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Nikroskoptubus.
Die Aufgabe, mit einem Mikroskop einäugige und beidäugige Beobachtung in schnellem Wechsel ausführen zu können, hat verschiedene Lösungen gefunden, die jedoch nicht recht befriedigend sind.
Beispielsweise ist der Austausch eines monokularen gegen einen binokularen Mikroskoptubus am gleichen Stativ zu umständlich und erfordert zu viel Zeit. Die einäugige Benutzung eines der beiden Okulare eines binokularen Tubus ist wegen der unsymmetrischen Anordnung zum Stativ unbequem, während das Aus-und Einklappen eines monokularen und eines binokularen Okularteiles eines für beide Benutzungsarten bestimmten Tubus oft deshalb nicht beliebt ist, weil beim Übergange von einer Benutzungsart zur andern entweder das Objekt jeweils neu eingestellt werden muss oder die Bildgüte bei einäugigem Arbeiten wegen der im Abbildungsstrahlengange zum Ausgleiche der Tubuslängen in der Regel vor-
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kommt.
Die Erfindung behandelt eine neue Lösung der Aufgabe und betrifft einen mit einem Strahlenteilungssystem ausgestatteten Mikroskoptubus, der die beiden Beobachtungsarten in schnellstem'Wechsel auszuführen gestattet. Dieser Mikroskoptubus ist mit drei Okulartuben ausgerüstet, deren zwei in ihrer Gebrauchslage symmetrisch zu einer die Achse des dritten Okulartubus enthaltenden Ebene angeordnet sind. Mit einem solchen Mikroskoptubus lassen sich die genannten Nachteile vermeiden, wenn man ihn entsprechend der Erfindung so ausbau, dass wenigsten einer der Okulartuben beweglich und wenigstens einer fest mit dem Mikroskoptubus verbunden ist.
Zur Ausführung des Erfindungsgegenstandes bestehen verschiedene Möglichkeiten. Man kann beispielsweise den Mikroskoptubus mit zwei fest damit verbundenen, zur beidäugigen Beobachtung
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einäugige Beobachtung bestimmte Okulartubus fest am Mikroskoptubus angebracht ist. Dieser Okulartubus behält demnach auch während der Benutzung der beiden andern Okulartuben seine Stellung bei, während die beiden für beidäugige Beobachtung bestimmten Okulartuben bei einäugiger Beobachtung aus ihrer Gebrauehslage bewegt werden, um eine Behinderung des Beobachters bei der Arbeit an dem für einäugige Benutzung bestimmten Okulartubus zu vermeiden.
Die Bewegung der Okulartuben ist zweckmässig eine Schwenkbewegung um Achsen, die entweder in endlichem oder in unendlich grossem Abstande von den Achsen der Okulartuben liegen, d. h. also entweder eine Verdrehung oder eine Verschiebung, während natürlich auch zusammengesetzte Bewegungen jeder Art möglich sind. Bei der Anordnung der Okulartuben am Mikroskoptubus hat man die Wahl zwischen vier verschiedenen Möglichkeiten des Ausbaues. Man kann nämlich sämtlichen Okulartuben parallele oder schräge Lage zum Mikroskoptubus geben, oder man kann entweder den für einäugige Benutzung bestimmten Okulartubus schräg und beide andern Okulartuben parallel zum Mikroskoptubus anordnen oder umgekehrt.
Im Falle der schrägen Anordnung aller drei Okulartuben können die Neigungswinkel der für einäugige und der für beidäugige Benutzung bestimmten Okulartuben überdies gleich oder verschieden gross gemacht werden.
Da es erwünscht ist, im Falle einäugiger Beobachtung eine ebenso hohe Güte des mikroskopischen Bildes zu erzielen, wie ihn ein entsprechendes, nur für diese Benutzungsart eingerichtetes Mikroskop ergibt, muss man eine Verschiedenheit der optischen Tubuslängen vermeiden, die eine Einschaltung von
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zusätzlichen Glaswegen in den Abbildungsstrahlengang erfordern würde, und den Tubus der sonst üblichen
Tubuslänge anpassen. Das bedingt jedoch, dass das Strahlenteilungssystem, dessen Einschaltung bei beidäugiger Beobachtung unerlässlich ist, beim Übergange zur andern Beobachtungsart aus dem
Stra. hlengange entfernt werden muss.
Der neue Mikroskoptubus kann nun so eingerichtet sein, dass diese
Sehaltbewegung vom Umschalten der Okulartuben unabhängig ist und demnach einen besonderen Hand- griff erfordert, während es für den Gebrauch am bequemsten ist, das Strahlenteilungssystem so mit einem der beweglichen Okulartuben zu kuppeln, dass es bei der Bewegung dieses Okulartubus aus der Gebrauchs- lage heraus aus dem Abbildungsstrahlengange geschaltet wird. Die Bewegung des Strahlenteilungs- systems kann wiederum eine, Schwenkbewegung um eine in endlicher oder in unendlicher Entfernung gelegene Schwenkachse, also entweder eine Drehung oder eine Parallelverschiebung sein.
Um die Symmetrie der Anordnung der Okulartuben stets aufrechtzuerhalten, kann man die beiden beweglichen, für beidäugige Beobachtung bestimmten Okulartuben durch eine Kupplung miteinander verbinden. Bei hochwertigen Mikroskopen wird man eine Bewegungsmöglichkeit dieser beiden Okular- tuben zur Einstellung auf den jeweiligen Pupillenabstand des Beobachters vorsehen, also den Abstand der Okulartuben in der Gebrauchslage veränderlich machen. Die Bedienung wird am einfachsten, wenn man die augenseitigen Teile der Okulartuben zur Einstellung auf den Pupillenabstand um Achsen schwenkbar macht, die zu den Achsen dieser Teile parallel verlaufen und die gleichzeitig mit den Achsen der Schwenkbewegungen der Okulartuben aus der Gebrauchslage heraus (beim Übergange zur einäugigen Beobachtung) zusammenfallen.
In der Zeichnung ist ein der Erfindung entsprechender für beide Beobachtungsarten bestimmter Mikroskoptubus dargestellt, der-an den üblichen Mikroskopstativen Verwendung finden kann. Fig. 1 zeigt im Aufriss den neuen Tubus in einem Mittelschnitt, Fig. 2 stellt den Tubus im Grundriss in der Draufsicht dar. Die Fig. 3 und 4 geben im Grundriss Schnitte durch den Tubus nach den Linien A-A und B-B der Fig. l wieder.
Der Tubus hat einen Gehäusekörper 1, der in üblicher Weise mit einem Anschraubgewinde 2 zur Befestigung eines Objektivs oder einer Objektivwechselvorrichtung ausgestattet ist. An der vordem Wandfläche des Gehäusekörpers 1 befindet sich ein Ansatz 3. In diesem Ansatz 3 ist ein Bolzen 4 verschraubt, der die Schwenkachse eines Prismenträgers 5 bildet. Der Prismenträger 5 trägt ausser zwei Zapfen 6 zur Befestigung der Prismen eine Fassung 7 einer Negativlinse 8. Hinter der Negativlinse 8 liegt ein aus zwei gleichschenklig-rechtwinkligen Prismen 9, 10 mit halb durchlässig versilberter Kittfläche 11 bestehendes Strahlenteilungssystem.
Es ist verkittet mit einem Prisma 12 von parallelogrammförmigem Querschnitte, welches durch einen Prismenhalter 13 zwischen den Zapfen 6 am Prismenträger 5 festgehalten wird. Der Schwenkbereich des Prismenträgers 5 ist nach vorn durch einen Anschlag M, nach hinten durch einen Anschlag 15 begrenzt ; beide Anschläge sind im Gehäuse 1 eingeschraubt, und eine Schraubenfeder 16 drückt den Prismenträger 5 dauernd gegen den Anschlag 14. Der Gehäuse- körper 1 hat zwei weitere Ansätze 17, 18, auf denen ein zweiter Prismenträge. r ss angeschraubt ist, auf dem zwischen zwei Zapfen 20 ein Prisma 21 mit trapezförmigem Querschnitte durch einen Prismen-
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getrennten Teilstrahlenbündel ist am Prisma 21 ein Glasblock 23 angekittet.
Der Gehäusekörper 1 ist durch eine Deckelplatte 24 nach oben abgeschlossen. In dieser Deckelplatte 24 ist ein Okulartubus 25, gleichachsig mit dem Anschraubgewinde 2, durch einen von unten gegengesehraubten Ring 26 befestigt. Ausserdem sind in die Deckelplatte 24 die nach oben kastenartig ausgebauten Unterteile 27, 28 zweier Okulartuben drehbar eingesetzt und von unten her durch gegengeschraubte Ringe 29, 30 gehalten. Die Oberteile 3. ?, 52 dieser Okulartuben sind als Deckel der Unterteile 27, 28 ausgebildet. In den Unterteilen 27, 28 ist je ein Prisma 33 oder 34 mit parallelogrammförmigem
Querschnitte durch einen Prismenhalter 35 bzw. 36 befestigt.
Die beiden Ringe 29 und 30 sind durch zwei S-förmig geschlungene Stahlbänder 37 und 38 miteinander gekuppelt, von denen das Band 37 an der Überkreuzungsstelle verschmälert und durch einen Schlitz 39 des Bandes 38 hindurchgeführt ist. Beide Bänder 37 und 38 gleiten auf dem Ringe 26, der deshalb mit einem die seitliche Ausweichung verhindernden, vorstehenden Rande 40 versehen ist.
Die beiden für beidäugige Benutzung bestimmten Okulartuben sind ausserdem durch eine Anschlagschraube 41 mit dem Strahlenteilungssystem 9,, 10 und den damit verbundenen Teilen gekuppelt, u. zw. durch einen Bolzen 42, der an seinem oberen, der Kupplung dienenden Ende in geeigneter Weise verbreitert und in einer am Prismenträger 5 angegossenen Hülse 43 eingesetzt ist. Der Mikroskoptubus ist in üblicher Weise mit einem Schlitten 44 zur beweglichen Lagerung am Mikroskopstativ ausgerüstet.
In den Fig. 3 und 4 ist die in den Fig. 1 und 2 gezeichnete Lage der Oberteile 31, 32 durch strichpunktierte Kreise 111 angedeutet. In der Gebrauchslage liegen diese Oberteile bei 11 (Fig. 3), ausser
Gebrauch während der Benutzung des für einäugige Beobachtung bestimmten Okulartubus 25 bei I (Fig. 4). Die Lage 11 gibt den engsten Pupillenabstand eines Beobachters an, der in Ausnahmefällen noch vorkommen kann. Eine beliebige andere Lage im Bereiche zwischen 11 und 111, bei welcher der
Prismenträger 5 infolge der räumlichen Trennung der Ansehlagschraube 41 vom Bolzen 42 unter dem
Einfluss der Felder 16 unverändert am Anschlage 14 anliegt, ist ebenso für beidäugige Beobachtung
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umschlossenen Raume ungehindert in den Okulartubus 25 eintreten können.
Dabei entspricht die Tubuslänge der bei den üblichen Mikroskopen vorhandenen Tubuslängen. Infolge der Vergrösserung dieser Länge durch die zweimalige seitliche Ablenkung der Teilstrahlenbündel in den Prismen 12,. 33 und 9, 21, 34 bei beidäugiger Benutzung des neuen Mikroskoptubus ist zur Erfüllung der Forderung, dass beim Übergange von einer Beobachtungsart in die andere das Neueinstellen des Tubus auf das zu untersuchende Objekt vermieden werden soll, die Anwendung einer Negativlinse 8 erforderlich. Diese Negativlinse 8 verlegt die Objektivbildebene so weit, dass ohne weiteres in den Okulartuben 31, 32 die üblichen Okulare verwendet werden können.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Mit einem Strahlenteilungssystem ausgestatteter Mikroskoptubus für einäugige und beid- äugige Beobachtung mit drei Okulartuben, deren zwei in ihrer Gebrauchslage symmetrisch zu einer die Achse des dritten Okulartubus enthaltenden Ebene angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens einer der Okulartuben beweglich und wenigstens einer fest mit dem Mikroskoptubus verbunden ist.