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Vorrichtung zur kontinuierlichen Herstellung von Wassergas.
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur kontinuierlichen Herstellung von Wassergas, bei welcher eine Retorte in bekannter Weise von einem Dampfkessel umgeben und der Dampf unter Druck aus dem Dampfraum des Kessels durch den Retortenrost hindurch in die Retorte eingeleitet wird. Das Wesen der Erfindung besteht darin, dass ein Teil des in der Retorte gebildeten und in einen Gasbehälter geführten Wassergases unter Druck gesetzt und mit Druckluft gemischt in übereinanderliegenden Brennern, die in einem Zwischenraum zwischen Kessel und Retorte münden, verbrannt wird, wobei gegenüber den bekannten Vorrichtungen, bei welchen die Retorte von unten geheizt wird, ein rascheres und regelmässigeres Heizen des Kessels und der Retorte von aussen bewirkt wird.
Die Erfindung ist in der Zeichnung veranschaulicht, u. zw. zeigt Fig. 1 eine erste Bauart der Vorrichtung, Fig. 2 in grösse em Massstab einen Querschnitt nach lI-lI und Fig. 3 einen ebensolchen Querschnitt nach 777-777 der Fig. 1, Fig. 4 zeigt eine andere Bauart der Vorrichtung und Fig. 5 einen Querschnitt nach V-V der Fig. 4.
Nach Fig. 1 umgibt der Dampfkessel 1 ringförmig eine zylindrische, konzentrisch zum Kessel angeordnete Retorte 2. Der Kessel hat unten eine Reihe von Rohren 3 und ist oben von Rauchrohren 4 durchzogen, welche die Wasserkammer 5 und den Dampfraum 6 durchsetzen. Der Kessel ist mit Wasserstand-glas 7, Manometer 8, Sicherheitsventil 9 und Ni : derdruckinjektor 10 versehen. Letzterer empfängt das Speisewasser und leitet dasselbe in erhitztem Zustand in die Wasserkammer ; die Erhitzung geschieht
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Der innere Körper des Dampfkessels bildet eine zylinderförmige Retorte 2 mit in ihrem unteren Teil angebrachten Rost 11 und Schürern 12. Die Retorte ist oben und unten mit Hähnen 13 und 14 versehen, die an einem Kohlenbehälter 15 bzw. an einem Aschenkasten 16 angeschlossen sind. Der Dampfraum 6 ist mit der Retorte durch ein Rohr 77 verbunden, welches unter dem Rost 11 mündet und mit einem Hahn 18 versehen ist. Die Vorrichtung ist von einem Mantel aus feuerfesten Ziegeln umgeben und ruht auf einem aus feuerfesten Ziegeln 29 hergestellten, die Feuerstelle umgebenden Gestell, welches d : e Wärmeabstrahlung verhindert.
20 bezeichnet einen Gasbehälter, der die zum Ingangsetzen nötige Gasmenge enthält. Von diesem Behälter leiten die Rohre 21 das Gas in eine Luft-und Gasdruckvorrichtung 22, welche durch eine kleine Kraftmaschine 23 angetrieben wird und die übereinander angeordneten regelmässig verteilten und in dem Zwischenraum zwischen Retorte und Kessel mündenden Brenner 24 speist. Ein die Speisung regelnde Bypass 25 schliesst sich an die Hauptleitung 26 an, die das Gas zum Behälter befördert.
Der Behälter 20 ist mit einem Wasserabzugkanal. 37 und einem Niederdruckmanometer 28 versehen. Die Ableitung 32 des Behälters 20 ist mit einem Schieber versehen und befindet sich am oberen Ende des Behälters.
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kastens. Ist der Gasbehälter 20 gefüllt, wird die Luft-und Gasdruckvorrichtung 22 betätigt und die Retorte durch die Brenner 24 geheizt. Der Brennstoff wird schnell hoch erhitzt und zu gleicher Zeit der zum Vergasen der Kohle in der Retorte nötige Wasserdampf erzeugt, denn die Wasserrohre 3 sind in der Feuerung selbst angebracht und die durch die Rohre 4 durchgehenden Feuergase erhitzen die Kammern J und 6 und die Schlange 19.
Wenn die nötige Temperatur erzielt und genügend Dampf gebildet
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ist, öffnet man den Hahn 18 und die Reaktion des Dampfes mit dem glühenden Brennstoff geht vor sich ; das gebildete Wassergas strömt durch die Leitung 26 zum Behälter 20 und durch die Ableitung 32 zu den verschiedenen Verwendungsorten. Die Speisung mit Brennstoff geschieht kontinuierlich und ohne
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mit Kohle zu speisen und den Hahn 14 zu öffnen, um die Asche in den Kasten 16 zu leiten. Man schliesst sodann die Hähne und speist oder leert die Retorte.
Fig. 4 ist eine besonders praktische Bauart, bei welcher der ringförmige Dampfkessel 33 die
Retorte 34 so umgibt, dass ein ringförmiger Raum 36 zwischen Retorte und Kessel entsteht. Dieser ringförmige Raum ist durch Rohrstücke 36, welche den oberen Teil der Retorte durchsetzen, mit einem zentralen Kanal 37 der Retorte in Verbindung, in dessen unteres Ende ein Rohr 38 mündet, das den
Aschenfall 39 durchsetzt und sodann in eine Esse oder in einen Regenerator einmündet. Der Betrieb ist demjenigen des in Fig. 1 veranschaulichten Generators ähnlich. Die den Kessel radial durchsetzenden
Brenner 40 werden durch die in der Retorte erzeugten Gase gespeist und die Feuergase strömen, wie durch die Pfeile angezeigt, durch den Raum 35, die Rohrstücke 36, den zentralen Kanal 37 der Retorte und das Rohr 38.
Sie heizen also den Kessel und die Retorte auf einer bedeutenden Fläche. Unter dem
Rost 41 der Retorte mündet ein Rohr 42, welches an seinem Ende gelocht ist und durch welches Dampf aus dem Kessel in die Retorte befördert wird. Das in der Retorte sich bildende Wassergas wird durch das Rohr 43 abgeleitet.
Zur Inbetriebsetzung ist eine Vorrichtung vorgesehen, die aus einem unter dem Aschenkasten angebrachten Rost 44 besteht, auf welchem ein spezieller Brennstoff verbrannt wird und durch welchen aus dem Rohr 46 kommende Druckluft eingeblasen wird. Im unteren Teil des Retortenraumes ist eine
Rohrschlange 46 angeordnet, die einerseits durch ein mit einem Hahn 47 versehenes Rohr mit dem Kessel verbunden ist und anderseits über den Hahn 48 in das Dampfrohr 42 mündet. Zur Inbetriebsetzung werden die Hähne 47 und 48 geöffnet, so dass das Kesselwasser durch die Schlange 46 fliesst, in derselben augenblicklich verdampft und der Dampf durch das Rohr 42 unter den Rost nach dem Innern der Retorte befördert wird. Dann werden die Hähne wieder geschlossen.
Da die Einrichtung gemäss Fig. 4 derjenigen des Generators gemäss Fig. 1 ähnlich ist, sind nur ihre Hauptteile im Schnitt veranschaulicht.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zur kontinuierlichen Herstellung von Wassergas, bei welcher eine Retorte von einem Dampfkessel umgeben und der Dampf unter Druck aus dem Dampfraum des Kessels durch den Retortenrost hindurch in die Retorte eingeleitet wird, dadurch gekennzeichnet, dass ein Teil des in letzterer gebildeten und in einen Gasbehälter geführten Wassergases unter Druck gesetzt und mit Druckluft gemischt in übereinanderliegenden Brennern (24), die in einen Zwischenraum zwischen Kessel (1) und Retorte (2) münden, verbrannt wird.