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Filterdiaphragma ffir elektrolytisehe Zweeke.
Um Filterdiaphragmen einen bestimmten Durehlässigkeitsgrad zu geben, hat man bisher im wesentlichen zwei verschiedene Wege beschritten.
Der eine Weg besteht darin, dass man die Zwischenräume eines starren Gerippes, z. B. eines fein- maschigen Metalldrahtnetzes, teilweise mit einer Füllmasse, beispielsweise einer Zementmischung, aus- i zufüllen suchte oder durch Erhärten einer Mischung von Zement und geringen Mengen eines porös machenden Stoffes, z. B. Bimssteinpulver, eine massive Diaphragmaplatte herstellte. Diaphragmen dieser Art sind zwar gegen mechanische und gegebenenfalls auch chemische Beanspruchung sehr wider- standsfähig. Sie werden aber in der Praxis trotzdem wenig angewendet, weil sie im allgemeinen einen verhältnismässig hohen elektrischen Widerstand aufweisen und somit einen hohen Aufwand von Stromenergie erforderlich machen.
Man hat daher versucht, diesen Nachteil dadurch zu vermeiden, dass man als Grundstoff für das Diaphragma einen Stoff faseriger Struktur, z. B. Asbesttuch, wählte und ein geeignetes Füllmaterial entweder lose darüber schichtet oder durch Anwendung von Druck, Temperaturerhöhung od. dgl. die
Schicht des Füllmaterials mit dem Grundstoff oberflächlich zu verbinden suchte. Diaphragmen dieser
Art besitzen zwar den Vorteil eines geringen elektrischen Widerstandes und eines hohen Diffusions- widerstandes. Sie sind indessen in der Regel nur als Horizontaldiaphragmen verwendbar und ausserdem muss beim Einbringen des Elektrolyten in eine Zelle mit solchem Diaphragma oder bei Reinigung der
Zelle usw. besondere Vorsieht obwalten, damit die Schicht von Füllmaterial nicht weggespült oder beschädigt wird.
Die Erfindung bezweckt, die Vorteile der Diaphragmen der zweiten Art unter Vermeidung ihrer
Nachteile dadurch voll zur Geltung zu bringen, dass bei Diaphragmen aus einem Grundstoff faseriger
Struktur die durch das FÜllmaterial gebildete Dichtungszone in das Innere des Diaphragmas vor dem
Gebrauch desselbenhineinverlegt wird. Gemässder Erfindungwird beieinem auseinerfaserigen Grundmasse, z. B. Asbest, in Form von Pappe oder Gewebe bestehenden Diaphragma das Füllmaterial von einer oder von beiden Seiten aus in die Zwischenräume im Innern der Grundmasse eingebracht. Dies kann beispiels- weise auf trockenem Wege durch Einpressen oder Einreiben pulverförmigen Füllmaterials oder auf nassem
Wege durch Einfiltrieren feiner Aufschlämmungen des Füllmaterials erreicht werden.
Beim Einbringen des Füllmaterials von einer Seite aus wird die Dichtungszone im Innern des Grundstoffes des Diaphragmas im allgemeinen nach der andern Seite hin abnehmen, während beim Einbringen des Füllmaterials von beiden Seiten des Grundstoffes aus je nach der Dauer der Behandlung entweder zwei Dichtungszonen entstehen oder das Füllmaterial sich annähernd gleichmässig im Innern des Grundstoffes verteilen wird.
Der ersterwähnte Weg dient zur Herstellung von Horizontaldiaphragmen, die dann in der Zelle so anzu- ordnen sind, dass die Seite des Diaphragmas, deren Zwischenraums am dichtesten mit Füllmaterial ausgefüllt sind, der Kathode zugekehrt sind.
Es hat sich gezeigt, dass das vorliegende Diaphragma ausser einem geringen elektrischen Widerstand und einem hohen Diffusionswiderstand auch eine hohe Widerstandsfähigkeit gegen mechanische und
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unbrauchbar machen.
Geeignetes Füllmaterial stellt man, wie durch Versuche ermittelt wurde, entweder aus einem einzigen Stoff oder aus einem Gemisch mehrerer Komponenten her, z. B. nichtleitenden indifferenten Stoffen in feinpulveriger Form oder in fein verteilten Aufschlämmungen, wie Speckstein. Fluorkalzium. Quarzpulver, gegebenenfalls unter Zusatz eines Bindemittels. In vielen Fällen empfiehlt sich der Zusatz eines Füllstoffes, der nicht vollkommen unangreifbar zu sein braucht, z. B. Asbestpulver. Talkumpulver, Meerschaumpulver u. dgl., und gegebenenfalls eines Stoffes, welcher die Porosität erhöht. am besten feingepulvertes Kochsalz od. dgl.
Auch Magnesiumverbindungen, Kieselsäure od. dgl., die fiir ähnliche Zwecke bereits vorgesehlagen sind, können bei dem vorliegenden Diaphragma als Fiillmaterial Verwendung finden.
Zur Zusammensetzung der Füllmasse werden zweckmässig solche Stoffe verwendet, die eine ganz schwache kathodisehe Konvektion aufweisen, weil das Anhaften während der Elektrolyse durch Strom-
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dass Fluorkalzium tatsächlich in Alkalichloridlösung ganz schwache kathodische Konvektion aufweist.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Filterdiaphragma für elektrolytische Zwecke, bestehend aus einem Grundstoff faseriger Struktur,
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das Füllmaterial in die Zwischenräume im Innern des Grundstoffes vor dem Gebrauch des Diaphragmas eingebracht ist.