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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur biologischen Bekämpfung von Varroamilben bei einem Bienenvolk, welches eine eine Vielzahl von Wabenrähmchen enthaltende Beute besiedelt und daraus in der Brutzeit Brutwaben bildet, sowie eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
Die Bekämpfung von Varroamilben bei Bienenvölkern erfolgt derzeit auf chemischem Wege mit Akariziden oder, mit geringerem Erfolg, mit Hilfe von Milchsäure. Die Umweltbelastungen und Nebenwirkungen solcher Mittel sind umstritten.
Die Erfindung setzt sich daher zum Ziel, ein Verfahren zur Bekämpfung von Varroamilben zu schaffen, welches umweltschonend und frei von Nebenwirkungen ist. Dieses Ziel wird erfindungsgemäss mit einem Verfahren der einleitend genannten Art erreicht, das sich auszeichnet durch die Schritte
Verbringen eines kleineren Teiles der Vielzahl von Brutwaben mitsamt den Königinnen des Volkes bei beginnender Tracht in ein durch ein Absperrgitter getrenntes, zusätzliche freie Wabenrähmchen enthaltendes, mit einem eigenen Flugloch versehenes Ablegerabteil der Beute, um darin Ablegerbrutwaben zu bilden,
Entfernen der Ablegerbrutwaben aus der Beute am Ende der Tracht im Ablegerabteil, und
Wiedergewinnen der Königinnen von den entfernten Ablegerbrutwaben oder Neuschaffung von Königinnen für das in der Beute verbliebene Volk.
Das Verfahren beruht auf der Erkenntnis, dass sich Varroamilben ausschliesslich in der Brut vermehren. Durch Bilden eines
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Ablegers mit zeitverzögerter Brut wandern die Varroamilben am Ende der Brutzeit im Stammabteil in das Ablegerabteil, weil sie nur dort Raum zur Vermehrung finden. Am Ende der Brutzeit im Ablegerabteil sind die Milben aus dem Stammvolk weitgehend in die Ablegerbrut umgezogen, sodass sie gemeinsam mit der Ablegerbrut entfernt werden können. Die (verhältnismässig kleine) Ablegerbrut kann dann beseitigt oder in einer anderen Beute mit herkömmlichen Varroamitteln behandelt werden.
Eine bevorzugte Ausführungsform des Verfahrens besteht darin, dass auch die in der Beute gebildeten Drohnenwaben entfernt werden. Dadurch werden auch allfällig in der Drohnenbrut vorhandene Varroamilben beseitigt.
In jedem Fall ist es besonders vorteilhaft, wenn gemäss einem weiteren Merkmal der Erfindung als Wabenrähmchen Schliessrähmchen verwendet werden. Schliessrähmchen gewährleisten einen wesentlich besseren Wärmehaushalt in der Beute.
Das erfindungsgemässe Verfahren lässt sich besonders vorteilhaft auch bei Zwillingsbeuten anwenden, d. h. bei einer Beute, die mit zwei Bienenvölkern besiedelt wird, welche in an sich bekannter Weise zu Konkurrenzzwecken im Winter durch ein Vollschied und im Sommer durch ein Absperrgitter getrennt werden, wobei das Ablegerabteil jedes Volkes auf der dem jeweils anderen Volk gegenüberliegenden Seite gebildet wird. Dies ermöglicht eine äusserst einfache Handhabung im Verlauf des Bienenjahres.
Die Erfindung schafft ferner eine speziell zur Durchführung der letztgenannten Verfahrensvariante geeignete Vorrichtung mit einem von oben zu öffnenden Beutekasten, in dem eine Vielzahl von Wabenrähmchen nebeneinanderliegend angeordnet
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sind, und die sich dadurch auszeichnet, dass der Beutekasten durch ein zetrales Vollschied oder Absperrgitter in zwei nebeneinanderliegende Stammabteile und durch zwei weitere Absperrgitter in zwei zu beiden Seiten der Stammabteile liegende Ablegerabteile unterteilbar ist, wobei jedes Stamm-und Ablegerabteil mit einem eigenen, verschliessbaren Flugloch versehen ist.
Auf diese Weise wird eine Oberbehandlungs-Zwillingsbeute geschaffen, welche durch die Nebeneinanderanordnung der beiden Völker einen ausgezeichneten Wärmeaustausch gewährleistet, eine einfache Auffütterung in den Ablegerabteilen ermöglicht und sehr einfach und ohne Heben von schweren Zargen von oben zu bedienen ist.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn in jedem Stamm- bzw.
Ablegerabteil ein Unterraum für die Bildung von Drohnenwaben vorgesehen wird, sodass diese einfach ausgebrochen werden können, um die darin befindlichen Varroamilben zu entfernen.
In jedem Fall ist es besonders günstig, wenn gemäss einem weiteren Merkmal der Erfindung die Wabenrähmchen Schliessrähmchen sind, was den Wärmehaushalt in der Beute weiter verbessert.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung besteht ferner darin, dass die Fluglöcher etwa 5 cm oberhalb des Beutebodens liegen und die Wabenrähmchen an ihrer Oberseite mit einer Wärmedämmplatte abdeckbar sind. Die Einwinterung gestaltet sich dadurch sehr einfach durch Auflegen z. B. einer Styroporplatte auf die Rähmchen. Durch die Erhöhung der Fluglöcher brechen sich andringende Winde und Kältewellen. Der winterliche Totenfall kann auch niemals die Fluglöcher verlegen. Die Wintersicherheit wird dadurch wesentlich erhöht.
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Die Erfindung wird nun anhand eines in den beigeschlossenen Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert. In den Zeichnungen zeigt Fig. 1 einen Längsschnitt durch die erfindungsgemässe Zwillingsbeute und Fig. 2 die Flugwand der Zwillingsbeute von Fig. 1 in der Vorderansicht.
Die in den Fig. 1 und 2 dargestellte Zwillingsbeute umfasst einen Beutekasten 1, welcher sowohl als Freiständer als auch in einem Bienenhaus verwendet werden kann. Der Beutekasten 1 ist mit einem abnehmbaren Deckel 2 verschlossen und somit vom Oberbehandlungstyp. Der Beutekasten ist bevorzugt aus 20 mm starken, beidseitig gehobelten, trockenen Fichtenbrettern hergestellt. Der Innenraum misst etwa 150 cm x 38 cm x 38 cm.
Der Beutekasten 1 enthält zwei (nicht dargestellte) an den Innenwänden in Längsrichtung verlaufende Tragleisten für eine Vielzahl von Wabenrähmchen 3, die in bekannter Weise fachartig von oben in den Beutekasten eingeschoben werden. Die Wabenrähmchen 3 sind sog. Schliessrähmchen, d. h. sie bilden in der dargestellten Nebeneinanderlage eine geschlossene Oberseite 4.
Zwischen der Oberseite 4 der Wabenrähmchen 3 und dem Deckel 2 befindet sich ein Oberraum 5, in welchen zur Einwinterung eine (nicht dargestellte) Wärmedämmplatte, z. B. eine Styroporplatte, eingelegt werden kann. Unterhalb der Wabenrähmchen 3 verbleibt im Beutekasten 1 ein Unterraum bzw. Bienenaufkettungsraum 6.
Der Beutekasten 1 ist in Längsrichtung durch ein zentrales Vollschied 7 für den Zweivolkbetrieb in zwei Hälften unterteilt. Das Vollschied 7 kann zur Kopplung der beiden Völker gegen ein Absperrgitter ausgetauscht bzw. zugunsten eines
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parallel liegenden Absperrgitters 8 entfernt werden, wie es dem Fachmann allgemein bekannt ist.
Jede Hälfte des Beutekastens ist durch ein weiteres Absperrgitter 9 in ein grösseres Stammabteil 10 und ein kleineres Ablegerabteil 11 unterteilt. Wie aus Fig. 2 ersichtlich, ist den Stammabteilen 10 jeweils ein eigenes Flugloch 12 und den Ablegerabteilen 11 jeweils ein eigenes Flugloch 13 zugeordnet.
Die Fluglöcher 12 sind bei der bevorzugten Ausführungsform 18 cm breit, und die Fluglöcher 13 sind 8 cm breit. Die Fluglöcher 12,13 sind etwa 5 cm oberhalb des Beutebodens angebracht und mit einem (nicht dargestellten) Anflugbrettchen ausgestattet, welches bei Bedarf hochgeklappt werden kann und in dieser Stellung die Fluglöcher verschliesst.
An der Hinterwand des Beutekastens ist eine längsverlaufende, etwa 5 cm breite, mit Hilfe eines Brettchens verschliessbare Öffnung (nicht dargestellt) ausgebildet. Diese Öffnung vermittelt einen raschen und guten Einblick in den überhöhten Wabenunterraum 6, sodass im Winter Aufschlüsse über die Volksverfassung erlangt werden können. Über diese Öffnung kann auch der Beuteboden gereinigt werden. Bei Wanderungen wird diese Öffnung mit einem Gitter versehen und dient zur Belüftung.
Das Verfahren zur biologischen Bekämpfung von Varroamilben unter Verwendung der dargestellten Zwillingsbeute wird nun beschrieben.
Zu Beginn des Bienenjahres wird die Zwillingsbeute mit zwei Völkern besiedelt und eingewintert. Zu diesem Zweck wird das zentrale Vollschied 7 montiert und in jede Hälfte des Beutekastens werden einige Wabenrähmchen 3 eingesetzt und aussenseitig jeweils mit einem weiteren (nicht dargestellten)
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Vollschied abgeschlossen. Die entsprechenden Vorkehrungen für die Einwinterung (Einsetzen der Wärmedämmplatte, Einengen usw.) werden getroffen.
Im Frühjahr werden die Stammabteile 10 mit einer entsprechenden Anzahl von freien Wabenrähmchen 3 aufgefüllt, um Brutwaben zur Verfügung zu stellen. Zur seitlichen Begrenzung der Stammabteile 10 bleiben weiterhin (nicht dargestelte) Vollschiede eingesetzt. Das zentrale Vollschied 7 wird nun durch ein zentrales Absperrgitter 8 ersetzt, um die Völker zu koppeln. Der Bruteinschlag setzt jetzt voll ein, und es braucht keine Reizfütterung mehr verwendet zu werden.
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drei, Brutwaben mitsamt den Königinnen des Volkes entnommen und in das jeweils angrenzende Ablegerabteil 11 verbracht. Die die Stammabteile 10 seitlich begrenzenden Vollschiede werden gegen die dargestellten Absperrgitter 9 ausgetauscht und die Fluglöcher 13 geöffnet.
So wird der ehemalige Brutraum (Stammabteile 10) durch die auslaufende Brut zum Honigraum umfunktioniert, während in den Ablegerabteilen 11 eine neue Brut beginnt. Zu diesem Zweck werden die Ablegerabteile 11 mit freien Wabenrähmchen zur Bildung von Ablegerbrutwaben aufgefüllt, welche Situation in Fig. 1 dargestellt ist.
Im Anschluss an diesen Eingriff werden die Stammabteile 10 nach einigen Tagen auf allfällige angeblasene Weiselzellen geprüft. Diese werden ausgebrochen, um ein Schwärmen zu verhindern.
In den Ablegerabteilen 11 setzt die Brut voll ein, wogegen sie in den Stammabteilen 10 ausläuft. Allfällig vorhandene
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Varroamilben finden daher in den Stammabteilen 10 keine Vermehrungsmöglichkeit mehr vor und ziehen in die Ablegerabteile 11 zur neuen Brut. Am Ende der Tracht im Ablegerabteil werden die darin befindlichen Wabenrähmchen 3 mit der Ablegerbrut entfernt und auf Varroamilben untersucht. Von Varroamilben befallene Ablegerbrutwaben werden entweder beseitigt oder in einer anderen Beute mit herkömmlichen Varroamitteln behandelt.
Die Königinnen werden von den entfernten Ablegerbrutwaben wiedergewonnen und den weisellosen Völkern in den Stammabteilen 10 rückgeführt, oder auf andere Weise wiederverwendet und in den Völkern durch Nachschaffungsköniginnen ersetzt.
Allfällig während der Brut gebildete Drohnenwaben im Unterraum 6, welche ebenfalls Wirte für Varroamilben darstellen können, werden ausgebrochen und beseitigt.
Nach der Honigernte werden die Völker in an sich bekannter Weise wieder getrennt, entsprechend eingeengt und wärmeisoliert und sind-ohne Anwendung jeglicher Chemie - auf die Winterruhe vorbereitet.
Es versteht sich, dass das vorgestellte Verfahren auch bei einer Einzelvolkbeute mit Erfolg anwendbar ist, welche im wesentlichen einer der Hälften der dargestellten Zwillingsbeute entspricht ; in diesem Fall sind lediglich die angegebenen Verfahrensschritte für ein einziges Volk, d. h. mit einem Stammabteil und einem Ablegerabteil, zu berücksichtigen.