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Gehäuse für Wirbel-, Schlag-oder Schleudermülen.
Den Gegenstand der Erfindung bildet ein Mühlengehäuse, insbesondere für schnellaufende Mühlen, wie Wirbelmühlen, Schlagmühlen u. dgl. Der Fortschritt der durch das neue Gehäuse erreicht wird, besteht darin, dass einerseits die Innenwand aus hartem oder widerstandsfähigem Material, z. B. Manganstahl, Hartguss od. dgl. besteht und dass anderseits ein intensiver Wärmeaustausch durch diese Wand nach aussen, an die umgebende Luft oder an eine Kühl-oder eine Heizflüssigkeit gewährleistet wird.
Es ist schon bekannt. bei Mühlen das Gehäuse auf der Innenseite mit einer Auskleidung aus harten oder schwer angreifbaren Stoffen zu versehen. Man hat also die eigentliche Gehäusewand und die Auskleidung zu unterscheiden. Es ist nun praktisch unmöglich, wenn man nicht besondere Aufwendungen machen will, beide Teile so zusammen zu passen, dass sie sich auf der ganzen Oberfläche innig berühren und Luftspalten zwischen ihnen vermieden werden. Dadurch wird aber die Wärmeübertragung von der Innenseite des Mühlengehäuses nach der Aussenseite stark gehemmt, so dass selbst Wasserkühleinrichtungen an der Aussenseite des Gehäuses nur eine sehr mässige Einwirkung auf die innere Gehäusewand hervorbringen können.
Die doppelte Wand macht aber die Mühle unnötig schwer und teuer.
Bei dem neuen Gehäuse erfolgt der Aufbau in der Weise, dass die Formstücke, welche die widerstandsfähige Innenauskleidnng der Mühle bilden, an ihrer äusseren Oberfläche unmittelbar mit dem umgebenden Mittel, Luft, Wasser od. dgl., in Berührung stehen. Der Wärmefluss geht daher nur durch die Wandstärke dieses Mantels. Luftspalten, welche die Wärmeübertragung stören, entfallen vollständig. Beabsichtigt man eine besonders intensive Wärmeübertragung, dann bildet man zwischen den Formstücken und der äusseren Gehäusewand Hohlräume und lässt durch diese Wasser oder andere Flüssigkeiten kreisen.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, dass es gelingt, das Gehäuse vollkommen staub-, sogar wasser-und gasdicht zu machen, ohne dass ein genaues Zusammenpassen der harten oder schwer angreifbaren Formstücke der Gehäusewand erforderlich ist. Die Notwendigkeit eines solchen würde die Mühle unbezahlbar oder bei grösseren Abmessungen überhaupt unausführbar machen.
Die nächstliegende Massnahme zur Verhinderung von Undichtheiten ist die Herstellung der Gehäusewand aus möglichst wenig Teilen. Die Erfindung geht aber von diesem Grundsatz ab.
Besteht die innere Miihlenwand aus wenigen Teilen, dann bekommen die einzelnen Stücke
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Betracht kommenden Manganstahlguss oder Hartguss nur schwer oder überhaupt nicht herstellen lassen.
Nach der Erfindung wird deshalb die innere Gehäusewand aus einer grösseren Zahl einfacher Formstücke zusammengesetzt. Der Zusammenhalt der einzelnen Formstücke wird durch einen Rahmen oder ein Gehäuse aus einem Werkstoff, der sich billig bearbeiten lässt, also aus Gusseisen, Schmiedeeisen, Rotguss od. dgl. bewirkt. Dieser Rahmen erhält eine Anzahl von Feldern, die der Grosse der Formstücke, welche die Gehäusewand bilden, entsprechen. Jedes einzelne Formstück wird an dem Rahmen abgedichtet. Die Formstücke in der Gesamtheit ergeben daher eine dichte Hülle. Ihre gegenseitige Abdichtung erfolgt auf dem Umwege über den Rahmen. An den Stossfugen sind die einzelnen Formstücke überlappt.
Dadurch wird ein genaues Zusammen-
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passen entbehrlich, gleichzeitig aber der Durchtritt von Mahlgut nach dem weicheren Rahmenmaterial vermieden.
Mehrere der so gebildeten Rahmen werden mittels an ihnen angeordneter Flanschen oder anderer Einrichtungen dicht zusammengeschraubt. Man erhält so ein Gehäuse. das auf der Innenseite vollkommen mit einer widerstandsfähigen. Wand versehen ist. Soll das Mühlengehäuse einen Heiz-oder Kühlmantel erhalten, dann werden die Rahmen an der Aussenseite geschlossen ausgeführt, so dass sich zwischen ihnen und der'innenwand des Gehäuses ein Hohlraum bildet. durch den Luft, Wasser oder andere Flüssigkeiten geschickt werden können, ohne dass diese in das Innere des Mühlengehäuses eindringen.
Durch die Herstellung der inneren Wand des Gehäuses aus einzelnen Formstficken können diese formgerecht und spannungsfrei in dichtem gleichmässigem Guss hergestellt werden und kann man gleichwohl die Auskleidung von Gehäusen mit verhältnismässig komplizierten Formen daraus vornehmen. Gleichzeitig wird aber auch noch der Vorteil erzielt, dass bei ungleicher Abnutzung der Formstücke einzelne von ihnen ausgewechselt werden können.
Die Zeichnung veranschaulicht das Gehäuse in beispielsweiser Ausführung. Fig. 1 zeigt einen Längsschnitt und Fig. 2 einen senkrechten Querschnitt.
Das Ausführungsbeispiel ist für eine Mühle mit Wasserkühlung gedacht, daher sind d) e zur Aufnahme der inneren Wand dienenden Rahmen nach der Aussenseite geschlossen. Es sind hier drei Rahmen 1, 2 und 3 vorgesehen, von denen der Rahmen 1 zur Bildung des Mittel- stückes der Mühle, die Rahmen 2, 3 zur Bildung der Deckel dienen. Der Rahmen 1 ist in fünf Felder geteilt und wird dementsprechend durch fünf Hartgussplatten-, 5. 6. 7 und nach innen abgedeckt.
Zur Befestigung werden die Formstücke 4--8 durch Schraubenverbindungen von der Innenseite des Gehäuses unter Zwischenschaltung einer Dichtung nach aussen gegen den Rahmen 1 gepresst. Die Platte 4 hat zu diesem Zweck eine angegossene Rippe 9, die durch eine am unteren Ende gegabelte Schraube 10 umfasst und durch einen durchgesteckten Bolzen 11 mit ihr verbunden ist. Die Schraube 10 ist durch die Wand 13 des Rahmens 1 durchgeführt und wird von aussen durch eine gleichzeitig die Abdichtung bewirkende Mutter 12 angezogen.
Dadurch wird die Platte 4 von innen gegen entsprechend geformte umlaufende, am Rahmen 1 angeordnete Leisten 14 gedrückt. Eine zwischengelegt Dichtungsschnur 15 besorgt die Abdichtung. Zweckmässig wird in die Leiste 14 eine Nut eingefrässt, die zur Aufnahme der Dichtungsschnur dient und diese festhält, so dass eine bequeme Montage ermöglicht wird. Für die Dichtungsschnur kann man gewöhnliche, im Handel befindliche Dichtungsmaterialien benutzen ; mit Vorteil verwendet man eine Gummischnur, da diese grosse Ungenauigkeiten zwischen der Platte 4 und der Leiste 14 ausgleichen kann und man auf diese Weise nicht oder nur sehr roh bearbeitete Gussstücke verwenden kann. Die Verwendung der Gummischnur ist im vorliegenden Falle ohne Bedenken zuzulassen, weil das Kühlwasser unmittelbar bis an dieselbe herangelangt.
In Fig. 1 ist die Platte 5 fortgelassen. Man erkennt daher die Anordnung der zu ihrer Aufnahme dienenden umlaufenden Leiste 16 und der eingefrässten Nut für die Dichtungsschnur. Die Befestigung der übrigen, die innere Gehäusewand bildenden Platten geschieht in entsprechender Weise.
Die Formstücke 6, 7 bilden zusammen im Querschnitt einen Halbkreis. Durch die Zerlegung in zwei Teile ist es möglich, jeden Teil für sich leicht an dem Rahmen 1 abzudichten, auch wenn die Teile 6, 7 nicht genau passen. Würden die Teile 6, 7 ein einziges Stück bilden, dann würde die Abdichtung an den nach oben gerichteten Rändern Schwierigkeiten bereiten, weil dann kein senkrecht auf die Dichtung ausgeübter Druck vorhanden ist. Gerade durch die Unterteilung der inneren Gehäusewand in eine grössere Zahl von Einzelteilen gelingt es also, eine leichte und sichere Dichtung zu erreichen. Die einzelnen Platten 4 bis 8 sind. wie ersichtlich, an den Stosskanten stufenförmig überlappt, so dass auch dort keine Mahlgutteile durchtreten können, welche zu einer Beschädigung des Rahmens 1 führen würden.
Die Anordnung der inneren Gehäusewand in den Rahmen 2 und 3 erfolgt in entsprechender Weise.
Man kann an einzelnen Teilen des Rahmens auch auf Anordnung eines Wasserkühlraumes verzichten. So ist z. B. die Platte 18, die vor der Ein-oder Ausblaseöffnung 17 des Rahmens 3 angeordnet ist, ohne Wasserkühlraum angebracht. Die Befestigung der Platte am Rahmen kann auch in verschiedenen Formen erfolgen, so ist z. B. die Platte 19 mit einer Warze versehen, in welche beim Giessen ein Stück weiches Eisen 20 eingelegt ist. In dieses ist ein Gewinde geschnitten und der Bolzen 21 von aussen eingeschraubt.
Aus den Figuren ist ersichtlich, dass die innere Gehäusewand, welche (Fig. 2) aus den Teilen 4 bis S gebildet wird, auf der Innenseite unmittelbar mit dem Mühleninhalt in Berührung kommt, auf der Aussenseite aber in unmittelbare Berührung mit dem Kühlwasser stellt. Man kann in Fällen, in denen dies erwünscht ist, statt der Kühlung auch eine Beheizung der Gehäusewand vornehmen.
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Man kann aber die Rahmen 1 bis 3 auch so ausführen. dass die nach aussen geschlossene Wand fehlt, z. B. so, wie die Befestigung der Platte 8 in Fig. 2. Es bedarf nur eines Steges 22, der als Widerleger für den Schraubenbolzen 23 dient. Die Platte 8 kann bei dieser Anordnung ihre Wärme unmittelbar nach aussen ausstrahlen. Führt man das Gehäuse durchgehend in dieser Weise aus, dann erhält man eine recht erhebliche Abkühlung und kann in vielen Fällen auf eine Wasserkühlung verzichten.
Die Rahmen 1, 2 und 3 sind mit den an ihnen angeordneten Flanschen 24, 25 zusammengeschraubt. Auch bei ungenauer Ausführung der die Innenwand bildenden Hartgussplatte erhält man auf diese Weise eine zuverlässige und leicht durchzuführende Abdichtung des ganzen Gehäuses.
Die Befestigung der die innere Gehäusewand bildenden Platten kann in verschiedener Art erfolgen. Wesentlich ist. dass die Platten von innen dicht gegen den Rahmen gezogen werden. Denn dadurch erfolgt einerseits die Abdichtung der einzelnen Felder, anderseits wird aber auch dadurch der Schutz des Rahmens gegen Abnutzung gewährleistet, ohne dass die einzelnen Formstücke gegeneinander abgedichtet zu sein brauchen.
Besonders vorteilhaft ist die Verwendung des neuen Gehäuses bei Mühlen, die zum Vermahlen von Metall dienen, weil bei vielen von diesen der Mahlgang durch intensivere Kühlhaltung des Gehäuses günstig beeinflusst wird. Auch in solchen Fällen, in denen besondere Werkstoffe für die innere Auskleidung des Gehäuses, z. B. zwecks Verhütung der Verunreinigung des Mahlgutes, Verwendung finden. leistet die Erfindung schätzbare Dienste.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Gehäuse für Wirbel-, Schlag- oder Schleudermühlen, deren Innenwand mit sich an den Stossfugen überlappenden, aus einem widerstandsfähigen Werkstoff bestehenden Formstücken verkleidet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Formstücke an einem gemeinsamen Rahmen oder Gehäuse, gegebenenfalls unter Bildung eines Hohlraumes zwischen Formstück und Gehäuse- wand befestigt und an der Stossfuge gegen den Rahmen bzw. Gehäuse abgedichtet sind.