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Verfahren zum Dicl1tscl1Ieifen zusammenarbeitender Abdichtungsfächen bei Maschinen verschiedener Art.
Ein bekanntes Verfahren zum Dichtschleifen gegeneinander arbeitender Abdichtungsflächen von Kompressoren, Pumpen, rotierenden Motoren und ähnlichen Maschinen besteht darin, dass zwischen die Flächen ein geeignetes Schleifmittel, wie z. B. Karborundum, Schmirgel, Glas od. dgl. in Pulverform eingeführt wird, wobei die Flächen aneinander bzw. gegeneinander bewegt werden.
Bei diesem Verfahren ist bisher derart vorgegangen worden, dass von dem Schleifmittel eine gewisse Menge eingeführt wurde, ohne Rücksicht darauf, ob diese Menge mit dem Drucke zwischen den Flächen, mit der Geschwindigkeit, womit die Flächen sich aneinander bewegen, oder mit der grösseren oder geringeren Härte des Materials, aus dem die Flächen bestehen, übereinstimmt. Das Schleifmaterial ist somit nicht der Grösse des bei dem Dichtschleifen entstehenden Widerstandes angepasst worden.
Meistens ist Scheifmittel in grösserer Menge zugeführt worden als dem Widerstand entspricht, d. h. das Schleifmittel ist zwangsweise zugeführt worden, was zur Folge hatte, dass es ritzend oder in anderer schädlicher Weise auf die abdichtenden Flächen einwirkte ; oder aber die Menge des Schleifmittels ist geringer gewesen, als dem Widerstand entspricht, in welchem Falle die Schleifwirkung unvollständig ist oder eine überflüssig lange Zeit in Anspruch nimmt.
Durch das Schleifverfahren gemäss der Erfindung werden die obgenannten Übelstände vermieden und es wird ein Dichtschleifen ermöglicht, welches hinsichtlich vollkommener Gleichförmigkeit und dichten Anliegens die höchsten Forderungen erfüllt. Ferner schliesst die Art des Verfahrens jede Möglichkeit eines schädlichen Schleifens, Ritzens oder Verbrennens der Abdichtungsflächen aus.
Das Verfahren gemäss der Erfindung kennzeichnet sich in der Hauptsache dadurch, dass die Einführung des Schleifmittels zwischen die zu schleifenden Flächen durch die Bewegung der mit diesen Flächen versehenen Maschinenteile in solcher Weise vonstatten geht, dass das Schleifmittel infolge der Bewegung und in Übereinstimmung mit der Geschwindigkeit der Bewegung in grösseren oder geringeren Mengen zwischen die Flächen eingesaugt oder eingepresst wird.
Das Verfahren kann mit sehr grossem Vorteil zum Dichtschleifen der Abdichtungsflächen solcher Rotationsmaschinen angewandt werden, welche als Motoren, Pumpen oder Kompressoren arbeiten. Bei diesen Maschinen entsteht zufolge der Wirkungsweise der Maschinen selbst sowohl eine Saug-als eine Druckwirkung innerhalb der Maschine. Die genannte Saugwirkung wird mit Vorteil zur Einführung des Schleifmittels ausgenutzt, welches in diesem Falle zweckmässig in trockenem Zustande und in Staubfornl angewendet wird. Es kann jedoch auch in einer Flüssigkeit verschlämmt eingeführt werden.
Auf diese Weise ist eine sehr genaue Übereinstimmung mit der Menge des zwischen die Abdichtungsflächen eingelassenen Schleifmittels und der Grösse der Nachstellung zwischen den Flächen, d. h. des Näherns der Flächen aneinander in dem Masse, in dem das Abschleifen stattfindet, geschaffen und ein absolut gleichförmiges und dichtendes Einschleifen sichergestell, ohne Gefahr zu laufen, dass die durch das Schleifen zu bearbeitenden Flächen beschädigt werden.
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Im nachstehenden sei die Schleifmethode an Hand der Zeichnung des näheren erörtert.
Bei der als Beispiel gewählten Rotationsmaschine wird ein ringförmiger Kolben 1 exzentrisch in dem ringförmigen Raum zwischen den beiden konzentrischen Teilen 2 und 3 bewegt, die durch eine den Zwischenraum durchsetzende Scheidewand 4 miteinander verbunden sind.
5 ist die Zuführungsstelle der Maschine und z deren Auslass. Wenn es sich nun darum handelt, die miteinander in Berührung kommenden Flächen des Kolbens 1 und der Zylinder- wände 2 und 3 gemäss der Erfindung dichtzuschleifen, so wird eine gewisse Menge des
Schleifmittels, beispielsweise in Pulver- oder Staubform, durch die Zuführungs- oder Einlass- öffnung 5 eingeführt und letztere dann geschlossen. Infolge der Bewegung des Kolbens, welche sich in der Richtung des Pfeiles vollzieht, treibt der Kolben das Schleifmittel vor sich her in der Richtung gegen den Auslass 6. Ist dabei der Einlass, wie erwähnt. geschlossen, so ent- steht in dem Hohlraum 8 infolge der Kolbenbewegung ein Vakuum.
Wenn nun zwischen dem Kolben und der Zylinderwand 3, an welche sich der Kolben nach aussen hin anlegt, undichte Stellen vorkommen. so wird das im Zwischenraum 9 befindliche Schleifmittel unter dem Einfluss des Vakuums in der Kammer 8 zum Teil durch diese undichten Stellen in die letztere Kammer zurückkehren und neuerlich durch den Kolben in der Richtung gegen den Auslass getrieben werden. Wenn infolge der weiteren Bewegung des Kolbens neuerlich in der Kammer 8 ein Vakuum entsteht, wird das Schleifmittel wiederum aus der Kammer 9 in die Kammer 8 durch die nicht dichte Stelle, welche etwa noch vorhanden ist, zurückgesaugt.
In dieser Weise setzt sich die Rückbeförderung des Schleifmittels fort, so lange undichte Stellen vorhanden sind. Mit ändern Worten ausgedrückt. diese Rückbeförderung des Schleifmittels hört nicht auf, so lange nicht ein vollkommenes Abdichten erreicht Ist. Ist aber letzteres in der beschriebenen Weise erzielt, so wird das Schleifmittel zur Gänze mit einer verhältnismässig grossen Geschwindigkeit durch die Auslassöffnung 6 ausgestossen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Dichtschleifen zusammenarbeitender Abdichtungsflächen bei Maschinen verschiedener Art, insbesondere von Kompressoren, Pumpen, Motoren u. dgl., dadurch gekennzeichnet, dass die Einführung des Schleifmittels zwischen die zu schleifenden Flächen bei normaler Arbeitsbewegung jener Maschinenteile, welche die zu schleifenden Flächen aufweisen, oder eines dieser Teile in Übereinstimmung mit deren Bewegungsgeschwindigkeit durch Saugoder Druckwirkung oder beide gleichzeitig erfolgt.