DE620103C - Verfahren und Vorrichtung zum Kneten oder Durcharbeiten von Rohgummi und seinen Mischungen - Google Patents

Description

• Verfahren und Vorrichtung zum Kneten oder Durcharbeiten von Rohgummi und seinen Mischungen Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Kneten oder Durcharbeiten von Rohgummi und seinen Mischungen in einem geschlossenen Kreisprozeß mit Hilfe zylindrischer Knetwalzen unter Zuhilfenahme einer oberhalb des Walzenmundes angeordneten Umlenkwalze. Derartige Verfahren sind an sich bereits bekannt. Bei diesen bekannten Verfahren wird die Kautschukmischung oder das Rohkautschukfell den Knetwalzen unmittelbar zugeführt, um von diesen erfaßt und durchgeknetet zu werden. Das Kautschukfell wird alsdann über eine oberhalb der Knetwalzen befindliche Umlenkwalze dem Walzenmund zwecks weiteren Durchknetens zugeführt. Hierbei. sammelt sich das Kautschukfell unmittelbar im Walzenmund an und wird von den umlaufenden Walzen erfaßt und zum Teil selbst in Umdrehung versetzt. Dies hat zur Folge, daß die sich ansammelnde Kautschukmasse eine gewisse Zusammenballung erfährt, wodurch die Gleichförmigkeit der Durchknetung beeinträchtigt oder ein häufiges Durchkneten notwendig wird.
• Dieser Nachteil soll nun erfindungsgemäß dadurch beseitigt werden, daß das die Knetwalzen verlassende Kautschukfell vor dem Wiedereinführen zwischen die Knetwalzen auf seitlich oberhalb der Knetwalzen angeordneten Sammelplatten angehäuft wird, um dann von den sich drehenden Knetwalzen nach und nach erfaßt und von neuem durchgeknetet zu werden.
• Dadurch, daß sich das Kautschukfell auf den fest angeordneten Sammelplatten ansammelt, wird ein Zusammenballen der Kautschukmischung im Walzenmund vermieden, so daß das auf dem Sammelplatten. angesammelte Kautschukfell fortlaufend und gleichmäßig zwischen die Knetwalzen fällt und von diesen sofort erfaßt und durchgeknetet wird. Auf diese Weise soll das gleichmäßige und gleichförmige Durchkneten eine wesentliche Erleichterung und Beschleunigung erfahren. _ Gemäß einer weiteren. Ausgestaltung des Erfindungsgedankens wird das gleichförmige Durchkneten oder die Gleichförmigkeit der Kautschukmasse noch dadurch gefördert, daß das Kautschukfell bei seiner Anhäufung auf den Sammelplatten mit Hilfe einer in der Textilindustrie an sich bekannten Faltenl:egevorrichtung in regelmäßige Falten übereinandergelegt wird. Hierdurch wird die Kautschukmasse gleichmäßig auf den Sammelplatten verteilt und kann dann durch den zwischen den Sammelplatten befindlichen-Schlitz allmählich hindurchgleiten, während das Kautschul-.fell bei einer nicht in Falten erfolgenden Ansammlung im wesentlichen über dem zwischen den Sammelplatten befindlichen. Schlitz angehäuft wird und eine gewisse Ballung erfährt. ..
• Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise veranschaulicht, und zwar zeigen Fig: i in schematischer Darstellung eine Kneteinrichtung im. Aufriß; Fig.2 die @netehirchtung schematisch in Ansicht von der Seite.
• Beim Ausführungsbeispiel sind mit i die Rahmenteile bezeichnet; .die in üblicher Weise die Knetwalzen .2 tragen, deren Antrieb in an sich bekannter Weise erfolgen kann. Unmittelbar über den Knetwalzen 2 sind zwei rechenartige Sammelplatten 6 für das Kautschukfiell angeordnet, das durch eine öflnung zwischen den Flächen hindurrhfirift. Die Sammelplatten 6 sind auf Tragarmen 5 schwenkbar angeordnet; so daß sie vom Walzenmund entfernt werden können.
• Das die Knetwalzen 2 verlassende Kautschukfell wird über die Leitwalze 3 und. de ebenfalls übliche Umlenkwalze q. geführt, die von den Armen 7 und 8 getragen werden. Die Walzen werden durch einen Antrieb in Umdrehung versetzt, und zwar derart, daß ihre Umfangsgeschwindigkeit gleich der linearen Geschwindigkeit des die Knetwahren 2 verlassenden Kautschukfelles ist; vielfach genügt es auch, wenn eine dieser Walzen angetrieben wird.
• Die Wirkungsweise . der vorstehend beschriebenen Einrichtung ist die folgende: Die Sammelplatten 6 werden zunächst mit Hilfe der auf den Armen 5 angeordnet Scharniere derart ausgeschwenkt, daß die Knetwalzen 2 vollkommen freiliegen. Hierauf' werden die Knetwalzen in Umdrehung versetzt und mit einer bestimmten Menge von Rohkautschuk gespeist. Die Knetwalzen 2 sind zunächst vorteilhaft so weit voneinander entfernt, daß der Kautschuk nach dem Durchlaufen der Knetwalzen die Gestalteines Felles von mehteren Zentimetern Dicke hat. Alsdann werden die Sammelplatten 6 in ihre Arbeitslage zurückgeschwenkt; die Knetwalzen 2 werden einander so weit genähert, daß zwischen ihnen nur ein Raum von einigen. Millimetern verbleibt. Infolgedessen verlängert sich das durch die Knetwalzen laufende Kautschulgell beträchtlich. Wird das Kautschukfell nun über die Walzen 3 und 4 den Knetwalzen 2 wieder zugeführt, so lagert es sich auf den Sammelplatten 6 ab, um dann von den Knetwalzen 2 nach und nach wieder ergriffen und abermals durchgeknetet zu werden. Die Sammelplatten 6 können beliebig gestaltet sein und beispielsweise -die Form von Schaufeln, zylindrischen oder konischen Rollen,: die Gestalt von Kämmen oder Brettern haben. oder auch lögelförmig oder als gezahnte Leisten, Gitter, Haken o. dgl. ausgebildet sein. Die Sammelplatten 6 können auch abnehmbar angeordnet sein und quer, anstatt parallel zu .den Knetwalzen verlaufen. Die Ansammlung .des Kautschukfelles auf den Sammelplatten 6 erfolgt vorteilhaft derart, daß das Kautschukfell in regelmäßigen Falten übereinandergelegt wird Das. Faltenlegen selbst kann durch eine in der Textilindustrie übliche Faltenlegevorrichtung erfolgen, die im wesentlichen aus einem hin und her schwingenden 'Arm besteht, der mit einer Führung für den in Falten zu legenden Stoff versehen ist. Schließlich können mehrere Knetwalzenpaare in der Weise verwendetwerden, daß das das erste Knetwalzenpaar verlassende Kautschukfell, wie an sich bekannt, nacheinander anderen Knetwalzenpaaren zugeführt wird.

Claims (3)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Kneten oder Durcharbeiten - von Rohgummi und seinen Misclhungen in einem geschlossenen Kreislprozeß: mittels zylindrischer Knetwalzen unter Zuhilfenahme einer oberhalb des Walzenmundes angeordneten Umlenkwalze, dadurch gekennzeichnet, daß das die Knetwalzen. (2) verlassende Kautschukfell- vor .dem -Wiedereinführen. zwischen die Knetwalzen auf seitlich oberhalb der Knetwalzen (2) angeordneten Sammelplatten (6) angehäuft wird, um dann von den sich drehenden Knetwalzen (2) nach und nach erfaßt und von neuem durchgeknetet zu werden.
2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch .gekennzeichnet, ,daß die Anhäufung des Kautschukfelles in der Weise erfolgt, daß das Kautschukfell mit Hilfe einer an sich bekannten Faltenlegevorrichtung für regelmäßigen Falten übereinandergelegt wird.
3. 3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch i und 2, dadurch .gekennzeichnet, daß oberhalb der Knetwalzen und seitlich des Walzenmundes vom Walzenmund entfernbare Sammelplatten (6) vorgesehen sind und seitlich ,der Ebene, die durch den Walzenmund und die über diesem in an sich bekannter Weise angeordnete Umlenkwalze (q,) verläuft, eine Leitrolle (3) am Walzwerkrahmen (i) befestigt ist.