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Verfahren zum Trocknen nnd Läutern von Fellen.
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Trocknen und Läutern von Fellen, welches im Gegensatz zu der bisher Üblichen Arbeitsweise weniger Zeit und einen geringeren Arbeitsaufwand beansprucht, und in bezug auf die Wirkungsweise bessere Eigenschaften der Felle hervorbringt.
Während das Trocknen der Felle bisher für sieh allein in grossen Troekenräumen vorgenommen wird, wo die Felle, auf Stangen oder Gerüsten aufgehängt, dem freien Luftdurchzuge ausgesetzt werden, erfolgt das Läutern in eigens hiefür hergestellten Läutertrommeln unter Zuhilfenahme der verschiedensten Läutermittel im besonderen Arbeitsgange,
Zur Abwicklung der beiden Arbeitsgänge werden nun viel Zeit, Arbeiter und grosse Räume beansprueht. Dabei vollzieht sich der Trockenprozess höchst ungleichmässig wegen der ungenügenden Luftverteilung, so dass ein öfteres Kontrollieren und Umhängen der Felle im Troekenraume notwendig ist.
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beschäftigten Arbeiter schädlich.
Das Aussehen der so behandelten Felle und das Verhalten der Haare stehen den Eigenschaften der Felle lebender Tiere noch erheblich nach.
Die Krustenbildung aus Farbresten, das Zusammenkleben einzelner Haare und das Verhornen des Leders (Haarboden) sind bekannte, häufig auftretende Mängel.
Andere Verfahren, nach denen z. B. Häute in erhitzten Trommeln behandelt werden, sei es unter Anwendung von Unterdruck oder durchziehender Luft, oder von beiden zugleich, sind zu Zwecken der Ledererzeugung vorgeschlagen worden. Sie sind aber zum Trocknen und Läutern von Fellen, insbesondere auf dem Gebiete der Fellveredlung, nicht verwendbar.
Die erwähnten Nachteile und Übelstände werden durch die angemeldete Erfindung beseitigt.
Das Wesen der Erfindung besteht darin, dass die Felle in einer beheizbaren Drehtrommel unter Beigabe von Läuterungsmitteln gleichzeitig getrocknet und geläutert werden.
Zur Ausübung des Verfahrens dient eine luftdicht abschliessbare, von aussen beheizte und an eine Absaugvorrichtung angeschlossene Drehtrommel, deren Luftzuführungsrohr mit einem Luftregler verbunden ist und freien Endes in den Bereich der äusseren Heizquelle der Trommel mündet. Das Trommelinnere ist gegen die Ein-und Absaugöffnung hin durch Filter getrennt.
An Hand dieser Drehtrommel lässt sich eine sachgemässe Abstimmung der Läuter-und Trocken- zeiten der verschiedenen Fellarten erzielen. Der jeweils in Frage kommende innere Druck der Trommel regelt diese Verhältnisse.
Die nach dem angemeldeten Verfahren in nahezu ein Achtel der bisherigen Zeit getrockneten und geläuterten Felle zeigen aber auch eine erhebliche Qualitätssteigerung gegenüber den früheren Ergebnissen. So ist das Leder der Felle viel weicher und zugiger (Haarboden) als bisher. Der Glanz und das natürliche Spiel des Haares treten in erhöhtem Masse hervor.
Im Interesse der gewerblichen Hygiene ist es fortschrittlich, dass die Berufskrankheiten, die durch Einatmen der in den bisherigen Trockenböden sich ansammelnden, mit Säure- und farbstoffhaltigen Dünsten geschwängerten Luft entstehen, vermieden werden.
Erfindungsgemäss werden die nassen Felle mit den üblichen Läutermitteln in die Drehtrommel gebracht und letztere nach Art der bekannten Läutertrommeln in langsame Umdrehungen versetzt, so dass die Felle ständig aufgeschüttelt werden. Nach Inbetriebsetzen des Luftsaugers und Betätigung des Luftzuführungsreglers kann der in der Trommel herrschende Luftdruck vom atmosphärischen Druck
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bis zum hohen Unterdruck zweckentsprechend eingestellt werden unter Erhaltung des stetig hindurchgesaugten Luftstromes. Durch den Warmluftstrom wird die hygroskopische und läuternde Wirkung der Läutermittel längstens erhalten, weil eine Sättigung mit Feuchtigkeit u. dgl. fast verhindert wird. Daher rührt auch die geringe Zeitdauer der zu einem Arbeitsgange vereinigten beiden Prozesse.
Während der Filter am Lufteinlass eine rasche Ausbreitung des eindringenden Warmluftstromes über das Trommelinnere bewirkt, sorgt der gegenüberliegende für eine weiche, gleichmässige Absaugung aus der Trommel unter Zurückhaltung des Läutermaterials.
Auf der Zeichnung ist eine zur Ausübung des Verfahrens geeignete Drehtrommel beispielsweise dargestellt, u. zw. zeigt Fig. 1 einen Längsschnitt, Fig. 2 einen Querschnitt.
Die einen Hohlraum a einschliessende Trommel besitzt vorteilhaft einen aus Eisenblech hergestellten
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zuführungsleitungkangeschlossen.
Eine Riemenscheibe 1, Zahnrad od. dgl., kann an geeigneter Stelle eines der Zapfen e, t, etwa wie punktiert angedeutet, zwecks Antriebes vorgesehen werden.
Unter der Trommel oder an sonst geeigneter Stelle derselben ist eine Heizvorrichtung 111 ange- ordnet, welche auch das Luftzuführungsrohr k bei n beheizt.
Zum Einbringen der Felle in die Trommel besitzt diese eine luftdicht verschliessbare Öffnung 0 (Fig. 2).
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vorgesehen, welche beim Umlaufen der Trommel die an tiefster Stelle derselben befindlichen Felle ein Stück mit nach oben nehmen und dann zurüekfallen lassen. Dadurch befinden sich die Felle in ständiger Bewegung, werden aufgeschüttelt und samt der eingebrachten Läutermittel gleichmässig von der die Trommel durchziehenden warmen Luft bestriehen. Um dabei zu verhüten, dass Reinigungsmittel in den Luftabzug i gelangen, ist vor demselben ein Filter q angebracht. Ein gleiches Filter befindet sieh am Lufteintritt.
Die im Rohr A-zugeführte Warmluft ist durch einen Hahn 'unter Beobachtung eines Manometers s regulierbar.