<Desc/Clms Page number 1>
Verfahren zum Überziehen elektrisch nichtleitender Gegenstände mit Metallen.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Metallisieren bzw. Überziehen elektrisch nichtleitender Stoffe mit Metallen und hat zum Gegenstand einen haftenden Überzug von Metall auf Stoffen zu erzeugen, welche aus Kasein, Zelluloseazetat, pflanzlichen bzw. synthetischem Gummi, Schildplatt, Harnstoff und Phenolkondensationsprodukten u. dgl. hergestellt sind, ohne dass die Notwendigkeit einer Erwärmung der zu behandelnden Gegenstände besteht.
Es ist bekannt, dass Silbernitrat oder Silberoxyd beim Auftragen auf die Fläche von nichtleitenden Körpern einen metallischen Niederschlag durch die allmähliche bzw. absichtliche Reduktion des Salzes in den metallischen Zustand, wie dies beispielsweise bei der Versilberung von Glas erfolgt, erfährt.
Die vorliegende Erfindung ist jedoch auf der Feststellung aufgebaut, dass ein reiner Metallniederschlag von entsprechend feiner Verteilung auf der Oberfläche eines niehtleitenden Körpers haften gemacht werden kann. sobald letzterer einen Überzug aufweist, der durch die Reduktion eines Metallsalzes, wie Silbernitrat, erhalten wird. selbst wenn dieser Überzug aus dem Silbernitrat aussergewöhnlich dünn ist.
Das Verfahren zum Überziehen nichtleitender Körper gemäss der Erfindung besteht in der Anwendung eines Metallsalzes, wie Silbernitrat oder Goldchlorid auf der Oberfläche des Körpers, wobei eine Menge des gewünschten elementaren Metalles in der Form eines reinen, fein verteilten Niedersehlages vermittels eines Trägers, z. B. in Form einer Suspension oder Paste, aufgebracht wird. Das Salz und der elementare Körper sind zweckmässig aus demselben Metall, doch ist die Erfindung in dieser Beziehung nicht beschränkt, indem beispielsweise bei Anwendung von Goldchlorid als Salz gepulvertes Silber als Verdicker der Paste angewendet werden kann.
Das elementare Metall kann auf die Oberfläche des nichtleitenden Körpers mit dem Metallsalz aufgetragen werden, wobei wesentliche Voraussetzung ist, dass ein haftender Überzug durch die Reduktion des Metallsalzes gebildet wird, um zu gewährleisten, dass das angewendete elementare Metall in Form einer Suspension oder Paste auf der Oberfläche des nicht-
EMI1.1
allenfalls abgeschabt, um irgendwelche harte Oberfläche oder Haut zu entfernen und hierauf mit einer Lösung des Metallsalzes behandelt, um den vorläufigen Überzug zu erhalten.
Um den erforderlichen haftenden Überzug zu erzielen, wird die behandelte Oberfläche zweckmässig einige Tage dem Licht ausgesetzt und während dieser Zeit wird das angewendete Metallsalz zu Metall, durch die Einwirkung von Formaldehyd oder andern aliphatischen Aldehyden oder Furfurol oder einem andern Reduktionsmittel reduziert. Diese Reduktionsmittel können entweder natürlich in dem Stoff, welcher überzogen werden soll, beispielsweise bei Kasein, Harnstoff, oder andern Proteinprodukten anwesend sein oder diese Reduktionsmittel müssen zugesetzt bzw. in Form von Dampf in dem Raum anwesend sein, in welchem die behandelten Stoffe untergebracht sind. Eine Suspension oder Paste von
EMI1.2
Bei der Anwendung des Verfahrens zur Erzeugung eines Silberüberzuges auf Proteinprodukten, wird zweckmässig eine konzentrierte, wässerige Lösung von Silbernitrat hergestellt und das gefällte Silber in einer derartigen Menge zugesetzt, dass eine Paste entsteht. Die Paste wird auf die zu überziehende Fläche vermittels einer Bürste oder in anderer geeigneter Art aufgetragen. Der Überzug wird einige Tage stehen gelassen, bis das Metallsalz in die metallische Form reduziert ist unter der Einwirkung von Formaldehyd, das in dem zu überziehenden Stoff anwesend ist.
Um die Reduktion zu beschleunigen und die Zeit abzukürzen, während welcher der Überzug stehen bleiben soll, werden die überzogenen Gegenstände in eine geschlossene Kammer gebracht, welche
<Desc/Clms Page number 2>
Dämpfe von Formaldehyd oder andern Reduktionsmitteln enthalten, wobei gleichzeitig eine Einwirkung durch aktives Licht erfolgt. Falls das Reduktionsmittel in dem zu behandelnden Stoff vorhanden ist, so wird die Reduktionswirkung durch gelinde Erwärmung erhöht.
Wenn nichtleitende Stoffe mit Silber überzogen werden sollen, welche von gewissen Lösungmitteln angegriffen werden, wie z. B. Zelluloseazetat, so ist es zweckmässig, eine Lösung von Silbemitrat in dem betreffenden Lösungsmittel herzustellen. Im Falle von Zelluloseazetat, wird Essigsäure oder ein anderes flÜchtiges Lösungsmittel verwendet. Die so erhaltene Lösung wird mit einer Menge des elementaren Metalles in Form eines reinen, fein verteilten Niederschlages und in einer solehen Menge
EMI2.1
in eine gesättigte Lösung gebracht, worauf unter Rühren 50 g metallisches Silber in Pulverform zugefügt werden. Diese Paste wird auf die Oberfläche des Zelluloseazetats aufgetragen und nach dem Verdunsten des Azetons oder eines andern Lösungsmittels wird die überflüssige Paste von der Fläche durch Abwischen entfernt.
Die so behandelte Oberfläche wird der Einwirkung von Formaldehyddämpfen oder andern reduzierenden Mitteln in einer geschlossenen Kammer unterworfen, um die Reduktion des Silbernitrats zu bewirken.
Die Überzüge, die nach irgendeiner der beschriebenen Ausführungsformen des Verfahrens erhalten werden, zeigen ein trübes nichtmetallisches Aussehen und müssen geglättet werden, um eine hochleitende, nicht poröse Oberfläche zu ergeben. Wenn ein stärkerer Überzug erforderlich ist, so kann ein galvanischer Niederschlag nachträglich aufgebracht werden.
Es ist von grosser Bedeutung, dass das elementare Metall, welches in der Form eines fein verteilten
EMI2.2
kann innerhalb weiter Grenzen schwanken. Um jedoch befriedigende Ergebnisse zu erzielen, soll der Niederschlag so fein verteilt werden, dass er leicht durch 80 x 80 Maschen auf 1 em2 durchgeht.
EMI2.3
eine geringe Menge eines inerten Kolloides zuzusetzen, um die Metallteilchen in Schwebe zu halten. Das Kolloid kann in Form einer pflanzlichen Stärke, wie z. B. Reisstärke, Agar Agar, Zelluloseazetat, Kautschuk u. dgl., verwendet werden.
PATENT-ANSPRÜCHE :
EMI2.4
gekennzeichnet, dass auf die Oberfläche des Gegenstandes ein reduzierbares Metallsalz, wie z. B. Silbernitrat, und ausserdem ein Metall in fein verteilter Form zweckmässig in Anwesenheit eines Kolloides
EMI2.5