weise schädigend. Durch den Benzoesäurezusatz wird   das Trocknungsbeschleunigungsvermögen   der Siccative noch günstiger beeinfluss, als durch Leinölsäure. Auch die   Viskosität wird dadurch   ganz auffallend verkleinert. Sie verhält sich bei Siccaltiven ohne Zusatz, solchen mit   20%     Leinöfsäurezusatz   bzw. solchen mit 5% Benzoesäurezusatz wie etwa 5 : 2 : 1. 



   Durch das neue Verfahren werden Verluste durch Bildung unverwertbarer Ausscheidungen bzw. Gelatinierungen vermieden. 



   Beispiele :
1. 100 kg festes Kobaltnaphtenat bringt man in einem Kessel bei etwa 140  C allmählich unter Rühren zum Schmelzen. Ist die Schmelze völlig flüssig, so werden unter weiterem lebbaften Rühren 380 leg Lackbenzin in dünnem Strahl zugesetzt. Hierauf lässt man 20 kg   Snjaölsäure zufnessen   und rührt noch solange, bis eine völlig einheitliche Lösung entstanden isL Soll die   Entzündbarkeit   dieser Lösung behoben werden, so wird zweckmässig 1/4 des Lackbenzins oder mehr durch Tetrachlorkohlenstoff oder andere Halogenkohlenwasserstoffe ersetzt. 



   2. 100 kg festes leinölsaures Mangan werden in möglichst kleinen Stücken allmählich unter gutem Rühren in 385 ly Terpentinöl, das vorher auf 140--1500 C erhitzt wurde, eingetragen und das Rühren solange fortgesetzt, bis der feste Trockner völlig in Lösung gegangen ist. Nabh Abkühlen wird etwa verflüchtigtes Terpentinöl ersetzt und zur Verhinderung des Gelatinierens noch 15 kg Erlnussölsäure eingerührt. 



   3.100   kg   festes harzsaures Kobaltblei werden kalt oder bei mässiger Temperatur in 400   Z'y   eines gebrächlichen flüchtigen Lösungsmittels gelöst, worauf 3 kg Leinölsärue eingerührt werden. 



   4. 75 kg Zinknaphtenat und   25 leinölsaures   Kobalt werden in einem gut verschliess-   l'aren   Gefäss mit   : 275 leg des im   Handel unter der Bezeichnung L 30 bekannten Lösungsmittels, ferner mit   120 Zg   Benzol und   5/'y Perillaölsäure   übergossen und bei gewöhnlicher Temperatur von Zeit zu Zeit gerührt oder geschüttelt, bis die Trockner vollständig in Lösung gegangen sind, was nach etwa 4 Stunden erreicht ist. Die erhaltene Lösung ist unbegrenzt haltbar und zeigt keinerlei Neigung zum Gelatinieren. 
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 Entwässern bei zirka 130  C etwa 400 kg Lackbenzin oder ein anderes flüchtiges Lösungsmittel unter Rühren in dünnem Strahl zufliessen.

   Ist die Temperatur unter 1000 C gesunken, so setzt man nach und nach 6   leg   Benzoesäure zu. und rührt noch so lange, bis die Lösung völlig einheitlich ist. 



   6. 100 leg leinölsaures Mangan werden erhitzt bis eine einheitliche Schmelze entslanden ist. Hierauf führt man wie bei Beispiel 1 400 leg Sangajohl unter gleichzeitigem Zusatz von 5 kg o-Aminobenzocsäure ein. 



   7.100   Z-   harzsaures Kohaltzink werden durch gelindes Erwärmen in 400 kg Terpentinöl gelöst und hierauf 3 ky Phtalsäure zugesetzt. 



   8. Zu 100 kg naphtensaurem Kobaltmangan (fest) werden in zerkleinertem Zustand in einem gut verschliessbaren Gefäss 3   Z ! g Benzaldehyd   und 3 kg Hippursäure zugegeben, hierauf wird die Mischung mit   900jug   des im Handel unter dem Namen Mittel L 30"bekannten Lösungsmittels übergossen und bei   gewöhnicher   Temperatur geschüttelt oder gut gerührt, bis der feste Trockner völlig in Lösung gegangen ist, was in etwa 3 bis 4 Stunden mühelos erreicht werden kann, da die gelatinierungsverhindernden Mittel gemäss der Erfindung zugleich auch die Eigentümlichkeit haben, auflsssungsfördernd zu wirken. 



   Bei obigen Beispielen ist das gebräuchlichste   Lösungsmittelverhältnis     1 : 4 Cd. l1.   



  20% Trockenstoffgehalt) gewählt, man kann die Lösungen aber auch in verdünnterer oder konzentrierter Form herstellen, ohne ein Absetzen oder Gelatinieren befürchten zu müssen.

Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRUCH : Verfahren zur Verhinderung des Absetzens und Gelatinierens von in flüchtigen organischen Lösungsmitteln gelösten Siccativen, dadurch gekennzeichnet, dass diesen Lösungen als Schutzstoffe olefinische oder aromatische Karbonsäuren, wie freie Fettsäuren trocknender oder halbtrocknender Öle, insbesondere Leinölsäure oder Krotonsäure, oder Benzoesäure, einschliesslich deren Homologen und Substitutionsprodukten zugesetzt werden.
AT125205D 1931-01-10 1931-01-10 Verfahren zur Verhinderung des Absetzens und Gelatinierens von in flüchtigen organischen Lösungsmitteln gelösten Siccativen. AT125205B (de)

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