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Fernkabelanlage.
Für die Fortentwicklung des Fernspreehweitverkehrs ergeben sich aus der Verstärkertechnik zwei wesentliche Aufgaben : Streckung der Verstärkerfelder und Erhöhung der Grenzfrequenz der Kabel.
Im Falle einer Vergrösserung des Verstärkerabstandes wird trotz gleichbleibender Anzahl hintereinanderliegender Verstärkerpunkte die Reichweite der Gesamtanlage erhöht. Im Falle einer Erhöhung der Grenzfrequenz lässt sich bei gleichbleibender spezifischer Dämpfung die Anzahl der Verstärkerpunkte und somit die Reichweite der Leitung ohne technische Schwierigkeiten vermehren. Die Zahl der in eine Doppelleitung einschaltbaren Zweidrahtverstärker ist aber bekanntlich dadurch begrenzt, dass an jedem Verstärkerpunkt eine Nachbildung der Leitung erforderlich ist und diese mit Rücksicht auf die Schwankungen des Leitungswiderstandes in Abhängigkeit von der Frequenz nur bis zu einem gewissen Grade getreu erfolgen kann.
Die Erhöhung der Grenzfrequenz bedingt nun eine Herabsetzung der Schwankungen des Leitungswiderstandes und erlaubt so eine bessere Nachbildbarkeit. Beide Wege, die Streckung der Verstärkerfelder und die Erhöhung der Grenzfrequenz, geben also die Möglichkeit, die Reichweite langer Linien zu erhöhen.
Gleichbedeutend mit einer vergrösserten Reichweite ist bei gegebener Länge der Sprechverbindung eine Minderung der für eine Fernkabelanlage aufzuwendenden Kosten. Dies ergibt sich daraus, dass nach vorliegender Erfindung eine Herabsetzung der Leitungsdämpfung zur Erhöhung der Reichweite ohne die dazu bisher erforderliche Vergrösserung des Kupferquerschnittes erreicht wird.
Mit den heute zur Anwendung kommenden Mitteln der Kabel- und Verstärkertechnik sind hinsichtlich obiger Aufgaben wesentliche Fortschritte nicht mehr zu erreichen. Erfindungsgemäss wird dies ermöglicht durch Anwendung eines Kabelaufbaues, bei welchem die Leiter so angeordnet sind, dass das Verhältnis der Phantomkapazität zur Stammkapazität kleiner als 1'8 ist. Dies kann beispielsweise erreicht werden durch die Verwendung eines an sich bekannten Kabelaufbaues, dessen Bedeutung für die vorliegenden beiden Aufgaben jedoch nicht erkannt und der infolgedessen bisher auch in obigem Sinne weder vorgeschlagen noch verwendet wurde.
Dieser Aufbau ist dadurch gekennzeichnet, dass je zwei Adern des Kabels miteinander verdrallt und je vier solcher Adernpaare zu sogenannten"Doppelsternen"verseilt sind, wobei dann je zwei im Stern gegenüberliegende Paare zu Phantomkreisen zusammengeschaltet sind. Auch können die so gebildeten Phantomkreise des Doppelsternes zu Phantomkreisen zweiter Ordnung zusammengesehaltet werden.
Die Abbildung zeigt im Querschnitt ein Kabel, das aus derartigen Doppelsternen aufgebaut ist, von denen jeder aus vier Paaren a, b, c, cl gebildet wird. Mit dieser Verseilart gelingt es, das Verhältnis von Phantom-zur Stammkapazität auf Werte unter 1'2 herabzudrücken und damit die obgenannten Vorteile zu erreichen, wie folgende Überlegung zeigt :
Durch die erreichte Verminderung der Phantomkapazitäten ist es bei einem nach Pupin mit Spulen belasteten Kabel durch Wahl der Selbstinduktionsund Widerstandswerte der in die Phantom- und Stammkreise eingeschalteten Pupinspulen möglich, beispielsweise den Phantomkreisen bei gleicher Dämpfung, wie sie die Stammleitungen besitzen, etwa die doppelte Grenzfrequenz und damit eine erheblich verbesserte Naehbildbarkeit, oder bei der gleichen Grenzfrequenz, wie sie die Stammleitungen haben, die halbe spezifische Dämpfung und damit den doppelten Verstärkerabstand zu geben,
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und Verzerrung werden dann zwar erheblich grösser, die Leitungen können aber, da die Verstärker nun voll ausnutzbar sind, trotzdem noch vollkommen entdämpft und entzerrt werden.
Werden bei der erfindungsgemässen Fernkabelanlage die einzelnen Kabelleiter nach Krarup gleichförmig induktiv belastet, so liegen durch Wahl der rmspinnung der Einzeladern die in den Stammkreisen und Phantomkreisen wirksamen Selbstinduktionen bereits fest. Die Dämpfung der Phantomkreise ist jedoch, unabhängig von der Selbstinduktion der Einzeladern, in jedem Falle geringer als die Dämpfung der Stammkreise. Das Verhältnis der Phantomkreisdämpfung zur Stammkreisdämpfung beträgt dabei etwa 0'7.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Fernkabelanlage, gekennzeichnet durch die Anwendung von gleichförmiger oder punktweiser induktiver Belastung und Verstärkern in Verbindung mit einem Kabelaufbau, bei dem je zwei Einzeladern zu einer Doppelader und je vier solcher Doppeladern zu einem Achter (Doppelstern) verseilt sind und bei dem die einzelnen Aderpaare die Stammkreise und je zwei diagonal gegenüberliegende Doppeladern des Achters die Phantomkreise bilden, so dass das Verhältnis der Kapazität der Phantomkreise zur Kapazität ihrer Stammkreise kleiner als 1'2 ist.
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