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Den Gegenstand der Erfindung bildet die Verbesserung von geformten Packungen, insbesondere Pappgusspackungen, welche in bekannter Weise mit Paraffin, festen Fetten, Wachs, Bitumen od. dgl.
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u. dgl. in Verwendung stehen, sind zur Aufnahme von säure- oder alkaliabgebenden Packgütern nicht geeignet, da sieh in den Überzügen leicht Sprünge oder Risse bilden und die Säuren, bzw. Alkalien, durch solche Risse bis zum Paekmaterial vordringen und dieses vorzeitig zerstören. Erfindungsgemäss werden in das Tränkungs-bzw. Überzugsmittel säure-oder alkalibindende Stoffe in feiner Verteilung eingebettet.
Hiedurch wird insbesondere für Papierstoffpackungen das Verwendungsgebiet erweitert. So behandelte Papierstoffgefässe sind beispielsweise zur Abfüllung von Schmierseifen, flüssigen Seifen usw. vorzüglich geeignet, welche Stoffe in geschlossenen Kleinpackungen nicht in den Massenkonsum gebracht werden können, weil ein hiezu geeignetes billiges Packmaterialtrotz vieler Bemühungen bis heute nicht hergestellt werden konnte.
Eine haltbare Imprägnierung für alkaliabgebende Paekgüter, wie beispielsweise Schmierseife, wird vorzugsweise in der folgenden Weise hergestellt :
Man löst den Grundstoff, insbesondere Paraffin, oder ein Gemisch mehrerer Grundstoffe in einem flüchtigen Lösungsmittel, wie Benzin oder Benzol. Die Lösung wird mit geringen Mengen (z. B. 5%) einer geeigneten Säure, wie Essigsäure, Milel säure oder Borsäure, zu einer innigen Emulsion verarbeitet, u. zw. um die Emulsion haltbarer zu machen, vorzugsweise unter Zusatz eines Sehutzkolloides, wie Latex,
Gummilösung od. dgl. Nach der Aufbringung des Überzuges und Verdunstung des Lösungsmittels ver- bleibt eine geschmeidig Fett und Wasser abstossende Schicht, in welcher die Säureteilchen fein verteilt eingebettet sind.
So hergestellte Auskleidungen sind an und für sieh gegen mechanische Beschädigungen widerstandsfähiger ; überdies können aber etwa entstehende Haarrisse keinen Schaden anrichten, weil jede Spur von eindringendem Alkali durch die Säure des Belages abgestumpft wird. Es hat sieh z. B. gezeigt, dass eine Pappgusspackung mit einem Paraffinüberzug, dem Essigsäure als alkalibindender Stoff einverleibt ist, mindestens neun Monate und noch länger der Einwirkung von alkalischer Schmierseife standhielt.
In gleicher Weise können auch gegen den Angriff von Säure abgebenden Packgütern geschützte Auskleidungen geschaffen werden, indem in die Überzugsschicht ein säurebindender Stoff eingebettet wird.
Jene bekannten Vorschläge, welche darauf hinauslaufen, dem Papierbrei geringe Mengen von Kautschukmilch einzuverleiben, die hernach durch Säurezusatz koaguliert wird, um ein Papier von beträchtlicher Zerreissfestigkeit herzustellen, oder dem Papierbrei als Füll-und Bindemittel Kalk zuzusetzen, der erst in der Papiermaschine oder noch später karbonisiert wird, konnten nicht zu diesem Verfahren führen, zumal sie der Lösung ganz andersartiger Aufgaben dienen. Man hat auch, um ein zum Verpacken von Nahrungsmitteln geeignetes antiseptisches Papier herzustellen, dem Papierbrei Desinfektionsmittel und insbesondere auch antiseptisch wirkende Säuren (wie Borsäure oder Salizylsäure) in geringen Mengen zugesetzt.
Wenn auch im Dienste der vorliegenden Erfindung die der Belagmasse einverleibten Säuren nebenher antiseptisch wirken können und sogar die Auswahl der Säuren unter Umständen gerade auch unter diesem Gesichtspunkt getroffen werden wird, so gehen doch die bekannten Vorschläge in eine andere Richtung, so dass die erfindungsgemäss erzielte Gewinnung der gegen
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säure-oder alkaliabgebende Packgüter widerstandsfähigen Imprägnierung von Packgefässen dadurch nicht nahegelegt worden ist.
Zur Imprägnierung von Geweben mit Paraffin, Wachs, Stearin u. dgl. ist es auch bereits bekannt, statt der Aufbringung der geschmolzenen Tränkungsmittel Lösungen dieser Stoffe in Benzol, Benzin, Naphtha u. dgl. zu verwenden, mit denen man die Gewebe tränkt, worauf das Lösungsmittel verdampft wird. Zum Wasserdichtmachen von Faserstoffen (und darunter auch von Papier) ist weiter vorgeschlagen worden, wässerige Emulsionen von Paraffin zu verwenden, denen Stearinsäure und Ammoniak zugesetzt war. In diesem Fall soll die aus der Fettsäure und dem Ammoniak entstehende Seife als Emulgator dienen. Ferner findet sich im Schrifttum auch die Angabe, dass sich wasserabstossende Stoffe, wie Paraffin und Vaselin u. dgl., in sauren Seifen sehr gut emulgieren lassen. Diese Vorschläge haben aber die ein-
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ist, nicht anzuregen vermocht.
Schliesslich ist es bekannt, nassfeste Papiere in der Weise herzustellen, dass mit sauren Stoffen mit oder ohne Zusatz von Formaldehyd und gegebenenfalls unter Mitverwendung von Kolloidstoffen, wie Kasein und Tierleim usw., behandeltes Papier nach beendigter Trocknung einer Nacherwärmung unterworfen wird. Die Wirkung der mitverwendeten Kolloidstoffe beruht bei diesem bekannten Verfahren darauf, dass sie mit der chemisch veränderten Faser selbst in Verbindung treten und auf diesem Wege die Nassfestigkeit des Papiers erhöhen. Werden bei diesem Verfahren Kolloidstoffe der Salzlösung oder der Formaldehydlösung oder der einheitlichen Tränkungsflüssigkeit zugesetzt, so kann doch hiebei von einer Schutzkolloidwirkung nicht die Rede sein, da es sich um wahre Lösungen handelt, welchen diese Stoffe zugefügt werden.
Es kann also gar nicht zur Bildung von Emulsionen kommen. Hingegen dienen die bei der Herstellung von Überzugsschichten gemäss der Erfindung-allenfalls mitverwendeten Schutzkolloide zur Beförderung der Emulsionsbildung und zur Stabilisierung der Emulsion.
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