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Einrichtung zur Wiedergabe von Tonfilmen.
Der Tonfilm verfolgt neben der Sprach-und Musikbegleitung des Films auch noch den Zweck, ver- schiedenedieHandlungbegleitende Geräusche wiederzugeben. Hierstösst man nun oft auf die Schwierigkeit. dass die Amplituden und der Klangcharakter solcher Geräusche mit den derzeitigen Mitteln der Tonfilmtechnik auch nicht annähernd naturgetreu wiedergegeben werden können. Als Beispiel seien nur der Donner, die Detonation eines Schusses oder das Stampfen eines Dampfhammers erwähnt.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich nun auf eine Vorrichtung, die es gestattet, die auf Theatern gebräuchlichen Maschinen nach Art der Donnermaschinen, Windmaschinen od. dgl. genau an den passenden Stellen des Films zur Wirkung zu bringen. Zu diesem Zwecke wird auf dem Film neben der üblichen Tonaufzeiehnung, die über eine lichtempfindliche Zelle und einen Verstärker auf einen Lautsprecher wirkt, noch eine zweite Aufzeiehnungsreihe vorgesehen, die an allen Stellen des Filmstüekes, wo die Betätigung einer besonderen Geräuschmaschine nicht erforderlich ist, gleichmässig geschwärzt oder gleichmässig transparent ist.
An jenen Stellen dagegen, wo eine Theatermaschine betätigt werden soll, werden in der zweiten Aufzeichnungsreihe einfache Töne aufgezeichnet, u. zw. so, dass zu jeder einzelnen Lärmmaschine ein Ton bestimmter Frequenz gehört. Beispielsweise die Frequenz 500 zur Donnermaschine, die Fre- qnnz 600 zur Windmaschine, die Frequenz 70C zur Auslösung eines Schusses usw. Bei der Wiedergabe des Films wirkt nun diese zweite Aufzeiehnungsreihe in an sich bekannterWeise auf eine lichtempfindliche Zelle, die jedoch nicht an einen Lautsprecher geschaltet ist, sondern über einen Verstärker an eine Vorrichtung nach Art der bekannten Zungenfrequenzmesser.
Eine Reihe von elastischen Zungen, die auf verschiedene Frequenzen abgestimmt sind, werden durch Elektromagnete in Schwingungen versetzt die im Ausgangskreis des Verstärkers der lichtempfindlichen Zelle in Serienschaltung liegen. Bei einem bestimmten einfachen Tone spricht nun jeweils nur eine bestimmte dieser Zungen an.
Die frei schwingenden Enden der Zungen besitzen Kontaktvorrichtungen (sie können beispielsweise mit Stiften versehen sein, die in Quecksilber tauchen, sobald die Zunge schwingt) und jede dieser Kontaktvorrichtungen betätigt eine bestimmte, dem betreffenden Tone zugeordnete Theatermasehine. Wenn beispielsweise bei der Filmaufnahme ein Schuss abgefeuert werden soll, so betätigt der Aufnahmeoperateur von Hand aus eine an sich bekannte Vorrichtung, die auf der zweiten Aufzeichnungsreihe einen Ton bestimmter Frequenz aufzeichnet. Bei der Wiedergabe ist dann der Kontaktstift der auf den betreffenden Ton abgestimmten Zunge an eine Vorrichtung angeschaltet, die beim Ansprechen des Relais einen Pistolenschuss auslöst.
Da die zweite Aufzeichnungsreihe nicht auf einen Lautsprecher sondern auf die abgestimmten Resonanzrelais wirkt, spielen bei ihr die durch mechanische Beschädigungen des Films erzeugten Neben- geräusche keine besondere Rolle. Sie kann daher ohne weiteres in dem schmalen Bereich zwischen Perforation und Rand des Films untergebracht werden.
Da bei der Wiedergabe der Filme in verschiedenen Kinotheatern nicht immer die gleiche Ge- schwindigkeit eingehalten wird, kann es vorkommen, dass die Frequenz der wiedergegebenen Töne sich um 10% oder mehr von der Originaltonhöhe unterscheidet. Um nun zu verhindern, dass die von der Hilfsaufzeichnung erzeugten Töne ausserhalb des Resonanzbereiches der Zungen oder gar in den Resonanzbereieh benachbarter Zungen fallen, ist eine Vorrichtung vorgesehen, die es gestattet, die Eigenfrequenzen sämtlicher Zungen auf einmal im gleichen Masse zu erhöhen, wie die Geschwindigkeit des Wiedergabeapparates steigt. Als beispielsweise Ausführungsform einer derartigen Abstimmvorrichtung sei folgende Anordnung angeführt : Die fixen Enden der Zungen sind zwischen einer festen Unterlage und einer drehbaren konischen Walze eingespannt.
Bei Erhöhung der Geschwindigkeit des Wiedergabeapparates wird
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nun die Walze durch an sich bekannte Vorrichtungen (Geschwindigkeitsmesser, Zentrifugalpendel od. dgl.) derart verstellt, dass die freie Länge der Zungen verkleinert und damit ihre Eigenfrequenz erhöht wird.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Einrichtung zur Wiedergabe von Tonfilmen, dadurch gekennzeichnet, dass zum Zwecke der Erzeugung von solchen Geräuschen, die zufolge ihrer Amplituden bzw. ihres Klangcharakters mit Hilfe des Tonbildes selbst nicht naturgetreu wiedergegeben werden können (z. B. Schüsse, Donner od. dgl.), neben der Tonaufzeichnung auf dem Film noch eine Hilfsaufzeichnung vorgesehen ist, die an den entsprechenden Stellen Aufzeichnungen einzelner. Töne von verschiedener Frequenz trägt, durch welche die zugehörigen Geräuschmaschinen bzw. Einrichtungen ausgelöst werden.