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Peilverfahren.
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den äusseren Enden zweier getrennt herausgeführten Spulenhälften Sp1 und Sp2 eines Drehspuleninstrumentes J führen. Die mittlere Verbindung der beiden Spulenhälften kann mit dem Empfangstelephon verbunden sein. Der Zeiger des Drehspulinstrumentes steht in Ruhelage des Instrumentes, wie dargestellt, in der Mitte und die Eichung der Skala erfolgt vorzugsweise von innen nach aussen.
Sowohl die auf einer gemeinsamenAchse sitzenden Induktivitäten Lss, L7, wie auch der Schalter S werden durch einen gemeinsamen kleinen Motor gedreht bzw. geschaltet.
Die Wirkungsweise der ganzen Anordnung geht aus den Fig. 2 und 3 hervor. Die Richtcharakteristik einer Rahmenantenne, die mit einer ungerichteten Antenne kombiniert ist. stellt sich bekanntlich als Kardioide dar. Bei der erfindungsgemässen Einrichtung werden zwei Rahmenantennen mit einer ungerichteten Antenne verwendet, so dass sich die in der Fig. 2 dargestellten Verhältnisse der Richtcharakteristik ergeben. Mit 0 ist die Richtung bezeichnet, in der der Sender liegt, während die beiden Kardioiden K1 und K2 die Empfangsenergie darstellen. Befindet sieh das Flugzeug in der O-Richtung (Zielflug) auf den Sender, so ist die durch die beiden Kombinationen K1 bzw. K2 aufgenommene Energie genau gleich
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hältnisse bei Zielflug und die beiden letzten den abweichenden Kurs darstellen.
Durch das Hereindrehen der Spule L, in die Lage grösstmöglicher Kopplung steigt die dem Empfänger von der linken Rahmenantenne und der Antenne C'zugeführte Energie gemäss der Kurve I, Fig. Sa, die die Umgrenzung der Hochfrequenzschwingungen andeutet, an. Wenn diese Energie den Maximalbetrag erreicht hat, beginnt die durch die Spule L7 dem Empfänger zugeführte (also die durch die rechte Rahmenantenne und die Antenne U aufgenommene) Energie nach der gestrichelten Kurve 11 zuzunehmen, während die Kurve I wieder absinkt. Da sich das Ansteigen und Abfallen der Energie im Hörer unangenehm als Jaulen bemerk-
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angeordnet.
Der Kommutator läuft synchron mit den Spulen im Eingangskreis und seine Einsehaltzeiten sind so bemessen, dass dem Anzeigeinstrument die Energie entsprechend der Fig. 3b zugeführt wird. Die Einsattelungen in den Kurven der Fig. 3b rühren daher, dass kurz vor und hinter dem Maximum. z. B. der Kurve I (Fig. 3a), die Energie nach Kurve 11 noch hinzukommt. Die Gesamtenergie ist also vor und hinter dem Maximum der Kurven I und Il grösser, was sieh durch die Form der Kurven nach Fig. 3b bemerkbar macht. Weicht dagegen die Flugrichtung von der Zielrichtung ab, so sind die durch beide Kombinationen aufgenommenen Energiemenge nicht mehr gleich, sondern weisen etwa das Aussehen gemäss den Fig. 3e - d auf.
Der Zeiger des Drehspulinstrumentes bleibt also nicht in der Nullage stehen. Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemässen Verfahrens besteht gerade darin, dass immer die Differenz der durch beide Antennenkombinationen aufgenommenen Energiemengen zur Einwirkung auf das Anzeigeinstrument gelangt. Nur hiedureh werden Fehlpeilungen, die durch eine atmosphärische Schwächung der Empfangsenergie auftreten könnten, vermieden.
Das Telephon soll im normalen Betriebszustand nicht eingeschaltet sein, sondern der Pilot wird gewöhnlich nach dem Anzeigeinstrument steuern. Sollte er jedoch irgendwelche Zweifel an der Richtigkeit der Angaben desselben haben, so schaltet er etwa mit einem Druckknopf seinen Kopfhörer ein und kontrolliert so die Angaben des Instrumentes.
Gemäss der weiteren Erfindung lässt sieh die bisher beschriebene Einrichtung besonders dann mit Vorteil verwenden, wenn vor das Anzeigeinstrument Siebkreise geschaltet sind, die nur eine bestimmte Modulationsfrequenz hindurchlassen. Es ist nämlich das dem Flugzeug zur Verfügung stehende Wellenband ebenso beschränkt wie das anderer Dienste und man wird daher für Peileinrichtungen nur eine Spezialwelle oder höchstens einige wenige Wellen zur Verfügung stellen können. Die sämtlichen Peilstationen arbeiten daher bei der Verwendung von Siebkreisen vor dem Anzeigeinstrument auf ein und derselben Welle. Noch mehr begünstigt wird das Arbeiten mit einer Welle durch die Forderung, dass die Peilsender, wenn sie Wert besitzen sollen, ununterbrochen Tag und Nacht in Betrieb sein müssen, da sich wohl stets Flugzeuge unterwegs befinden.
Die durch den Peildienst besetzte Welle scheidet also auch für eine zeitweilige Benutzung durch andere Dienste aus. Damit das Flugzeug jedoch auf das
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Dieser Gedanke wird klar an einem praktischen Beispiel, das in der Fig. 4 für Deutschland schematisch angegeben ist. Die Sender Berlin B, Hamburg H, Köln K, Frankfurt F, München M und Leipzig-Halle L arbeiten beispielsweise alle auf der Welle 900 m nach irgendeinem der Gleichwellen- verfahren. Ausserdem wird die 900-m-Welle mit einem Stationston moduliert, Berlin etwa mit 1000, Leipzig mit 1200 usw., wie in der Fig. 4 angegeben ist. Auf dem Flugzeug befindet sich eine direkt zeigende Peileinrichtung der eingangs beschriebenen Art. Zwischen dem Empfänger und dem Anzeigeinstrument sind den verschiedenen Peilsendern entsprechende Siebkreise eingeschaltet.
Die gesamte bisher beschriebene Einrichtung kann fest auf die benutzte Wellenlänge eingestellt sein, und der Pilot hat nichts anderes zu tun, wie entsprechend seinem Kurs das Instrument in den einen oder andern Ausgangskreis der Siebketten einzuschalten. Befindet er sich beispielsweise auf einem Fluge von Berlin nach München über Leipzig, so schaltet er in Berlin das Instrument auf die Siebkette 1200 und fliegt nach Leipzig. Nachdem er Leipzig erreicht hat, muss er Kurs auf München halten und schaltet zu diesem Zwecke das Instrument in die Siebkette 2000 ein und peilt München an. Durch die Anwendung der Siebketten werden sämtliche übrigen Peilsender für sein Empfangsinstrument, obwohl sie auf derselben Wellenlänge arbeiten, ausgeschaltet.
Wird beispielsweise von der Flugleitungsstelle ein Gewitter auf dem direkten Kurs LeipzigMünchen gemeldet und soll das Flugzeug demselben nach Westen hin ausweichen, so fliegt der Pilot zunächst in Richtung Frankfurt a. M., indem er auf die Frequenz 1800 einstellt, und biegt erst über Thüringen auf den in der Figur durch Striche gezeichneten Kurs Minchen ein, indem er auf die Frequenz 2000 einschaltet. Sobald das Land mit einer grösseren Zahl von Peilsendern überzogen ist, kann man analog dem eben gegebenen Beispiel fast jeden nicht direkten Kurs entsprechend absetzen.
Gemäss der weiteren Erfindung arbeiten die Sendestellen nicht während der ganzen Zeit mit derselben Energie, sondern zeitweise mit verminderter Energie, um auch ein einwandfreies Anpeilen des Senders in seiner unmittelbaren Nähe zu ermöglichen. Zu diesem Zweck arbeitet der Sender beispielsweise 45 Sekunden lang mit 300 Watt Energie und in den nächsten 15 Sekunden nur mit 10 Watt Energie ; während der 15 Sekunden peilt das Flugzeug, wenn es sich in weiterer Entfernung vom Sender befindet.
Je näher es jedoch dem Sender kommt, um so ungenauer wird die Anzeige des Instrumentes, da einerseits die Richtwirkung der Rahmenantenne geringer wird, anderseits die vom Sender ausgestrahlte Hochfrequenzenergie direkt auf die Abstimmkreise des Empfängers einwirkt. Abhilfe hiegegen wird dadurch geschaffen, dass die Energie des Senders herabgesetzt wird und innerhalb dieses Zeitraumes die Peilung durchgeführt wird. Entweder schaltet der Pilot lediglich während dieser Zeit die Empfangseinrichtung ein, oder noch besser, man ordnet eine Uhr an, die selbsttätig jede Minute 15 Sekunden lang die Empfangsapparatur einschaltet bzw. 45 Sekunden lang in grösserer Entfernung vom Sender.
An Stelle der oben angegebenen Modulation der ausgestrahlten Sendersehwingung mit einer Tonfrequenz kann man selbstverständlich auch Buchstabenkombinationen geben, durch welche entsprechende Empfangsorgan ausgelöst werden
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Peilverfahren, dadurch gekennzeichnet, dass die durch zwei feststehende Richtantennensysteme und ein ungerichtetes Antennensystem aufgenommene Hoehfrequenzenergien dauernd auf den Eingangskreis einer Empfangseinrichtung einwirken und abwechselnd die durch die eine ungerichtet und die gerichtete Antenne und die durch die andere Richtantenne und die ungeriehtete Antenne aufgenommene Hochfrequenzenergien nach erfolgter Gleichrichtung einem Anzeigeinstrument zugeführt werden.
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