<Desc/Clms Page number 1>
Bremsanordnung für elektrische Schienenfahrzeuge.
Den Gegenstand der Erfindung bildet eine weitere Ausbildung der Bremsanordnung nach Patent Nr. 114794. Bei dieser Bremsanordnung wird die Achse eines Motors oder einer Motorengruppe, dessen Bremsstrom zu gering ist, oder überhaupt unterbrochen ist, mechanisch gebremst. Es besteht nun die Möglichkeit, insbesondere wenn noch ein zwar geringer, aber doch nicht unbeträchtlicher Bremsstrom vorhanden ist, dass die Summe der elektrischen und mechanischen Bremsung der Achse so gross ist, dass ein Gleiten der Achse eintritt, wodurch die Bremswirkung bedeutend herabgesetzt wird.
Das Wesen der Erfindung besteht darin, dass bei der Verschiebung des Kernes des durch seine stärkere Zugwirkung die mechanische Bremsung bewirkenden Solenoids der Hebelarm dieser Zugwirkung stetig und unabhängig von der Stellung des Gegensolenoids verkleinert oder der Hebelarm der Zugwirkung des schwächer ziehenden Solenoids lediglich nach Massgabe der Stellung seines Kernes stetig vergrössert wird oder beides gleichzeitig eintritt.
Die Zeichnung zeigt die erfindungsgemässe Anordnung in schematischer Darstellung.
1 und 2 sind die zwei Motoren, J, 4 die Bremswiderstände. Der Einfachheit wegen sind vollständig getrennte Bremsstromkreise gezeichnet. In jedem Stromkreis liegt ein Solenoid 5 bzw. 6, die auf die Anker 31, 32 wirken. Diese Anker nun stehen nicht wie nach dem Stammpatent in unmittelbarer Verbindung mit dem Bremshebel 7, sondern tragen Rahmen 27 und 28, in welche die Enden eines Quergliedes 26, das auf dem Bremshebel 7 sitzt und zu ihm rechtwinklig steht, gleitbeweglich eingreifen. Am Bremshebel 7 greift das Bremsgestänge 8 an.
Sinkt nun z. B. aus irgendeinem Grunde im Bremsstromkreis des Motors 2 während der Bremsung der Bremsstrom, so überwiegt der Einfluss des Solenoids 5 den des Solenoids 6 und der Anker 31 wird in das Solenoid hineingezogen, wobei sieh der Bremshebel 7 verdreht und eine Bremsung der Achse des Motors 2 bewirkt. Durch Anordnung des Quergliedes 26 nun, das in der Ruhelage des Bremshebels 7 in der Verbindungslinie der beiden Solenoide liegt, wird bei Verdrehung des Bremshebels der Hebelarm der von den Solenoiden ausgeübten Kräfte verändert. Während er in der Mittelstellung in beiden Fällen gleich a war, ist er in der in unterbrochenen Linien gezeichneten Stellung des Bremshebels gleich b bezüglich des Solenoids 5 und gleich e bezüglich des Solenoids 6.
Durch diese Verkleinerung des Hebelarmes b gegenüber dem Hebelarm c wird der Einfluss des stärker erregten Solenoids 5 verringert, um so mehr, je weiter sich der Anker : 11 in dieses hineinbewegt und damit je weiter sich der Bremshebel 7 verdreht. Dadurch wird einerseits allgemein die Stärke der mechanischen Bremsung herabgesetzt, weiters aber auch noch eine besondere Wirkung der Zugmagnetanordnung kompensiert, die darin besteht, dass die
EMI1.1
und mit einer Herausbewegung verringert.
Diese Eigenschaft wiirde ohne Anordnung der erfindungsgemässen Einrichtung eine unverhältnismässige Verstärkung der mechanischen Bremsung zur Folge haben, da bei Einleitung dieser Bremsung ohne Änderung der Erregungszustände der Zugmagnetanordnung die von dem Solenoid 5 ausgeübte Zugkraft sich immer weiter steigert und die vom Solenoid 6 ausgeübte sich immer weiter verringert.
Die Einrichtung nach der Erfindung kann natürlich auch dann angewendet werden, wenn das Bremsorgan nicht unmittelbar, wie in der Zeichnung dargestellt, die mechanische Bremsung bewirkt, *) Erstes Zusatzpatent Nr. 117800.
<Desc/Clms Page number 2>
EMI2.1
mittelbar herbeiführt.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Bremsanordnung für elektrische Schienenfahrzeuge nach dem Patent Nr. 114794, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Verschiebung des Kernes des durch seine stärkere Zugwirkung die mechanische Bremsung bewirkenden Solenoids der Hebelarm dieser Zugwirkung stetig und unabhängig von der Stellung des Gegensolenoides verkleinert oder der Hebelarm der Zugwirkung des schwächer ziehenden Solenoids
EMI2.2